Drehscheibe Nr. 90 Juni 2020

3 Ausgabe 90 - Juni 2020 | Im Jahr 2020 wollten wir das Jubilä- um 160 Jahre Graz-Köflacher Bahn feiern, müssen uns aber stattdessen mit den Auswirkungen der Corona- virus-Pandemie auseinandersetzen. Der Großteil der Jubiläumsaktivitäten musste leider auf 2021 verschoben werden, zeitgleich setzen wir aber voll auf die Weiterentwicklung der modernen GKB zum umweltfreund- lichen Mobilitätsdienstleister. Als am 3. April 1860 der erste Zug in Richtung Köflach fuhr, begann für die Weststeiermark das Zeitalter der moder- nen Mobilität und eine nachhaltige Er- folgsgeschichte nahm ihren Anfang. Die Region erfuhr zwar bereits davor einen wirtschaftlichen Aufschwung, wodurch der Bau der Eisenbahn überhaupt erst realisiert werden konnte. Aber die Eisen- bahn brachte einen ungeahnten Innova- tionsschub für die gesamte (Süd-)West- steiermark, schuf neue Arbeitsplätze und veränderte das Mobilitätsverhalten der Menschen nachhaltig. Im Jahr 1873 wurde dann auch die Wieserbahn in Be- trieb genommen. Damit wurde die Graz- Köflacher Bahn endgültig zum Rückgrat der Güter- und Personenbeförderung in der Region. Unzählige Kohlezüge fuhren von der Weststeiermark ganz Europa und brachten Wohlstand zurück in die Region. Recht bald nahm auch die Bedeutung des Personenverkehrs zu. 1935 schließ- lich wurde der Busbetrieb gegründet, wo- durch das Liniennetz komplettiert wurde. Unser Unternehmen ist ein untrennbarer Teil der Region. Die Graz-Köflacher Bahn erlebte gute und schlechte Zeiten, über- lebte durch eine erfolgreiche Restrukturie- rung den Niedergang des Bergbaus und ist nun ein modernes Bahnunternehmen. Möglich wurde dieser Erfolg durch Diver- sifizierung, denn trotz der tiefen Verwur- zelung in der Region haben wir früh den Schritt nach Europa getan. Die GKB ist mit Joint Ventures erfolgreich im internati- onalen Schienengüterverkehr unterwegs, auch erste Schritte im Personenfernver- kehr wurden bereits unternommen. Elektrifizierung trotz Krise Natürlich leidet auch die GKB unten den Auswirkungen der aktuellen Krise. Aber nur durch Innovation bleibt ein Unterneh- men zukunftsfit und die Zukunft der GKB liegt in der umweltfreundlichen Mobilität. Die GKB hält trotz oder gerade wegen der Coronavirus-Krise, an ihren Infrastruktur- ausbauplänen fest. Denn Investitionen in Mobilität und Klimaschutz stärken die Konjunktur nachhaltig und schaffen da- durch Arbeitsplätze. Bereits Mitte Jänner 2020 konnten wir gemeinsam mit dem Mobilitätsministerium und dem Land Steiermark die Umsetzung der Elektrifi- zierung der GKB anstoßen. Der Ausbau des Mobilitätsangebotes im Großraum Graz und in der Weststeiermark ist, aus ökologischen und ökonomischen Grün- den, notwendig und zukunftsweisend. Nach den erfolgten Fahrplanausweitun- gen, kann die GKB mehr Mobilität für die Region nur mehr im Rahmen einer Elektri- fizierung des Streckennetzes, bei gleich- zeitigem Ausbau der Infrastruktur umset- zen. Durch eine Ergänzung des laufenden Investitionsübereinkommens zwischen Bund, Land und GKB, stehen nun vor- erst acht Mio. Euro für erste Maßnahmen zur Elektrifizierung der GKB-Strecken zur Verfügung. Wir freuen uns sehr über diesen ersten Umsetzungsschritt bei der Weiterentwicklung der GKB. Unser Ziel ist und bleibt es, ein umfassendes Mo- bilitätsangebot für die Menschen und die Wirtschaft in der Region bereit zu stellen. von KR Mag. Franz Weintögl Generaldirektor der GKB Vergangenheit und Zukunft der GKB – 160 Jahre Mobilität und Innovation Elektrifizierung der GKB | GESCHÄFTSFÜHRUNG

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