Ausgabe 111 | September 2025 Magazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH GKB fährt mit Strom - Elektrischer Betrieb gestartet! Regionalmobilität: Ein Jahr flux - Positive erste Bilanz!
2 | Ausgabe 111 - September 2025 Inhalt / Editorial / Impressum 2 Geschäftsführung 3 Start des elektrischen Bahnzeitalters bei der GKB am 4. August 2025 4 GKB-Regionalmobilität - flux wird ein Jahr alt und zieht Bilanz! 7 Interview mit dem Verkehrsausschuss- vorsitzenden NAbg. Wolfgang Moitzi 8 Historische Betrachtungen: Vom Rollfuhrdienst zum Fernverkehr - Straßengüterverkehr bei der GKB 10 Mittelposter: S-Bahn der GKB in der sommerabendlichen Weststeiermark 12 Personal 14 Ganz Kurze Berichte 16 Reisebericht: Schottland - Eine Reise durch die Central Lowlands 20 Technisches Eisenbahnmuseum & Steirische Eisenbahnfreunde 23 Promotion 24 Die Drehscheibe ist das PR- und Kund:innenmagazin der GKB. Sie ist eine regelmäßig erscheinende Informationsschrift. Das GKB-Intern ist eine Beilage für Mitarbeiter:innen. Ein Archiv aller erschienenen Ausgaben findet sich unter: www.gkb.at Medieninhaber: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) Herausgeber: Mag. Ernst Suppan Redaktion / Layout: Mag. Ernst Suppan Jasmin Motschnik Anschrift: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Direktion / Stabsstelle G-PR Köflacher Gasse 35 – 41, 8020 Graz 0316 / 5987 – 315 drehscheibe@gkb.at Druck: Koralpendruckerei Ges.m.b.H. 8530 Deutschlandsberg Auflage: 4000 Stück im 3. Quartal 2025 Fotos: Cover: GKB_Ferk Poster: GKB_Ferk Ansonsten: GKB-Archiv, K. Ferk, J. Motschnik oder E. Suppan bzw. lt. jeweiliger Textanmerkung; Inhalt Impressum Editorial Diese Ausgabe der Drehscheibe steht ganz klar im Zeichen des Starts des elektrischen Bahnbetriebes bei der GKB. Die Geschäftsführung freut sich über den neuesten Meilenstein der GKB im elektrischen Bahnbetrieb und weist auf zwei wichtige Jubiläen hin. Der Leitartikel beschäftigt sich mit dem Start der neuen Traktionsart. Dann berichten wir über die Bilanz von - Ein Jahr flux. Die Redaktion führte ein Interview mit dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses im Parlament NAbg. Wolfgang Moitzi. Der historische Beitrag befasst sich mit der fast unbekannten Geschichte des Straßengüterverkehrs bei der GKB. Im Personalteil stellen wir unsere Ferialpraktikant:innen, ein spannendes Lehrlingsprojekt, die neue Dienstbekleidung u.a.m. vor. In der Rubrik „News and Facts“ werfen wir einen Blick auf Graz und die Region, so schauen wir u. a. zum Bahnhof Weststeiermark. Für den Reisebericht war die Redaktion diesmal mit der Bahn in den schottischen Lowlands unterwegs. Die Eisenbahnfreunde haben einen neuen geschäftsführenden Obmann und berichten von den Planungen für das Saisonende im Eisenbahnmuseum. von Mag. Ernst Suppan Chefredakteur INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM Gemeinsam unterwegs. Mit Bus, Bahn, Bim. FOTO: WILDUNDWUNDERBAR ÜBER STOCK UND STEIN MIT DEM FREIZEIT-TICKET STEIERMARK. LUST AUF WANDERN? S T E I E R M A R K W E I T N U R 1 4 € WWW. V E R B U N D L I N I E . A T TICKET FREIZEIT-
3 Ausgabe 111 - September 2025 | Am 4. August 2025 begann für die GKB das elektrische Bahnzeitalter: Damit startet das Unternehmen endgültig in die neue Bahnzukunft! Die GKB setzt nach 165 Jahren Dampf- und Dieselbetrieb erneut Maßstäbe im weststeirischen Bahnverkehr. Der Start des elektrischen Bahnbetriebes und die Inbetriebnahme der ersten elektrischen S-Bahn-Linie sind historische Meilensteine in der Unternehmensgeschichte. Im Dezember 2025 geht auch die Koralmbahn in Betrieb, was nicht nur einen Entwicklungsschub für die GKB, sondern auch für die gesamte Südweststeiermark bringen wird. Denn mit Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 sollen im Bereich der S-Bahn-Linie S6 massive Ausweitungen im Bahnangebot erfolgen und auch die Fahrpläne des RegioBus Steiermark wurden auf die S-Bahn ausgerichtet. Ab Jahresbeginn 2026 sollen schließlich die modernisierten GKB-eigenen Doppelstockwagen eingesetzt werden, was die Beförderungsqualität verbessern soll. Zukünftig will die GKB flächendeckenden elektrischen Bahnbetrieb mit einer einheitlichen Flotte aus 28 neuen modernen Elektrotriebwagen anbieten. Die Zukunft der GKB beginnt jetzt Mit dem Start ins elektrische Bahnzeitalter setzt unser Unternehmen dafür schon jetzt einen wichtigen Schritt: Der Start des elektrische Bahnbetriebes bei der GKB und die Koralmbahninbetriebnahme sind auch historischer Meilensteine für die Mobilität in der Weststeiermark, die den Anfang dieses neuen Bahnzeitalters darstellen! Von dem damit verbundenen nachhaltigen Fortschritt werden die Bevon Dr. Barbara Kleinert und Mag. Gerald Klug Geschäftsführer:innen der GKB Zukunft der GKB beginnt jetzt | GESCHÄFTSFÜHRUNG In Zukunft steht die GKB unter Strom - Historische Meilensteine und Jubiläen völkerung und die Wirtschaft in der Steiermark, aber auch unser Unternehmen, seine Kund:innen und seine Belegschaft massiv profitieren. Unser besonderer Dank gilt daher allen Partnern und Mitarbeiter:innen die diese Weiterentwicklung möglich gemacht haben und mittragen. 15 Jahre Partnerschaft zwischen VR1 und GKB Am 16. Oktober 2010 wurde die Partnerschaft zwischen dem Versorgungsregiments 1 des Österreichischen Bundesheeres und der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH begründet. Die Geschäftsführung dankt unserem Partner für die langjährige gute Kooperation! Großes Jubiläum: 90 Jahre Busbetrieb Wir feiern nun am 18. Oktober 2025 das Jubiläum 90 Jahre Busbetrieb bei der GKB mit einem großen Busbetriebsstellenfest. Die stimmige Veranstaltung in Stainz bietet den würdigen Rahmen, um das heurige Jubiläumsjahr des Busbetriebes abzuschließen und zudem die Partnerschaft mit dem VR1 zu feiern. Die Festgäste erwartet, neben Festakt und Jubiläumsfeier, ein ansprechendes Programm bei der Betriebsstelle und am Museumsbahnhof. Angeboten werden Fahrten mit historischen Bussen und dem Stainzer Flascherlzug, eine Fahrzeugschau, Kinderprogramm, Verpflegung durch das VR1, Bewirtung mit Musik u.a.m. Die Geschäftsführung lädt alle herzlich dazu ein und freut sich auf viele Besucherinnen und Besucher!
4 | Ausgabe 111 - September 2025 Seit 4. August 2025 fahren auf der Linie S6 der S-Bahn Steiermark fahrplanmäßig elektrische Züge der GKB! Nach 165 Jahren Dampf- und Dieselbetrieb fuhr an diesem Tag der erste von einer Elektrolokomotive gezogene Zug der GKB vom Bahnhof Wies-Eibiswald nach Graz Hauptbahnhof. Mit dem Start des elektrischen Betriebes auf der Linie S6 der S-Bahn Steiermark begann für die GKB das elektrische Bahnzeitalter! Neue Maßstäbe im Bahnverkehr Die GKB setzt damit erneut Maßstäbe im weststeirischen Bahnverkehr: „Wir starten mit dem elektrischen Bahnbetrieb zuerst auf der S-Bahn-Linie vom Grazer Hauptbahnhof über Hengsberg BAHNZUKUNFT | Elektrisches Bahnzeitalter bei der GKB Erster elektrischer Zug bei der GKB - Beginn des elektrischen Bahnzeitalters Ab 2026 werden modernisierte GKB-eigene Doppelstockwagen eingesetzt (Siehe Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert begrüßte den 1. elektrischen Zug am Grazer Hauptbahnhof Seit 4. August fährt man auf der Linie S6 elektrisch nach Graz
5 Ausgabe 111 - September 2025 | und Wettmannstätten nach Wies-Eibiswald“, verkündete Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert beim Start. Im Rahmen einer Leasing-Kauf-Lösung startete man zuerst mit angemieteten, barrierefrei zugänglichen, klimatisierten und ECTStauglichen Fahrzeugen. Bei Einführung dieser Fahrzeuge haben sich dann jedoch leider gewisse Herausforderungen ergeben, da unklare technische Probleme zu Störungen führten. Die GKB arbeitet an der Behebung. Ab Jahresbeginn 2026 kommen modernisierte GKB-eigene Doppelstockzüge zum Einsatz. Mehr Angebot mit der Koralmbahn Vorläufig verkehren die S-Bahnen auf der Linie S6 noch im aktuellen Fahrplan, ab Dezember 2025 wird das Angebot aber stark ausgeweitert. Denn am 14. Dezember geht die Koralmbahn in Betrieb und bringt ein neues Fernverkehrsangebot von Wien über Graz und die Weststeiermark nach Kärnten. Und „um die Region an diese internationale Verkehrsachse bestmöglich anzubinden, aber auch um die Möglichkeiten im öffentlichen Verkehr voll ausschöpfen zu können, wird das Land mit Fahrplanwechsel 2025/2026 das Angebot der S-Bahn Steiermark sowie beim RegioBus anpassen und stark ausweiten“, blickt Verkehrslandesrätin Dr. Claudia Holzer, die der GKB zum Start des elektrischen Betriebes gratulierte, voraus. Außerdem können durch eine Neuordnung der Verkehre ab Dezember die S-Bahn-Anschlüsse vom und zum Fernverkehr am Grazer Hauptbahnhof deutlich verbessert werden - Siehe nächste Seite. „Die GKB wird dadurch im Bahn-, Bus- und Mikro-ÖV-Bereich zum wichtigsten Zubringer der Koralmbahn. Mit dem Start ins elektrische Bahnzeitalter setzt die GKB dafür nun den nächsten wichtigen Meilenstein der Mobilitätsentwicklung in der Weststeiermark. Davon wird die Bevölkerung und die Wirtschaft in der Region und im Zentralraum zweifellos massiv profitieren,“ ist Geschäftsführer Mag. Gerald Klug überzeugt. Mit Fortschritt zur Mobilitätswende Auch Mobilitätsminister Peter Hanke beglückwünschte die GKB zum Start des Elektrisches Bahnzeitalter bei der GKB | BAHNZUKUNFT elektrischen Betriebes: „Wir schaffen gemeinsam ein leistungsstarkes, sicheres und umweltfreundliches Mobilitätsangebot für den Südwesten der Steiermark. Der elektrische Betrieb macht die SBahn effizienter und kundenfreundlicher, ermöglicht aber auch Angebotsausweitungen. Dies bringt kürzere Fahrzeiten und bessere Bahn- und Busfahrpläne mit Anbindung an die Koralmbahn. Damit wird der öffentliche Verkehr in der Weststeiermark auf eine neue Qualitätsebene gehoben und bringt uns ein weiteres Stück näher an die Mobilitätswende.“ Flächendeckender elektrischer Betrieb Auf den S-Bahn-Linien S61 und S7 verkehren bis zur vollständigen Elektrifizierung der weststeirischen S-Bahn-Strecken weiter Dieselgelenktriebwagen. Das künftige Ziel der GKB ist ein einheitlicher flächendeckender elektrischer S-BahnBetrieb in der gesamten Weststeiermark. Die GKB will dafür 28 neue moderne Elektrotriebwagen beschaffen. Text: Red. & GKB_PA Fotocredit: GKB_Ferk / Animation: GKB_Kufferath Montage oben) Der Innenbereich der GKB-eigenen Fahrzeuge wird modernisiert bzw. erneuert
6 | Ausgabe 111 - September 2025 BAHNZUKUNFT | Elektrisches Bahnzeitalter bei der GKB Das moderne Sammeltaxi flux ist ein Mobilitätsangebot der Region Steirischer Zentralraum und der GKB. Seit 1. Juli ist Sammeltaxi flux in 42 Gemeinden der Bezirke Graz, Graz-Umgebung und Voitsberg unterwegs – überall dort, wo Bahn und Bus nur selten oder gar nicht fahren. Zum ersten Jubiläum zog die Region Steirischer Zentralraum eine erfolgreiche Bilanz: Ein erfolgreiches erstes Jahr für flux In den ersten 12 Monaten wurden mehr als 37.000 Fahrtaufträge abgewickelt und rund 43.000 Fahrgäste transportiert. Insgesamt legte das Sammeltaxi eine Strecke zurück, die elf Erdumrundungen entspricht. „In nur einem Jahr hat sich flux zu einem festen Bestandteil der Alltagsmobilität vieler Menschen in der Region entwickelt. Die aktivste Nutzerin von flux hat im ersten Jahr über 300 Fahrten absolviert”, berichtet Kerstin Weber, Geschäftsführerin des Regionalmanagements Steirischer Zentralraum, das als Auftraggeber fungiert. Pünktlich zum ersten Jubiläum im Juli 2025 wurden aktive flux-Fahrgäste ausgezeichnet und mit einem Fahrtguthaben belohnt. Sie sind wichtige Vorreiter:innen nachhaltiger Mobilität und zeigen, wie sich der Alltag ohne eigenes Auto gestalten lässt. So vielseitig wird flux genutzt Die Nutzung ist ausgewogen, mit überdurchschnittlicher Nachfrage in Graz. Etwa 50 Prozent der Fahrten entfallen auf Graz-Umgebung, 35 Prozent auf Voitsberg und 15 Prozent auf Graz. In Stadtgemeinden, wie Köflach und Voitsberg ist flux bereits fester Bestandteil des Alltags. In anderen, wird das Sammeltaxi saisonal für Freizeitziele genutzt. In Eggersdorf spielt flux auch eine wichtige Rolle in der Mehr Angebot und Änderungen bei S-Bahn und GKB ab 14. Dezember • Die S-Bahn-Linie S6 wird ab 14. Dezember 2025 über Hengsberg und Wettmannstätten mit Halt am neuen Bahnhof Weststeiermark nach Wies-Eibiswald fahren. Sie verkehrt täglich bis Mitternacht im Stundentakt und zu den Hauptverkehrszeiten im Halbstundentakt. • Auf der S-Bahn-Linie S61 wird ab Fahrplanwechsel 2025/2026 ein durchgängiger Stundentakt zwischen Graz und Wettmannstätten bzw. in der Hauptverkehrszeit direkt bis Deutschlandsberg Stadt angeboten. Ebenfalls zur Hauptverkehrszeit soll es einen Halbstundentakt zwischen Graz und Lannach geben. • Die S-Bahn-Linie S7 von Graz nach Köflach wird ab 14. Dezember 2025 bis Mitternacht im Stundentakt verkehren. In der Hauptverkehrszeit sollen Verstärker zum Einsatz kommen. • Ab Dezember werden die S61 und S7 zwischen Graz und Lieboch täglich zumindest im Halbstundentakt geführt. Zur Hauptverkehrszeit verkehren sogar vier Züge je Richtung zwischen Graz und Lieboch. ACHTUNG: Ab Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 wird die Linie S6 zwischen Wettmannstätten und Graz direkt über die neue Koralmbahnstrecke geführt. Dadurch fahren die Züge der GKB zwischen Hengsberg und Graz Puntigam ohne planmäßigen Halt durch und der Bf. Werndorf wird nicht mehr angefahren. Dafür hält die S6 ab 14. Dezember am neuen Bf. Weststeiermark sowie weiterhin am Bahnhof Groß St. Florian.
7 Ausgabe 111 - September 2025 | flux ist seit einem Jahr erfolgreich | REGIONALMOBILITÄT GKB wünscht „Happy Birthday, flux!“ - Die Erfolgsgeschichte geht weiter Daseinsvorsorge und bringt Senior:innen ins Tageszentrum. In Graz dient flux vor allem als Zubringer zu den Graz Linien, etwa von der Platte Richtung Andritz oder Mariatrost. Besonders stark frequentiert ist der Hotspot Graz-Wetzelsdorf mit 1.000 Abfahrten im ersten Jahr – auch aus dem angrenzenden Umland. Besonders beliebt ist das Freizeit- und Ausflugsziel „Fürstenstand“. Die Fahrgäste von flux sind so vielfältig wie ihre Wege: Rund 60 Prozent der registrierten Fahrgäste sind weiblich, 40 Prozent männlich. Die Altersspanne reicht von 5 bis 101 Jahren, was die breite Zugänglichkeit und Attraktivität des Angebots unterstreicht. flux: regional erfolgreich vernetzt Ein einheitliches Buchungssystem und die Marke bringen Vorteile: 20 Prozent der Grazer Fahrten führen in die Gemeinden und in Graz Umgebung und Voitsberg verläuft jede 2. Fahrt über eine Gemeindegrenze hinweg. Trotz der kurzen Übergangsphase bis zum Start von flux wurde das vorherige Nutzungsniveau bereits nach wenigen Monaten übertroffen. Der Trend zeigt klar nach oben: Rund 1.000 Fahrgäste nutzen flux pro Woche, das entspricht monatlich 4.000 Fahrgäste, 3.500 Anfragen und 3.000 tatsächlichen durchgeführten Fahrten. „Mobilität darf nicht an Gemeinde- oder Bezirksgrenzen Halt machen. Die Zusammenführung der Vorgängermodelle war ein entscheidender Schritt dazu. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das regionale Mobilitätsangebot immer besser an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen”, betont die Regionalpolitik. Wesentlichen Anteil am Erfolg hat das Betreiberteam aus GKB und regionalen Taxiunternehmen. Sie wickeln die Fahrten zuverlässig ab, kümmern sich um die Fahrgäste, sorgen für effiziente Abläufe und verlässliche Mobilität. Text & Foto: PA_flux Das Anrufsammeltaxisystem flux feiert den ersten Geburtstag: Regionalmanagement und GKB zogen erfolgreich Bilanz
8 | Ausgabe 111 - September 2025 Drehscheibe: Herr Nationalratsabgeordneter Moitzi! Wie war Ihr Wechsel in die Bundespolitik und fahren Sie jetzt noch mehr mit der Bahn? NAbg. Moitzi: Der Wechsel in die Bundespolitik war natürlich ein großer Schritt, aber einer, der sich für mich richtig anfühlt. Ich habe in der steirischen Politik viele Jahre Erfahrung gesammelt – vom Gemeinderat über den Landtag bis hin zu meiner Arbeit im Bereich Sozial- und Verkehrspolitik. Im Nationalrat kann ich diese Erfahrung nun einbringen, um Themen voranzutreiben, die mir besonders am Herzen liegen: Mobilität und soziale Gerechtigkeit. Und ja, ich sitze mittlerweile noch öfter im Zug – nicht nur, weil ich Verkehrssprecher bin, sondern weil die Bahn für mich das beste Beispiel dafür ist, wie moderner Verkehr aussehen kann. Wer viel unterwegs ist, merkt sehr schnell, wo es gut läuft und wo es noch Engpässe gibt. Genau das motiviert mich. Und: Mehr Bahnfahren ist für mich „Elektrifizierung der GKB ist ein Quant- ensprung für die Weststeiermark!“ Die Redaktion der Drehscheibe interviewte den neuen Verkehrsausschussvorsitzenden im Nationalrat: Wir sprachen mit NAbg. Wolfgang Moitzi über den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, die Bedeutung der Koralmbahn, die Elektrifizierung der GKB und die Zukunft der Mobilität. nicht nur eine politische Überzeugung, sondern auch ein praktisches Statement für klimafreundliche Mobilität. Drehscheibe: Als Obmann des Parlamentsausschusses für Verkehr und Mobilität sind Sie eine wichtige Schnittstelle zwischen Ministerium und Nationalrat: Welche Verkehrs- und Mobilitätsprojekte werden Sie im Ausschuss beschäftigen? NAbg. Moitzi: Der öffentliche Verkehr steht im Mittelpunkt, weil er die Grundlage für eine nachhaltige und soziale Mobilitätswende bildet. Der neue ÖBB-Rahmenplan ist dabei ein zentraler Baustein – wir reden von Rekordinvestitionen von rund 20 Milliarden Euro bis 2030. Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn und des Semmering-Basistunnels schaffen wir nicht nur schnellere Verbindungen zwischen Klagenfurt – Graz – Wien, dadurch eröffnen sich auch ganz neue Möglichkeiten für Fahrgäste. Ein großes Thema ist auch die Digitalisierung: Wir wollen das Bahnnetz smarter machen – von moderner Leit- und Sicherungstechnik über Echtzeitinformationen bis hin zu einfacheren Ticketlösungen. Wir müssen es auch schaffen, deutlich mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Dafür braucht es nicht nur politische Maßnahmen, sondern auch Investitionen in Terminals und Verladestellen. Außerdem beschäftigen wir uns im Ausschuss mit den Regionalbahnen. Die GKB ist hier ein gutes Beispiel: Durch die Elektrifizierung und die bessere Anbindung an die Koralmbahn entstehen neue Chancen für Pendlerinnen und Pendler. Unser Ziel ist ein Verkehrssystem, das als Gesamtes gedacht ist – Bahn, Bus, Rad und neue Mobilitätsformen müssen ineinandergreifen, damit Mobilität überall in Österreich leistbar und attraktiv bleibt. Drehscheibe: Stichwort Koralmbahn und Semmering-Basistunnel! Wie wichtig sind diese großen Infrastrukturprojekte für Österreich und die Steiermark? NAbg. Moitzi: Diese Projekte sind echte Gamechanger. Mit der Koralmbahn rücken die Steiermark und Kärnten noch enger aneinander. Graz und Klagenfurt sind in weniger als einer Stunde verbunden. Das ist nicht nur für Pendlerinnen und Pendler ein enormer Fortschritt, sondern auch für die Wirtschaft, den Tourismus und den Arbeitsmarkt. Ähnlich bedeutend ist der Semmering-Basistunnel: Er verbessert die Verbindung Richtung Wien massiv, macht die Südbahn schneller und zuverlässiger und bringt sie auf Augenhöhe mit der Westbahn. Das bedeutet kürzere Fahrzeiten, mehr Kapazität und vor allem mehr Möglichkeiten für neue Linienführungen. Für die Steiermark ergeben sich daraus konkrete Vorteile: Wir planen eine massive Ausweitung des Fahrplans – von neuen Interregio-Verbindungen bis hin zu einem dichteren S-Bahn-Netz. Die Südbahn kann damit ähnlich wie die Westbahn ein Zugpferd des österreichischen Schienenverkehrs werden. Gleichzeitig profitieren auch ländliche Regionen, die durch bessere Verbindungen enger mit den Ballungsräumen verknüpft werden. Diese Investitionen sind nicht nur Infrastrukturmaßnahmen, sie sind ein Motor für Wachstum, Standortentwicklung und Klimaschutz. Drehscheibe: Abgestimmt auf die Inbetriebnahme der Koralmbahn hat die GKB am 4. August 2025 auf der SBahn-Linie S6 den elektrischen Betrieb aufgenommen: Welche Bedeutung hat die Elektrifizierung der weststeirischen Regionalbahnstrecken für die Mobilitätsentwicklung? NAbg. Moitzi: Die Elektrifizierung der GKB ist ein echter Quantensprung für die Weststeiermark. Damit schaffen wir die Basis für ein modernes und leistungsfähiges S-Bahn-Netz, das perfekt auf die KoINTERVIEW | Verkehrsausschussvors. NAbg. Wolfgang Moitzi NAbg. Wolfgang Moitzi ist Bahnvielfahrer
9 Ausgabe 111 - September 2025 | ralmbahn abgestimmt ist. Das bedeutet nicht nur kürzere Fahrzeiten und dichtere Takte, sondern auch mehr Komfort für die Fahrgäste. Für mich ist das aber noch mehr: Es ist ein klares Signal für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Süden der Steiermark. Jede neue Zugverbindung bedeutet weniger Stau, weniger Emissionen und mehr Lebensqualität. Wer heute in der Region wohnt, soll sein Auto auch einmal stehen lassen können, weil Bus und Bahn eine echte Alternative bieten. Die Elektrifizierung ist zudem ein wichtiger Beitrag zum Erreichen unserer Klimaziele. Mit jedem elektrischen Zug sparen wir CO2 ein. Es zeigt sehr deutlich, wohin die Reise geht: hin zu einem integrierten öffentlichen Verkehrsnetz, das den Individualverkehr spürbar reduziert und gleichzeitig wirtschaftlich sowie ökologisch sinnvoll ist. Drehscheibe: Die GKB übernimmt ab 14. Dezember auch eine wichtige Zubringerfunktion zum Fernverkehr auf der Koralmbahn. Wie soll der öffentliche Personennahverkehr im Südwesten der Steiermark ausgebaut werden? NAbg. Moitzi: Die GKB wird ab Dezember die zentrale Rolle im Zubringerverkehr zur Koralmbahn spielen. Dafür brauchen wir ein Gesamtpaket, das nicht nur mehr Züge, sondern auch eine bessere Verknüpfung mit dem Regionalbusverkehr bietet. Wir wollen sicherstellen, dass Pendlerinnen und Pendler pünktliche Anschlüsse haben und dass die Umstiege reibungslos funktionieren. Konkret heißt das: Mehr Taktungen auf der S6 und S7, moderne Fahrzeuge und ein barrierefreier Ausbau der Stationen. Park-&- Ride-Anlagen werden erweitert, damit der Umstieg vom Auto auf die Bahn so einfach wie möglich ist. Das Ziel muss eine durchgehende Mobilitätskette sein – von der Region bis in die großen Wirtschaftszentren, ohne lange Wartezeiten und komplizierte Umstiege. Mit diesem Ansatz wollen wir den öffentlichen Verkehr im Südwesten der Steiermark auf ein ganz neues Niveau heben. Drehscheibe: Schauen wir abschließend in die Zukunft: Wohin soll sich der öffentliche Verkehr in der Steiermark in den nächsten 10 Jahren entwickeln? Verkehrsausschussvors. NAbg. Wolfgang Moitzi | INTERVIEW NAbg. Moitzi: In den nächsten zehn Jahren wollen wir den öffentlichen Verkehr in der Steiermark nicht nur weiter ausbauen, sondern auch intelligenter machen. Ein großes Thema ist die sogenannte „letzte Meile“. Es muss uns gelingen, dass man auch in den ländlichen Regionen bequem und einfach von der Haustür zum nächsten Bahnhof oder Busknoten kommt. Autonome Kleinbusse könnten hier in Zukunft eine sehr große Rolle spielen. Gleichzeitig müssen wir die Infrastruktur widerstandsfähiger machen. Wetterextreme wie Starkregen oder Unwetter stellen den Bahnbetrieb immer öfter vor Herausforderungen. Deshalb ist es wichtig, dass wir Bahnhöfe, Strecken und Technik so ausbauen, dass sie künftigen Belastungen standhalten. Mein Ziel ist klar: In zehn Jahren soll der öffentliche Verkehr in der Steiermark die erste Wahl sein – klimafreundlich, verlässlich und attraktiv für alle Generationen. Dafür braucht es ein Gesamtpaket aus modernen Technologien, besserer Vernetzung und konsequentem Ausbau. Drehscheibe: Danke für das Interview! Geboren am 1. August 1984 in Judenburg, absolvierte Wolfgang Moitzi die HTBLA Kapfenberg für Elektrotechnik und begann nach dem Präsenzdienst ein Studium der Rechtswissenschaften an der Uni Graz. Schon früh engagierte sich der Obersteirer in der Sozialistischen Jugend, wo er bis zum Bundesvorsitzenden aufstieg. Von 2008 bis 2013 war er zudem Vorsitzender der Bundesjugendvertretung. Nach seinem Ausscheiden aus dem SJ-Vorsitz trat Wolfgang Moitzi in den Landesdienst ein und war als Referent im Büro des damaligen LH-Stv. Schrittwieser u. a. zuständig für Behindertenwesen und Mindestsi sowie Wohnbeihilfe. Nach seinem Wechsel zu Soziallandesrätin Kampus betreute er die Bereiche Behindertenhilfe und Seniorinnen. Parallel war der SPÖ-Politiker ab 2012 Mitglied des Gemeinderates und Ortsparteivorsitzender von Spielberg sowie in der Landesbildungsorganisation der Partei tätig. 2015 wurde Wolfgang Moitzi zum Leiter des steirischen KarlRenner-Institutes bestellt. Im September 2018 rückte er als Abgeordneter in den steirischen Landtag nach, dem der stellvertretende Landesgeschäftsführer der SPÖ bis 2024 angehörte. In dem Jahr übernahm Wolfgang Moitzi den Vorsitz der Kinderfreunde Steiermark und entschied sich für eine Kandidatur zum Nationalrat. Am 24. Oktober 2024 wurde er als Nationalratsabgeordneter angelobt. Seit 26. Februar 2025 ist NAbg. Wolfgang Moitzi auch Obmann des Ausschusses für Verkehr und Mobilität. Privat macht der sportliche Spielberger im Winter anspruchsvolle Skitouren, im Sommer geht er gerne Wandern und Laufen.
10 | Ausgabe 111 - September 2025 krieges kam der Lastkraftwagenverkehr bei der GKB praktisch zum Erliegen. Auch in den ersten Nachkriegsjahren war noch nicht an eine Wiederaufnahme der Verkehre zu denken. Erst im Jahr 1951/52 übernahm die GKB den Kalktransport mittels LKW über die Gaberl-Bundesstraße vom Kalkwerk Gradenberg nach Köflach. Dafür wurden zwei Saurer-Lastkraftwagen der Type BT 4500 angekauft, auch zwei Anhänger wurden beschafft. Mit dem Beginn dieser Kalktransporte startete auch die Wiederaufbauphase. Bald suchte man nach neuer Kundschaft, wodurch mehr und mehr Aufträge entgegengenommen werden konnten. Mit der Übernahme von Transporten für die Holzeinkaufsstelle der Bergdirektion Köflach und für die Kohlenförderung im Tagbau Süd konnten interne Schwerpunkte im GKB-Konzern gesetzt werden. Die Betrachtungen über den Kraftwagendienst unseres Unternehmens wären nicht vollständig, ohne den Blick auf die fast vergessene Geschichte des Straßengüterverkehr bei der GKB zu werfen. Die Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft richtete bereits im Februar 1932 einen Rollfuhrdienst für Güter zwischen Preding-Wieselsdorf und Stainz ein. Denn die GKB hatte früh den Nutzen des Straßenverkehrs, auch beim Gütertransport erkannt. Am 13. Mai 1935 bekam das Unternehmen schließlich von der damaligen politischen Expositur Voitsberg eine Konzession „zur Beförderung von Lasten mit Kraftfahrzeugen über 350 Kilogramm“ für den Standort Köflach. Mit Urkunde der BH Deutschlandsberg vom 11. Oktober 1937 wurde der GKB auch „die Konzession zum Betriebe des Lastentransportgewerbes für den Standort Stainz“ verliehen. Mit Ende dieses Jahres waren vier Lastkraftwagen und ein Anhänger in Betrieb. Die für den Standort Graz beantragte Konzession erhielt man im Jahr darauf, wo die GKB am Griesplatz sogar eine Gepäckaufbewahrungsstelle für Busfahrgäste und Tourist:innen einrichtete. Anfang 1939 kam es kriegsbedingt jedoch zur gesetzlichen Einschränkung der Transportberechtigung auf den unmittelbaren Nahbereich. 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit Spätestens während des zweiten WeltVom Rollfuhrdienst zum Fernverkehr - GKB-Lastwagen unterwegs in Europa Straßenroller: Ein LKW der Graz-Köflacher Bahn beim Aufladen eines Waggons für den Transport auf der Straße HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | Straßengüterbeförderung
11 Ausgabe 111 - September 2025 | Straßengüterbeförderung | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN Dafür beschaffte man sechs Mack-Dieselkastkraftwagen. Von 1955 bis 1978 übernahm die GKB-Kraftwagensparte außerdem den Haldenbetrieb für den Bergbaubetrieb in Fohnsdorf. GKB-Lastwagen unterwegs in Europa Ab 1956 stieg die GKB mehr und mehr in das LKW-Fernverkehrsgeschäft ein. Man transportierte Holz aus obersteirischen Sägewerken nach Triest und Rijeka, die Gegenfracht war vorwiegend Obst für Wien. Von 1958 bis 1970 führte die GKB zudem Öltransporte mit Tanklastkraftwagen von Schwechat in den Grazer Raum durch. Im Jahr 1960 erlebte der Kraftwagenbetrieb mit 50 LKW und 40 Anhängern seinen Höchststand. Mit der Inbetriebnahme der Umladeanlage für Kohlewaggons am Graz Köflacherbahnhof im Jahr 1962 übernahmen die GKBLastkraftwagen die Kohlenlieferungen für Großverbraucher in Graz, wie das Landeskrankenhaus oder das Fernheizkraftwerk. Auch im Bezirk Köflach und nach Kärnten lieferte man Kohle an Großkunden, dafür waren von Montag bis Freitag drei Lastkraftzüge im Einsatz. Weitere Aufträge ergaben sich in Deutschlandsberg, so transportierte man Holz per LKW für die Fa. Liechtenstein. Im Geschäftsjahr 1965 beförderte die GKB im Kraftwagengüterverkehr den Spitzenwert von 2 Millionen Tonnen, wovon gut die Hälfte Transporte innerhalb des GKB-Konzerns waren. Im Mai 1969 schloss die GKB einen Vertrag über den Transport einer Jahresmenge von 50.000 Tonnen Kohle zum Dampfkraftwerk St. Andrä im Lavanttal ab. Diese Transporte waren bis 1982 ein wichtiger Auftragsanteil des Lastkraftwagengeschäftes, obwohl der Material- und Personaleinsatz hoch war. Parallel dazu wuchs der Fernverkehr stetig. In Spitzenzeiten waren 8 Fernverkehrslastkraftwagenzüge - vorwiegend im Adriaraum und in Deutschland - unterwegs. Ab Mitte der 1980iger Jahre wurde der Lastkraftwagenbetrieb wieder verstärkt für Transporte im firmeneigenen Bergbaubetrieb, für Holztransporte und mit Muldenfahrzeugen im Tagebergbau eingesetzt. Im Bereich Frauental-Stainz-Deutschlandsberg setzte man zu der Zeit zudem einen sogenannten Straßenroller für Transporte ein, dafür wird ein Eisenbahnwaggon auf einen Anhängergezogen. Im Jahr 1985 umfasst der GKB-Wagenpark bei 25 Fahrern noch 10 LKW für den Nahverkehr, 4 Fernverkehrslastkraftwagenzüge und 5 Solo-Fahrzeuge. Ende des Straßengüterverkehrs Aber das Ende zeichnete sich da bereits ab: Dieser Dienstzweig des GKB-Kraftwagenbetriebes hatte seine Hochblüte mit dem Wirtschaftsaufschwung in den 1950iger Jahren. Er etablierte sich als wichtiger Teil des steirischen Güterbeförderungsgewerbes, verlor aber aufgrund der wirtschaftlichen Lage spätestens mit Ende der 1980iger Jahre an Bedeutung für die GKB. Sodass, der Geschäftszweig aus ökonomischen Gründen bereits vor der Trennung von Bergbau- und Mobilitätsbereich im Jahr 1998 aufgegeben werden musste. Text: Mag. Ernst Suppan Quelle: 50 Jahre Kraftwagenbetrieb von Dr. Krafft-Ebing Fotos: GKB-Archiv, Festschrift & Alfred Moser MAN-LKW b. Straßenrollerbetrieb in Deutschlandsberg im Jahr 1989 Die GKB setzte verschiedene LKW-Typen ein (o. r. und u.)
12 | Ausgabe 111 - September 2025
13 Ausgabe 111 - September 2025 |
14 | Ausgabe 111 - September 2025 Die Sommermonate sind bei der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH die Zeit der Ferialpraktika. Am 23. Juli 2025 sprach Geschäftsführer Mag. Gerald Klug mit den diesjährigen Ferialpraktikant:innen über ihre ersten Erfahrungen mit der Arbeitswelt und die Zukunftsvorstellungen. Die Ferialarbeitskräfte Tobias, Carina, Michael, Fabian und Tobias sind 15 bis 18 Jahre alt, kommen vorwiegend aus der Weststeiermark und sind sportlich sowie künstlerisch interessiert. Die Schüler:innen besuchen eine HAK-, eine HTBLA- oder eine AHS, aber auch ein frischgebackener Maturant ist darunter. Die Tätigkeitsfelder der Ferialpraktikant:innen sind vielfältig und erstrecken sich vom Betriebsratsbüro, über die Instandhaltungswerkstätte oder die Personal- und Rechtsabteilung bis hin zur Unternehmenskommunikation. Direkter Einstieg Die Praktikant:innen steigen direkt ein und packen mit an, unterstützen Führungskräfte und Mitarbeiter:innen bei deren Aufgaben und sind eigenständig tätig. So konnten sie u. a. am Tausch eines Triebfahrzeugmotors mitarbeiten, halfen bei Auditvorbereitungen und Dateneingaben oder erstellten Plakatlayouts und produzierten ein Video. Alle Praktikant:innen konnten erworbenes Wissen und eigene Interessen einsetzen. Die Ferialarbeitskräfte fühlten sich wohl und sind mit dem Praktikum zufrieden. Für einige Praktikant:innen bietet die GKB berufliche Perspektiven, was Geschäftsführer Klug besonders freute. Er sprach gleich eine Einladung zur Bewerbung aus. Abschließend wünschte man Erfolg: Die GKB freut sich auf ein Wiedersehen! Text: Red. / Foto: GKB_Motschnik GF Mag. Gerald Klug (M.) und AL Mag. Gerhart Galle (r.) mit den Ferialpraktikant:innen von 2025 Ein GKB-Ferialpraktikum als Start in die Berufswelt im Mobilitätsbereich PERSONAL | Ferialpraktika bei der GKB / Lehrlingsausbildung Lehrlinge bauen ein Radio Drei GKB-Lehrlinge bauten ein funktionstüchtiges Radio aus Bausatz. Zuerst wurde ein Teil des Materialmagazins leergeräumt und ein Bausatz besorgt, dann ging es auch schon los! Die GKB-Lehrlinge Lukas, Julian und Nico aus der Werkstätte haben je ein DIYRadio mit RGB-Steuerung gebaut und selbst verlötet, wobei gleich drei Lötstationen zum Einsatz kamen. Professionell unterstützt wurden sie dabei dankenswerterweise von ihren drei Ausbildern. Lehrlingsprojekt fördert Teamgeist Das Lehrlingsprojekt förderte die Teamarbeit und das technische Geschick der Auszubildenden. Die drei vollfunktionstüchtigen Radios konnten sie dann natürlich behalten und erfreuen sich jetzt an der Musik. Das aktuelle Lehrlingsprojekt war ein voller Erfolg und ist eine gelungene Ergänzung zur dualen Lehrlingsausbildung. Auch die drei GKB-Lehrlinge waren mit voller Begeisterung dabei, denn es war für sie eine schöne Abwechslung zum Arbeitsalltag. Einer Wiederholung steht somit nichts im Wege! Text: Red. & PE / Foto: GKB_Puntigam Die drei Lehrlinge m. Ausbilder Daniel Hanel (2. v. r.)
15 Ausgabe 111 - September 2025 | Neue Sicherheitsfachkraft / Neue Arbeitskleidung | PERSONAL GKB-Sicherheitsfachkraft Egon Britzmann übergibt seine Funktion an Karin Scherr. Nachdem er viele Jahre für die Sicherheit bei der GKB verantwortlich war, trat Egon Britzmann den wohlverdienten Ruhestand an. Nun kann er sich vermehrt seinen Hobbies widmen, steht der GKB aber weiter beratend zur Verfügung. Er übergibt die Agenden voraussichtlich mit 1. Oktober 2025 an die neue Sicherheitsfachkraft, die Agenden als Brandschutzbeauftragte übernahm SFK Scherr schon mit 1. August. Karin Scherr hat einen HTLKolleg-Abschluss im Hochbau und kommt aus der Planungs- u. Baukoordination im Eisenbahninfrastrukturbereich. Die Eibiswalderin war zuvor stellvertretende Baustellenkoordinatorin am Koralmtunnel und lebt mit ihrer Familie in der Weststeiermark. Die GKB wünscht den Kolleg:innen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. Text: Redaktion / Foto: GKB_Motschnik Neubeschaffung von neuer Arbeitsbekleidung für die GKB-Werkstätte nach interner Befragung. Eine Befragung der GKBWerkstättenmitarbeiter:innen zur verwendeten Dienstbekleidung zeigte eine sehr geringe Zufriedenheit damit, woraufhin man nach Prüfung von Angeboten den Anbieter wechselte. Bequem und sicher Die neue Dienstbekleidung sitzt besser und ist praktisch, sie hat viele Taschen in denen Material und Werkzeug gut transportiert werden kann. Auch das Sortiment ist deutlich vielfältiger: Eine SoftshellJacke schützt bei Regen und warmen Temperaturen, die neuen Arbeitsjacken sind angenehm luftdurchlässig und die Fleecejacken sind ideal für die Übergangszeit. Die neue Dienstbekleidung in der Werkstätte dient aber auch dem Arbeitnehmer:innenschutz, so ist z. B. das Bekleidungsmaterial reißfest, die Arbeitshosen haben einen integrierten Knieschutz u.a.m. Text: Redaktion / Fotos: GKB_Fabian Wolf Neue Sicherheitsfachkraft bei der GKB Bequemlichkeit und Sicherheit: Neue Arbeitsbekleidung in der Werkstätte Die Mitarbeiter:innen sind mit der neuen Arbeitskleidung zufrieden Neo-Sicherheitsfachkraft Karin Scherr mit Egon Britzmann (v. l.)
16 | Ausgabe 111 - September 2025 GANZ KURZE BERICHTE | regioMOBIL bleibt erhalten Auch künftig können Fahrgäste in der Region Südweststeiermark das flexible Mobilitätsangebot nutzen – Wie gewohnt einfach buchbar! Nach erfolgreicher Neuausschreibung erfolgt der Betrieb von regioMOBIL seit Mitte Juni 2025 durch eine Bietergemeinschaft aus Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH und dem Taxiunternehmen Eibisberger GmbH. Die GKB war bereits bisher Betreiber und führt das System nun gemeinsam mit ihrem neuen Partner weiter. LAbg. Gerhard Hirschmann, Vorsitzender des Regionalmanagements Südweststeiermark, freut sich: „regioMOBIL ist ab 15. Juni 2025 weiterhin in 38 Gemeinden der Südweststeiermark im Einsatz. Das System hat sich als wichtige Ergänzung zum öffentlichen Verkehr etabliert. Ob zur Ärztin zum Einkaufen oder zur nächsten Bushaltestelle – das System bringt Menschen zuverlässig von A nach B, auch dort, wo es keine regulären Bus- oder Bahnlinien gibt.“ Das Mikro-ÖV-Angebot regioMOBIL wird aus Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes unterstützt. Der stellvertretende Vorsitzende NAbg. Bgm. Joachim Schnabel ergänzt zur Finanzierung: „In einer gemeinsamen Kraftanstrengung ist es uns gelungen, das Mikro-ÖV-System regioMOBIL für die Region vorerst abzusichern. Für eine dauerhafte Lösung liegt der Ball nun klar bei den zuständigen Stellen des Landes Steiermark. Sie sind gefordert, endlich die nötigen finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen, um Mobilität im ländlichen Raum nicht länger Einzelprojekten zu überlassen. Die Gefahr ist real und akut: Ohne ein klaren Reformwillen und Bekenntnis des Landes droht nicht nur das Aus für regioMOBIL, sondern ein massiver Rückschritt im gesamten ländlichen Mobilitätsangebot.“ Neue Preise seit 1. Juli 2025 Erstmals seit dem Start von regioMOBIL kommt es mit 1. Juli 2025 daher auch zu einer Anpassung der Fahrpreise. Die bisherigen Tarife konnten viele Jahre stabil gehalten werden. Steigende Betriebskosten und die allgemeine Inflation machen eine Anpassung nun jedoch notwendig, um das Angebot weiterhin in gewohntem Umfang und in verlässlicher Qualität anbieten zu können. Buchungen können, wie gewohnt, unter der Telefonnummer 050 16 17 18 oder über die Buchungsplattform www.regiomobil.st erfolgen. Die Region Südweststeiermark bedankt sich bei allen Fahrgästen für die Unterstützung des Projekts und wünscht weiterhin gute Fahrt! Text: PA_Regionalmanagement Südweststeiermark Foto: GKB_Ferk regioMOBIL bleibt in der Region Südweststeiermark erhalten Mikro-ÖV der GKB: Beliebter Bedarfsverkehr regioMOBIL bleibt erhalten!
17 Ausgabe 111 - September 2025 | Neue Straßenbahnlinien / LTE-group | GANZ KURZE BERICHTE NEU: Grazer Straßenbahnen fahren ab 29. November über die Neutorlinie Meilenstein für die Mobilität in Graz: Am 11. September 2025 hat die erste Probefahrt auf der neuen Neutorlinie stattgefunden, ab 29. November soll der planmäßige Betrieb beginnen. „Mit dem heute erfolgten Start der Testfahrten ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Betriebsaufnahme der Neutorlinie geschafft“, freuen sich Vizebürgermeisterin Mag. Judith Schwentner, Beteiligungsstadtrat Dr. Manfred Eber und SPÖ-Vorsitzende Mag. Doris Kampus unisono. Die neue zweigleisige Strecke umfasst 1,2 Kilometer und verbindet den Jakominiplatz künftig über die Neutorgasse mit der Annenstraße. Alle Gleise der Neutorlinie sind fertig verlegt, die Oberleitungen installiert. Die neue Straßenbahntrasse führt über die Radetzkystraße, Neutorgasse, den Andreas-Hofer-Platz, die Tegetthoffbrücke und die Belgiergasse bis zur Anbindung an die bestehenden Linien in der Annenstraße. Betriebsstart ab Ende November Planmäßig ab 29. November 2025 sollen die neuen Straßenbahnlinien 16 und 17 Fahrt über die Neutorlinie aufnehmen. Sie bedienen künftig die neuen Haltestellen „Andreas-Hofer-Platz/Joanneumsviertel/ tim“ vor der Neuen Galerie sowie „Bad zur Sonne/Stadtbibliothek“ in der Belgiergasse und entlasten die hochfrequentierte Herrengasse. Auch bei Veranstaltungen oder Sperren in der Innenstadt bleibt so ein durchgehender Betrieb gewährleistet. Zeitgleich mit Aufnahme der Probefahrten wurde die Neutorgasse für den Autoverkehr wieder in beiden Richtungen befahrbar. Text und Foto: PA_Holding Graz Erfolgreiche Probefahrt auf der Grazer Neutorlinie vom Jakominiplatz zur Annenstraße Staatsmeistertitel geht an zwei Frauentalerinnen Wie vor zwei Jahren führte 2025 bei den Beachvolleyball-Staatsmeisterschaften kein Weg an den Schwestern Dorina und Ronja Klinger vorbei. Das weststeirische Spitzenduo schlug in Kitzbühel im Finale die Titelverteidigerinnen. Klinger/Klinger ließen sich im Endspiel von der Stimmung anstecken. Am Ende war es eine klare Sache – 21:19 und 21:14. „Nach dem Matchball war es ein wunderschönes Gefühl. Es ist einfach so schön, daheim vor den eigenen Leuten zu gewinnen“, jubelte Dorina über den 2. Staatsmeistertitel nach 2023 und genoss den Blick vom Siegespodest auf die Streif. Viel Zeit für Feiern gab es aber nicht, denn schon kurz nach dem Sieg ging es nach Rio de Janeiro. Text: Red. / Foto: HP Team Klinger Die Frauentaler Staatsmeisterinnen
18 | Ausgabe 111 - September 2025 GANZ KURZE BERICHTE | Region und Menschen Freiwillige Feuerwehr Stallhofen und GKB-Busbetrieb üben für den Ernstfall Technische Einsätze gehören zum Alltag der Feuerwehr. Anders sieht es aus, wenn bei einem Feuerwehreinsatz ein Linienbus beteiligt ist. Die Größe der Busse und auch die Anzahl der möglicherweise beteiligten Personen stellt Einsatzkräfte vor nicht alltägliche Aufgaben. Um für derartige Einsätze bestens vorbereitet zu sein stand die Übung ganz im Zeichen eines solchen Szenarios. Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH stellte einen aktuell eingesetzten Linienbus zur Verfügung, an dem die Freiwillige Feuerwehr Stallhofen unterschiedliche Themen beüben konnten. Übungsannahme: Unfall mit GKB-Linienbus Den eintreffenden Einsatzkräften bot sich folgendes Bild: Ein Linienbus war aus unbekannter Ursache innen vollständig verqualmt, es war ersichtlich, dass sich noch Personen darin befanden, die aber nicht Geübt wurde auch das Anheben mit dem hydraulischen Spreitzer (o.) und die Bergung (u.) ansprechbar waren. Zusätzlich wurde eine weitere Person unter dem Hinterrad mit den Beinen eingeklemmt, sie war jedoch ansprechbar. Der Einsatzleiter entschied deshalb eine Crash-Rettung der Personen, die sich im Fahrzeug befanden – diese Aufgabe wurde von einem Atemschutztrupp durchgeführt. Die eingeklemmte Person wurde möglichst schonend aus ihrer misslichen Lage befreit, in dem das Hinterrad mittels Hebekissen und hydraulischem Spreitzer vorsichtig angehoben wurde. Im Anschluss an die erfolgreiche Erledigung der gestellten Aufgaben erklärte GKB-Mitarbeiter und Feuerwehrmann Angelo Grießer, der im zivilen Leben Mechaniker beim Mobilitätsunternehmen ist, die für den Feuerwehreinsatz relevanten Aspekte eines Linienbusses und gab so einen Einblick in die aktuelle Technik der Fahrzeuge. Dank den Einsatzkräften Ihren Ausklang fand die Übung bei einer Jause in Margit‘s Hüttentreff, für die sich die FF Stallhofen bei Frau Grießer bedankt. Die Feuerwehr dankte auch dem Busbetrieb für die Bereitstellung des Übungsobjektes, welches eine realistische Vorbereitung auf eine hoffentlich nie eintretende Situation ermöglichte. Die GKB dankt den Feuerwehrleuten für das Engagement, den Einsatz und die gute Zusammenarbeit. Text: Red. / Fotos: FF Stallhofen
19 Ausgabe 111 - September 2025 | Region und Menschen | GANZ KURZE BERICHTE Mit 14. Dezember 2025 gehen die Koralmbahn und der neue ÖBB-Bahnhof Weststeiermark in Betrieb. In Zukunft wird man vom Bahnhof Weststeiermark über die Koralmbahn nach Graz nur 16 Minuten und nach Klagenfurt nur 38 Minuten brauchen. Der neue Bahnhof ist damit ein zentraler Punkt der neuen Koralmbahnstrecke. Auch die SBahnen der Linie S6 der GKB werden den neuen modernen Bahnhof im Ortsgebiet von Groß St. Florian ab 14. Dezember 2025 anfahren. Neben der S-Bahn-Linie S6 fungieren GKB-RegioBusse und das Mikro-ÖV-Angebot regioMOBIL als Zubringer zur neuen Koralmbahn. Zu Sommerbeginn wurde der bereits fertige Bahnhof Weststeiermark der Öffentlichkeit präsentiert. Ein halbes Jahr vor Inbetriebnahme kamen viele Interessierte zum Tag der offenen Tür am Freitag, mit dem die ÖBB-Infrastruktur AG den neuen Bahnhof Weststeiermark vorstellte. Großer Bahnhof für die Region Der Bahnhof Weststeiermark ist der größte Bahnhof entlang der Koralmstrecke und – abgesehen von Graz – der einzige Halt der Koralmbahn in der Steiermark. „Die Dimensionen des Bahnhofes Weststeiermark sind natürlich schon gigantisch. Das ist einer von zweien auf der Strecke gelegenen Bahnhöfen mit immensen Dimensionen. Es gibt neun Gleise, mehr als 450 Parkplätze für Reisende. Wir haben Infrastruktur für E-Mobilität, wir haben Zufahrtsmöglichkeit für Busse und natürlich auch für Taxiunternehmen direkt am Bahnhofsvorplatz. Und wir sind absolut gut angebunden zu den Fahrradwegen“, sagte ÖBB-Sprecher Herbert Hofer. Neuer Infopark am Bahnhof Auf dem Bahnhof gibt es in Bezug auf die Entstehung von Koralmbahn und Koralmtunnel dauerhaft viel zu erfahren. „Der Informationspark ist mehr als 1.800 Quadratmeter groß. Das Herzstück des Parks ist der Bohrkern mit zehn Meter Durchmesser, ungefähr 80 Tonnen schwer. Der Park ist übrigens einzigartig in Österreich als nachhaltiges Projekt für Informationen an der Koralm-Strecke“, so ÖBB-Pressesprecher Hofer. Text: Redaktion Foto: ÖBB-Infrastruktur AG Zukunft der Mobilität: Tag der offenen Tür am neuen Bahnhof Weststeiermark Der Bahnhof Weststeiermark ist für die Kund:innen der GKB das neue Tor zum internationalen Fernverkehr in der Region
20 | Ausgabe 111 - September 2025 rasch in den Nationalpark Loch Lomond. Auf einem gälisch Loch Ceiterein genannten See, kann man dort seit 1899 mit dem historischen Dampfschiff SS Sir Walter Scott übers klare Wasser fahren. Riverside Museum und Glasgow Die ehemalige Industriemetropole Glasgow ist die größte schottische Stadt und Mit dem Regionalexpress der Scots Rail ging es von Falkirk High zum Kopf- und Durchgangsbahnhof Edinburgh Waverley Schottland lebt die Tradition und ist mobil: Von Falkirk nach Glasgow und Edinburgh per Auto, Schiff und Zug! Um der Festivalhektik im schottischen Edinburgh zu entkommen, mieteten wir uns bei Falkirk ein. Der Ort ist v. a. für das Kanalschiffhebewerk „Falkirk Wheel“ berühmt. Als Stützpunkt für unsere Tagesausflüge diente uns ein Cottage, also ein stilechtes Landhäuschen mit Kühen als Nachbarn. Von Falkirk ist es nicht weit zu den historischen Schlachtfeldern des schottischen Unabhängigkeitskampfes – Stichwort: Braveheart – bei Stirling mit seiner Festung, wie Bannockburn und zum berühmten Wallace-Monument. Die ungewöhnliche Hitze trieb uns aber hat einen recht herben Charme. Sie beherbergt neben drei zum Teil sehr alten Universitäten und vielen modernen Bauwerken, auch das von Stararchitektin Zaha Hadid gestaltete Riverside Museum für Mobilität. Das Gebäude ist ein herrliches Stück Architektur am River Clyde. Bei kostenlosem Eintritt kann man sich dort mit jeder erdenklichen Form der Mobilität befassen. Insbesondere die historischen Dampflokomotiven der Scots Rail, aber auch die DoppeldeckerstraßenbahREISEN | Schottland Das Kanalschiffhebewerk Falkirk Wheel Schottland: Tradition und Mobilität - Eine Reise durch die Central Lowlands Riverside Museum vom River Clyde aus Dampflokomotiven der Sonderklasse
21 Ausgabe 111 - September 2025 | nen und -busse bzw. U-Bahn-Garnituren aus Glasgow sowie die Oldtimer-PKWAusstellung waren beeindruckend. Das Museum ist abwechslungsreich, stimmig und informativ. Daneben liegt gleich das Segelschiff Glennlee im Clyde. Der Windjammer kann besichtigt werden, empfohlen seien die Kinderangebote. Nach dem Museumsbesuch ging es per Bus in die Stadt zum Sightseeing, wobei ein Besuch beim Duke of Wellington-Denkmal Idyllischer Fluß mit Fischern an der Grenze zu den Highlands Schottland | REISEN mit den Verkehrshütchen nicht fehlte. Drei Brücken über den River Forth Am dritten Reisetag gingen wir es gemütlicher an und buchten eine Schifffahrt. Mit der „Forth Belle“ starteten wir von South Queensferry und waren zwei Stunden auf dem Fluss unterwegs. So konnten wir uns alle drei Brücken über den Firth of Forth bei Edinburgh aus der Nähe ansehen. Besonders beeindruckend war natürlich die berühmte im Jahr 1890 eröffnete Forth-Bridge. Über die 2353 Meter lange zweigleisige Eisenbahnbrücke, aus spätviktorianischer Zeit, werden noch immer Die berühmte viktorianische Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth von 1890 alle Zugverbindungen in den Nordosten Schottlands geführt. Die Brücke wird von drei mächtigen Pfeilern getragen, die aus Stahlrohrstützen bestehen und durch Fachwerkträger versteift werden. In unmittelbarer Nähe befinden sich die zwei Autobrücken, die Hängebrücke Forth Road Bridge und die Schrägseilbrücke Queensferry Crossing. Danach fuhr das Schiff in Richtung Forth-Mündung, wo wir Seehunde und Delfine aus nächster Nähe sahen. Später ließen wir den Tag beim Five o´clock Tea ausklingen. Per Expresszug zum Military Tattoo Von Falkirk ging es mit dem völlig überfüllten Expresszug zum Durchgangs- und Kopfbahnhof Edinburgh Waverley, der direkt unter der Burg und neben dem Park mit der schottischen Nationalgalerie liegt. Der öffentliche Verkehr in der Stadt wird durch ein umfangreiches Busnetz und die neue 2014 eröffnete Straßenbahn Edingburgh Trams bedient. Mit 527.000 Einwohner:innen ist das eher kleine EdinStirling Castle - Die historische Festung thront über dem Ort Der Duke of Wellington mit Hütchen Unser schönes Schiff - Die Forth Belle ...
22 | Ausgabe 111 - September 2025 REISEN | Schottland Das Royal Edinburgh Military Tattoo vor der Burg (hinten) ist ein echtes Erlebnis burgh die schottische Hauptstadt und der Sitz des Parlaments, quillt aber zur Festivalzeit aus allen Nähten. Die Metropole am Forth gliedert sich in die mittelalterlich-viktorianische Altstadt zwischen der Festung mit der berühmten Einkaufsstraße Royal Mile und dem Palace of Holyroodhouse, also der offiziellen königlichen Residenz sowie neuere Stadtteile. Nach dem Sightseeing und dem Kauf lustiger Mitbringsel, besuchten wir das Royal Edinburgh Military Tattoo. Das wohl berühmteste Militärmusikfestival der Welt fand heuer zum 75. Mal statt. Bei den echten Highland Games Am letzten Tag besuchten wir die Highland Games. Diese traditionellen schottischen Veranstaltungen sind eigentlich Volksfeste, die Sportbewerbe mit Musik verbinden. Geboten wird dort neben Dudelsackwettbewerben, Konzerten und Kugelstoßen, auch Laufen und Radfahren sowie das Werfen von Kuhglocken über eine hohe Stange. Absolutes Highlight ist aber das Baumstammwerfen, wobei der Werfer den Stamm zuerst senkrecht hält und danach mit Überschlag gerade werfen muss. Mit diesen urschottischen Eindrücken verließen wir den Norden der britischen Inseln und seine freundlichen Bewohner:innen. Aber wir kommen wieder, soviel ist klar! Text: Mag. Ernst Suppan Fotos: Mag. E. Suppan & Mag. L. Hölbling Am Bahnhof Edinburgh Waverley Whiskey für wirklich jeden Geschmack Highland Games: Baumstammwerfen und Dudelsackmusik vom Feinsten Gepflegter schottischer Vorgarten
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