12 | Ausgabe 94 - Juni 2021 Der Busbetrieb der GKB schrieb eine echte Erfolgsgeschichte und entwickelte sich zum zweiten großen Standbein der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. 1935 hatte eine bereits länger anhaltende Wirtschaftskrise Österreich fest im Griff. Der Eisenbahnbetrieb der GKB litt zu dieser Zeit vor allem an mangelnder Kohlennachfrage und sinkendem Personenverkehrsaufkommen. Vor dem Hintergrund dieser schwierigen Situation wagte das Unternehmen einen mutigen Schritt. Man entschied sich trotz der großen Herausforderungen auf die Straße zu expandieren. Zu diesem Zweck übernahm die GKB das Unternehmen „Steirischen Lastwagen- und Omnibusbetriebsgesellschaft m.b.H“, welches sich in einer finanziellen Notlage befand. Nach Erhalt der ministeriellen Genehmigung „zur Errichtung von Kraftfahrlinien zur Beförderung von Personen mit Kraftstellwagen“ wurde der Busverkehr auf elf Linien aufgenommen. Diese verbanden unter anderem Graz über den Bezirk Voitsberg mit Judenburg. Außerdem wurden damals abgelegene Gegenden wie St. Martin, Hirschegg und Modriach angefahren. Der Fuhrpark bestand zunächst aus elf Bussen der Marken Perl, Saurer und Austro Fiat. Diese waren zumeist gebraucht übernommen worden. Schnell erfreute sich der Busbetrieb der GKB großer Beliebtheit. Im Jahr 1937 wurden bereits 700.000 Personen befördert. Damit erreichte die Passagierzahl dieselbe Höhe wie im Eisenbahnbereich. Der Aufschwung der Bussparte setzte sich nach dem Anschluss an Hitlerdeutschland fort und wurde erst mit Beginn des 2. Weltkrieges gedämpft. Nachdem 1942 eine Rekordleistung von über einer Million beförderter Passagiere erreicht wurde, sanken die Zahlen in den folgenden Jahren. Dafür war vor allem die unternehmensinterne Schwerpunktsetzung in Richtung des kriegswichtigen Kohlentransportes per Eisenbahn verantwortlich. Seit 85 Jahren in der Weststeiermark unterwegs – Der GKB-Busbetrieb HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | 85 Jahre GKB-Busbetrieb Autobus-Kanzlei in Stainz: Der Linienbus der Graz-Köflacher Bahn als Fernverkehrsverbindung in die Stadt
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