Drehscheibe Nr. 85 März 2019

7 Ausgabe 85 - März 2019 | S I CHERUNGSTECHN I K / SPEC I AL GKB arbeitet an mehr Sicherheit Die Umsetzung von Sicherungstech- nikmaßnahmen an Eisenbahnkreuz- ungen durch die GKB bringt mittel- und langfristig mehr Sicherheit für die Bevölkerung in der Weststeier- mark und im Zentralraum Graz, stellt das Unternehmen aber auch vor gro- ße Herausforderungen. Aktuell werden alle Eisenbahnkreuzun- gen der GKB, zusätzlich zu den laufen- den betrieblichen Sicherheitsüberprü- fungen, von der Verkehrsabteilung des Landes neu evaluiert. Diese flächende- ckende Neubeurteilung aller Bahnüber- gänge durch die Behörde erfolgt auf Basis der Eisenbahnkreuzungsverord- nung (EisbKrV), die vom BMVIT im Jahr 2012 erlassen wurde und innerhalb einer mehrjährigen Frist eine Evaluierung aller Eisenbahnkreuzungen in Österreich vor- schreibt. Die durch die Verkehrsabteilung des Landes Steiermark per Bescheid vorgeschriebene Art der Sicherung, wird von der GKB schnellstmöglich und rechtskonform umgesetzt. Gefahrenbereich Bahnübergang Eisenbahnkreuzungen sind der gefähr- lichste Überschneidungsbereich von Eisenbahn- und Straßenverkehr, daher ist jede Eisenbahnkreuzung gesichert! Eisenbahnkreuzungen werden, bei hö- herrangigen Straßen, durch die Gefah- renzeichen unbeschrankter bzw. be- schrankter Bahnübergang sowie durch die sogenannten „Baken“ angekündigt. Vor jedem Bahnübergang muss ein Andreaskreuz aufgestellt sein. Unbe- schrankte Eisenbahnkreuzungen sind neben dem Andreaskreuz auch mit einer Stopptafel und bei der GKB zumeist mit einer Lichtzeichenanlage mit rechtzeitig erkennbaren gelben und roten Lichtzei- chen gesichert. Es gibt außerdem ver- schiedene Arten von Schrankenanlagen. Vollschrankenanlagen sperren die Straße zur Gänze und sind mit mindestens zwei Schrankenbäumen ausgestattet, wäh- rend eine Halbschrankenanlage nur den rechts der Sperrlinie liegenden Straßen- teil sperrt. Bei vierteiligen Vollschranken mit versetztem Schließen werden zuerst nur die rechten Schrankenbäume vor der Kreuzung geschlossen, während die an- deren erst nach einigen Sekunden schlie- ßen, um ein gefahrloses Überqueren zu ermöglichen. Dadurch soll verhindert werden, dass Kraftfahrzeuge auf dem Übergang eingesperrt werden. Zur An- kündigung des baldigen Schließens der Schranken sind bei der GKB zusätzlich Lichtzeichenanlagen und nach Vorgabe Läutewerke installiert. Sind Eisenbahn- kreuzungen als gestört zu betrachten, wird Zügen bzw. anderen Schienenfahr- zeugen das Anhalten vor der Eisenbahn- kreuzung und die Abgabe von Pfeifsig- nalen vorgeschrieben. Außerdem ist bei bestimmten betrieblichen Ereignissen bzw. bei längeren Störungen, die Bewa- chung von Eisenbahnkreuzungen durch Bahnbedienstete vor Ort vorgeschrieben. GKB investiert in Sicherheit Aus Sicherheitsgründen ist die GKB bestrebt, die Anzahl der Eisenbahn- kreuzungen in ihrem Netz signifikant zu reduzieren und die verbleibenden Eisen- bahnübergänge mit moderner Technik noch sicherer zu machen. Dabei ver- sucht das Unternehmen gemeinsam mit den Gemeinden und Straßenbetreibern, nach Möglichkeit ohne große Einschrän- kungen für den lokalen Verkehr, sichere und umfassende Lösungen für die Re- gion zu finden. Die Tendenz geht in Rich- tung mehr Sicherheit durch Technik, bei gleichzeitiger Reduktion der Anzahl von Bahnübergängen. Die sicherste Möglich- keit eine Bahntrasse zu queren ist aber eine Unter- oder Überführung, diese Lö- sung ist allerdings nicht immer umsetz- bar. Nicht zuletzt aufgrund der Eisen- bahnkreuzungsverordnung 2012 werden bei der GKB laufend Bahnübergänge durch Unterführungen ersetzt, moder- nisiert oder aufgelassen. Die technische Sicherung einer Eisenbahnkreuzung kos- tet mit den vorbereitenden Maßnahmen zwischen 250.000 und 450.000 Euro. Die Errichtung einer Unterführung schlägt sich mit etwa 500.000 Euro zu Buche, kann aber - je nach Ausführung und ört- lichen Gegebenheiten - auch wesentlich teurer sein. Die GKB wird in den nächs- ten Jahren, als Teil einer Sicherungstech- nikoffensive, nur für die Sicherung von Bahnübergängen mehr als 26 Millionen Euro aufwenden. Text: ES / Foto: GKB_Ferk Schranken- und Lichtzeichenanlagen sichern die Eisenbahnkreuzungen der GKB

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