Drehscheibe Nr. 92 Dezember 2020

17 Ausgabe 92 - Dezember 2020 | Disclaimer: Diese Kolumne kann unangenehme Aus- sagen enthalten. In letzter Zeit ist mir ein seltsamer Trend aufgefallen: Cancel-Kultur - was nicht passt, wird gestrichen. Insbesondere im Kulturbereich scheint es aktuell modern zu sein, das Unschöne und Grau- same vor unseren zarten Augen und Ohren schützen zu wollen. Dass damit zugleich eine Interpretation des Wahren verweigert wird, bleibt da-bei außen vor. Die Absage der Hommage an Philip Gunter in amerikani- schen Museen soll nur als ein Beispiel dafür dienen. Weltweit werden Statuen demontiert, um die grausa- me Wahrheit nicht sehen zu müssen. Was nicht sein darf, soll nicht sein… Wir sind offenbar zu zart besaitet, um die hässliche Seite der Welt ertragen zu können. Da stellt sich mir die Frage, wessen Moralvorstellung hier die aus- schlaggebende ist. Sollten wir nicht besser hinsehen und uns kritisch mit Themen auseinandersetzen, damit gewisse Dinge nicht wieder passieren, oder damit sich überhaupt etwas ändern kann? Das wäre zumindest ein realistischerer Zugang als die cancel-kulturelle Vogel-straußtechnik anzuwenden und die Augen vor Unpassendem und Unangeneh- mem zu verschließen. Ähnlich verhält es sich mit der Sprache. Nur weil man etwas umbenennt, ändert das noch nichts am Zustand. Nur weil alle Menschen be- sonders benannt werden, ver-schwinden die Hürden in der Tatsächlichkeit nicht - sie verschwinden nur ir- gendwie aus dem Bewusstsein (Stichwort: Gender Gap). Es bleibt fraglich, ob das für die Anliegen von Di- versity und Gleichbehandlung auch wirklich förderlich ist. Man hat den Ein-druck, dass die echten Probleme nicht angegangen werden. Was hat das mit Unter- nehmenskultur zu tun? Ich denke sehr viel, denn auch im Unternehmen sollten unangenehme Themen offen angesprochen werden und die Möglichkeit zur Diskus- sion geboten werden. Das ist zunächst vielleicht etwas unangenehm und oft auch hässlich, eröffnet aber die Möglichkeit zu einer echten Veränderung. Nicht nur in Unternehmen. Mag.a Kerstin Hernler, MBA Diversitybeauftragte der GKB Cancel-Kultur und Diversity Sebastian Brunner Elektrotechniker Wolfgang Lessmann Elektrotechniker Josef Schreiner Buslenker Mag. Larissa Winkler Sachbearbeiterin Recht Thomas Lackner Buslenker DI Gernot Gsellmann Bautechniker Ing. Jürgen Forstner, BSc Bautechniker Neuaufnahmen | DIVERSITY | PERSONAL Jobs, Jobs, Jobs ... Schutz für die Belegschaft Neue Plexiglaswän- de bieten nun noch mehr Schutz für die Busfahrer der GKB. Aufgrund der erneu- ten Verschärfung der Covid-19-Situation hat sich die Graz-Köf- lacher Bahn und Bus- betrieb GmbH dazu entschlossen, Plexi- glaswände vor den Fahrerbereichen in den Bussen zu installie- ren. Die neuen trans- parenten Trennwände dienen dazu die Bus- fahrer, ergänzend zur Maskenpflicht und den Abstandsregeln, vor ei- ner möglichen Infektion zu schützen. In anderen Unterneh- mensbereichen, wo bauliche Schutzmaß- nahmen nicht möglich sind, setzt die GKB auf die vermehrte Be- reitstellung von FFP- 2-Masken. Damit soll ein noch umfassende- rer Schutz vor Anste- ckung gewährleistet werden. Text: Red. / Foto: M-BB Plexiglas v. d. Fahrerbe- reich schützt Mitarbeiter

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