Drehscheibe Nr. 90 Juni 2020

19 Ausgabe 90 - Juni 2020 | Neben Corona gibt es andere Themen, die zwar in der derzeitigen Situation als unwichtig betrachtet werde, die aber trotzdem existieren. Die Diskussion um gen- dergerechte Sprache ist in Österreich so evident, wie die Debatte, ob das Schnitzel vom Schwein oder der Pute sein soll. Was aber, wenn jemand überhaupt kein Schnitzel will, sondern lieber ein Filet oder gar Fisch? Wie finden sich Transgender oder intergeschlechtliche Personen in der gendergerechten Sprache wieder? Während im englischsprachigen Kultur- und Sprach- raum das neutrale „they“ seit 2015 nicht nur für den Gebrauch von staatlicher Seite verordnet wurde, son- dern auch aktiv beim Sprechen verwendet wird, dis- kutieren wir im Deutschen nur, ob uns sprachliches Gendering passt. Das fängt bei der binären Formulie- rung an und ignoriert alles andere völlig. Scheinbar ein Zeitgeistphänomen – Hauptsache man redet darüber, das ist auch fast so ähnlich, wie wenn man etwas tun würde. Die Absicht, die mit der Einführung von neutra- len Bezeichnungen verfolgt wird, ist die, durch die Öff- nung der Sprache neue gesellschaftliche und kulturelle Realitäten zu schaffen. Obwohl das neutrale „they“ im Englischen nicht neu ist, wenn man genau hinsieht. Dieses Pronomen wurde im Mittelalter verwendet, ver- schwand aber ab dem 18. Jhdt. wieder. Ablehnung in der Gesellschaft hilft bei fortschreitendem Wandel und Veränderung eher wenig ist aber bezeichnend für einige Sprachräume, insbesondere den Deutschen. Spannend finde ich, dass es Kunst- oder Lehnwörter - wie „Meme“, „googeln“ oder „Handy“ - schneller und ohne große Diskussion in die deutsche Sprache schaf- fen. Alles Wörter, die es noch nicht gab oder die durch eine neue Tätigkeit entstanden sind. Bleibt die Frage, ob die betreffende Gesellschaft so schwer auf neue Gegebenheiten reagiert und sich das in der Sprache bzw. Ablehnung von Neuerungen zeigt oder die Spra- che nicht in der Lage ist, die Gesellschaft zu ändern. Sprache ist jedoch sehr wandelbar, wenn man den Sprachwissenschaftlern Glauben schenkt. So sollte es auch kein Problem sein, auf gesellschaftliche Phä- nomene oder Gegebenheiten sprachlich zu reagieren. Sogar auf Deutsch. Mag.a Kerstin Hernler, MBA Diversitybeauftragte der GKB Gendering - noch immer Christian Tudor Facharbeiter Viele neue Jobs... Ruzhdi Gashi Busfahrer / Köflach Andreas Braun de Praun Fahrdienstleiter i. A. Norbert Wolf Oberbaumitarbeiter DI (FH) Christian Trattner Projektkoordinator Ing. Michael Hauk Projektentwickler Doris Hahn, MSc Projektentwicklerin Martin Waltl Projektkoordinator Peter Pichler Triebfahrzeugführer i. A. Daniel Schreiner Triebfahrzeugführer i. A. Patricia Sporer Triebfahrzeugführerin i. A. Sabrina Frießnegg Triebfahrzeugführerin i. A. Alexander Krainer Triebfahrzeugführer i. A. Daniel Wolf Triebfahrzeugführer i. A. Neuaufnahmen | DIVERSITY | PERSONAL

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