9 Ausgabe 98 - Juni 2022 | genannten Projekten handelt es sich um Maßnahmen die die Infrastruktur der GKB massiv verbessern und die Grundlage für ein äußerst attraktives und zukunftsfittes Bahnangebot im Netz der GKB schaffen. Durch die Maßnahmen – insbesondere die Elektrifizierung – wird die Umweltfreundlichkeit des Systems deutlich gesteigert. Es können attraktive Fahrpläne angeboten werden, durch die noch mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn bewegt werden. Dies trägt wesentlich zum Klimaschutz und der Erhöhung der Lebensqualität der Stadt Graz und dem gesamten Umland bei. Drehscheibe: Ergänzend zu diesem Jahrhundertprojekt, sollen in Kooperation mit Stadt Graz und Land Steiermark möglichst viele Eisenbahnkreuzungen der GKB zu Unterführungen oder Nahverkehrsknoten um- bzw. ausgebaut werden. Welche Verbesserungen erwarten Sie sich von der angestrebten Gesamtlösung für alle Bahnübergänge der GKB im Grazer Westen? Vizebgm.in Schwentner: Unterführungen ermöglichen ein niveaufreies Kreuzen der Eisenbahnstrecke und liefern somit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit. Prioritär wird auch die Durchgängigkeit des Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehrs erhöht. Damit die neu geschaffene Infrastruktur bestmöglich und am effizientesten genutzt werden kann, werden die Unterführungen überwiegend als Nahverkehrsknoten ausgeführt. Nahverkehrsknoten bilden DAS wesentliche Element für die Verknüpfung und das Umsteigen zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln. Dies ist insbesondere für Pendler:innen von großer Bedeutung, für die entlang der Strecke attraktive Verknüpfungen von der GKB zu Bus und Straßenbahn geschaffen werden. Somit können die entsprechenden Ziele durch bequemes Umsteigen schnell und umweltfreundlich mit dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt werden. Drehscheibe: Zuletzt möchten wir Sie nach Ihrer Vision für Graz fragen: Wie soll die Landeshauptstadt der Steiermark in zehn Jahren aussehen? Vizebgm.in Schwentner: Ich sehe eine grüne, verkehrsberuhigte Stadt, in der die Grazerinnen und Grazer viel mehr Raum für sich vorfinden. Fußgänger:innen und Radfahrer:innen spielen die Hauptrolle auf unseren Straßen und der öffentliche Verkehr ist wesentlich attraktiver geworden. Ältere Menschen und Kinder bewegen sich sicher in ihrer Stadt. Grüne Meilen mit Bäumen, Sitzgelegenheiten und Wasserspendern sind in allen Bezirken Kommunikationsorte geworden. Kurzum, eine lebendige Stadt in der es grünt und blüht und in der ich sicher von A nach B komme. Drehscheibe: Frau Vizebürgermeisterin Schwentner, wir danken für das interessante Interview! Vizebürgermeisterin Mag. Judith Schwentner | INTERVIEW Die im Jahr 1968 geborene Grazerin Judith Schwentner, absolvierte nach dem Gymnasium ein Studium der Slawistik und Germanistik an der Uni Graz. Nach Studien- und Forschungsaufenthalten in Russland und der Ukraine, arbeitete sie als Journalistin für die Straßenzeitung Megaphon und war danach im Sozialbereich für die Caritas tätig. Im Jahr 2002 stieg Mag. Schwentner als Quereinsteigerin in die Politik ein und kandidierte als grüne Kandidatin für den Nationalrat, dem sie danach bis 2017 angehörte. Im Jänner 2019 übernahm Judith Schwentner einen Stadträtinnenposten in Graz, sie war infolge für die Agenden Umwelt und Frauen zuständig. Bei der Grazer Gemeinderatswahl im Jahr 2021 kandidierte sie als Spitzenkandidatin der Grünen. Nach dem überraschenden Wahlergebnis führte sie ihre Partei in eine Koalition mit KPÖ und SPÖ. Mag. Judith Schwentner wurde am 17. November 2021 als Bürgermeisterin-Stellvertreterin und Verkehrsstadträtin von Graz angelobt. Judith Schwentner ist verheiratet und hat zwei Kinder.
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