Drehscheibe Nr. 79 September 2017

21 Ausgabe 79 - September 2017 | ZENTRALSCHWE I Z / RE I SEBER I CHT grüßungstafel der Willkommensgruß in sechs Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Koreanisch, Rus- sisch, Japanisch, Mandarin und zusätz- lich in chinesischen Langzeichen. Die auf gemauertem Grund bis zu 480 ‰ geneigte Zahnradbahn-Trasse ist derart steil, dass Triebfahrzeuge erst mit dem Zahnrad-System „Locher“ auf Schienen verbleiben: Die Zahnräder sind seitlich angeordnet, somit unterbleibt die Gefahr des Aufkletterns bzw. Entgleisens. (Anm.: Ähnlich „entgleisungssicher“ wirkt das Fellsche System, erstmals angewandt bei der Mont-Cenis-Bahn: 80 ‰, Adhäs- ionsbetrieb; 1868–1871.) Die Pilatusbahn verkehrt auf 800 mm Spurweite; Stre- ckenlänge 4,6 km. Die erste (interne) Per- sonenzugfahrt fand am 17. August 1888 statt, die Eröffnung am 4. Juni 1889. Seit 15. Mai 1937 wird die Bahn elektrisch betrieben. Ab der Bergstation, Pilatus Kulm (2073 m), erschließen alpine Stei- ge mehrere Gipfel bzw. Aussichtspunkte. Seilbahnen verbinden ab Höhe Pilatus Kulm nach Kriens (516 m), nahe daran liegt Luzern. Womit die „Pilatus-Bahnen“ – wirksam als Bergbahn und Seilbahnen – sowohl Rundtouren als auch Rundfahr- ten sonder Zahl ermöglichen. Dergestalt ist der Pilatus, schlechthin, der Hausberg für Luzern. Zwei Bahnen an einem Berg - Die Rigibahnen Die „erste Bergbahn Europas“. Dieses Prädikat gilt der klassischen Rigibahn von anno 1871. Jedoch erschließen zwei Zahnradbahnen (System Riggenbach, Spurweite 1435 mm) den populärsten Aussichtsberg der Schweiz. Die gemein- same Mittelstation heißt „Rigi Staffel“ (1603 m), der gemeinsame Endbahnhof „Rigi Kulm“ (1752 m). Beide Bahnen wer- den mit 1500 Volt Gleichstrom betrieben, verkehren ganzjährig: die Vitznau-Ri- gi-Bahn (VRB) mit roten Zügen, die Arth- Rigi-Bahn (ARB) mit blauen Zügen. Anno 1992, nach 117 Jahren blanker Konkur- renz, fusionierten beide Bahnen zur „Rigi Bahnen AG“. Die klassische Rigibahn, später umbenannt in Vitznau-Rigi-Bahn – Streckenlänge 6,8 km; Trassen-Längs- neigung maximal 250 ‰ – wurde am 21. Mai 1871 eröffnet, anno 1937 elek- trifiziert. Der Ausgangsbahnhof Vitznau (435 m), samt Drehscheibe und Depot, liegt gegenüber der Schiffstation. Die In- betriebnahme der Arth-Rigi-Bahn – die starke Mitbewerberin am Rigi-Gäste-Po- tenzial – erfolgte am 4. Juni 1875. Die Trasse der ARB ist 8,5 km lang, maximal 201 ‰ geneigt. Bis zur Inbetriebnahme der Gotthardbahn, anno 1882, verband eine 3 km lange „Talbahn“ den Zuger See mit der Talstation der Arth-Rigi-Bahn am Platz vor dem Bahnhof Arth-Goldau (519 m). Ab 1882 reisen ARB-Fahrgäste über- wiegend mit dem Zug an. Schließlich wur- de die „Talbahn“ aufgelassen, deren An- lage abgetragen. Am 1. Mai 1907 wurde auf der Arth-Rigi-Bahn – zugleich weltweit erstmals auf einer normalspurigen Zahn- radbahn – der elektrische Betrieb aufge- nommen. Platzbedarf der Gotthardbahn bzw. SBB erzwang eine neue Talstation für die Arth-Rigi-Bahn: Der „Hochperron“ wurde errichtet. Das historisch wertvolle Bauwerk – es überbrückt einen Gleisbe- reich des Bahnhofs Arth-Goldau – wur- de mittlerweile restauriert und am 1. Juli 2017 neu eröffnet. Ob „die Rigi“ oder „der Rigi“ genannt: Derselbe geodätische Fixpunkt erster Ordnung ist zugleich ein Aussichtspunkt erster Klasse inmitten der Zentralschweiz. Text & Fotos: Günter Auferbauer Quelle: Wikipedia Die Pilatusbahn bei Luzern ist mit 480 Promille die steilste Bergbahn der Welt Bergbahn-Knotenpunkt "Riggi Staffel" auf 1604 m Seehöhe in den Alpen der Zentralschweiz

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