Drehscheibe Nr. 107 September 2024

7 Ausgabe 107 - September 2024 | durch die Erstellung eines Breitbandmasterplanes beispielweise frühzeitig einreichfähige Projekte für die Steirische Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft m.b.H. (SBIDI) bereitstellen und somit Ausbauprojekte ermöglichen. Außerdem sind wir beispielweise Veranstalter der regionalen Bildungsmessen. Vor dem Hintergrund einer erhöhten Mobilität am Arbeitsmarkt, Stichwort Koralmbahn, ist es wichtig, Mobilität und Wirtschaftsstandort aufeinander abzustimmen. Drehscheibe: Mobilität stellt also einen wichtigen Faktor der Regionalentwicklung dar – Wie wichtig sind öffentliche Verkehrsmittel für die Menschen im ländlichen Raum? GF Kraack: Die ausschließliche Abhängigkeit vom Auto ist für den ländlichen Raum ein klarer Wettbewerbsnachteil. Deshalb verfolgen wir das Ziel, die Chancen, die durch den Ausbau von Koralm- und Südbahn entstehen, optimal zu nutzen. Darüber hinaus ist die Regionalmobilität mit S-Bahn und Bus von großer Bedeutung – die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH ist dabei ein äußerst verlässlicher Partner und genießt großes Vertrauen bei Entscheidungsträger:innen und Bevölkerung. Aufgrund unserer Siedlungsstruktur gibt es aber abseits des hochrangigen Linienverkehrs noch Lücken. Drehscheibe: Welche Bedeutung messen Sie dahingehend sehr erfolgreichen innovativen Mikro-ÖV-Angeboten, wie regioMOBIL und WEINMOBIL zu? GF Kraack: Systeme wie regioMOBIL und WEINMOBIL bedienen die letzte Meile, sprich den Weg ins Ortszentrum oder zum nächsten Bahnhof. Mit Anrufsammeltaxis kann man gewährleisten, die öffentliche Mobilität noch stärker in die Fläche zu bringen. Im Sinne der Mobilitätswende, auch am Land, werden solche Verkehre zukünftig einen wichtigen Beitrag leisten. Idealerweise im Klimaticket integriert. Durch ein Pilotprojekt der Südweststeiermark mit dem Klimaministerium ist dies derzeit in unserer Region bereits möglich. Drehscheibe: Die Redaktion der Drehscheibe dankt für das Interview! Lasse Kraack, geboren 1979 in Eckernförde, absolvierte ein Diplomstudium der Geografie an der Universität Graz. Bereits während seiner universitären Ausbildung beschäftigte er sich mit Themen der Klima- und Regionalgeografie. Parallel dazu arbeitete er im Rahmen zweier EU-Projekte für Regionalentwicklung. Was lag also näher, als die Theorie in die Praxis umzusetzen? Beim EU-Regionalmanagement Südweststeiermark fand Mag. Lasse Kraack ideale Bedingungen dafür. Bereits seit 2007 ist der Regionalentwicklungsexperte Mag. Kraack Geschäftsführer der Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH. Im Auftrag des Regionalverbandes Südweststeiermark dient diese als zentrale Anlaufstelle zur Förderung und Umsetzung verschiedenster Projekte. Seit 2014 ist Mag. Kraack zudem Teil der Geschäftsleitung der Laßnitztal Entwicklungs GmbH. Ein wichtiger Teil der regionalen Entwicklung liegt im Bereich nachhaltige Mobilität. Daher betreiben das Regionalmanagement Südweststeiermark und die GKB seit mehreren Jahren gemeinsam die beiden Mikro-ÖVProjekte regioMOBIL und WEINMOBIL. Geschäftsführer Mag. Lasse Kraack | INTERVIEW

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