Drehscheibe Nr. 79 September 2017

20 | Ausgabe 79 - September 2017 RE I SEBER I CHT / ZENTRALSCHWE I Z Die legendäre Gotthardbahn, die Pi- latusbahn und die Rigibahnen bieten ein Bergerlebnis der besonderen Art. Die Kantonshauptstadt Luzern wirkt als „Nabel“ für Freizeit-Aktivitäten. Stern- förmig erschließen „Bus, Bahn, Schiff“ markante eidgenössische Destinationen. Wir suchten den Gotthard, Pilatus, Rigi, Rüti und Titlis auf. Der Vierwaldstätter- see eint die Kantone Luzern, Schwyz, Uri samt den beiden Halbkantonen Nidwal- den und Obwalden. „Swiss Travel Pässe“ sichern bestmögliche Teilnahme am öf- fentlichen Verkehr. Wir waren acht lange Tage, sternförmig, auf der Freizeitschiene unterwegs. Drei Destinationen picken wir für die „Drehscheibe“ heraus. Mit eigenen Augen wahrnehmen dürfen, ist Goldes wert. Die von uns investierten Schwei- zer-Franken sind Zeugen. Erlebnis Gotthardbahn Die „erste Gebirgsbahn mit Kehrtunnels“. Die alte Gotthardstrecke (eröffnet 1882) und der neue Gotthard-Basistunnel (GBT) – eröffnet am 1. Juni und seit 11. Dezem- ber 2016 planmäßig in Betrieb – kontras- tieren erfolgreich, denn beide ergänzen einander. Im längsten Eisenbahntunnel der Welt (57 km) verweilten meine Frau und ich drei Mal: je einmal in den Bau- bereichen Faido und Sedrun, zusätzlich, während des Einfahr-Zeitraumes, in der Rettungsstelle Sedrun. Hier tat sich am 24. September 2016 das absolut vor- letzte Zeitfenster auf, im Zuge einer Tun- nel-Exkursion das „Erlebnis Gotthard“ wahrzunehmen. Vorteile, Nachteile, Un- wägbarkeiten halten einander in Waage. Jedoch irgendwann – in fünf, zehn oder 20 Jahren – wird jemand politisch ver- antwortlich gemacht werden, dass die Herstellung der auch von den Kantonen befürworteten Basistunnel-Betriebsstelle „Porta alpina“ infolge diffuser Einflussnah- me „erfolgreich verhindert“ wurde. Außer- dem. Seit Juni 2017 dürfen Güterzüge mit offenen Schüttgutwagen (Sand, Schotter u. ä.) wegen deren im Basistunnel prob- lematisch nachwirkenden Staub-Emis- sionen nur noch über die klassische Bergstrecke verkehren. Obwohl diese im Abschnitt Erstfeld – Bodio sozusagen das dritte und vierte Gleis bereithält, schwebt im selben Abschnitt über 104 Weichen das Damoklesschwert namens „Einspa- ren“. Zwar können Züge grundsätzlich durchgängig verkehren, jedoch werden viele der Überholgleise und Anschluss- gleise verkehrsuntauglich sein. Dennoch. Die SBB offeriert touristischen Verkehr auf der klassischen Gotthard-Bergstrecke, konkret im Abschnitt Flüelen – Gösche- nen – Gotthardtunnel (15 km) – Airolo – Bellinzona. Alle diese Züge führen Pano- ramawagen mit. Uns hat dieselbe Fahrt gut gefallen. Zusätzlich der Umstand, dass der verspätete Interregio über die seenahe S-Bahn-Linie direkt nach Luzern geleitet wurde. Die Pilatusbahn Die „steilste Bergbahn der Welt“. Zur Einstimmung an der Talstation in Alp- nachstad (436 m) prangt auf der Be- Mit der Eisenbahn in die Schweizer Alpen Das Eisenbahn-Dreigestirn der Zentralschweiz Auf der Gotthardstrecke: Ein Gelenktriebwagenzug der jüngeren Generation von "Stadler Rail Systems" hält am Bahnknoten Arth-Goldau

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