Drehscheibe Nr. 83 September 2018

10 | Ausgabe 83 - September 2018 KORALMBAHNREPORT / TUNNELDURCHSCHLAG Mehr als 17 Kilometer haben sich die beiden Tunnelbohrmaschinen Mauli 1 und Mauli 2 jeweils durch das Ge- birgsmassiv der Koralpe gearbeitet. Am 14. August war es dann soweit: Der erste Durchschlag in der Südröhre des 33 Kilometer langen Koralmtunnels. Ein Jahr- hundertereignis – und Weltrekord für die längsten Vortriebsleistungen unter diesen Bedingungen. Die von Volkschüler/innen getauften Tunnelbohrer Mauli 1 und Mau- li 2 machen ihren Namen alle Ehre. Die beiden Megabohrer haben eine anstren- gende Reise hinter sich. Beeindrucken- de 17.145 und 17.127 Meter um genau zu sein – so viel wie noch keine Tunnel- bohrmaschine in diesem Umfeld und mit diesen Dimensionen zuvor durchgehend geschafft hat. Gestartet sind die PS-Gi- ganten im Jänner und März 2013 vom weststeirischen Leibenfeld aus, nachdem sie zuvor in Einzelteilen in einen riesigen Schacht gehievt und unter Tage zusam- mengebaut wurden. Insgesamt wird seit rd. 15 Jahren rund um die Uhr am längs- ten Eisenbahntunnel Österreichs gear- beitet. Die voraussichtlich im Jahr 2026 fertiggestellte Koralmbahn, wird eine eu- ropäische Hochleistungsstrecke mit über 100 Brücken bzw. Unterführungen, sowie 12 Bahnhöfen und Haltestellen nur an der Neubaustrecke. Auf einer Gesamtlänge von 130 Kilometern wird die Fahrtdauer vom steirischen Graz nach Klagenfurt in Kärnten, bei 250 km/h, dann weniger als eine Stunde betragen. Goalgetter des Tunnelbaus Eine besondere Rolle bekam Mauli 1: Der steirische Tunnelbohrer in der Süd- röhre ist für den ersten bergmännischen Durchschlag im Koralmtunnel verantwort- lich – einer der wichtigsten Meilensteine seit Beginn dieses Jahrhundertprojekts. Damit ist er quasi der Torjäger des Tun- nelbaus. Gleichzeitig ist Mauli 1 am Ziel Glück Auf! Historischer Durchschlag im weststeirischen Koralmtunnel Der Bohrkopf der Tunnelbohrmaschine "Mauli 1" kurz nach dem Durchschlag im Koralmtunnel

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