Drehscheibe Nr. 82 Juni 2018

25 Ausgabe 82 - Juni 2018 | GEORG I EN / RE I SEBER I CHT durch die beeindruckende georgische Bergwelt dauert 2 ½ Stunden, nach einer Stunde Aufenthalt geht es wieder zurück. Batumi - Stadt am Meer Am nächsten Tag bringt und der mo- dernste georgische Zug, ein KISS, in die zweitgrößte Stadt des Landes, Batumi am Schwarzen Meer. Sie ist auch die be- deutendste Hafenstadt Georgiens und der größte Ölumschlagplatz. Und sie ist der Endpunkt der Strecke vom aserbeid- schanischen Baku, der Hauptlieferstät- te des Erdöls. Obwohl Batumi auch ein Tourismuszentrum ist, spielt der Perso- nenverkehr eine untergeordnete Rolle. Anfang Oktober ist die Saison allerdings vorbei, die Strände sind menschenleer und die Bewohner und Bewohnerinnen haben die Stadt für sich, und wir bewun- dern die zum Teil sehr skurrilen Gebäude. Unser nächstes Ziel ist die alte Haupt- stadt Kutaissi, mit fast 150.000 Einwoh- ner die drittgrößte Stadt Georgiens. Der Fluß Rioni teilt die Stadt, entsprechend gibt es auch zwei Bahnhöfe mit allerdings sehr überschaubarem Zugverkehr. Eine Busringlinie verbindet auch die Bahnhöfe, auf diesem Bild ist allerdings die Zielan- gabe zu weit entfernt und wird nicht mehr angefahren. Wir nützen die Zeit, um den Kur- und Thermalbadeort Zqaltubo, 15 km von Kutaissi entfernt, zu besuchen. Die 4E10 ist deutlich unterfordert und wir vier heben deutlich die Fahrgaststatistik. Ein prächtiges, aber leeres Bahnhofsge- bäude lässt die einstige Bedeutung des Ortes erkennen. ÖPNV in Chiatura Ein weiterer Ausflug führt uns ins fast un- bekannte Chiatura. Die Bergbaustadt, in der einmal 40 % der Weltmanganmenge gefördert wurde, hat einen ungewöhnli- chen ÖPNV: 26 Seilbahnen befördern die Einwohner/innen auf abenteuerliche Wei- se an ihre Ziele. Eine 60 Jahre alte 22M bringt uns mit 15 Km/h Höchstgeschwin- digkeit fast ans Ziel. Und natürlich sind wir dort mit den Seilbahnen gefahren, ob- wohl sie nicht sehr vertrauenserweckend ausschauen. Keinesfalls sollte man von Kutaissi aus den Besuch der UNESCO- Weltkulturerbestätten, dem Kloster von Motsameta und dem Kloster und der Akademie von Gelati, verabsäumen. Am besten lässt man sich von einem Taxi, der Preis ist allerdings Verhandlungssache, hin und zurückbringen. Es sind bedeu- tende Bauten, in denen wesentliche Teile der Geschichte Georgiens geschrieben wurden. Wir machen uns zur vorletzten Etappe auf, es geht in den Kaukasus. Ein kurzes Stück kann mit der Bahn zurück- gelegt werden, dann müssen wir ein Taxi nehmen, das uns nach Mestia bringt. >> Rüstige Elektrolokomotive der einzigen Schmalspurbahn Georgiens in der gemessenen Spurweite 912 mm (r.) - Medea-Statue (M.)

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