Drehscheibe Nr. 86 Juni 2019

10 | Ausgabe 86 - Juni 2019 KORALMBAHNREPORT / UMWELTSCHUTZ Weniger als drei Kilometer fehlen noch bis zum zweiten Durchschlag im Koralmtunnel. Mit einer innovati- ven Lösung können jetzt auch Fein- teile vom Tunnelausbruch für die Bo- denverbesserung eingesetzt werden. Dafür erhielten die ÖBB einen Um- weltpreis. Der Bau des 33 Kilometer langen Ko- ralmtunnels ist in jeder Hinsicht ein Jahr- hundertprojekt. Alleine auf steirischer Sei- te fielen mehr als acht Millionen Tonnen Tunnelausbruchmaterial an. Material, das sorgsam aufbereitet und zu großen Teilen wiederverwendet wird – etwa als Schütt- material für Lärmschutzwälle, Bahn- dämme, Filterkies oder Zuschlagstoff für Beton. Feinteile aus dem Aufbereitungs- prozess konnten bisher kaum wiederver- wertet werden. Ein innovatives Projekt der ÖBB soll das jetzt ändern. Kleine Teile mit großer Wirkung Die Grundidee: Feinteile könnten zur Verbesserung von land- und forstwirt- schaftlichen Böden beitragen. Die Öster- reichischen Bundesbahnen holten sich Unterstützung bei Fachexperten und star- teten erste Versuche. ÖBB-Projektleiter Dietmar Schubel: „Dabei wurde festge- stellt, dass die basischen Feinteile gut bei sauren und lehmigen Boden eingesetzt werden können. In weiterer Folge wurde das Material unter Laborbedingungen in unterschiedlichen Verhältnissen gemischt und die dadurch erzeugten Substrate ge- testet – mit Erfolg.“ Vom Labor aufs Feld Mittlerweile gibt es sechs Freiland-Ver- suchsfelder im Bereich des steirischen Projektgebiets. „Hier werden die verschie- denen Substratmischungen unter realen Bedingungen getestet. Bepflanzt sind die Flächen mit einem Gräser-Klee-Gemisch und für die Region typische Baumarten“, so Schubel. Insgesamt drei Jahre lang Umweltpreis: Koralmtunnel-Ausbruch sorgt in Zukunft für besseren Boden Zum zweiten Durchschlag in der Nordröhre des Koralmtunnels fehlen weniger als drei Kilometer

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