Von der Weststeiermark nach Europa

120 Die LTE blieb jedoch nicht das einzige Tochterunternehmen der GKB. 2004 eröffnete der EU-Beitritt Sloweniens dem Unternehmen neue Möglichkeiten. Eine Expansion auf den Balkan war nun eine realistische Option. Bereits ein Jahr später kam es zu einer Kooperation zwischen der GKB und dem slowenischen Hafen Koper. Gemein - sam gründete man die Adria Transport d.o.o. Deren Ziel ist die Beförderung von Güterzügen in das slowenische Hinterland. Als Ausgangsort fungiert der Hafen von Koper. Die erste Gesellschafterversammlung der Adria Transport fand am 30. November 2006 im Verwaltungsgebäude des Hafen Koper statt. Neben administra - tiven Aktivitäten ging es vor allem um die Erlangung der Sicherheitsbescheinigung für Slowenien. Bis diese ausgestellt wurde, dauerte es aber letztendlich bis Dezem - ber 2009. Als erster gemeinsamer Kunde von LTE und Adria Transport konnten die Austrian Airlines gewonnen werden. Diese hatten beim kuwaitischen Mineralölkonzern Q8, der am Hafen Koper ein Tanklager besaß, Kerosin für den Betrieb am Flughafen Schwechat geordert. Bei der Lieferungsabwicklung kooperierten Adria Transport und LTE mit dem belgischen Unternehmen RT-Chem. Für die Durchführung der Transporte, welche 2008 begannen, wurden vier Lokomotiven vom Typ Siemens ES64-U4 gekauft. Bis Ende April 2010 wurden die Lieferungen mit hoher Pünktlich - keit durchgeführt. Letztlich verloren LTE und Adria Transport den Auftrag jedoch wieder. Dafür war nicht zuletzt der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjal - lajökull verantwortlich. Dieser schränkte den Flugverkehr in Teilen Europas für geraume Zeit stark ein. Die zwischenzeitliche Aufnahme des Verkehrs in Slowenien sowie eine zwischen Koper und Arad etablierte Zugverbindung konnten aus dem Verlust des Kerosingeschäfts entstehende Einbußen nur teilweise abfangen. Dennoch blieb die Adria Transport in den folgenden Jahren bestehen. Im Juli 2011 und Mai 2012 kam es zum Ankauf von zwei dieselelektrischen Lokomotiven des hochmodernen Typs Siemens Eurorunner. Großaufträge blieben in der Folge jedoch aus. Allerdings bedient die Adria Transport auch heute noch die Strecke Graz-Koper. Außerdem werden zusätzlich dazu gelegentlich über Wien Gütertransporte nach Tschechien durchgeführt. Das Angebot erfreut sich dabei einer durchaus hohen Beliebtheit. Aus diesem Grund kam es auch immer wieder zu einer Erweiterung des Fuhrparks. So wurde im Jänner 2018 eine Lokomotive des Typs Siemens Vectron gekauft. Hauptakteur im Auslandsgeschäft der GKB blieb jedoch eindeutig die LTE. Im ers - ten Jahrzehnt ihres Bestehens konnte das Tochterunternehmen große Erfolge verzeichnen. Seit Aufnahme des Betriebs wurde die Transportleistung jedes Jahr kontinuierlich gesteigert. Die Tatsache, dass der Kooperation European Bulls kein entscheidender Durchbruch gelang, änderte daran nichts. Sowohl im Inland als auch im Ausland expandierte die LTE, ohne relevante Rückschläge zu erleiden. Bereits 2004 konnte die Marke von 100.000 Tonnen an Güterverkehrsleistung über - troffen werden. Bis zum Jahr 2009 stieg dieser Wert auf knapp über 500.000 Ton -

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