Drehscheibe Nr. 86 Juni 2019

9 Ausgabe 86 - Juni 2019 | VERKEHRSMI N I STER RE I CHHARDT / I NTERV I EW Weiterentwicklung des Regionalverkehrs in unserem schönen Bundesland? BM Reichhardt: Ich erachte es für wichtig, das Öffi-Angebot für die Bürge- rinnen und Bürger so zu gestalten, dass sie erst gar nicht ins Auto einsteigen. Da- mit das gelingt, muss der Ausbau der öf- fentlichen Verkehrsmittel am Land, hin zu den Ballungsräumen, weiter vorangetrie- ben werden. Das Projekt „Nahverkehrs- milliarde“ sollte in Zukunft unbedingt wei- tergeführt werden. Drehscheibe: Die GKB definiert im aktuellen Strategiepapier des Unterneh- mens, die Elektrifizierung des gesamten Streckennetzes als wichtiges Entwick- lungsziel. Wie stehen Sie als nun zustän- diger Fachminister und hoher Beamter im BMVIT zum elektrischen Ausbau der Regionalbahnen in der Steiermark? BM Reichhardt: Von Seiten des BMVIT und auch von mir gibt es ein kla- res Bekenntnis zur Elektrifizierung. Im Fall der GKB-Elektrifizierung sind wir aktuell im vorbereitenden Entscheidungspro- zess, bei dem ich von einem positiven Abschluss ausgehe. Drehscheibe: Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technolo- gie förderte in der Vergangenheit den Ausbau von E-Mobility? Wie sehen Sie die Entwicklungsmöglichkeiten umwelt- freundlicher Mobilitätsangebote? BM Reichhardt: Hier wird sich in den kommenden Jahren sehr viel bewegen. Neben der E-Mobilität werden auch an- dere emissionsfreie Antriebsvarianten zunehmend interessanter – ich denke hierbei beispielsweise an Wasserstoff. Nicht zuletzt deshalb müssen wir auch weiterhin auf die Speicherforschung set- zen! Des Weiteren sollte der Ausbau der Elektroinfrastruktur weiter vorangetrieben werden – hier hat die Vorgängerregierung mit den Ministern Köstinger und Hofer viel getan. Ich gehe davon aus, mein Nachfolger wird diesen Weg fortsetzen. Drehscheibe: Wo sehen Sie für Öster- reich Chancen und Möglichkeiten in der europäischen Verkehrspolitik? BM Reichhardt: Gerade in der Ver- kehrspolitik ist ein Miteinander enorm wichtig. Man muss sich auf Augenhöhe und als Partner sehen, dann kann hier viel weitergebracht werden. Allein das Verkehrssicherheitspaket, dass im Zuge der österreichischen Ratspräsidentschaft verabschiedet wurde, zeigt, was gemein- sam machbar ist. Drehscheibe: Herr Bundesminister, die Drehscheibe dankt für das Interview! Der Wiener Andreas Reichhardt maturierte am Bun- desgymnasium Wien II und absolvierte im Anschluss an den Präsenzdienst ein Studium der Rechtswissen- schaften an der Universität Wien. Nach einer Manage- menttätigkeit wurde Mag. Andreas Reichhardt parla- mentarischer Wirtschaftsreferent und war von 2003 bis 2004 unter Bundesminister Hubert Gorbach stell- vertretender Kabinettchef und Referent im Bundesmi- nisterium für Verkehr, Innovation und Technologie. Im Jahr 2005 übernahm er als Sektionschef die Leitung der Sektion III – Innovation und Telekommunikation im Ver- kehrsministerium. Von 1. Jänner 2018 bis 22. Mai 2019 war er zudem Generalsekretär des BMVIT, bevor er zum Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technolo- gie bestellt wurde.

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