Drehscheibe Nr. 79 September 2017

7 Ausgabe 79 - September 2017 | I NFRASTRUKTURMI N I STER / I NTERV I EW Der 1967 in Bruck/Mur geborene, verhei- ratete Vater eines Kindes absolvierte nach der Matura am BRG Bruck/Mur und dem Präsenzdienst ein Studium der Rechtswis- senschaften an der Karl-Franzens-Universi- tät Graz. Nach dem Gerichtsjahr war Mag. Jörg Leichtfried von 1995 bis 1999 in der AK-Steiermark als Rechtsreferent tätig. Ab 1998 zeichnete er als Fachbereichsleiter für das Bürgerservice seiner Heimatstadt verantwortlich. Im Jahr 2004 wurde Mag. Jörg Leichtfried erstmals zum Abgeordne- ten des Europäischen Parlaments (MEP) gewählt, wo er sich u. a. mit den Themen Transport und Verkehr bzw. mit dem inter- nationalen Handel beschäftigt hat. In seiner dritten Legislaturperiode war der Delegati- onsleiter der SPÖ im Europaparlament auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender der S&D-Fraktion. Nach der Landtagswahl im Jahr 2015 wurde der stellvertretende Lan- desparteivorsitzende der SPÖ Steiermark zum Landesrat für Verkehr, Umwelt, Ener- gieeffizienz und Sport bestellt. Seit Mai 2016 ist Mag. Jörg Leichtfried Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie. (Fotos: BMVIT) ist hier essentiell. Um den Straßenver- kehr sauberer zu machen, ist E-Mobilität eine gute Alternative. E-Autos werden aber erst dann angenommen, wenn sie wirklich leistbar und alltagstauglich sind. Deshalb errichten wir ein österreichwei- tes Ladenetz und unterstützen beim Kauf eines E-Autos mit bis zu 4.000 Euro. Die Wirkung sehen wir bereits. Bei den Neu- zulassungen pro Kopf sind wir auf Platz 1 in der EU. Drehscheibe: Die GKB definiert in ei- nem aktuellen Strategiepapier des Un- ternehmens die Elektrifizierung des Stre- ckennetzes als mittelfristiges Ziel. Wie steht das BMVIT zu diesem ambitionier- ten Plan? BM Leichtfried: Erklärtes Ziel ist es, die Elektrifizierung auf der Schiene in ganz Österreich voranzutreiben. Bei der GKB sind wir in guten Gesprächen mit dem Land Steiermark. Drehscheibe: Ein weiteres Projekt des BMVIT ist der Ausbau der Breitbandin- ternetanbindungen. Was bedeutet ultra- schnelles Internet für die Regionen der Steiermark bzw. für die Weststeiermark? BM Leichtfried: Schnelles Internet ist heute Teil der Kerninfrastruktur wie Schie- nen, Straßen oder das Stromnetz. Ohne schnelles Internet geht bei den Betrieben gar nichts. Jeder Tischler muss heutzu- tage schnell und verlässlich einen Plan verschicken können. Der Ausbau läuft und bis 2020 wird jeder Haushalt und je- der Betrieb Zugang zu schnellem Internet haben. Aktuell haben wir bereits 109.000 Steirerinnen und Steirer in 140 Gemein- den mit Breitbandinternet versorgt. Drehscheibe: Sie sind als überzeugter Europäer bekannt, wohin entwickelt sich die europäische Verkehrspolitik? Wie se- hen die Verkehrskonzepte der Zukunft aus? BM Leichtfried: Bei der Verlagerung von der Straße auf die Schiene braucht es viel stärkere Anstrengungen in der EU. Das ist auch deshalb notwendig, um die Klimaziele zu erreichen. Österreich ist heute das Bahnland Nummer 1 in der EU. Das war nur durch ganz bewusste Entscheidungen möglich. Die braucht es auch in den anderen EU-Ländern. Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei. Drehscheibe: Die Redaktion dankt für das Interview!

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