Drehscheibe Nr. 85 März 2019

4 | Ausgabe 85 - März 2019 ELEKTR I F I Z I ERUNG - GKB STEHT UNTER STROM Unter Strom durch die Weststeiermark - Eine Vision nimmt Formen an Verkehrsminister Norbert Hofer de- finierte im Verkehrsausschuss des Nationalrates Mitte Oktober 2018 die Elektrifizierung aller Eisenbahnstre- cken in Österreich bis 2030 als Ziel. Beim informellen EU-Minister/innen- gipfel in Graz erläuterte der Verkehrs- minister diese Pläne. Österreich wird in den nächsten fünf Jahren 14 Milliarden Euro in das Bahnsystem investieren, zu- sätzlich sollen 750 Millionen Euro dem Schienenpersonenverkehr und 100 Mil- lionen Euro dem Bahngüterverkehr zu- gute kommen. Verkehrsminister Hofer hält dazu fest: „Das ist ein Riesenbetrag und wir hoffen, dass andere Länder das nachmachen werden.“ Österreich ist zwar bereits das Bahnland Nr. 1 in der Europäischen Union, aber insbesondere bei der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene und bei der Reduktion der CO 2 -Emissionen gibt es im österreichischen Schienenverkehr noch Verbesserungspotenzial. Daher sprechen sich die meisten Expertinnen und Experten dafür aus, nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Infrastruktur- entwicklungsprojekte in Angriff zu neh- men. Gut durchdachte, kleinteilige und umweltfreundliche Verkehrskonzepte er- möglichen zukunftsorientierte Regional- entwicklung, bei der die Weiterentwick- lung der regionalen Mobilitätsanbieter mitgedacht werden muss. Die Elektrifi- zierung von Regionalbahnen erhöht die Mobilität der Bevölkerung, generiert mehr Tansportkapazitäten für die lokale Wirtschaft und reduziert dabei die Um- weltbelastungen. Moderne Mobilität für die Menschen in der Region Aktuell nutzen pro Jahr rund 6,2 Mio. Fahrgäste das regionale Mobilitätsange- bot der GKB auf der Schiene und weitere 6 Mio. fahren mit GKB-Bussen. Mach- barkeitsstudien und Nachfrageanalysen belegen weiteres Fahrgastpotenzial im Großraum Graz und in der Weststeier- mark, sogar eine annähernde Verdoppe- lung der Fahrgastzahlen wäre im Bereich des Möglichen. Durch den erfolgreichen Ausbau des Mobiltätsangebotes stieß das Unternehmen aber an technische Grenzen. Massive Fahrgastzuwächse, mehr Zug- und Busverbindungen, An- gebotsausweitungen bzw. Fahrplan- abstimmungen und damit ein dichter Taktverkehr reizen die infrastrukturellen Möglichkeiten der GKB aus. Große An- gebotsausweitungen könnten eigentlich nur mehr in den Abendstunden oder im Wochenendverkehr umgesetzt werden. Es fehlen auf der eingleisigen Strecke teilweise die Fahrwegkapazitäten um durch weitere Taktverdichtungen mehr Zugverbindungen anbieten zu können, aber auch die Anpassung der Halte- stellendichte im Großraum Graz ist nur bei Adaptierung der vorhandenen Infra- struktur möglich. Modellfahrpläne haben gezeigt, dass im stadtnahen Bereich Taktverdichtungen im Fokus der strate- gischen Überlegungen von Mobilitäts- dienstleistern stehen müssen, während Moderne umweltfreundliche Mobilität: Mittelfristig soll die GKB elektrisch unterwegs sein! Mit der GKB bequem in die Weststeiermark

RkJQdWJsaXNoZXIy NTgxNjc=