Drehscheibe Nr. 79 September 2017
3 Ausgabe 79 - September 2017 | GESCHÄFTSFÜHRUNG Die S-Bahn als Initialzündung für den weststeirischen Nahverkehr Erfolgreich auf der ganzen Linie Als das Projekt S-Bahn Steiermark vor 10 Jahren angestoßen wurde, war nicht absehbar wie erfolgreich sich der öffentliche Personennahverkehr in unserer Region entwickeln würde. Regelmäßige Taktverkehre, Taktungen in der Frühspitze oder die Ausdehnung des Verkehrsangebots waren erste Schrit- te. Für die Weststeiermark und die GKB stellte aber v. a. die Inbetriebnahme des ersten Abschnittes der Koralmbahn einen Meilenstein dar. Dieses zukunftsweisende Infrastrukturprojekt bot einmalige Chan- cen für die GKB. Mit der Beschaffung hochmoderner Gelenktriebwagen trat die GKB in eine neue Phase ihrer 150jähri- gen Unternehmensgeschichte ein. Drei S-Bahn-Linien ermöglichten es unserem Unternehmen wesentlich mehr Zugver- bindungen anzubieten bzw. die Fahr- gäste schneller ans Ziel zu bringen. Von Deutschlandsberg nach Graz konnte die Fahrzeit auf 45 Minuten reduziert werden, die neuen Fahrzeuge bieten allen erdenk- lichen Komfort und erfüllen die modern- sten Sicherheits- bzw. Umweltstandards. Die S-Bahn-Strecken und Buslinien der GKB verzeichneten seit Projektbeginn steigende Fahrgastzahlen, die sich auf einem hohen Niveau eingependelt haben. Notwendige Infrastruktur Der Bund, das Land Steiermark und die GKB haben bereits große Summen in die Nahverkehrsinfrastruktur der West- steiermark investiert. Neben Streckensa- nierungen standen bei der GKB v. a. der Aus- bzw. Umbau von Bahnhöfen, Haltestellen und Sicherungsanlagen auf der Agenda. Besonders wichtig war für unser Unternehmen die Fertigstellung der Nahverkehrsdrehscheibe in Lieboch. Das Projekt Graz Hauptbahnhof 2020 war ein weiterer großer Baustein bei der Entwicklung der Schnellbahn. Dieser hochmoderne Mobilitätsknoten bildet für die GKB eine Schnittstelle zwischen dem Zentralraum und dem eigenen Netz. Zwar steht noch die Adaptierung der Bahnhöfe Deutschlandsberg, Köflach und Wies-Ei- biswald an, aber grundsätzlich ist die GKB in jeder Hinsicht sehr gut aufgestellt. Die Zukunft ist elektrisch Umallerdings das öffentlicheMobilitätsan- gebot für die weststeirische Bevölkerung weiter verbessern zu können, muss das regionale S-Bahn-Konzept ausgebaut werden. Die GKB strebt nach einer Elek- trifizierung des Streckennetzes in Kombi- nation mit dem Ausbau der Schienenin- frastruktur. Aktuelle Machbarkeitsstudien kommen zu dem Resultat, dass ein Halb- stundentakt sinnvoll und machbar wäre. Diese Taktverdichtung wäre aber nur im Rahmen des Ausbaus der Infrastruktur, bei gleichzeitiger Elektrifizierung umsetz- bar. Neue Analysen zeigen, dass diese Maßnahmen nahezu eine Verdopplung der aktuellen Fahrgastzahlen ermöglichen würden. Das Projekt S-Bahn Steiermark war die Initialzündung für den öffentlichen Personennahverkehr in unserem Bundes- land. Ein nächster logischer Schritt wäre die Abkehr von fossilen Brennstoffen und die flächendeckende Weiterentwicklung der Schnellbahn in der Weststeiermark. von KR Mag. Franz Weintögl Generaldirektor der GKB Steigende Fahrgastzahlen sprechen für einen weiteren Ausbau der S-Bahn Steiermark
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