Drehscheibe Nr. 80 Dezember 2017

9 Ausgabe 80 - Dezember 2017 | S I CHERHE I T IM TUNNEL / KORALMBAHNREPORT Die Position der Nothaltestelle im Berg in 1200 Metern Tiefe: Über sie können Passagiere der Koralmbahnzüge in die sichere Tunnelröhre wechseln und von dort evakuiert werden! Beim Bau des 33 Kilometer langen Koralmtunnels ist Sicherheit das oberste Gebot für die ÖBB Infra- struktur AG. Damit während dem Bau und später beim Betrieb des Tunnels alles reibungslos funktio- niert, gibt es eine Vielzahl an sicher- heitstechnischen Maßnahmen. Automatische Löschanlagen, eigene Ret- tungszüge, Personenerfassungssysteme und Rauchabschottungen – beim Bau des Koralmtunnels kommen eine Vielzahl an sicherheitstechnischen Einrichtungen zum Einsatz. Gleichzeitig werden laufend Ausbildungen, Schulungen und Übungen durchgeführt. Auf diese Weise können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖBB bzw. örtliche Einsatzorganisationen Hand in Hand auf verschiedene Ereignisse oder eventuelle Notfälle reagieren. Nothaltestelle in der Tunnelmitte und ausreichend Frischluft Auch für den späteren Betrieb werden höchste Sicherheitsstandards erfüllt. Auf- grund der Länge – der Koralmtunnel wird der sechstlängste Eisenbahntunnel der Welt – wird in der Tunnelmitte eine eigene Nothaltestelle errichtet. Sie ist insgesamt 900 Meter lang und liegt 1.200 Meter unter der Erdoberfläche. Die Not- halte- stelle ist quasi eine dritte Röhre zwischen den beiden Tunnelröhren und ermöglicht es, über Fluchtwege in sichere Rettungs- räume oder in die gegenüberliegende Tunnelröhre zu gelangen. Damit immer ausreichend Frischluft vorhanden ist, gibt es beim Koralmtunnel zwei große Lüf- tungsanlagen mit Zuluftschächten – ei- nen im Leibenfeld in der Steiermark und einen im Kärntner Paierdorf. Insgesamt entsteht mit dem Koralmtunnel auf diese Weise nicht nur ein hochleistungsfähiges, sondern auch besonders sicheres und modernes Tunnelsystem. Üben für den Ernstfall Wie wichtig diese laufende Zusammen- arbeit ist, zeigen erfolgreiche Einsätze in der Vergangenheit – etwa bei einer Rauchentwicklung im Jahr 2015, wobei alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter un- aufgeregt und gemäß Notfallplan eva- kuiert werden konnten. Insgesamt sind im Koralmtunnel vier hochmoderne Ret- tungszüge im Einsatz. Eigens geschulte Atemschutzgeräteträger dienen den Ein- satzkräften im Tunnel zusätzlich als Lot- sen unter Tage. Text: ES / Fotos, Grafik & Infos: ÖBB Einsatzkräfte üben bereits jetzt im Koralmtunnel die Rettungsmaßnahmen (l. und o.)

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