Von der Weststeiermark nach Europa

111 stand war hingegen leicht rückläufig. Arbeiteten 1998 noch 450 Personen in den Bergbaubetrieben der GKB, so waren es zwei Jahre später nur noch 400. Zu Beginn des neuen Jahrtausends setzte sich der Aufwärtstrend zunächst fort. So wurden 2002 insgesamt 1,4 Millionen Tonnen Kohle im weststeirischen Revier gefördert. Dies bedeutete den höchsten Wert seit 1990. Unterdessen ging der Belegschafts - stand stetig zurück. Im Jahr 2002 arbeiteten schließlich nur noch 250 Personen im Bergbaubereich der GKB. Die enorme Steigerung der Produktion und der Produk - tivität waren vor allem auf das ungebrochene Engagement der Belegschaft sowie auf technische Optimierungen zurückzuführen. Die vorübergehende Produktionssteigerung änderte, in einem größeren Zusam - menhang betrachtet, nichts am absehbaren Ende des Bergbaus in der Weststeier- mark. Dieses sollte nun sogar schneller kommen als erwartet. Gerade im ansonsten äußerst erfolgreichen Jahr 2002 wurde das endgültige Aus zur traurigen Gewiss - heit. Dafür war vor allem das Bestreben des Verbundes, aus dem Liefervertrag für das Dampfkraftwerk Voitsberg auszusteigen, verantwortlich. Ursprünglich hätte die GKB noch bis 2008 jährlich eine Million Tonnen Kohle liefern sollen. Letztendlich einigten sich die beiden Unternehmen jedoch darauf, den Vertrag Mitte 2004 aus - laufen zu lassen. Das Dampfkraftwerk Voitsberg sollte im Anschluss noch bis zum Jahr 2006 in Betrieb bleiben. Bedingt durch das bevorstehende Ende, begann die GKB mit einer schnellen Dros - selung der Kohlenproduktion. Bereits im März 2002 wurde die Förderung in der Westmulde des Tagbaues Oberdorf eingestellt. Am 25. Juli kam es zur Außerdienst - stellung des letzten großen Schaufelradbaggers. In diesem Jahr betrug die Kohlen - produktion immerhin noch 1,1 Millionen Tonnen. Bis 2004 sank dieser Wert jedoch drastisch. Im letzten Jahr des Bergbaubetriebs der GKB wurden nur noch knapp 200.000 Tonnen Kohle gefördert. Die endgültig letzte Gewinnung des „braunen Goldes“ fand am 14. September 2004 statt. Vereinbarte Kohlenlieferungen wurden jedoch auch noch im Jahr 2005 durchgeführt. Der letzte Abnehmer war die Papier - fabrik SAPPI in Gratkorn. Bereits 2004 erfolgte die Privatisierung der ÖIAG-Berg - bauholding, deren Tochtergesellschaft die GKB ursprünglich war. Im Rahmen eines Down-Stream-Merger ging diese Bergbauholding in der GKB auf. Gründung der GKE und Aufschwung im Verkehrsbereich Für den Eisenbahnbereich der GKB begann mit der Unternehmenstrennung im Jahr 1998 eine neue Ära. Das nun als GKE firmierende Unternehmen war die zweitgrößte Staatsbahn Österreichs. Im rechtlichen Sinne behielt der Betrieb seinen Status als Privatbahn jedoch bei, da er nicht im Bundesbahngesetz vorkommt. Wichtiger als juristische Details ist die Tatsache, dass sich die GKE ab 1998 eindeutig wieder im Aufwind befand. Dies gilt vor allem für den Bereich des Personenverkehrs. So stieg

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