Drehscheibe Nr. 94 Juni 2021

8 | Ausgabe 94 - Juni 2021 INTERVIEW | Staatssekretär Dr. Magnus Brunner Drehscheibe: Herr Staatssekretär, Sie sind seit Anfang 2020 im Amt – kurz da- nach begann die Corona-Pandemie. Wie haben Sie diese schwierige Gesamtsitua- tion gemeistert? Welche persönlichen Er- fahrungswerte können Sie mitnehmen? StS Brunner: Nach den langen Mo- naten dieser Pandemie ist es eine Wohl- tat, wieder im Land unterwegs sein zu können. Die schwerste Gesundheitskri- se seit hundert Jahren hat kaum einen Lebensbereich unserer Gesellschaft un- berührt gelassen. Umso mehr sind die Maßnahmen zur Eindämmung der Coro- navirus-Pandemie mit der Überzeugung verknüpft, dass ein starkes Comeback möglich ist. Dazu hat die Bundesregie- rung 38 Milliarden Euro in die Hand ge- nommen. Auf diese Weise schaffen wir Chancen, die in der Zeit nach der Pan- demie wieder mit voller Energie genutzt werden wollen. Ich bin zuversichtlich, dass wir durch die Innovationskraft der heimischen Betriebe wesentliche Schrit- te nach vorne machen werden können – und zwar in allen Sektoren. Drehscheibe: Welche Projekte und Vorhaben, konnten Sie trotzdem bereits umsetzen oder auf den Weg bringen? StS Brunner: Die Energiewende und das damit verbundene Erneuerbaren- Ausbau-Gesetz EAG bedeuten ein riesi- ges Innovationsprojekt für Österreich und die heimische Wirtschaft. Für die nächs- ten zehn Jahre hat das EAG ein Förder- volumen von 10 Mrd. Euro, damit werden Der Vorarlberger Magnus Brunner wurde 1972 in Höchst geboren und absolvierte nach der Matura zunächst ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck. Im Jahr 1996 promovierte er dort und absolvierte anschließend ein Post Graduate Studium. Im Anschluss an den Landtagswahlkampf 1999 war Dr. Magnus Brunner, LL.M. drei Jahre lang Büroleiter von LH Sausgruber, daneben war er in der Gemeindevertretung von Höchst für die ÖVP tätig. Von 2002 bis 2006 war Dr. Brun- ner der Direktor des Wirtschaftsbundes Österreich. Anschließend wechselte er in eine leitende Funktion bei den Illwerken. Ab Jänner 2007 war er als Vorstand der OeMAG - Abwicklungsstelle für Ökostrom tätig. Am 8. Mai 2009 übernahm er zudem die Funktion als Vorarlberger Mitglied des Bundesrates. Im Jänner 2020 wurde Dr. Magnus Brunner zum Staatssekretär im Bundesministerium für Klimaschutz, Um- welt, Mobilität, Energie, Innovation und Technologie ernannt. Der verheiratete Vater von drei Kindern ist außerdem der Präsident des Österreichischen Tennis- verbandes. Foto: © Jakob Glaser "Zur Erreichung der Klimaziele brau- chen wir zukunftsweisende Schritte" Die Drehscheibe sprach mit dem Staatssekretär im Klimaschutzministerum Dr. Magnus Brunner über die Pandemie, die Energiewende, moderne Mobi- litätsformen, die Elektrifizierung der GKB und europäische Verkehrspolitik. 30 Milliarden an Investitionen ausgelöst. Das sind dringend notwendige Investi- tionen für einen regionalen Aufschwung – das ist das größte Energiepaket seit Jahrzehnten. Zudem setzt die Bundesre- gierung zahlreiche Maßnahmen, um die Infrastruktur zu stärken. Unser Ziel ist es, Bahnverbindungen noch attraktiver zu machen. Daher investiert die Bundesre- gierung bis 2026 mehr als 17 Milliarden Euro in die Erneuerung und den Aus- bau der Bahn-Infrastruktur. Im Mai hat der Ministerrat 100 Millionen Euro für die Bundesländer freigegeben: Damit wird die österreichweite Stufe des 1-2-3-Kli- matickets - um 1.095 Euro ein Jahr lang mit allen Öffis durch ganz Österreich - noch heuer erfolgen. Und mit der Inves- titionsprämie fördern wir Investitionen mit Schwerpunkt Digitalisierung, Ökologisie- rung und LifeScience mit einer Prämie in Höhe von 14 % der Investitionssumme.

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