Drehscheibe Nr. 99 September 2022

3 Ausgabe 99 - September 2022 | Seit Frühsommer 2022 zeichnen sich am Horizont große Veränderungen für die GKB ab, die wohl als historisch bezeichnet werden können. Bereits am 12. Juli 2022 begann mit der Aufstellung des ersten Oberleitungsmasten die Elektrifizierung der weststeirischen Regionalbahnstrecken. Im Jahr 2028 sollen in der Weststeiermark dann nur mehr elektrische Züge fahren. Die Elektrifizierung der weststeirischen Eisenbahnstrecken ist nicht nur ein echter Meilenstein in unserer über 160jährigen Unternehmensgeschichte, sondern in Verbindung mit dem Bau der Koralmbahn ein Entwicklungsschritt von historischer Dimension für das ganze Bundesland. Durch die Elektrifizierung wird der Bahnverkehr in der Weststeiermark zukunftsfit gemacht, die neue Infrastruktur ermöglicht moderne Mobilitätsangebote für die Regionalentwicklung von morgen. GKB als Vorzeigeunternehmen Der Wechsel zur neuen Traktionsart bildet den Abschluss einer rund 25 Jahre währenden Transformation unseres Unternehmens. Die GKB hat sich in dieser Zeit nicht nur zum modernen Mobilitätsdienstleister für die Region entwickelt, sondern sie wurde vom wirtschaftlichen Sorgenkind zu einem steirischen Vorzeigeunternehmen im Besitz des Bundes. Zuerst begannen wir mit der Modernisierung und dem Ausbau der Bahn- und Sicherungstechnikinfrastruktur, was bis etwa 2030 abgeschlossen sein wird. Parallel dazu diversifizierte unsere Unternehmensgruppe die Geschäftsfelder und ist seither, mit internationalen Joint Ventures, auch im europäischen Güterverkehrsgeschäft sehr erfolgreich. Die Unternehmensgruppe beschäftigt mittlerweile fast 1000 Mitarbeiter:innen. Aktuell baut unser Unternehmen mit dem Geschäftsfeld Mikro-ÖV sehr erfolgreich ein neues Standbein auf. Im Busbereich hat die GKB zwei europaweite Ausschreibungen gewonnen und erfüllt höchste wirtschaftliche, aber auch soziale Ansprüche. Die Elektrifizierung ist der nächste Entwicklungsschritt. Durch die Elektrifizierung, eine E-Mobility-Offensive und weitere Klimaschutzmaßnahmen soll die GKB bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Die GKB wird ab 2028 auf moderner Infrastruktur, mit einem massiv erweiterten Mobilitätsangebot fast doppelt so viele Fahrgäste transportieren. Damit wird eine Vision Realität, die bereits im GKB-Weißbuch formuliert wurde. Die GKB ist heute, dank ihrer flachen Strukturen und eines strengen Kostenmanagements, ein erfolgreiches und gewinnbringendes Unternehmen mit Zukunft. Umstrukturierung durch Eigentümer Im Frühsommer 2022 informierte das Generalsekretariat des BMK, als Eigentümervertreter, die Geschäftsführung der GKB offiziell über die Entscheidung zur Herauslösung des Infrastrukturbereichs aus dem Unternehmen. Die aktuellen Pläne sehen eine Eingliederung der GKBInfrastruktur in die ÖBB Infrastruktur AG vor. Begründet wird diese tiefgreifende Unternehmensumstrukturierung mit betrieblichen Synergien und der besseren Finanzierbarkeit von anstehenden Infrastrukturprojekten durch den Bund. Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH soll als Eisenbahnverkehrsunternehmen erhalten bleiben. Vertreter:innen des BMK, Führungskräfte und Fachleute der beiden Bahnunternehmen sowie die beiden Belegschaftsvertretungen sind in einer Projektgruppe zur Umsetzung der Umstrukturierung. Auf Basis eines vorgegebenen Zeitplans soll dieser Prozess bis Ende Juni 2023 abgeschlossen sein. von KR Mag. Franz Weintögl Generaldirektor der GKB Große Veränderungen bei der GKB Weiterentwicklung & Umstrukturierung | GESCHÄFTSFÜHRUNG

RkJQdWJsaXNoZXIy NTgxNjc=