Von der Weststeiermark nach Europa

122 ständnis heraus war die GKB nämlich traditionell eine Regionalbahn, welche sich auf die Verbindung der weststeirischen Industrieregion mit Graz konzentrierte. Die Tatsache, dass sich dieses Unternehmen den Herausforderungen des liberalisierten europäischen Eisenbahnmarktes stellte, ist in diesem Zusammenhang umso bemer- kenswerter. Allerdings gibt der Erfolg den beteiligten Protagonisten um Generaldi - rektor KR Mag. Franz Weintögl recht. Die LTE entwickelte sich von einem kühnen Projekt zu einer wichtigen Säule der GKB. Es kann daher ohne Zweifel festgestellt werden, dass die GKB mithilfe ihrer Tochtergesellschaften LTE und Adria Transport den Sprung von der Weststeiermark nach Europa geschafft hat. Der 20. Geburtstag der LTE-Gruppe ist daher das Jubiläum einer ganz besonderen Erfolgsgeschichte. Aller Voraussicht nach werden viele weitere erfolgreiche Jahre folgen. Die Corona-Krise Im Laufe ihrer Geschichte stand die GKB vor vielen schwerwiegenden Herausforde - rungen. Mehr als einmal waren diese durch externe Faktoren bedingt. So litt das Unternehmen unter Kriegen sowie außerordentlichen wirtschaftlichen und sozia - len Problemen, welche die insgesamt fünf Regierungssysteme, die sie überdauerte, erschütterten. Im Jahr 2020 trat eine bis dahin nicht dagewesene Krisensituation auf. Diese erreichte das Unternehmen so überraschend wie kaum eine der anderen erwähnten Katastrophen. Die Rede ist von der Corona-Krise. Noch zu Beginn des Jahres, als das Virus in China langsam, aber sicher außer Kontrolle geriet, rechnete niemand mit gröberen Auswirkungen für den Verkehr in Europa. Schnell musste diese Einschätzung jedoch revidiert werden. Bereits im Februar zeigte sich in Italien das Ausmaß der Bedrohung durch die neuar- tige Lungenkrankheit. Ende dieses Monats erreichte das Virus auch Österreich, wo vor allem der Ferienort Ischgl betroffen war. Fehler im Gesundheitsmanagement und in der Tourismusbranche trugen maßgeblich dazu bei, dass sich Corona schnell über den ganzen Kontinent ausbreitete. Vor allem im Hinblick auf das Pandemiege - schehen in Norditalien, entschloss sich die Regierung dazu, radikale Maßnahmen zu setzen. Zwischen 10. und 13. März erfolgte schließlich die weitgehende Lahmle - gung des öffentlichen Lebens. Dadurch kam es neben der Schließung von Schulen und Universitäten auch zu tiefgreifenden Reisebeschränkungen. Ab 16. März hat - ten schließlich alle nicht für die Grundversorgung wichtigen Geschäfte geschlos - sen. Ergänzend dazu traten umfassende Ausgangsbeschränkungen in Kraft. Das Alltagsleben der Bevölkerung wurde dadurch so stark beeinträchtigt wie zu kei - nem anderen Zeitpunkt in der Zweiten Republik. Die GKB war von den beschlossenen Maßnahmen natürlich in einem hohen Maße betroffen. Vor allem die Schließung von Schulen und Universitäten wirkte sich auf

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