Drehscheibe Nr. 95 September 2021

9 Ausgabe 95 - September 2021 | Unternehmen und herausragenden For- schungseinrichtungen verfügt die Steier- mark über ein hervorragendes Umfeld, um diese Veränderungen als Chance zu nutzen und so die Zukunft der Mobilität entscheidend mitzugestalten. Drehscheibe: Spielen regional veran- kerte Unternehmen eine besondere Rolle bei der Krisenbewältigung? LRin Eibinger-Miedl: Regionale Un- ternehmen sind das Fundament unseres erfolgreichen Wirtschaftsstandorts. Ihnen haben wir zu verdanken, dass wir die Corona-Krise gut meistern konnten und uns wieder auf dem Erfolgsweg befin- den. Eine zentrale Voraussetzung für das wirtschaftliche Comeback der Steiermark sind die Investitionen heimischer Unter- nehmen. Viele haben trotz der heraus- fordernden Zeit an ihren Vorhaben fest- gehalten. Dadurch haben sie einerseits ihren eigenen Betrieb weiterentwickelt und andererseits zur Konjunkturbelebung beigetragen. Mein Ressort wird den Be- trieben in der Steiermark weiterhin mit gezielten Förderungsmaßnahmen zur Seite stehen. Drehscheibe: Die GKB hat sich mit dem Ausbau der (Bahn-)Infrastruktur und der Elektrifizierung des gesamten Stre- ckennetzes einem Jahrhundertprojekt verschrieben, sie wird damit wesentlich zur zukünftigen Erweiterung des steiri- schen Mobilitätsangebotes beitragen. Wie beurteilen Sie dieses ambitionierte Projekt unseres Unternehmens? LRin Eibinger-Miedl: Dieses Projekt der GKB ist eine absolute Zukunfts- investition. Es wird dazu beitragen, die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs zu steigern und mehr Menschen zum Um- stieg auf dieses umweltschonende Ver- kehrsmittel zu bewegen. Schon jetzt zeigt sich ein Trend weg vom eigenen Auto hin zu Bus oder Bahn, dem Sie damit Rech- nung tragen. Drehscheibe: Große Weichenstellun- gen für die Wirtschaft, den Klimaschutz oder den Verkehr erfolgen oft auf natio- naler oder europäischer Ebene. Welche wirtschafts-, verkehrs- und klimaschutz- politischen Themenfelder sind in Zukunft, aus Sicht der Steiermark, besonders wichtig? LRin Eibinger-Miedl: Grüne Techno- logien sind ein wesentliches Stärkefeld der Steiermark. Mit Forschung und Ent- wicklung in diesem Bereich können wir einerseits einen Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Umsetzung des europäischen Green Deal leisten, andererseits ergeben sich neue Perspektiven für wirtschaftli- ches Wachstum und zusätzliche Arbeits- plätze. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der weiteren Erforschung von Wasser- stoff. Hochschulen wie die Montanuni- versität und die TU Graz, Forschungs- zentren wie das Hydrogen Center Austria in Graz sowie innovative Unternehmen beschäftigen sich in zahlreichen Projek- ten damit, die Nutzungsmöglichkeiten von Wasserstoff laufend zu verbessern und auszuweiten. Drehscheibe: Das GKB-Magazin Drehscheibe dankt Ihnen für das Inter- view! Die Wirtschaftslandesrätin der Steiermark im Interview mit der Drehscheibe Landesrätin MMag. Barbara Eibinger-Miedl | INTERVIEW Barbara Eibinger-Miedl wurde 1980 in Graz geboren. Nach der Matura an der HAK- Grazbachgasse absolvierte sie, sowohl das Studium der Rechtswissenschaften als auch der Betriebswirtschaftslehre. MMag. Barbara Eibinger-Miedl war nach dem Gerichtsjahr zunächst einige Jahre in der Privatwirtschaft tätig, wobei sie im Jahr 2011 in die elterliche Unternehmensgruppe eintrat. Politische Erfahrung sammelte sie in der Österreichischen Frauenbewegung, dem Wirtschaftsbund, in der Jungen Wirt- schaft und als Gemeinderätin der ÖVP in Seiersberg. Von 2006 bis 2010 gehörte MMag. Eibinger-Miedl dem Österreichi- schen Bundesrat an. Ab 2010 wechselte sie in den Steirischen Landtag, wo sie u. a. Klubobfrau der ÖVP-Fraktion war. Im Jahr 2017 wurde MMag. Barbara Eibinger-Miedl als Landesrätin angelobt und zur stellver- tretenden Bundesparteiobfrau der ÖVP ge- wählt. Seit 2019 zeichnet sie als Landesrä- tin für die Bereiche Wirtschaft, Tourismus, Regionen, Wissenschaft und Forschung verantwortlich. Barbara Eibinger-Miedl ist verheiratet und seit 2016 Mutter einer Tochter. Foto: © Teresa Rothwangl

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