Von der Weststeiermark nach Europa

114 Weise auch die noch immer starke Verbundenheit des Verkehrsunternehmens mit dem Bergbau. Das Kürzel GKE, welches sowohl unternehmensintern als auch bei der Bevölkerung nie Fuß fassen konnte, gehörte nun der Geschichte an. Nach demEnde der Kohlenproduktionwar die GKB-Bergbau GmbH vornehmlichmit der Schließung und Rekultivierung des Voitsberg-Köflacher Reviers beschäftigt. Da es nun auch die Aufgaben der vormaligen ÖIAG-Bergbauholding innehatte, führte das Unternehmen im Rahmen eines bergbaulichen Risikomanagementsystems in ganz Österreich Untersuchungs-, Verwahrungs-, und Sicherungsmaßnahmen in den ehemaligen Bergbaugebieten durch. Außerdem verwertete die GKB-Bergbau GmbH ihre nicht mehr benötigten Grundstücke, Gebäude und Forstflächen. Heute ist das Unternehmen ein auf das Spezialgebiet „Altbergbau“ zugeschnittenes Inge - nieursbüro, welches langfristig das komplexe Bergbauerbe der verstaatlichten Industrie in Österreich abwickelt. Es weist eine flache Organisationsstruktur auf und beschäftigt insgesamt noch zehn Personen. Obwohl die GKB-Bergbau GmbH nicht mehr mit dem großen Unternehmen aus dem 19. und 20. Jahrhundert ver - gleichbar ist, besteht sie mit neuen Aufgaben weiter. Sie bewahrt damit ein Stück der großen weststeirischen Bergbautradition. Unterdessen ging die positive Entwicklung der neuen GKB weiter. Sowohl die Passagierbeförderungszahlen als auch die gefahrenen Kilometer konnten konti - nuierlich gesteigert werden. In organisatorischer Hinsicht war die Einführung des S-Bahn-Netzes in der Steiermark im Dezember 2007 von großer Bedeutung. Die drei Linien der GKB sind innerhalb dieses Systems Teil des Großraumes Graz. Dabei übernimmt die Köflacherbahn den Abschnitt S7, während auf der Wieserbahn die S6 bzw. die S61 geführt werden. Unmittelbar nach Etablierung der S-Bahn stieg die Zahl der gefahrenen Kilometer im Jahr 2008 auf 1,25 Millionen an. Dies bedeutete im Vergleich zum Jahr 2004 eine Steigerung um mehr als 20 Prozent. Außerdem stieg die Zahl der Fahrgäste in diesem Zeitraum kontinuierlich an. Im Jahr 2010 nutz - ten bereits 5 Millionen Menschen das Bahnangebot der GKB. Am 13. Dezember die - ses Jahres wurde die S6 in Betrieb genommen. Diese führte mittelfristig zu einem weiteren Anstieg der Passagierzahlen. Verglichen mit den Jahrzehnten davor, war diese Entwicklung für das Unternehmen überaus erfreulich. Modernisierung und Erfolg auf allen Ebenen Erstmals seit mehr als 15 Jahren kam es nun auch zu einer Modernisierung des schon etwas in die Jahre gekommenen Fuhrparks. Dieser bestand zum Ende des Jahrzehnts aus 14 Diesellokomotiven, 15 Triebwagen, 24 Personenwagen, 5 Dienst - wagen, 12 gedeckten Güterwagen und 23 offenen Güterwagen. Vor allem die in den frühen 1980er-Jahren angeschafften VT 70 waren jedoch nicht mehr zeitgemäß. Bereits seit dem Jahr 2001 war man auf der Suche nach einem passenden Ersatz -

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