Drehscheibe Nr. 98 Juni 2022

25 Ausgabe 98 - Juni 2022 | Tschechien / Mähren | REISEBERICHT Augustinerkloster mit Kirche in der Altstadt (o.) / Berühmte Villa Tugendhat (u.) Vater der Vererbungslehre: J. G. Mendel Špilberk auf dem Programm. Die Burg wurde bereits Mitte des 13. Jahrhunderts vom mährischen Markgrafen und späteren böhmischen König Premysl Ottokar II. von Böhmen gegründet. Die Kasematten wurden ab 1783 in ein habsburgisches Hochsicherheitsgefängnis für zivile und politische Gefangene umgebaut. Im Hof der Burg ist heute ein Glockenspiel zu bewundern. Im Sommer finden verschiedene Veranstaltungen statt. Brünns berühmtester Bürger Der nächste Tag war dem Vater der Vererbungslehre gewidmet, der Brünn durch seine Tätigkeit weltbekannt gemacht hat. Johann Mendel wurde am 20. Juli 1822 geboren, studierte Philosophie und trat in das Augustinerkloster von Brünn ein. Dort nahm er den Ordensnamen Gregor an. Nach der Weihe zum Priester studierte er an der Universität Wien u. a. Mathematik und Naturwissenschaften. Zurück im Klostergarten in Brünn begann er mit seinen berühmten Versuchen der Kreuzungen mit weiß- und rotblühenden Erbsen. Dabei erhob er erstmals statistische Daten und definierte die, später nach ihm benannten, Mendelschen Regeln. Moderne Architektur Den Abschluss bildete ein Besuch der Villa Tugendhat, die nach Plänen Mies van der Rohe´s als erster Wohnungsbau in Stahlskelettbauweisezwischen errichtet wurde. 1992 wurde in diesem Haus der Vertrag über die Teilung der Tschechoslowakei unterzeichnet. Im Jahr 2001 wurde das Gebäude als Denkmal moderner Architektur in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Text & Fotos: Alois A. Wallner

RkJQdWJsaXNoZXIy NTgxNjc=