Drehscheibe Nr. 90 Juni 2020

5 Ausgabe 90 - Juni 2020 | läutert Prokurist Mag. Gerald Klug, der Bereichsleiter für Infrastruktur bei der GKB, ein zentrales Element der Planun- gen. „Insgesamt sollen mehr als 133 Ki- lometer Strecken- und Bahnhofsgleise mit einer elektrischen Oberleitung über- spannt werden. Außerdem die Errichtung eines etwa 1,2 km langen, zweigleisigen Abschnitts zwischen der Wetzelsdorf- erstraße und der Grottenhofstraße in Graz vorgesehen“, umreißt Klug die Di- mensionen. Die reine Bauzeit für die verschiedenen Infrastrukturmaßnahmen wird etwa 4 Jahre betragen, dieser Zeit- raum verlängert sich noch um die Dauer von Behörden- und Vergabeverfahren. In der 1. Phase soll der Bereich vom ÖBB- Bahnhof in Wettmannstätten bis zum GKB-Bahnhof Wies-Eibiswald und der Graz Köflacherbahnhof in der Landes- hauptstadt elektrifiziert werden, danach in einer 2. Ausbauphasen der Rest des GKB-Streckennetzes in der Weststeier- mark und in Graz Umgebung bzw. Graz folgen. Bauliche Anbindungen an das Netz der ÖBB sind am Grazer Haupt- bahnhof und am Bahnhof Wettmannstät- ten bereits vorhanden bzw. am neuen Bahnhof Weststeiermark geplant. Die In- betriebnahme soll nach jetzigem Stand, trotz Coronavirus-Krise, voraussicht- lich bis 2025 oder 2026 bzw. bei der 2. Phase bis 2028 erfolgen. Neben der Er- richtung von Oberleitungen und anderen elektrischen Anlagen bzw. dem Ausbau der Sicherungstechnik, müssen außer- dem die beiden Tunnels und einige Brü- cken im Netz der GKB adaptiert werden. Parallel dazu erfolgt zeitgerecht die Neu- beschaffung von elektrischen Schienen- fahrzeugen und die Errichtung der dafür notwendigen Infrastruktur. Angebots- ausweitung und Klimaschutz Diese Infrastrukturinvestitionen würden einen durchgängigen 30-Minuten-Takt zwischen der Weststeiermark und Graz ermöglichen. Außerdem wäre eine dich- tere Haltestelleninfrastruktur zwischen Graz und Lieboch möglich, in die neu zu errichtende Nahverkehrsdrehscheiben als Verknüpfungen zum städtischen Ver- kehr eingebettet werden sollen. Hinzu kommen Umstiegsmöglichkeiten auf den Fernverkehr direkt in der Region, was eine massive Qualitätsverbesserung be- deutet. Die GKB erwartet eine annähern- de Verdoppelung der aktuellen Fahrgast- zahlen. Durch die Elektrifizierung kommt es auch zu einer massiven Reduktion der Luftemissionen. Allein in den ersten 30 Jahren würde dies eine Ersparnis von 480.000 Tonnen CO2 (16.000 Tonnen pro Jahr) bedeuten. Verkehrsreferent LH- Stv. Anton Lang zusammenfassend: „Be- queme Anschlüsse zum Fernverkehr und zum - auch innerstädtischen - Nahver- kehr, bringen eine nachhaltige Verbesse- rung der öffentlichen Mobilität im Groß- raum Graz und in der Weststeiermark. Die Elektrifizierung der GKB wird die S- Bahn Steiermark und den öffentlichen Verkehr in unserem Bundesland noch attraktiver machen, außerdem leistet die- ses Projekt einen großen Beitrag zur Um- setzung der Klima- und Energiestrategie des Landes Steiermark.“ Text: ES / Fotos: GKB_Motschnik Startpunkt: Elektrifizierung der GKB | INFRASTRUKTUR Prok. Mag. Gerald Klug beantwortet im ORF-Interview Detailfragen zur Elektrifizierung Weintögl (r.) freut sich über den Start der Planungen

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