Drehscheibe Nr. 107 September 2024

10 | Ausgabe 107 - September 2024 In dieser Drehscheibenausabe besprechen wir den 3. Band der neuen Serie zur Geschichte der Graz-Köflacher Bahn von den Autoren Ludger Kenning und Alfred Moser. Die fulminante Buchreihe wird insgesamt mehr als 900 Seiten umfassen. Die 1859/1860 eröffnete „Köflacherbahn“ vom Grazer Hauptbahnhof über den Graz Köflacherbahnhof südwärts durchs Grazer Feld, den Kaiserwald und sodann Richtung Nordwesten dem weiten, bald enger gewundenen Kainachtal folgend aufwärts bis ins frühere Voitsberg-Köflacher Kohlenrevier ist die Keimzelle der heutigen Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH, die aus der einstigen Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft entstanden ist. Zugleich ist sie der Stamm des weitverzweigten weststeirischen Verkehrsnetzes, beförderte sie doch in ihrer Blütezeit alljährlich viele Millionen Fahrgäste und viele Millionen Tonnen Fracht, hauptsächlich Kohle. Hohe Fahrgastzahlen verzeichnet sie noch heute, aber der einst so gewaltige Güterverkehr ist längst Geschichte. Mit der Elektrifizierung sowie dem Übergang der Infrastruktur an die ÖBB bricht eine neue Epoche an – für die Autoren Ludger Kenning und Alfred Moser eine Gelegenheit, in der 3. Folge des fünfbändigen Monumentalwerkes einen Blick zurück in die große Zeit der „guten alten“ GKB, als auch in einen prägenden Abschnitt steirischer Industriegeschichte zu werfen. Es geht um Bahninfrastruktur, Bahnhöfe und markante Kunstbauten, aber ebenso um die Geschichten, Orte und Menschen dahinter – also Eisenbahngeschichte vom Feinsten. Annäherung an die Strecke Beim Betrachten der Stationen mit ihrer vielschichtigen Bedeutung werfen wir das Augenmerk auf die Ausdehnung der Gleisanlagen, die markanten, meist aus der Frühzeit der Bahn stammenden, teils inzwischen abgerissenen Hochbauten, die Menschen bei der Bahn und besonders auf die Anschließer, die vielfältige Industrie, die kleineren Betriebe sowie die vielen, größtenteils durch die GKB selbst betriebenen Bergwerke, ihre verzwickte Geschichte, ihre Umschlaganlagen und Schlepp- und Förderbahnen, teilweise mit eigenen Lokomotiven. Besonders umfangreich ist das Kapitel über den Graz-Köflacherbahnhof, den Betriebsmittelpunkt mit seinen Zugför- „Damals bei der Graz-Köflacher Bahn“ - Die Geschichte der GKB in 5 Bänden HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | Buchbesprechung Teil 3 / 5

RkJQdWJsaXNoZXIy NTgxNjc=