Von der Weststeiermark nach Europa

119 20 Jahre LTE – Ein europäisches Güterverkehrsunternehmen Zu Beginn des 21. Jahrhunderts beschloss die GKB, ihre Aktivitäten über den stei - rischen und österreichischen Raum hinaus zu erweitern. Durch Gesellschaftsgrün - dungen und Beteiligungen sollten neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Dabei wollte das Unternehmen die langsam, aber sicher einsetzende Liberalisierung des Eisenbahnmarktes innerhalb der EU nutzen. Der nachhaltigste Schritt in Richtung Europa war in diesem Zusammenhang die Gründung der LTE Logistik- und Trans - port-GmbH im Jahr 2000. Als Partner konnte die Firma Porr gewonnen werden. Der Gesellschaftsanteil beider Unternehmen betrug 50 Prozent. Als privates Eisen - bahnverkehrsunternehmen mit Firmensitz in Graz wollte die LTE Logistik- und Transportleistungen in ganz Europa anbieten. Von allen Beteiligungen der GKB sollte sich die LTE zu jener mit dem größten Erfolg entwickeln. Bis zum tatsäch - lichen Start der Gütertransporte verging nach der Gründung jedoch noch einige Zeit. Zunächst musste eine Eisenbahnkonzession erworben werden. Diese wurde schließlich am 3. Juni 2001 erteilt. Der nächste Schritt bestand in der Erlangung von Sicherheitsbescheinigungen. Am 21. August 2002 wurde schließlich auch diese Hürde gemeistert. Damit wurde die LTE zu einem rechtlich vollwertigen Bahnunternehmen. In der Folge konzentrierte sich das Unternehmen vor allem auf die Bereiche Baustellenverkehr und -Entsor - gung. Dabei war die LTE im Auftrag der Porr unter anderem im Bereich des Wiener - wald-Tunnels tätig. Langfristig hatte man aber den grenzüberschreitenden Eisen - bahnverkehr im Blick. Auf diesem Feld bestand jedoch mit der Rail Cargo Austria AG, eines Tochterunternehmens der ÖBB, ein starker Konkurrent. Letztlich sollten es jedoch einige Jahre später zu ersten Kooperationen zwischen der LTE und dem staatlichen Eisenbahnkonzern kommen. Ein erster großer Erfolg der LTE war die Abwicklung eines Chemietransports von Wittenberg nach Linz im Herbst 2002. Dabei kooperierte man mit der Rail4Chem einer deutschen Privatbahn. Nach erfolglosen Versuchen, mit der slowakischen Staatsbahn zu kooperieren erfolgte die Etablierung einer eigenen Tochtergesellschaft für die Abwicklung der Geschäftstätigkeit in diesem Land. Dabei handelte es sich um die LTE Slovakia. Am 16. Oktober 2002 fand die offizielleGründung des Unternehmens statt. BereitsMitte 2003 konnte der Zugang zum slowakischen Eisenbahnnetz erlangt werden. Trotz immer wieder auftretender Streitigkeiten mit der dort marktbeherrschenden ZSSK Cargo gelang es der LTE, sich zu behaupten. In den folgenden Jahren wurde die Slo - wakei zum wichtigsten internationalen Standbein des Unternehmens. Gemeinsam mit anderen europäischen Verkehrsgesellschaften erfolgte 2005 die Gründung der Allianz European Bulls. Dabei handelte es sich in erster Linie um eine Kooperation von Unternehmen, die europaweit ein hochwertiges Netz an Eisenbahngüterver - kehrsleistungen anbieten wollten.

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