9 Ausgabe 110 - Juni 2025 | ÖV die regionale Zubringerfunktion zum internationalen Fernverkehr. Wie möchte der Bund den öffentlichen Personennahverkehr im Südwesten der Steiermark ausbauen? BM Hanke: Die Koralmbahn ist eine äußerst wichtige Verbindung, über die wir bereits gesprochen haben. Das ist jedoch nur eine von vielen Strecken, in die investiert wird. Insgesamt nehmen wir für den ÖBB-Rahmenplan, also den Ausbau- und Instandhaltungsplan für unsere Eisenbahninfrastruktur, in der Steiermark bis 2030 fast drei Milliarden Euro in die Hand. Allein im Jahr 2025 sind es mehr als eine halbe Milliarde Euro. Diese enormen Summen fließen direkt in ein besseres Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs und in die Kundenqualität. Konkret entwickeln wir den Grazer Hauptbahnhof beispielsweise zu einem Taktknoten, wodurch der Personennah- und Regionalverkehr besser verknüpft und die Umstiegszeiten verkürzt werden. Insgesamt investieren Bund und Land gemeinsam rund 70 Millionen Euro jährlich in die Verkehrsdienste der GKB. Dadurch wird auch der künftig dichtere Fahrplan auf der Linie Graz – Wies-Eibiswald mit dem neuen elektrischen Betrieb ermöglicht. Drehscheibe: Werfen wir abschließend noch einen Blick in die Zukunft: Wie soll regionale Mobilität in Österreich in zehn Jahren aussehen? BM Hanke: Ich denke, dass die regioBundesverkehrsminister Peter Hanke | INTERVIEW nale Mobilität im Jahr 2035 besser vernetzt sein und weniger vom Individualverkehr abhängig sein wird. Vor allem auf der sogenannten „letzten Meile” wird das Auto eine geringere Rolle spielen, während andere Mobilitätsangebote wichtiger werden. Zumindest ist das unser politischer Anspruch. Ob diese Entwicklung und damit die Mobilitätswende gelingt, hängt jedoch von der Politik und am Ende von jedem Einzelnen persönlich ab. Wir werden den Rahmen dafür schaffen, dass die Menschen schneller und einfacher von A nach B kommen, ohne dafür immer auf ein Auto angewiesen zu sein. Drehscheibe: Herr Bundesminister, wir danken für das spannende Interview und wünschen Ihnen alles Gute! Geboren am 28. März 1964 in Wien, verfolgte Peter Hanke nach der Matura an einem Realgymnasium bis 1992 ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien. Ab 1993 war Peter Hanke in verschiedenen Positionen Mitarbeiter der Wien Holding GmbH. Von 1996 bis 2002 war er Vorsitzender des Betriebsrates der Wien Holding GmbH. Schon 2001 erfolgte die Bestellung zum Prokuristen des Unternehmens. Ab 2002 war Peter Hanke schließlich Geschäftsführer der Wien Holding, bevor er 2018 als Stadtrat in die Politik wechselte. Zuletzt war Peter Hanke von 2020 bis 2025 amtsführender Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke. Im März 2025 ist er zum Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur bestellt worden. Peter Hanke wurde der Berufstitel Kommerzialrat und das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Der verheiratete Vater dreier Kinder geht privat gerne Skifahren, Wandern, Segeln und Laufen. (Fotos: BMIMI)
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