Drehscheibe Nr. 87 September 2019

10 | Ausgabe 87 - September 2019 KORALMBAHNREPORT / UMWELTSCHUTZ Vor zehn Jahren musste im Rahmen der Koralmbahn der weststeirische Fluss Laßnitz im Gemeindegebiet Groß St. Florian auf rund 800 Metern künstlich verlegt werden. Ein erster Lokalaugenschein bei einem großen Renaturierungsprojekt der ÖBB-Inf- rastruktur AG. Mithilfe alter Karten – bis zurück ins 18. Jahrhundert – wurde der damals un- berührte Flusslauf rekonstruiert, um einen möglichst naturnahen Verlauf wiederher- zustellen. Genaue Bepflanzungspläne und viele ökologische Begleitmaßnahmen sorgten dafür, dass sich ein prächtiges Naturgebiet entwickeln konnte, das heu- te wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna bietet. Eine neue Heimat für viele Tierarten Ein Vergleich aktueller Luftbilder mit Auf- nahmen aus dem Jahr 2009 zeigt die Entwicklung. Das Flussufer und die an- grenzenden Flächen bilden heute einen vielseitigen Naturbereich. Fischotter ha- ben hier ebenso eine neue Heimat ge- funden, wie das anspruchsvolle Blau- kernauge – ein gefährdeter heimischer Schmetterling. Besonders geprägt ist der Bewuchs am Flusslauf von der Silberwei- de und Bruchweide, die mit ihren dichten Wurzeln und Ästen die Ufer schützen. Aber auch Silberpappeln und Aschwei- den entwickeln sich hier prächtig. Dazu kommen viele weitere standortgerechte Pflanzenarten, die mit der ökologischen Bauaufsicht ausgewählt wurden. Ver- antwortungsvolle Projektplanung ist, bei derartigen Großprojekten die unbedingte Voraussetzung für den minimalsten Ein- griff in Naturlandschaften. Zum zweiten Durchschlag in der Nordröhre des Koralmtunnels fehlen weniger als drei Kilometer Umweltschutz: Vor 10 Jahren erhielt die Laßnitz einen neuen Flussverlauf

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