Drehscheibe Nr. 87 September 2019

25 Ausgabe 87 - September 2019 | SACHSEN / RE I SEBER I CHT (DDR) fanden fast alle zur alten Bedeu- tung zurück. Im gemeinsamen Deutsch- land übernahm die DB die meisten Stre- cken und wollte den Großteil schließen. Vor allem die sächsische Regierung aber auch die Gemeinden waren am Wei- terbestand interessiert und es konnten doch einige Strecken erhalten bleiben. Unweit der sächsischen Landeshaupt- stadt Dresden wurde die Strecke Rade- beul Ost – Radeburg (750mm) gebaut. Aus Gründen des Marketings wurde sie 1998 „Lößnitzgrundbahn“ genannt, um- gangssprachlich bleibt sie wohl weiterhin der Lößnitzdackel, kurz auch Dackel oder früher auch als Grundwurm bezeichnet. Überregional bekannt ist die Strecke vor allem aufgrund des 1974 eingeführten Traditionsverkehrs mit historischen Lo- komotiven und Wagen aus der Frühzeit der sächsischen Schmalspurbahnen. Die Lößnitzgrundbahn ist, einschließlich der Gleisanlagen ein Kulturdenkmal. Unterwegs mit der Weißeritztalbahn Ebenfalls in der Nähe Dresdens liegt die Weißeritztalbahn (750 mm), die dienstäl- teste öffentliche deutsche Schmalspur- bahn. Sie führt von Freital-Hainsberg nach Kipsdorf im östlichen Erzgebirge. Der Betrieb der durchaus erfolgreichen Bahn wurde aber schon in den Anfangs- jahren ab 1883 massiv durch Hochwäs- ser behindert. Nach dem 2. Weltkrieg brachte vor allem der Uranerzbergbau einen erheblichen Zuwachs im Güterver- kehr, bald aber wurde auch der Perso- nenverkehr erweitert, schon 1953 fuhren sieben Zugspaare an Werktagen und an Wochenenden wegen des Wintertouris- mus wesentlich mehr. Nach den Jahrhun- derthochwässern 2002 und nochmals 2013 wurde im Mai 2017 der Regelver- kehr wieder aufgenommen. Zittau-Oybin-Jons- dorfer-Eisen- bahn-Gesellschaft Eine reine Privatsache war der Bau der Zittau-Oybin-Jonsdorfer-Eisenbahn-Ge- sellschaft (750mm) am 28. August 1888. Da Sachsen in den Jahren zuvor mehrere private Bahnen aufkaufen musste, wurde der Bau erst nach Erlegung einer entspre- chenden Kaution zugelassen. Schließlich gelang es lokalen Gastwirten und Fabri- kanten das Kapital zusammenzubringen und ein Jahr später konnte mit dem Bau begonnen werden. Ab Dezember 1990 wurde der Betrieb aufgenommen, die Betriebsführung lag aber bei der König- lich-Sächsischen Staatseisenbahn. Im Laufe der folgenden Jahre wurde viel an eine Erweiterung Richtung Böhmen wie auch an eine Streckenverlängerung über Die historische Schmalspurdampflokomotive 99 1789-9 ist ein echtes Schmuckstück Unter Dampf- und Dieseltraktion auf schmaler Spur durch die Lausitz

RkJQdWJsaXNoZXIy NTgxNjc=