Drehscheibe Nr. 97 März 2022

8 | Ausgabe 97 - März 2022 INTERVIEW | Bürgermeisterin Elke Kahr Drehscheibe: Frau Bürgermeisterin, sind Sie schon angekommen in der neuen Funktion? Werden Sie in Öffis jetzt öfter angesprochen? Bgm.in Kahr: Ich werde oft angesprochen, viele Leute freuen sich und gratulieren mir. In eine solche Funktion kann Die Elektrifizierung „halte ich für einen ganz wichtigen Verbesserungschritt“... Die GKB-Drehscheibe sprach für diese Ausgabe mit dem neuen Stadtoberhaupt von Graz: Bürgermeisterin Elke Kahr erläutert ihre Pläne zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs und für die Mobilitätswende in Graz, sie spricht sich für die Elektrifizierung der GKB aus und formuliert Wünsche an die EU, die Bundes- bzw. Landesregierung. Die im November 1961 in Graz geborene Mutter eines Sohnes lebt in einer Partnerschaft und wuchs in einem typischen Grazer Arbeiter:innenbezirk auf. Nach der Handelsschule begann Elke Kahr bei der Österreichischen Kontrollbank AG zu arbeiten. 1984 maturierte sie berufsbegleitend an der BHAK-Grazbachgasse. Im Jahr 1993 wurde Elke Kahr erstmals für die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) in den Grazer Gemeinderat gewählt. Im Jahr 1998 erfolgte die Bestellung zur Klubobfrau der Gemeinderatsfraktion. Ab 2005 war Elke Kahr Stadträtin für Wohnungsangelegenheiten und von 2016 bis 2017 auch Bürgermeister-Stellvertreterin. Ab 5. April 2017 war sie als Stadträtin für den Verkehr zuständig. Am 17. November 2021 wurde Elke Kahr zur ersten Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Graz gewählt. Sie ist in zahlreichen Bürger-, Sozial- und Friedensinitiativen sowie beim Mieternotruf aktiv. man nicht über Nacht hineinwachsen, aber mittlerweile bin ich wohl angekommen. Die Arbeit geht weiter wie vorher, aber es sind viele neue Aufgaben dazugekommen. Drehscheibe: Die Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ hat sich eine Neuausrichtung der Grazer Politik zum Ziel gesetzt: Welche (Verkehrs-)Projekte und -initiativen stehen auf der gemeinsamen Agenda? Welche Maßnahmen planen Sie in Bezug auf die Feinstaubproblematik und bei der Stadtentwicklung? Bgm.in Kahr: Graz soll sozialer, freundlicher, demokratischer werden. Mit der Klima- und Mobilitätswende sind viele konkrete Maßnahmen verbunden, zum Teil ja auch schon eingeleitet sind. Jetzt ist die Chance da, sie auf den Boden zu bringen, z. B. die Südwestlinie. Wichtig für die Lebensqualität und auch die Luftgüte ist der Schutz des Grünraums. Die teilweise blindwütige Bautätigkeit der letzten Jahrzehnte geht in die falsche Richtung. Drehscheibe: Welche Bedeutung haben der Bahnverkehr und insbesondere die S-Bahn Steiermark, für die Umsetzung der Klima- und Mobilitätsziele im Zentralraum Graz? Bgm.in Kahr: Änderungen im Verkehr sind wesentliche Voraussetzung, wobei gerade jener über die Stadtgrenzen stark autodominiert ist. Nur eine entschiedene Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs im Stadt-Umland, insbesondere durch

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