Drehscheibe Nr. 82 Juni 2018

10 | Ausgabe 82 - Juni 2018 SPEC I AL / ELEKTR I F I Z I ERUNG DER GKB Für die GKB stellt der Ausbau des elektrischen Schienenverkehrs, die Basis für ein zu 100 % umweltfreund- liches Mobilitätsangebot dar. Im Großraum Graz und in den von der GKB bedienten Regionen sollen zukünf- tig die Zielvorgaben der S-Bahn Steier- mark umgesetzt werden. Auf den Haupt- strecken in der Region soll jeweils ein 30-Minuten-Takt und im Nahbereich von Graz eine Fahrplanverdichtung auf einen 15-Minuten-Takt erreicht werden, außer- dem soll es bedarfsorientierte Verdichtun- gen geben. Dieses erweiterte Mobilitäts- angebot wäre eine echte Alternative zum Individualverkehr. Der Betrieb von Zügen mit Diesel verursacht aber eine zu ver- meidende Freisetzung von unerwünsch- ten Emissionen. Auf den GKB-Strecken werden bereits jetzt jährlich ungefähr 1,6 Mio. Zugkilometer erbracht, dadurch entstehen aktuell ungefähr 7.700 Ton- nen CO 2 . In Prognosen und Planungen werden mittelfristig Steigerungen der Zugleistungen um bis zu 150 % zur Be- deckung der Nachfrage vorhergesagt. Diese Verbesserung des Mobilitätsan- gebotes würde allerdings eine Erhöhung des Emissionsausstoßes bedeuten. Dies kann durch eine strategisch umgesetzte Elektrifizierung des gesamten GKB-Net- zes vermieden werden. Reduktion von CO 2 -Emissionen Eine Elektrifizierung des gesamten Stre- ckennetzes in Kombination mit dem Aus- bau der Infrastruktur und einer weiteren Taktverdichtung ist zentraler Bestandteil der Überlegungen zur Weiterentwicklung der GKB. Seit 2014 widmet sich unser Unternehmen gemeinsam mit Expertin- nen und Experten dem Thema umwelt- freundliche Infrastrukturentwicklung. Dafür wurde durch die TU Graz eine inter- aktive Planung entwickelt, die Variablen wie Bevölkerungsentwicklung, Haltestel- lenveränderung, Mobilitätsverhalten u. a. m. berücksichtigt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen würden zur Entschärfung der Feinstaubproblematik und zur Errei- chung der Klimaziele beitragen. Ergänzt durch die Möglichkeiten individueller Elektromobilität und durch Mikro-ÖV-Lö- sungen kann damit eine massive Reduk- tion der CO 2 -Emissionen in der Region erreicht werden. Auf 30 Jahre gerechnet entsteht somit ein geschätztes Einspar- ungspotenzial von rund 480.000 Tonnen CO 2 -Emissionen. Text: ES / Montage: E. Ganser, BA & C. Rant Umweltschutz durch Elektrifizierung

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