Drehscheibe Nr. 96 Dezember 2021

13 Ausgabe 96 - Dezember 2021 | Eine kleine Kulturgeschichte | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN steller:innen, Block(stellen)wärter:innen u.a.m. tätig. Oftmals unterstützte sogar die ganze Familie, teils auch offiziell und gegen ein geringes Entgelt, den jeweiligen Bahnbediensteten bei seiner Arbeit, da der Posten ja rund um die Uhr besetzt sein musste. Das Leben im Bahnwärterhaus und die "Eisenbahnerkuh" Das Leben der Eisenbahnerfamilien war auch bei der GKB früher zumeist recht karg, wenn nicht sogar ärmlich. Zur Verbesserung der meist unzureichenden Lebensmittelversorgung wurde den - meist sehr großen - Eisenbahnerfamilien erlaubt, etwas Obst und Gemüse im eigenen Garten anzubauen. Auch kleinere Tiere, wie Hühner oder Kaninchen, wurden dort meist gehalten. Die Bahngesellschaften und die Bahnmeistereien erließen jedoch genaue Vorschriften zur privaten Nutzung der bahneigenen Liegenschaften, so wurde unter anderem die Haltung von Kühen teilweise untersagt, da die Tiere zu groß waren und zudem neben der Bahnstrecke als Verkehrsgefahr angesehen wurden. Daher hielten sich viele Eisenbahnerfamilien eine oder mehrere Ziegen, wodurch diese Tiere schließlich den Spitznamen „Eisenbahnerkuh“ erhielten. Heute werden Schranken, Signale und Weichen und andere Bahnanlagen meist von einem elektronischen Stellwerk aus fernbedient und der Dienst bzw. das Leben im Bahnwärterhaus gehören schon lange der Vergangenheit an. Bei der GKB werden diese Gebäude mittlerweile für andere betriebliche Zwecke genutzt, einige der Bahnwärterhäuser sind aber auch in privater Hand und wurden zu Wohnoder Wochenendhäusern umgebaut. Text: Mag. Ernst Suppan / Fotos: Archiv Dietmar Zweidick, Archiv Freunde der Sulmtalbahn (FdSTB) und GKB_Ferk Bahnwärterhaus in Privatbesitz - Heute oft ein Einfamilien oder Wochenendhaus! Schrankenwärterhaus in Privatbesitz: Nun ein schmuckes Eigenheim! Historisches Foto eines Schrankwärterhauses bei der GKB

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