Drehscheibe Nr. 89 März 2020

12 | Ausgabe 89 - März 2020 Die Geburtsstunde der GKB als Mo- bilitätsdienstleister der Weststeier- mark schlug bereits am 3. April 1860. Mit wenigen Passagieren und Eisen- bahnbeamten an Bord fuhr ein festlich geschmückter Zug um 6:45 von Graz nach Köflach. Die Lokomotive war mit den kaiserlichen, den habsburgischen und den steirischen Farben geschmückt. Zusätzlich wurde der Schlot bis an die Mündung mit grünen Kränzen umwun- den. Auf der Vorderseite war geschrieben in den steirischen Landesfarben die Auf- schrift Graz und Köflach zu lesen. Nach etwa zwei Stunden Fahrzeit kam der Zug schließlich an. Am selben Tag fand auch die Eröffnung des „Graz Köflacherbahn- hofs“ statt. Damit begann die mittlerwei- le 160 Jahre währende Geschichte des Eisenbahnverkehrs zwischen Köflach und der steirischen Landeshauptstadt. Die Beförderung von Passagieren spielte dabei ursprünglich nur eine Nebenrolle. Kohle aus der Weststeiermark Hauptzweck für den Bau der Zugverbin- dung, die zu den ersten Nebenbahnen Österreichs gehörte, war der Transport von Kohle. Das „braune Gold“ wurde ge- werbsmäßig seit Mitte des 18. Jahrhun- derts im Bezirk Voitsberg gefördert. Etwa 50 Jahre später begann auch der Abbau im Deutschlandsberger Raum. Eine der größten Bergwerksbesitzer war die „Vo- itsberger, Köflacher-Lankowitzer Stein- kohlen-Gewerkschaft“. Wie alle anderen auf diesem Feld tätigen Unternehmer stellten für die Transportkosten das größ- te Problem dar. Um die begehrte Kohle nach Graz, dem größten Absatzmarkt in der Umgebung bringen zu können, wur- Jubiläum: Von den Anfängen der Graz- Köflacher Bahn bis ins 20. Jahrhundert Originale Gründungsurkunde der Graz-Köflacher Bahn von 1855 GKB-Jubiläum: 160 Jahre Mobilität für die Weststeiermark HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | 160 Jahre GKB / Teil 1

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