1956: Der „Rote Blitz“ erscheint!
Im Güterverkehr konnte die GKB ständig steigende Beförderungsleistungen verbuchen – 2,9 Millionen Tonnen waren es im Jahr 1955. Indes war die Zahl der beförderten Personen von 5,5 Millionen pro Jahr (1947) auf 2,5 Millionen zurückgefallen. Um nun einem drohenden weiteren Rückgang zu begegnen, wurden neue Triebwagenzüge der Reihe „VT 10“ angeschafft. Diese kamen bei den Fahrgästen bestens an und wurden unter der Bezeichnung „Roter Blitz“ bald weithin bekannt.
Ab 1956, nachdem eine entsprechende Zahl von Schienenbussen und Anhängern für die Gepäck- und Postbeförderung angeschafft worden war, konnte der Personenverkehr zunehmend mit diesen schnellen und für die damaligen Verhältnisse modernen Fahrzeugen abgewickelt werden. An Werktagen gab es auf den GKB-Strecken Graz–Köflach und Lieboch–Wies-Eibiswald jeweils nur ein Zugpaar, das kein „Roter Blitz“ war.
Der Güterverkehr wurde mit Dampflokomotiven aufrechterhalten. Dabei standen Loks der Reihen 17c, 29, 30 und 56 im Einsatz. Die Nachfrage nach dem „Braunen Gold“ aus den weststeirischen Revieren hielt an. Um am Graz Köflacherbahnhof die Kohlenentladung rationeller abwickeln zu können, wurde in den Jahren 1960 und 1961 eine Waggon-Rundkippanlage gebaut. Der Investitionsaufwand betrug dafür damals 1,7 Millionen Schilling. Von nun an gelangte die aus dem weststeirischen Revier eintreffende Kohle nach einem Rundum-Kippvorgang, bei dem der ganze Eisenbahnwaggon gedreht wurde, in einen Tiefbunker. Von dort kam sie dann mit einer Bandförderanlage in einen Hochbunker und weiter zur Verteilung.