Der Ausbau des Mobilitätsangebotes im Großraum Graz und in der Weststeiermark ist, aus ökologischen und ökonomischen Gründen, notwendig und zukunftsweisend. Nach den bereits erfolgten Fahrplanausweitungen im Dezember, kann die GKB mehr Mobilität für die Region nur mehr im Rahmen einer Elektrifizierung des Streckennetzes, bei gleichzeitigem Ausbau der Bahninfrastruktur umsetzen. Durch eine Ergänzung des laufenden Investitionsübereinkommens zwischen Bund, Land und GKB, werden nun allein im Jahr 2020 mehr als 28 Millionen Euro investiert, darin sind 8 Millionen Euro für erste Maßnahmen zur Elektrifizierung der GKB-Strecken reserviert. Zum Vergleich: In den Jahren 2015 bis 2019 wurden insgesamt 22 Millionen Euro eingesetzt! Außerdem bekennen sich die drei Partner in dieser Übereinkunft zur „vollständigen und ehestmöglichen“ Elektrifizierung der GKB. Parallel dazu wird der Ausbau der Stellwerks- und Sicherungstechnik fortgesetzt. Gemeinsam mit dem Land Steiermark und der Stadt Graz arbeitet die GKB zudem, an einer umfassenden und sicheren Gesamtlösung für alle Eisenbahnkreuzungen in der Landeshauptstadt.
Generaldirektor Mag. Franz Weintögl freut sich sehr über diesen ersten Schritt in der Umsetzung der Ausbaupläne für die GKB und hält fest: „Die Elektrifizierung und der Ausbau der Schieneninfrastruktur der GKB eröffnen, in Kombination mit der mehrfachen Anbindung an die Hochleistungsstrecke der Koralmbahn, neue Möglichkeiten für den Personen- und Güterverkehr unseres Unternehmens im Zentralraum Graz und in der Weststeiermark. Unser Ziel ist es, ein umfassendes Mobilitätsangebot für die Menschen und die Wirtschaft in der Region zu schaffen“.
Landesverkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang erläutert: „Bequeme Anschlüsse zum Fernverkehr und zum - auch innerstädtischen – Nahverkehr, bringen eine nachhaltige Verbesserung der öffentlichen Mobilität im Großraum Graz und in der Weststeiermark. Die Elektrifizierung der GKB wird die S-Bahn Steiermark und den öffentlichen Verkehr in unserem Bundesland noch attraktiver machen, außerdem leistet dieses Projekt einen großen Beitrag zur Umsetzung der Klima- und Energiestrategie des Landes Steiermark.“
Vorteile und erste Konzeptionen der Elektrifizierung
Der Zentralraum Graz und die Weststeiermark brauchen ein leistungsfähiges, umweltfreundliches und zukunftsorientiertes öffentliches Verkehrssystem. „Grundlage für das zukünftige Mobilitätskonzept der GKB, welches den öffentlichen Verkehr in der Steiermark nachhaltig verändern wird, ist die Elektrifizierung des 91 Kilometer langen Streckennetzes der GKB“, erläutert Prokurist Mag. Gerald Klug, der Bereichsleiter für Infrastruktur bei der GKB. „Insgesamt sollen mehr als 133 Kilometer Strecken- und Bahnhofsgleise mit einer elektrischen Oberleitung überspannt werden. Außerdem ist die Errichtung eines etwa 1,2 Kilometer langen, zweigleisigen Abschnitts zwischen der Wetzelsdorferstraße und der Grottenhofstraße in Graz vorgesehen“, umreißt Klug die Dimensionen. Die reine Bauzeit für die verschiedenen Infrastrukturmaßnahmen wird etwa vier Jahre betragen, dieser Zeitraum verlängert sich noch um die Dauer von Behörden- und Vergabeverfahren.
In der 1. Phase soll der Bereich vom ÖBB-Bahnhof in Wettmannstätten bis zum Bahnhof Wies-Eibiswald der GKB elektrifiziert werden, danach in einer 2. Ausbauphasen der Rest des GKB-Streckennetzes in der Weststeiermark und in Graz Umgebung bzw. Graz folgen. Bauliche Anbindungen an das Netz der ÖBB sind am Grazer Hauptbahnhof und am Bahnhof Wettmannstätten bereits vorhanden bzw. am neuen Bahnhof Weststeiermark geplant. Die Inbetriebnahme soll, nach jetzigem Stand, voraussichtlich bis 2025 bzw. 2026 bzw. bei der 2. Phase bis 2028 erfolgen. Neben der Errichtung von Oberleitungen und anderen elektrischen Anlagen bzw. dem Ausbau der Sicherungstechnik, müssen außerdem die beiden Tunnels und einige Brücken im Netz der GKB adaptiert werden. Parallel dazu erfolgt zeitgerecht die Neubeschaffung von elektrischen Schienenfahrzeugen und die Errichtung der dafür notwendigen Infrastruktur.
Elektrifizierung macht Angebotsausweitungen möglich
Diese wegweisenden Investitionen in die Infrastruktur der GKB würden einen durchgängigen 30-Minuten-Takt zwischen der Weststeiermark und Graz ermöglichen, so würde sich u. a. die Fahrzeit von Voitsberg in die Landeshauptstadt auf rund 30 Minuten reduzieren. Durch den Infrastrukturausbau und die elektrische Traktion wäre außerdem eine dichtere Haltestelleninfrastruktur zwischen Graz und Lieboch möglich, in die neu zu errichtende Nahverkehrsdrehscheiben als optimierte Verknüpfungen zum städtischen Verkehr eingebettet werden sollen. Schnellere Zugverbindungen im Halbstundentakt zum Hauptbahnhof Graz mit stündlichen Anschlüssen nach Wien und Villach oder ein Um- bzw. Zustieg auf den internationalen Fernverkehr direkt in der Region Deutschlandsberg bedeuten eine massive Qualitätsverbesserung. Die GKB erwartet sich, auf Basis von Expertisen, eine annähernde Verdoppelung der aktuellen Fahrgastzahlen.
Regionalentwicklung und Klimaschutz
Die Elektrifizierung der GKB bringt viele (volks-)wirtschaftliche Vorteile für die Bevölkerung und die Unternehmen in der Steiermark. Der Ausbau und die langfristige Aufwertung regionaler Mobilität ermöglichen Bevölkerungswachstum und erleichtern Betriebsansiedlungen, durch neue Arbeitsplätze entsteht nachhaltige Wertschöpfung in der Region. Außerdem kommt es durch die Elektrifizierung der GKB zu einer massiven Reduktion der Luftemissionen. Allein in den ersten 30 Jahren würde dies – wenn der Zielfahrplan umgesetzt wird – eine Ersparnis von 480.000 Tonnen CO2 (16.000 Tonnen CO2 pro Jahr) bedeuten. Die Elektrifizierung der GKB würde damit einen nicht unerheblichen Beitrag zur Erreichung der Klima- bzw. Energieziele des Bundes und des Landes Steiermark leisten.
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Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH
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