Drehscheibe Nr. 98 Juni 2022

Ausgabe 98 | Juni 2022 Magazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Großer Bahnhof bei der GKB Infrastrukturausbau: GKB übergibt drei moderne Bahnhöfe im Oisnitztal

2 | Ausgabe 98 - Juni 2022 Inhalt / Editorial / Impressum 2 Geschäftsführung 3 Großer Bahnhof bei der GKB - Drei Bahnhofseröffnungen im Oisnitztal 4 GKB erhält Zuschlag für Busbündel Deutschlandsberg bis 2025 7 Interview mit der neuen Grazer Vize- bürgermeisterin Mag. Judith Schwentner 8 Baustellenreport: Bauarbeiten am Bahnhof Deutschlandsberg im Plan 10 Historische Betrachtungen - Die Geschichte der Höllentalbahn 12 Mittelposter: Doppelausfahrt Preding 14 Personal 16 Ganz Kurze Berichte 19 Reisebericht: Unterwegs im mährischen Brünn 23 Technisches Eisenbahnmuseum (TEML) & Steirische Eisenbahnfreunde (StEF) 26 Die Drehscheibe ist das PR-Magazin der GKB. Sie ist eine nach Bedarf erscheinende Informationsschrift. Die Beilage GKB-Intern ist ein Mitarbeiter:innenmagazin. Ein Archiv aller erschienenen Ausgaben, finden Sie unter: www.gkb.at Medieninhaber: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Herausgeber: Mag. Ernst Suppan Redaktion: Mag. Carmen Loibnegger Mag. Ernst Suppan Layout: Jasmin Motschnik Anschrift: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Direktion / Abteilung G-PR Köflacher Gasse 35 – 41, 8020 Graz 0316 / 5987 – 315 drehscheibe@gkb.at Druck: Koralpendruckerei Ges.m.b.H. 8530 Deutschlandsberg Auflage: 5.000 Stück im Quartal Fotos: Cover: GKB_Eder Poster: Karl Heinz Ferk Ansonsten: GKB-Archiv, K. Ferk, J. Motschnik, Mag. C. Loibnegger, oder Mag. E. Suppan bzw. lt. jeweiliger Textanmerkung; Inhalt Impressum Editorial In dieser Ausgabe berichten wir über die vielversprechende Gegenwart und Zukunft der GKB. Die Geschäftsführung kommentiert den bevorstehenden Start der Elektrifizierung der GKB. Der Leitartikel berichtet über drei große Bahnhofseröffnungen im Oisnitztal. Danach erläutern wir die Vergabe des Busbündels Deutschlandsberg an die GKB. Im Anschluss führen wir ein spannendes Interview mit der neuen Grazer Vizebürgermeisterin Mag. Judith Schwentner. Der Baustellenreport berichtet über den Baufortschritt am Bahnhof in Deutschlandsberg. Im historischen Beitrag beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Höllentalbahn. Im Personalteil berichten wir über Strukturanpassungen, stellen wieder viele neue Mitarbeiter:innen vor und würdigen unseren verstorbenen Zentralbetriebsratsvorsitzenden. Die Rubrik „News and Facts“ informiert über Sicherungstechnikmaßnahmen, die Entwicklung des WeinMobils, Charity-Aktionen u.a.m. Der Reisebericht führt uns ins mährische Brünn. Die Steirischen Eisenbahnfreunde informieren über Veränderungen für Mitglieder, die Jahreshauptversammlung 2022 und die Pläne für den Herbst. von Mag. Ernst Suppan Chefredakteur INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM Martin ... kannst du mich bitte zum Markt fahren? € buchung.regiomobil.st telefon 050 16 17 18 4 ab SÜD STEIERMARK > Mehr Infos in Ihrer Gemeinde und unter regiomobil.st regioMOBIL ab Juli 2022 in 39 Gemeinden derSüdweststeiermark unterwegs! regioMOBIL bringt Siedirekt, unabhängig und kostengünstig zuwichtig mark. Egal ob zumNahversorger, zur Ärztin, zu Freizeiteinrichtungen, B Martina ist im Homeoffice und hat wichtige Meetings, ihre Mu rund 3,5 km lange Fahrt bezahlt sie 4 Euro. Peter lädt seine 4 Freunde aus Graz zu Besuch ein. Sie komm regioMOBIL zum rd. 5,5 km entfernten Haltepunkt in seiner S te Fahrt 6 Euro. Wer kann fahren? Jede und jeder! Personen, die Haltepunkte aufgrund eingeschränkte in ihrer Heimatgemeinde eine sogenannte Hausabholung beantragen Wo kann ich fahren? In der ganzen Südweststeiermark. Unterschieden wird zwischen de tät – genannt WEINMOBIL Südsteiermark. Alltagsmobilität betrifft Fah das WEINmobil Südsteiermark fährt zwischen touristischen Zielen. A https://buchung.regiomobil.st zu finden. Was koste eine Fahrt mit regioMOBIL? Distan bis 4 km

3 Ausgabe 98 - Juni 2022 | Im Juli 2022 nimmt die Transformation unseres Unternehmens weiter Fahrt auf. Die Infrastrukturausbaumaßnahmen bei der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH münden in den Start der Elektrifizierung des Streckennetzes, wodurch zukünftige neue Angebotsausweitungen erst möglich werden. Schon am 26. Juni dieses Jahres konnten wir erneut drei wichtige Infrastrukturprojekte zeitgerecht abschließen und im Rahmen von großen Bahnhofsfesten der Öffentlichkeit übergeben. Die Bahnhöfe von Lannach, Oisnitz-St. Josef und Preding-Wieselsdorf erfüllen nun höchste Kundenanforderungen, sie sind barrierefrei und verfügen über ausreichend Parkflächen. Der Bund, das Land Steiermark, die drei Gemeinden und die GKB haben nur in diese Bahnhofsmodernisierungen insgesamt etwa 22 Millionen Euro investiert. Außerdem wurde im Oisnitzstal die Anzahl der Eisenbahnkreuzungen reduziert, die verbleibenden noch sicherer gemacht und hochmoderne Stellwerksanlagen errichtet. Die GKB dankt den Gemeinden Lannach, Oisnitz-St. Josef und Preding-Wieselsdorf für die gute Kooperation, sowie allen Anrainer:innen und der Bevölkerung für ihr Verständnis während der Bauarbeiten. Vorbereitungen für die Elektrifizierung Die vielen in Umsetzung befindlichen Infrastruktur- und Sicherungstechnikprojekte der GKB, sind aber nur wichtige Vorbereitungsschritte für den bevorstehenden Start der Elektrifizierungsarbeiten. Die laufende Bahnhofsoffensive und die große Sicherungstechnikoffensive, aber vor allem die Elektrifizierung des Streckennetzes in der Weststeiermark ermöglichen eine zukünftige Ausweitung des Mobilitätsangebotes der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Warum braucht es die Elektrifizierung? Um geplante Erweiterungen des Fahrplanangebots und damit eine nochmalige starke Steigerung der Fahrgastzahlen zu ermöglichen, sind Infrastrukturausbauten und die Elektrifizierung der GKB nötig. Zusammen mit der Beschaffung von elektrischen Schienenfahrzeugen und der Errichtung der dafür notwendigen Infrastruktur, bilden alle diese Elektrifizierungsmaßnahmen somit die Basis für den geplanten Ausbau des Mobilitätsangebotes der GKB in der (Süd-)Weststeiermark und im Zentralraum Graz. In Zukunft mehr Mobilität Wir ermöglichen zukünftig mehr öffentlichen Verkehr in der Region und im Bereich der Landeshauptstadt. Nach dem Ausbau der Infrastruktur und durch die Elektrifizierung können wir mehr Züge einsetzen, die neuen Busbündel in Voitsberg und Deutschlandsberg sollen dieses zukünftig erweiterte Fahrplanangebot ergänzen. Die GKB leistet mit der Elektrifizierung zudem einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und zur Erreichung der Klimaziele. Die Elektrifizierung der GKB macht die Region zukunftsfit, wovon nicht zuletzt auch die Bevölkerung und die Wirtschaft der gesamten Steiermark stark profitieren werden. von KR Mag. Franz Weintögl Generaldirektor der GKB Historischer Meilenstein der Unternehmensgeschichte Infrastrukturausbau und Elektrifizierung | GESCHÄFTSFÜHRUNG

4 | Ausgabe 98 - Juni 2022 Am 26. Juni 2022 wurden, nach mehrjährigen Bauarbeiten, gleich drei neugestaltete Bahnhöfe der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH im Rahmen von großen Festen der Öffentlichkeit übergeben. Die Bahnhöfe von Lannach, OisnitzSt. Josef und Preding-Wieselsdorf erfüllen höchste Kundenanforderungen, sind nun barrierefrei und verfügen über mehr Parkflächen. Außerdem wurden die Eisenbahnkreuzungen noch sicherer gemacht und moderne Stellwerksanlagen errichtet. Bund, Land Steiermark, Gemeinden und GKB investierten insgesamt 22 Mio. Euro in die Bahnhofsmodernisierungen. Bereichsleiter Prok. Mag. Gerald Klug fasst zusammen: „Unser Unternehmen setzt aktuell eine Vielzahl an Infrastrukturprojekten um. Sie sind wichtige Vorbereitungsschritte für den Start der Elektrifizierung der GKB.“ Auch Generaldirektor Mag. Franz Weintögl zeigte sich erfreut darüber, dass „drei weitere wichtige Infrastrukturprojekte zeitgerecht abgeschlossen werden konnten.“ Die laufende Bahnhofsoffensive, die große Sicherungstechnikoffensive und die Elektrifizierung des StreckennetGroßer Bahnhof im Oisnitztal - GKB eröffnet modernisierte Bahnhöfe INFRASTRUKTUR | Bahnhofseröffnungen im Oisnitztal LAbg. Maria Skazel, design. Landesrat Werner Amon, VR1-Kommandantin Jasmine Krutzler, LAbg. Helga Ahrer, Landesrat Johann Seitinger, Bgm. Josef Niggas, GKB-Generaldirektor Franz Weintögl, Prok. Gerald Klug, Bezirkshauptfrau Doris Bund (v. l.) eröffnen den neuen Bahnhof Schilchersekt für die Sonderzugfahrgäste

5 Ausgabe 98 - Juni 2022 | zes ermöglichen die geplante Ausweitung des Mobilitätsangebotes der GKB. „Dabei sind neben dem Fahrplanangebot, vor allem moderne und barrierefreie Bahnanlagen ein entscheidender Anreiz für den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr,“ ergänzt Generaldirektor Weintögl. Bahnhofsumbauten im Detail Am Bahnhof Lannach erfolgt die barrierefreie Verbindung vom Vorplatz zum Bahnsteig jetzt über einen hellen Personentunnel mit modernen Liftanlagen. Der mit bequemen Sitzbänken ausgestattete Inselbahnsteig wurde auf 180 m verlängert, davon 64 m in Holzbauweise aus regionalen Materialien überdacht. Die P&R-Anlage hat nun 80 Stellplätze. Die Grünflächen wurden adaptiert und eine Umkehrmöglichkeit für Busse geschaffen. In Oisnitz-St. Josef ist die Veränderung besonders groß. Die P&R-Anlage ist nun dort, wo früher das Bahnhofsgebäude stand. Es wurden je 25 neue Parkplätze, sowie überdachte Stellplätze für einspurige Fahrzeuge errichtet. Der Bahnsteigzugang wurde mit einer Rampe barrierefrei gestaltet. Die Bahnhofskreuzung wurde erweitert, so soll ein Rückstau mit gefährlichen Verkehrssituationen verhindert werden. Bei den Arbeiten in Preding-Wieselsdorf wurde ebenfalls eine Verlängerung des Inselbahnsteig mit Überdachung umgesetzt. Der neue Personentunnel findet seine Abschlüsse in zwei Liftanlagen, wodurch ein barrierefreier Bahnsteigzugang möglich ist. Mit dem Sonderzug von Fest zu Fest Ein Sonderzug brachte die Ehrengäste der GKB - darunter die LR Johann Seitinger und LAbg. Helga Ahrer in Vertretung der Landesspitze, sowie Vertreter:innen von Region und VR1 - vom Grazer Hauptbahnhof zu den Bahnhofseröffnungsfesten ins Oisnitztal. Nach der Ankunft des Zuges in Lannach durchschnitten Generaldirektor Weintögl und die Ehrengäste gemeinsam mit Hausherrn Bürgermeister Josef Niggas das weiß-grüne Band und übergaben damit den Bahnhof offiziell der Öffentlichkeit. Bahnhofseröffnungen im Oisnitztal | INFRASTRUKTUR Die Ehrengästen enthüllen die Haltestelle in Oisnitz-St. Josef Die örtliche Blasmusik spielte bei den Bahnhofseröffnungen auf Die Bauleistung beeindruckt die Gäste Das Bundesheer unterstützte die GKB Erstklassige Bewirtung durch VR1 u. Vereine

6 | Ausgabe 98 - Juni 2022 INFRASTRUKTUR | Bahnhofseröffnungen im Oisnitztal Die Gäste wurden im Festzelt durch das Versorgungsregiment 1 des Bundesheeres mit Kostproben aus der Feldküche bewirtet. Die örtliche Blasmusik umrahmte das Fest musikalisch. Danach ging es weiter nach Oisnitz-St. Josef, wo Bürgermeister Franz Lindschinger den Zug der Ehrengäste mit einem Blasmusikständchen empfing. Im Beisein der Bürger:innen enthüllte man die neu gestaltete Doppelhaltestelle mit P&R-Anlage. Nach Bewirtung mit regionalen Schmankerln, ging es schon weiter zum nächsten Bahnhofsfest. Abschließend empfing nämlich Bürgermeister Adolf Meixner den Sonderzug am neu gestalteten Regionalbahnhof der Gemeinde Preding-Wieselsdorf, der nach einer ökumenischen Segnung von den Anwesenden mit einem Konfetti-Regen eingeweiht wurde. Die Bewirtung im Zelt mit Blasmusik erfolgte durch das Bundesheer sowie örtliche Vereine. Am Ölspur-Stand gab es die berühmte weststeirische Kernöl-Eierspeis. Als besonderes Highlight konnte man auf den legendären „Flascherlzug“ umsteigen. Abgerundet wurde das Programm in Lannach und Preding durch Kinderangebote sowie Infostände von GKB, ÖBH und S-Bahn Steiermark. Interessierte konnten sich über Mobilitätsangebote und die Elektrifizierung informieren. Text: GKB_PA / Fotos: GKB_Eder Kinderprogramm für die kleinen Gäste und Flascherzugsonderfahrt Im Schatten ließen die Festgäste den heißen Tag ausklingen Ökum. Segnung mit Superintendent Rehner (M.) Viele Festgäste feierten bei den Eröffnungen Auch die letzte Bahnhofsvorständin der GKB in Oisnitz-St. Josef kam zur Eröffnung Infostände von GKB und S-Bahn Steiermark

7 Ausgabe 98 - Juni 2022 | GKB gewinnt Ausschreibung für Busbündel | MOBILITÄT Die Linienbusse der GKB werden in der Region um Deutschlandsberg ab Sommer 2022 wesentlich öfter fahren. Auch modernere und barrierefreie Busse werden dann zum Einsatz kommen. Die Fahrgäste der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH dürfen sich freuen. Ab 10. Juli 2022 wird es zahlreiche Verbesserungen des Busangebotes in der Region um Deutschlandsberg geben. "Neben einem Halbstundentakt zwischen Stainz und Graz, einem Stundentakt zwischen Wettmannstätten und Gleinstätten sowie Wies und Eibiswald, bis hin zu einer besseren Verknüpfung mit der S-Bahn gibt es wesentliche Verbesserungen, die viele Vorteile für unsere Fahrgäste bringen", freut sich Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang. Mehr Fahrplanangebot bei der GKB Hauptachse im regionalen Busverkehr ist die Verbindung zwischen Stainz und Lannach nach Graz. Hier wird an Wochentagen bis 22 Uhr ein regelmäßiger Halbstundentakt angeboten. Am Wochenende ist ein Stundentakt in Planung. Weitere Stundentakte werden wochentags zwischen Leibnitz und Arnfels, Wettmannstätten und Gleinstätten sowie von Wies nach Eibiswald angeboten. Verbesserungen wird es auch im Schulbusverkehr geben. Konkret gibt es an Schultagen beispielsweise neue Verbindung zwischen Arnfels und Ehrenhausen sowie eine neue durchgehende Verbindung zwischen Eibiswald und Arnfels. Außerdem sind die neuen Busse für Rollstühle und Kinderwagen barrierefrei zugänglich und auch der bargeldlose Fahrkartenkauf beim Lenkpersonal wird möglich. GKB gewinnt EU-weite Ausschreibung Hintergrund dieser Angebotsausweitung ist der erfolgreiche Abschluss der Ausschreibung des Busbündels Deutschlandsberg. Den Zuschlag für den Betrieb aller RegioBus-Linien für die nächsten mindestens drei Jahre, hat die GKB gemeinsam mit der Firma Watzke erhalten. Im Zuge der europaweiten Ausschreibung hat das Land Steiermark gemeinsam mit dem Verkehrsverbund die Planungsmöglichkeit genutzt, das Verkehrsangebot der Region Deutschlandsberg für die Zeit bis zur Eröffnung der Koralmbahn im Jahr 2025 neu zu ordnen und zu verstärken. Nach Eröffnung der Koralmbahn erfolgt eine Evaluierung und Neustrukturierung des Fahrplanangebotes auf der Schiene und der Straße. Text: Redaktion / Fotos: GKB_Archiv Mehr Busverbindungen in der Region - Fahrplanausweitung bei der GKB Steigen Sie ein - Mehr Busverbindungen in der Region Deutschlandsberg ab Sommer 2022 Moderne u. umweltfreundliche GKB-Busse

8 | Ausgabe 98 - Juni 2022 INTERVIEW | Vizebürgermeisterin Mag. Judith Schwentner Drehscheibe: Frau Vizebürgermeisterin, Sie fahren viel mit dem Zug. Was genießen Sie dabei am meisten? Vizebgm.in Schwentner: Ich bin eine passionierte Zugfahrerin. Es gibt wunderschöne Zugstrecken in unmittelbarer Nähe und im Zug habe ich Zeit zu lesen und Gespräche zu führen. Das verstärkte Angebot an Nachtzügen freut mich besonders und ist wirklich eine große Chance für uns alle umweltfreundlich zu reisen. Mein Sommerurlaub erfolgt übrigens auch per Zug – es geht nach Kroatien. Auf die entspannte Anreise zu einer Insel ohne Autos freue ich mich schon besonders. Drehscheibe: Sie sind in der neuen Koalition insbesondere für die Umwelt- und Verkehrsagenden zuständig. Welche Rolle spielen diese Themen bei der geplanten Neuausrichtung der Stadtpolitik? Vizebgm.in Schwentner: Umwelt- und Klimaschutz ist der Leitfaden für meine politischen Entscheidungen. In den nächsten fünf Jahren erfolgt die Weichenstellung für die dringend nötige Klima- und Verkehrswende in Graz. Mit dem Klimaschutzplan, dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der aktiven Mobilität (Fußgänger:innen und Radfahrer:innen) stellen wir uns den Herausforderungen der Zukunft und setzen Maßnahmen gegen den Klimawandel. Graz lebenswerter für die Grazerinnen Von der GKB „attraktive Verknüpfung- en zu Bus und Straßenbahn schaffen“ Die GKB-Drehscheibe interviewte die neue Grazer Verkehrsreferentin: Vizebürgermeisterin Mag. Judith Schwentner erläutert uns ihren politischen Leitfaden für mehr Klima- und Umweltschutz, spricht sich für die Elektrifizierung der GKB aus und hat die Vision einer grünen und verkehrsberuhigten Stadt. und Grazer zu machen und ihnen wieder mehr qualitativ hochwertigen Platz in ihrer Stadt zu geben, sind die wichtigen Ziele. Denn Transformation in den Städten ist der Schlüssel für eine klimafreundliche Zukunft sowohl im Verkehrsbereich als auch einer Neuordnung des öffentlichen Raums. Umweltpolitik ist für mich immer auch Sozialpolitik – im Sinne einer Verbesserung der Lebensqualität für die Grazerinnen und Grazer durch mehr Grün und Plätze für Menschen in der Stadt. Drehscheibe: Welche Bedeutung hat die S-Bahn für die Umsetzung der Klima- und Mobilitätsziele der Landeshauptstadt? Welche zukunftsweisenden Verkehrsprojekte stehen auf Ihrer Agenda? Vizebgm.in Schwentner: Für mich stehen Fußgänger:innen und Radfahrer:innen an erster Stelle, dann folgt der Öffentliche Verkehr und dann erst das Auto. Hier setze ich strategische Maßnahmen wie etwa die Etablierung einer Fußgänger:innen-Beauftragten um und betreibe gemeinsam mit dem Land Steiermark die großangelegte Radoffensive 2030. Den S-Bahn-Ausbau gemeinsam mit dem Ausbau des Straßenbahn- und Busnetzes sehe nicht nur ich, sondern sämtliche Experten als die große und vor allem notwendige Verkehrslösung für die Zukunft. Dieses zukunftsweisende Großvorhaben muss unbedingt über Graz hinaus die Region miteinbeziehen und dementsprechend in Kooperation mit Land, Bund, ÖBB, GKB und StB realisiert werden. Begleitet natürlich von den oben genannten Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr. Drehscheibe: Bis 2030 wird das gesamte Streckennetz der GKB elektrifiziert und die Infrastruktur massiv ausgebaut. Wie beurteilen Sie, als Grazer Verkehrsstadträtin, dieses Jahrhundertprojekt? Vizebgm.in Schwentner: Bei den Vizebürgermeisterin Judith Schwentner im Führerstand eines GKB-Gelenktriebwagens

9 Ausgabe 98 - Juni 2022 | genannten Projekten handelt es sich um Maßnahmen die die Infrastruktur der GKB massiv verbessern und die Grundlage für ein äußerst attraktives und zukunftsfittes Bahnangebot im Netz der GKB schaffen. Durch die Maßnahmen – insbesondere die Elektrifizierung – wird die Umweltfreundlichkeit des Systems deutlich gesteigert. Es können attraktive Fahrpläne angeboten werden, durch die noch mehr Menschen zum Umstieg auf die Bahn bewegt werden. Dies trägt wesentlich zum Klimaschutz und der Erhöhung der Lebensqualität der Stadt Graz und dem gesamten Umland bei. Drehscheibe: Ergänzend zu diesem Jahrhundertprojekt, sollen in Kooperation mit Stadt Graz und Land Steiermark möglichst viele Eisenbahnkreuzungen der GKB zu Unterführungen oder Nahverkehrsknoten um- bzw. ausgebaut werden. Welche Verbesserungen erwarten Sie sich von der angestrebten Gesamtlösung für alle Bahnübergänge der GKB im Grazer Westen? Vizebgm.in Schwentner: Unterführungen ermöglichen ein niveaufreies Kreuzen der Eisenbahnstrecke und liefern somit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit. Prioritär wird auch die Durchgängigkeit des Fuß-, Rad- und öffentlichen Verkehrs erhöht. Damit die neu geschaffene Infrastruktur bestmöglich und am effizientesten genutzt werden kann, werden die Unterführungen überwiegend als Nahverkehrsknoten ausgeführt. Nahverkehrsknoten bilden DAS wesentliche Element für die Verknüpfung und das Umsteigen zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln. Dies ist insbesondere für Pendler:innen von großer Bedeutung, für die entlang der Strecke attraktive Verknüpfungen von der GKB zu Bus und Straßenbahn geschaffen werden. Somit können die entsprechenden Ziele durch bequemes Umsteigen schnell und umweltfreundlich mit dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt werden. Drehscheibe: Zuletzt möchten wir Sie nach Ihrer Vision für Graz fragen: Wie soll die Landeshauptstadt der Steiermark in zehn Jahren aussehen? Vizebgm.in Schwentner: Ich sehe eine grüne, verkehrsberuhigte Stadt, in der die Grazerinnen und Grazer viel mehr Raum für sich vorfinden. Fußgänger:innen und Radfahrer:innen spielen die Hauptrolle auf unseren Straßen und der öffentliche Verkehr ist wesentlich attraktiver geworden. Ältere Menschen und Kinder bewegen sich sicher in ihrer Stadt. Grüne Meilen mit Bäumen, Sitzgelegenheiten und Wasserspendern sind in allen Bezirken Kommunikationsorte geworden. Kurzum, eine lebendige Stadt in der es grünt und blüht und in der ich sicher von A nach B komme. Drehscheibe: Frau Vizebürgermeisterin Schwentner, wir danken für das interessante Interview! Vizebürgermeisterin Mag. Judith Schwentner | INTERVIEW Die im Jahr 1968 geborene Grazerin Judith Schwentner, absolvierte nach dem Gymnasium ein Studium der Slawistik und Germanistik an der Uni Graz. Nach Studien- und Forschungsaufenthalten in Russland und der Ukraine, arbeitete sie als Journalistin für die Straßenzeitung Megaphon und war danach im Sozialbereich für die Caritas tätig. Im Jahr 2002 stieg Mag. Schwentner als Quereinsteigerin in die Politik ein und kandidierte als grüne Kandidatin für den Nationalrat, dem sie danach bis 2017 angehörte. Im Jänner 2019 übernahm Judith Schwentner einen Stadträtinnenposten in Graz, sie war infolge für die Agenden Umwelt und Frauen zuständig. Bei der Grazer Gemeinderatswahl im Jahr 2021 kandidierte sie als Spitzenkandidatin der Grünen. Nach dem überraschenden Wahlergebnis führte sie ihre Partei in eine Koalition mit KPÖ und SPÖ. Mag. Judith Schwentner wurde am 17. November 2021 als Bürgermeisterin-Stellvertreterin und Verkehrsstadträtin von Graz angelobt. Judith Schwentner ist verheiratet und hat zwei Kinder.

10 | Ausgabe 98 - Juni 2022 Im Oktober 2020 begann der Bahnhofsumbau in Deutschlandsberg. Bis zum Frühling 2023 sollen die Bauarbeiten für die Modernisierung bzw. die Erweiterung des Bahnhofs und die Gebäudesanierungen sowie die Sicherungstechnikprojekte in der Bezirkshauptstadt abgeschlossen sein. Durch die Modernisierung und die Erweiterung des Bahnhofs Deutschlandsberg entsteht eine neue Plattform für die öffentliche Mobilität in der Region. Der Bund, das Land, die Stadtgemeinde und die GKB investieren gemeinsam insgesamt 15 Millionen Euro in den Bahnhofsumbau und die Sicherungstechnikmaßnahmen. Auf den Bahnhofsumbau selbst entfallen dabei 5,5 Millionen Euro. In die Sicherungstechnikmaßnahmen werden rund 9,5 Millionen Euro investiert. Ein Bahnhof für Deutschlandsberg Neben der Verlängerung des vollständig überdachten Inselbahnsteiges auf insgesamt 200 m Länge, stechen vor allem die beiden neuen Personentunnel ins Auge. Sie bringen mehr Bequemlichkeit für die Reisenden und erleichtern die Unterquerung des Bahnkörpers in Richtung Schulzentrum. Der Personentunnel West neben dem Bahnhofsgebäude, verbindet mit einer Länge von 70 m den nördlich gelegenen Geh- und Radweg mit dem Süden. Am Bahnhofsvorplatz und am Bahnsteig ist je ein Stiegenabgang mit Liftanlage errichtet worden, sie gewährleisten die Barrierefreiheit. Am östlichen Ende des Bahnsteiges wurde ein zweiter neuer Personentunnel mit einer Länge von 50 m gebaut, er verbindet den nördlich gelegenen Geh- und Radweg mit der Bahnhofsstraße. Mit dem Personentunnel Ost entstand außerdem ein weiterer Zugang zum Inselbahnsteig. Im Zuge des großen Bahnhofsumbaus wird auch eine elektronische Stellwerksanlage in Betrieb Bahnhofsmodernisierung in Deutschlandsberg voll im Plan Der neue, überdachte Bahnsteig und der Personentunnel am Bahnhof in Deutschlandsberg sind bereits in Betrieb BAUSTELLENREPORT | Bahnhofsmodernisierung Deutschlandsberg

11 Ausgabe 98 - Juni 2022 | Bahnhofsmodernisierung Deutschlandsberg | BAUSTELLENREPORT genommen, wofür die Errichtung des roten Technikgebäudes notwendig war. Außerdem werden zukünftig drei Schrankenanlagen und eine Unterführung für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Die Bauarbeiten sind im Plan Nach umfangreichen Grabungsarbeiten und der Errichtung der zwei Personentunnel bzw. der Verlängerung des Inselbahnsteigs, konnte Anfang Jänner mit der Errichtung der Überdachungen begonnen werden. Bis Ende März wurde dann auch der westliche Teil des Bahnsteigs fertig überdacht und die Aufzüge eingebaut. Mittlerweile sind Bahnsteig, Tunnel und Liftanlagen in Betrieb. Die Bushaltestelle am Bahnhof wird ebenfalls neugestaltet und überdacht. In Kooperation mit dem Land Steiermark und der Stadtgemeinde Deutschlandsberg entsteht eine neue Bus-Insel mit mehreren Busbuchten, wodurch den Reisenden ein bequemer Übergang zur Bahn ermöglicht wird. Die Bushaltestelle soll im Sommer fertiggestellt werden. Bis zum Frühjahr 2023 werden außerdem die P&R-Anlage beim Vorplatz neugestaltet, sowie das Bahnhofsgebäude mit dem Service- und Wartebereich adaptiert. Text: Red. / Fotos: GKB_Ferk Nach Errichtung der Schachteinhausungen wurden die modernen Liftanlagen installiert Neues Fahrgastleitsystem am Bahnhof Einhebung der Dachplatten am Bahnsteig Der Bahnsteig wurde auf 200 Meter verlängert und mit regionalem Holz überdacht

12 | Ausgabe 98 - Juni 2022 Die Region um Reichenau, Payerbach und den Semmering liegt im südlichsten Teil Niederösterreichs, wo die Ausläufer der Alpen die natürliche Grenze zur Steiermark bilden. Diese ist hinsichtlich ihrer kulturhistorischen und touristischen Bedeutung vor 1914 international bekannt. Weitgehend unbekannt ist aber - mit Ausnahme der Semmeringbahn - die hervorragende Rolle dieses Gebiets in verkehrsgeschichtlicher Hinsicht. Sie reicht von Georg Huebmers Erschließung des Höllentales um 1780, seinem ersten Tunnel 1820 bis zur epochalen Semmeringbahn Carl von Ghegas und über viele Projekte für eine touristische Eisenbahn von Payerbach über Reichenau bis auf das Raxplateau ab 1880, die leider nicht bis zur Ausführung gediehen, bis hin zur schmalspurigen elektrischen Lokalbahn Payerbach-Hirschwang, die aus kriegswirtschaftlichen Gründen errichtet und nach 1918 zur Lokalbahn mit Güter- und Personenverkehr ausgebaut wurde. Sie fährt als „Höllentalbahn“ im Museumsbahnbetrieb noch heute. Entstehung und Bau der Bahn Ab Beginn des 1. Weltkriegs hatte die Firma Schoeller in Hirschwang an der Rax als wichtiger Armeelieferant immer größere Transportprobleme wegen der desolaten Bezirksstraße nach Payerbach. Daher beauftragte die Firma 1916 die renommierte Bauunternehmung Redlich & Berger mit der Adaptierung eines älteren Bahnprojekts zur Südbahn und der gesamten Baudurchführung. Am 29. Dezember 1916 konnte Schoeller mit den Plänen um die Bewilligung für eine normalspurige elektrische Lokalbahn ansuchen; und zusätzlich als rasches Provisorium um den Bau einer schmalspurigen Materialbahn. Sie war in der in Österreich-Ungarn üblichen bosnischen Spurweite von 760 mm vorgesehen. Bereits 1917 erteilte das Eisenbahnministerium die Vorkonzession für beide Bahnprojekte. Die Bauarbeiten konnten bis Jänner 1918 abgeschlossen werden und die Materialbahn am 7. Februar 1918 den Betrieb mit einer Benzinlokomotive aufnehmen. Anfang 1918 beschloss Schoeller, die Materialbahn für elektrischen Betrieb auszurüsten, um den umfänglichen Güterverkehr effektiv zu bewältigen. Nach ministerieller Genehmigung wurde die Materialbahn mit Elektromaterial vom Karawankentunnelbau für den elektrischen Betrieb ausgerüstet. Ob der elektrische Betrieb der Materialbahn schon vor Kriegsende aufgenommen wurde, ist unbekannt, aber wahrscheinlich. Jedenfalls stellte die Firma Schoeller 1918 den Antrag auf Betriebsbewilligung für die Materialbahn. Das nunmehrige Staatsamt für Verkehrswesen veranlasste eine Überprüfung der Anlagen und erteilte 1919 die Betriebsbewilligung. Entwicklung in der Zwischenkriegszeit Am 17. November 1922 erteilte der Bundesminister für Verkehrswesen die Konzession für die Lokalbahn Payerbach-Hirschwang AG. Danach begannen die Umgestaltungsarbeiten für die elektrische Lokalbahn. In Payerbach, Reichenau und Hirschwang errichtete man Bahnhofsgebäude. 1924 wurde Die Lokalbahn Payerbach-Hirschwang und die Eisenbahnen zwischen Semmering, Rax und Schneeberg HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | Geschichte der Höllentalbahn Historisches Bild von Personal und Triebwagen der niederösterreichischen Höllentalbahn

13 Ausgabe 98 - Juni 2022 | Geschichte der Höllentalbahn | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN in der Streckenmittelstation Reichenau die neue einstöckige Umformerstation gebaut. Sie werden heute als technikgeschichtliche Unikate erhalten. 1925 bestellte die LBPH zwei damals hochmoderne elektrische Triebwagen und vier Beiwägen für den Personenverkehr. Am 1. September 1926 konnte der Personenverkehr eröffnet werden. 1927 erfolgte eine Streckenverlängerung zur Endstation Windbrücke-Raxbahn, um eine bessere Anbindung zur Raxseilbahn, der ersten in Österreich gebauten, zu schaffen. Die Jahre 1927 bis 1938 waren die besten im Personenverkehr der Lokalbahn. Nach kurzer Betriebsunterbrechung zu Ende des 2. Weltkriegs erholte sich der Personenverkehr langsam, der Gütertransport verstärkte sich 1955 infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs. Ab Mitte der Fünfzigerjahre konnte man den europaweiten Trend der Abkehr vom Schienenverkehr infolge der Massenmotorisierung auch bei der LBPH erkennen. Als von der Verkehrsbehörde größere Investitionen gefordert wurden, nahm dies die Direktion zum Anlass, den Personenverkehr am 30. Juni 1963 auf Dauer einzustellen. 1982 wurde auch der Güterverkehr eingestellt. Weiterbetrieb als Museumsbahn Während der letzten Jahre des Güterverkehrs begannen Wiener Eisenbahnenthusiasten einen historischen Personenverkehr auf der LBPH zu etablieren. Es entstand die 1. Museumseisenbahn Niederösterreichs. Zu diesem Zweck gründeten 39 Personen die „Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen“, kurz ÖGLB. Der Verein konnte die gesetzten Ziele erfolgreich verwirklichen und feiert 2022 sein 45jähriges Bestandsjubiläum mit 450 Mitgliedern. So kann auch heute noch das Flair der 1920er Jahre in der demnächst 100jährigen Lokalbahn Payerbach-Hirschwang in der wunderbaren Landschaft der Rax nacherlebt werden. Text (red. gekürzt) und Bilder: Werner Schiendl Die Semmeringbahn prägte die Region zw. der Steiermark und Niederösterreich nachhaltig Buchtipp: Die interessante Geschichte der Höllentalbahn kann hier nur sehr verkürzt dargestellt werden. Für mehr Einblick in die wechselvolle Verkehrsgeschichte der Region zwischen Semmering, Rax und Schneeberg empfehlen wird das mit detaillierten Informationen und viele historischen Bildern gestaltete Buch „Die Lokalbahn Payerbach-Hirschwang und Eisenbahnen zwischen Semmering, Rax und Schneeberg“ - Veröffentlicht im Verlag Bahn im Film, Wien 2020 / 230 Seiten; Ausflugsziel: Die Höllentalbahn ist heute gut mit der Südbahn erreichbar

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16 | Ausgabe 98 - Juni 2022 Neue Herausforderungen und die schnelle Entwicklung der Arbeitswelt machten Umstrukturierungen in der mittleren Führungsebene der GKB notwendig. Früher verbrachten viele Menschen ihr ganzes Berufsleben in nur einem Unternehmen. Ein zunehmender Wandel in der Arbeitswelt, größere Mobilität der Arbeiternehmer:innen und flexible Aufgabenstellungen haben dies geändert. Modernes Personalmanagement wird daher auch bei der GKB zunehmend wichtiger. Unser Unternehmen setzt dabei auf die Aus- und Weiterbildung von Arbeitskräften sowie die Weiterentwicklung von Führungskräften. Leitungswechsel in der Informationstechnologie Daher wird sich der bisherige Leiter der Abteilung Informationstechnologie Dipl.- Ing. Stefan Stadlober, Bakk. ab dem 1. Juli 2022 speziellen informationstechnologischen Zukunftsprojekten im Unternehmen widmen. Nachfolgerin als Abteilungsleiterin wird Frau Andrea Wippel, MSc. Ihr neuer Stellvertreter bei BI-IT wird Kollege Daniel Suppan. Kollegin Wippel arbeitet bereits seit 2014 in der GKB-/LTE-/ADT-Unternehmensgruppe. Die hochqualifizierte, ausgebildete Digitalisierungsexpertin war in der LTE group für die Weiterentwicklung der Software RailCube zuständig. Zukünftig eine der wichtigsten Aufgaben der GKB-IT ist der konzernweite Ausbau der Informationssicherheit. Die GKB setzt dabei laufend Maßnahmen zur Erhöhung der Verfügbarkeit (z. B. Ausstattung der IT-Infrastruktur), der Vertraulichkeit (z. B. Schulung der Mitarbeiter:innen) und der Integrität (z. B. umfangreiche Back-upSicherungen) der Daten, um das Risiko eines Cyberangriffs zu mindern. Neben den technischen Absicherungen sorgt zukünftig der neue „Chief Information Security Officer” Florian Grabenwarter für eine kompetente Überwachung der Informationssicherheit. Staffelübergabe beim Compliance Management Außerdem kam es zur Staffelübergabe in der Stabsstelle Compliance Management / Interne Revision. Die aus Kärnten stammende Juristin Mag. Kerstin Hernler, MBA beendet nach über 17 Jahren im Dienst unseres Unternehmens ihre Tätigkeit als Leiterin dieser Organisationseinheit. Kollegin Kerstin Hernler hat sich dazu entschlossen den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und wird künftig im Beratungs- und Coachingbereich tätig sein. Ihre Nachfolge in beiden Bereichen tritt Ing. Dipl.-Ing. (FH) Alexander Riebesmeier an, der davor bereits viele Jahre in der Abteilung Beschaffung der GKB tätig war und zudem berufsbegleitend einschlägige Ausbildungen absolviert hat. Wir wünschen allen Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg und alles Gute für die neuen Tätigkeiten. Text: Redaktion Foto: GKB_Motschnik Weiterentwicklung der mittleren Führungsebene der GKB PERSONAL | Neue Führungskräfte bei der GKB Die neue Abteilungsleiterin Andrea Wippel mit dem Team der GKB-Informationstechnologie

17 Ausgabe 98 - Juni 2022 | Laufend Personal- aufnahmen bei GKB Florian Ziegler Triebfahrzeugführer i. A. David Volkmer Kundenbetreuer Marcel Sittlinger Lehrling Metalltechnik Fabian Pauritsch Elektrotechniker Dominik Hosp Triebfahrzeugführer i. A. Zdenko Crepulja Busfahrer Christoph Puchmann Triebfahrzeugführer i. A. Patrick Patz Servicemitarbeiter ET Simon Weninger L. Vermessungstechnik Regina Freidl Busfahrerin DI Patrick Raimann Projektkoordinator Lukas Bonstingl Triebfahrzeugführer i. A. Sabit Raca Busfahrer DI Gerald Einödhofer Beschaffung Sandra Njers Busfahrerin Wolfgang Starchel Busfahrer Alexander Koller Triebfahrzeugführer i. A. Natalie Platzer Triebfahrzeugführerin i.A. Bernhard Trummer Beschaffung Neuaufnahmen | PERSONAL Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH befindet sich in einem Transformations- und Weiterentwicklungsprozess. Die tiefgreifenden Veränderungen und die Weiterentwicklung der GKB, durch die Elektrifizierung und die Ausweitung der Mobilitätsleistungen, bringen einen erhöhten Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeiter:innen mit sich. Die GKB setzt dabei in besonderem Maß auf Aus- und Weiterbildung, sucht aber auch am Arbeitsmarkt laufend nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit bestimmten Qualifikationen. Wer sich für eine Karriere in einem Bahnberuf interessiert, findet alle Informationen auf der Homepage der GKB. Mit einem Job bei der GKB gestalten Sie die Zukunft der Weststeiermark mit. Bewerben Sie sich jetzt! Text: ES / Fotos: G-PR & IP-PE

18 | Ausgabe 98 - Juni 2022 Geschäftsführung und Belegschaft der GKB mussten Ende April mit großer Bestürzung und in tiefer Trauer vom unerwarteten Ableben unseres Kollegen und Zentralbetriebsratsvorsitzenden Helmut Koch erfahren. Kollege Koch war nicht nur ein langjähriger, verdienter und hochgeschätzter Mitarbeiter der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Als Betriebsrat und Aufsichtsratsmitglied setze er sich auch, viele Jahre lang, mit großem Elan für die Interessen der Belegschaft ein. Tief verwurzelt in der Weststeiermark Helmut Koch wurde in Eibiswald geboren und schloss nach der Pflichtschule eine Lehre als Industriekaufmann im Fahrzeugbau ab. Danach war er als LKW-Fahrer im Fernverkehr unterwegs, bevor er Buslenker bei den Grazer Verkehrsbetrieben wurde. Im Februar 1998 trat Helmut Koch als Busfahrer in den Dienst der GKB. Im Oktober 2008 Wechselt er aus gesundheitlichen Gründen zum Eisenbahnpersonenverkehr, wo er nach abgelegter Prüfung als Zugführer tätig war. Kollege Koch war bereits beim Busbetrieb fünf Jahre im Betriebsrat, bevor er Ende 2011 zum Betriebsratsvorsitzenden des Fahrdienstes bestellt wurde. Nach der Betriebsratswahl 2013 wurde er erneut in den Zentralbetriebsrat der GKB gewählt. Am 9. Dezember 2013 übernahm Kollege Helmut Koch die Funktion des Zentralbetriebsratsvorsitzenden der GKB und absolvierte im Herbst dieses Jahres die Betriebsräteakademie der Arbeiterkammer Steiermark. Neben seinen Funktionen in Betriebsrat und Gewerkschaft, fand Helmut Koch noch die Zeit sich in der GKB-Sportvereinigung und für die SPÖ im Gemeinderat seiner Heimatgemeinde zu engagieren. Unermüdlicher Einsatz für die Menschen Helmut Koch setzte sich unermüdlich für die Kolleginnen und Kollegen in der GKB ein, blieb als Zentralbetriebsratsvorsitzender und Aufsichtsrat aber immer ein konstruktiver Partner für Eigentümer und Geschäftsführung. Gemeinsam mit ihnen konnte er viel für die Belegschaft und das Unternehmen erreichen. Großes Engagement zeigte er auch in seiner kommunalpolitischen Tätigkeit für die Bürger:innen der Marktgemeinde Bad Schwanberg. Bei der Trauerfeier in der Patrizikirche in Hollenegg fanden sich sehr viele Freund:innen und Weggefährt:innen ein. Selbstverständlich kamen auch unzählige Kolleginnen und Kollegen der GKB, um ihrem Betriebsratsvorsitzenden das letzte Geleit zu geben. Der Aufsichtsrat, die Geschäftsführung, die Führungskräfte, der Betriebsrat und die Belegschaft der GKB werden „ihren Heli“ in guter Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Text: Redaktion / Foto: Archiv PERSONAL | Nachruf auf ZBRV Helmut Koch Ein großer Verlust für die GKB – Nachruf auf Helmut Koch Zentralbetriebsratsvorsitzender Helmut Koch als Kämpfer für die Interessen der Belegschaft Unser "Heli" hatte immer ein offenes Ohr

19 Ausgabe 98 - Juni 2022 | Am 9. Juni 2022 wird weltweit der „Internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen“ begangen. Die GKB nahm dies zum Anlass, um auf das wichtige Thema „Verkehrssicherheit an Bahnübergängen“ hinzuweisen. Um mehr Sicherheit für den Straßenverkehr an Eisenbahnkreuzungen zu gewährleisten, werden durch die GKB umfangreiche Maßnahmen gesetzt: Die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen, die Errichtung von Unterführungen oder die technische Sicherung von Bahnübergängen. Wichtig bleibt die Sensibilisierung der Straßenverkehrsteilnehmer für die Gefahr. Seit 2011 hat die GKB massiv in mehr Sicherungstechnik und den Aus- bzw. Umbau von Eisenbahnkreuzungen investiert. In den letzten 10 Jahren konnte die verhältnismäßig hohe Anzahl an öffentlichen Bahnübergängen bei der GKB um 20 Prozent verringert werden. Die GKB strebt eine weitere Reduktion der Eisenbahnkreuzungen in ihrem Netz an, die verbleibenden werden noch besser gesichert. Die Anzahl der Schrankenanlagen konnte durch umfangreiche technologische Aufrüstung sogar mehr als verfünffacht werden, obwohl die Gesamtzahl der Eisenbahnkreuzungen im genannten Zeitraum gesunken ist. „Ende 2022 werden daher nur mehr zehn öffentliche Bahnübergänge mit Andreaskreuz und Stopptafel gesichert sein. Bis spätestens 2028 sollen alle öffentlichen Eisenbahnkreuzungen mit Fahrzeugverkehr im S-Bahn-Netz der GKB eine technische Sicherung erhalten,“ ergänzt Bereichsleiter Klug die beeindruckende Zwischenbilanz für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen. Der Leiter des Unternehmensbereichs Infrastruktur Prok. Mag. Gerald Klug erklärt: „Obwohl grundsätzlich alle Eisenbahnkreuzungen gesichert sind, bleiben sie eine Gefahrenquelle. Die GKB bevorzugt daher ganz klar die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen oder den Umbau zu Unterführungen, als sicherste Möglichkeit zur Querung von Bahnstrecken. Die Entscheidung über die Art der Sicherung von Eisenbahnkreuzungen, obliegt jedoch der Behörde und dem jeweiligen Straßenerhalter.“ Bewusstsein für die Gefahr Entscheidend ist aber auch das richtige Verhalten an Bahnübergängen. Häufigste Unfallursache ist nämlich leider die Unachtsamkeit der Straßenverkehrsteilnehmer. Gerade ortsansässige Personen, die Bahnübergänge öfter queren, sind aufgrund von Gewohnheiten besonders gefährdet. Ignorieren PKW-Lenker die Stopptafel und das Andreaskreuz oder die Eisenbahnkreuzungssicherungsanlage, kann das dramatische Folgen haben. Daher werden stark frequentierte Bahnübergänge der GKB zusätzlich mit sogenannten „Rotlichtblitzern“ ausgestattet. Die GKB bemüht sich außerdem um Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung, besonders bei Kindern und Jugendlichen, für die Gefahren an Bahnübergängen. Zwei große Sicherheitskampagnen der GKB widmeten sich bereits den Gefahren im Bahn- und Busbereich. Die GKB stellt auch gerne Schulungsmaterialien zur Verfügung. Text: GKB_PA / Foto: GKB_Ferk GKB sorgt für mehr Verkehrssicherheit Die GKB reduziert die Anzahl der Eisenbahnkreuzungen, errichtet Schrankenanlagen und setzt sich für den Bau von Unterführungen ein Sicherheit an Bahnübergängen | GANZ KURZE BERICHTE

20 | Ausgabe 98 - Juni 2022 GANZ KURZE BERICHTE | LTE-Servicewerkstätte eröffnet Am 20. Mai 2022 lud LOCMASTA zur offiziellen Eröffnungsfeier in Gramatneusiedl und ermöglichte es bestehenden und potenziellen Geschäftspartnern vor Ort, exklusive Einblicke in das Unternehmen zu erhalten. Nach dem Opening im November 2021 steht die unabhängige Drivein Lokomotivwerkstatt ab sofort für Light Maintenance von Lokomotiven verschiedenster Kunden bereit. Über 150 Besucher:innen fanden sich Mitte Mai 2022 am 18.000 m2 großen Firmenareal in Gramatneusiedl ein, um die moderne Drive-in Lokomotivwerkstatt LOCMASTA live zu erleben. Nach dem Empfang vor dem neuen Firmengebäude erfolgte die offizielle Begrüßung durch die drei Gesellschafter des Joint Ventures, die sogleich den Startschuss für den Vollbetrieb der neuen Lokomotivwerkstatt bedeutet. CEO der LTE-group und Ideengeber für LOCMASTA Andreas Mandl, Sprecherin der Geschäftsführung bei ÖBB Train Tech Sandra GottKarlbauer sowie CEO von ELL Austria Christoph Katzensteiner hoben vor allem die Wichtigkeit von LOCMASTA für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Schiene in ihren Ansprachen hervor. Geschäftsführer Armin Wohlfahrter sowie der kaufmännische Leiter Thomas Kollnig ergänzten zu der symbolischen Staffelstabübergabe durch die Gesellschafter: „Die heutige Eröffnung ist der erste Schritt zu unserem Ziel, die AssetVerfügbarkeit unserer Kunden zu erhöhen“. Auch Thomas Schwab, Bürgermeister von Gramatneusiedl, fand nur lobende Worte für die Lokomotivwerkstatt. Im Anschluss an die Festreden folgte die Führung durch das Herzstück des Unternehmens – die 1.200 m2 große Werkstatt. Die Besucher:innen bekamen dabei eine Vorstellung, wie und wo das aktuell neunköpfige Team arbeitet und konnten die zahlreichen modernen Arbeitsmittel, wie den Hallenkran oder die neue beeindruckende Hebebockanlage, besichtigen. Qualität für Mensch und Lokomotive Als Knotenpunkt europäischer Güterverkehrskorridore spielt Gramatneusiedl als Standort eine entscheidende Rolle und ermöglicht eine betriebsnahe Zuführung sowie kürzeste Durchlaufzeiten. So werden teure Stehzeiten minimiert und Kapazitäten für den Markt geschaffen. Dabei haben hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards stets oberste Priorität. Um die günstige Lage sowie die hochqualitativen Dienstleistungen bei der Eröffnungsfeier zu unterstreichen, wurde unter anderem mit lokalen und regionalen Betrieben zusammengearbeitet. Stichwort „regional“: LOCMASTA ist im Zuge des Unternehmensaufbaus laufend auf der Suche nach Verstärkung für das Team vor Ort und trägt damit zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung bei. Text: PA / Foto: LOCMASTA LTE: Offizielle Eröffnung der LOCMASTA Die Projektpartner freuen sich über die offizielle Inbetriebnahme der Servicewerkstätte Vor einem Jahr wurde die Umsetzung des Mikro-ÖV-Systems regioMOBIL für die nächsten Jahre gesichert. Ein Bestandteil ist das WEINmobil. Ursprünglich an der Südsteirischen Weinstraße entstanden, wird dieses Angebot nun auf die gesamte Region des Tourismusverbandes Südsteiermark ausgeweitet. Ein erstes erfolgreiches Umsetzungsjahr von regioMOBIL endet mit einer Weiterentwicklungen im regionalen Mikro-ÖV-System. Neben einer flächenProkurist Peter Kronberger (l.) mit den Projektpartnern

21 Ausgabe 98 - Juni 2022 | Region & Menschen | GANZ KURZE BERICHTE Am 12. Mai 2022 stattete die neue Grazer Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Mag. Judith Schwentner unserem Unternehmen einen Betriebsbesuch ab. In Begleitung von Karl Dreisiebner, dem grünen Klubobmann im Gemeinderat, sowie einem Fachreferenten informierte sie sich über das Unternehmen und seine Pläne. Nach einem intensiven Arbeitsgespräch besichtigte die grüne Delegation das Betriebsgelände, die Werkstätte und die Fahrdienstleitung in Graz. Die Gäste zeigten sich sehr interessiert am Unternehmen und den innovativen Zukunftsplänen der GKB. Text: Red. / Fotos: GKB_Suppan Verkehrsstadträtin zu Besuch bei GKB Generaldirektor Mag. Weintögl und Stadträtin Mag. Schwentner (M.) beim Betriebsbesuch RegioMobil und WEINmobil wachsen weiter deckenden Alltagsmobilität gibt es seit 1. Mai 2022 mit dem „WEINmobil Südsteiermark“ ein flächendeckendes touristisches Angebot in den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg. Der Anspruch, höchste Qualität zu bieten und die Motivation regionale Erreichbarkeiten zu verbessern, treiben die Region Südweststeiermark mit den Partnerorganisationen Regionalmanagement Südweststeiermark, Tourismusverband Südsteiermark und Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH an. Neue Bediengebiete Das WEINmobil Südsteiermark fährt mit 1. Mai 2022 in den Bezirken Deutschlandsberg und Leibnitz. Im gesamten Gebiet sind dafür ab sofort mehr als 2000 touristische Haltestellen definiert. Hinzukommen weitere Haltestellen in den Gemeinden Stainz und St. Stefan ob Stainz. WEINmobil Südsteiermark ergänzt so die Alltagsmobilität um eine touristische Mobilitätslösung. Mit dem WEINmobil können die touristischen Haltepunkte von 10:00 bis 23:30 Uhr, an 365 Tagen im Jahr, angefahren werden. GKB als Partner Mit der GKB hat die Region einen starken, regional verankerten Partner und Profi in Sachen Mobilität in der Umsetzung gefunden. Gemeinsam wird dafür auf die Kooperation mit Taxiunternehmen gesetzt. GKB-Prokurist Peter Kronberger erläutert: „regioMOBIL setzt neue Maßstäbe in der sinnvollen Verschränkung der regionalen Mobilität zum bestehenden öffentlichen Verkehr. Mit der Ausweitung des WEINmobil Südsteiermark wird ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer gesamtheitlichen, innovativen und nachhaltigen Mobilitätslösung im ländlichen Raum gesetzt.“ Durch dieses Mikro-ÖVAngebot bietet die Region eine einzigartige Lösung für nachhaltige Alltags- und Tourismusmobilität. Mit diesem Mobilitätsangebot wird auch der nachhaltige Tourismus gefördert. Die PKW-Fahrten von Tages- und Urlaubsgästen können reduziert werden und tragen zu einem kleineren ökologischen Fußabdruck der Region bei! Text & Foto: PA_RegioMobil

22 | Ausgabe 98 - Juni 2022 GANZ KURZE BERICHTE | Region & Menschen GKB und Lebenshilfe Steiermark engagieren sich in der Ukrainehilfe Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH engagiert sich im Rahmen mehrerer Hilfsprojekte für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Der Krieg in der Ukraine lässt niemanden kalt. Seit Beginn des Konfliktes hat die Lebenshilfe Soziale Dienste GmbH für rund 70 vertriebene Menschen Unterkünfte organisiert. Dank einer langjährigen Partnerschaft zwischen Lebenshilfe und GKB fand nun eine fünfköpfige ukrainische Familie ein neues Zuhause. Die Mutter, ihre zwei Kinder (5 bzw. 2 Jahre) und deren Großeltern bezogen eine von der GKB zur Verfügung gestellte Wohnung in günstiger Lage in Söding. Für die Familie ist es wichtig, mit guter Verkehrsanbindung nahe Graz leben zu können, da ein Kind Physiotherapie benötigt und der Großvater in medizinischer Behandlung ist. Bei der offiziellen Schlüsselübergabe hieß Generaldirektor Mag. Franz Weintögl die Familie mit einem Geschenkkorb willkommen, außerdem organisiert die Lebenshilfe am 1. Juli ein großes Willkommensfest für alle Betreuten. „Die GKB hat als erfolgreiche, international tätige Unternehmensgruppe auch eine soziale Verantwortung für die Menschen. Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine war für die GKB schnell klar, dass wir etwas für die geflüchteten Menschen tun müssen. Die GKB engagiert sich daher im Rahmen mehrerer Hilfsprojekte. Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, bedürftigen Kindern und ihren Familien zu helfen,“ erläutert GD Weintögl die Beweggründe für das soziale Engagement. Fetzenmarkt für den guten Zweck Nach zwei Jahren Pandemie, konnte heuer auch wieder der beliebte Fetzenmarkt des Brauchtumsverein Stallhofen stattfinden. Da dort immer sehr viel Kleidung und Spielzeug für den guten Zweck abgegeben wird, sollten die Sachspenden diesmal in Rosental a. d. Kainach untergebrachten ukrainischen Frauen und Kindern zugutekommen. Den Gästen aus der Ukraine sollte außerdem der Besuch dieser Traditionsveranstaltung ermöglicht werden. Der GKB-Busbetrieb stellte daher unentgeltlich ein Fahrzeug mit Fahrer und brachte die Ukrainer:innen zum Fetzenmarkt. Bei Kaffee und Kuchen, gespendet vom Brauchtumsverein und von SPAR Pammer, konnten über 40 Frauen und Kinder ein wenig Ablenkung vom Krieg erleben. Bürgermeister Franz Feirer und Obmann Manfred Kollmann warteten schlussendlich mit einer Überraschung auf. Ein Kleintransporter voll mit, von der Stallhofner Bevölkerung, gespendeten Gütern konnte den Geflüchteten übergeben werden. Es war für alle ein abwechslungsreicher und lustiger Tag, der ganz sicher auch der Völkerverständigung diente. Text: Redaktion Fotos: Gem. Stallhofen & Lebenshilfe Generaldirektor Mag. Franz Weintögl übergibt den Schlüssel für die Ukrainer:innen Mit dem GKB-Bus am Weg zum Fetzenmarkt

23 Ausgabe 98 - Juni 2022 | Tschechien / Mähren | REISEBERICHT Eine Reise nach Mähren – Zu Besuch in Brünn / Brno Gute Gründe veranlassten mich zu einem Besuch im Hauptort des tschechischen Landesteiles Mähren: Brünn, tschechisch Brno. Hin- und Rückreise erfolgten im bequemen Railjet der Ceské dráhy, der tschechischen Staatsbahn. Anlässlich des 200. Geburtstags von Gregor Johann Mendel packte mich die Neugierde, was es so zu sehen gibt in der Stadt, an der ich sonst mit dem Zug immer vorbei nach Norden fuhr. Nach der nachmittäglichen Ankunft in Brünn / Brno, die Bezeichnung kommt von der namensgebenden Burg auf einem Lehmhügel, stürzte ich mich gleich in die Geschichte der Stadt. Im 12. Jahrhundert erstmalig erwähnt, hat sie in der Gegenwart eine Bevölkerung von knapp 400.000 Einwohner:innen. Landwirtschaft, Bergbau und Konsumgüterindustrie machten die Region Mähren zu einem der wirtschaftlichen Zentren in der Monarchie der Habsburger, welche mit dem Mittelpunkt in Wien auch die heutige Slowakei umfasste. Mähren erhält Bahnanschluss Damit bildete schon das prognostizierte Volumen an Fracht im Güterverkehr eine Erfolgsgarantie für die Gründung der k. k. privilegierten Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KFNB), deren Spatenstich 1836 erfolgte. Nach Wien und Budapest, war Brünn die dritte Großstadt der Monarchie, die mit der Eisenbahn erreichbar war. Der städtische Bahnhof wurde 1835 vor der Stadt als Kopfbahnhof der k. k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn errichtet. Um den Bahnhof zu erreichen war die Errichtung eines 672 m langen Viaduktes notwendig. Dabei wurden der Fluss Svratka/ Schwarza und die Wiener Straße auf 72 Bögen überquert. In seiner Eigenschaft als Bauleiter war Karoli de Ghega für die Errichtung dieses Bauloses tätig. 1854 wurde er als Carl Ritter von Ghega in den Adelsstand erhoben. Am 11. November 1838 wurde die Ankunft des ersten Zuges nach einer Fahrzeit von 4:15 Fahrzeit aus Wien begrüßt. 1849 kam für die k. k. Nördliche Staatsbahn von Brünn nach Ostböhmen, eine weitere Bahnlinie dazu. So entstand das Aufnahmegebäude mit je einem Trakt für die einzelnen Eisenbahngesellschaften. Der jetzige Bahnhof Brno hlavní nádraží (Brünn Hauptbahnhof) wurde, unter Einbeziehung des Vorgängerbaus von 1849, zwischen 1902 und 1905 errichtet. Die mährische Kapitale verfügt zudem über das zweitgrößte Straßenbahnnetz der tschechischen Republik. Die Altstadt von Brünn Mein Weg führten mich entlang von Prachtbauten aus dem 19. und 20. Jhdt. in die sehenswerte Altstadt. Beim Krautplatz erblickt man den Dom St. Peter und Paul, der sich auf einem Hügel über dem Kapuzinerkloster erhebt. Im 14. Jhdt. errichtet, verlor er während der Belagerung im 30jährigen Krieg seine Türme. Diese wurden erst 1901–1909 im neogotischen Stil hinzugefügt. Ich folgte der Straße weiter zum Alten Rathaus. Hier hat der aus Brünn gebürtige Anton Pilgram, der spätere Dombaumeister zu St. Stephan, das Portal gestaltet. Vorbei am Palais Gerstbauer ging es weiter zum Neuen Rathaus, dass im ehemaligen Dominikanerkloster untergebracht ist. Zum Abschluss stand ein Besuch der Festung Der Brünner Hauptbahnhof an der ehemaligen Nordbahn ist ein zentraler Verkehrsknoten

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