Drehscheibe Nr. 85 März 2019

18 | Ausgabe 85 - März 2019 PERSONALSPEC I AL / AK-WAHL 20 1 9 AK-Wahl: Arbeitnehmer/innen wählen gesetzliche Interessensvertretung Von 28. März bis 10. April wählen die steirischen Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer die Führung der Arbeiterkammer, ihrer gesetzlichen Interessensvertretung. Die Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter der GKB ha- ben von 1. – 3. April die Möglichkeit in den Betriebsstellen zu wählen. Der Wahl um die 110 Kammerrätinnen und -räte im „Parlament“ der AK-Steier- mark stellen sich sechs Fraktionen. Die Drehscheibe recherchierte die politi- schen Positionen und führte ein Inter- view mit dem Eisenbahner und AK-Vize- präsidenten Gernot Acko. Trotz hoher Zustimmungswerte für die Arbeit der Arbeiterkammer bei Umfragen, sank die Wahlbeteiligung an den AK-Wahlen bei den letzten Urnengängen. Dabei beto- nen alle Fraktionen die Wichtigkeit einer hohen Wahlbeteiligung bei der AK-Wahl, denn nur dadurch sei eine starke Inter- essensvertretung im Sinne der Mitglieder der Arbeiterkammer Steiermark möglich. Programme der AK-Fraktionen Neben der größten Gruppe im AK-Par- lament der Fraktion Sozialdemokrati- scher Gewerkschafter/innen (FSG) von Arbeiterkammerpräsident Josef Pesserl und Vizepräsident Gernot Acko – siehe Interview – stellt die Fraktion ÖAAB-FCG mit Franz Gosch einen weiteren Vizeprä- sidenten der AK-Steiermark. Die Fraktion ÖAAB/FCG fordert u. a. Leistungsge- rechtigkeit, die Steuerfreiheit für Urlaubs- und Weihnachtsgeld, einen höheren Bildungsbonus, familienfreundliche Ar- beitsbedingungen, die volle Anrechnung der Karenzzeit und den Pendlereuro. Für AK-Vizepräsident Franz Gosch ist die Arbeiterkammer, „DAS Instrument der Sozialpartnerschaft, sie sollte nicht für parteipolitische Spielereien und Besitz- standswahrungen herhalten“ müssen. Die Freiheitlichen Arbeitnehmer unter Spitzenkandidat Mag. Harald Korschelt treten für eine nachhaltige Steuer- und Abgabenentlastung der mittleren und kleinen Einkommen ein. Darüber hin- aus wollen sie künftig für alle Branchen einen Kollektivvertrag und die gesetz- liche Verankerung des 13. und 14. Ge- halts. Außerdem setzen sich die FA für die Erhaltung von Krankenhausstand- orten in den Regionen, eine objektive Vergabe bzw. offizielle Ausschreibung offener Stellen und ein Verbot „poli- tisch-religiöser Zeichen“ ein. Die Frak- tion AUGE/UG-Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen mit Spitzenkandidatin DI Sandra Hofmann will eine Erhöhung des Arbeitslosengel- des mit einer Verlängerung der Bezugs- dauer und fordert zudem eine generelle Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- ausgleich, mit einer Lohnuntergrenze von Euro 1750,00 und einer erwerbs- unabhängigen Grundpension. Abgelehnt wird der 12-Stunden-Arbeitstag bzw. die 60-Stunden-Arbeitswoche, dafür soll es einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreu- ungsplätze und günstiger Öffi-Tickets mit einem Ausbau des öffentlichen Ver- kehrs geben. Der Gewerkschaftliche Linksblock mit Spitzenkandidat Kurt Luttenberger will weiter gegen jede Ver- schlechterung für die arbeitenden Men- schen wie den 12-Stunden-Arbeitstag, die Abschaffung der Wohnbeihilfe oder die Schließung von Spitalsstandorten ankämpfen. Die Fraktion GLB-KPÖ „hat sich schon bisher - dort wo ande- re schweigen - kein Blatt vor dem Mund genommen und wird dies auch in den nächsten fünf Jahren so handhaben“, betont Luttenberger. Die Liste Kalten- beck will würdige Arbeitsbedingungen für eine selbstbestimmte Existenzsicherung, Vermögenssteuern für Superreiche und eine gerechtere Verteilung von Einkom- men sowie Vermögen. Kandidat Dieter Kaltenbeck fordert u. a. die Gleichstel- lung des Arbeits- mit dem Wohnort bei der Vergabe von Kinderbetreuungsplät- zen und Lohnuntergrenzen. Soweit die Programmatik, nun haben die steirischen Arbeitnehmer/innen die (AK-)Wahl! Text: Red. / Fotos: EG & Fraktionen AK-Vizepräsident Franz Gosch ÖAAB/FCG K. Luttenberger GLB-KPÖ Mag. H. Korschelt FA D. Kaltenbeck Liste Kaltenbeck DI S. Hofmann AUGE/UG

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