Drehscheibe Nr. 107 September 2024

Ausgabe 107 | September 2024 Magazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Große Mikro-ÖV-Offensive - GKB startet mit flux! Große Innovation: Seit 1. August 2024 kann mit dem Klimaticket kostengünstig das Mikro-ÖV-System regioMOBIL genutzt werden!

2 | Ausgabe 107 - September 2024 Inhalt / Editorial / Impressum 2 Geschäftsführung 3 flux - Das neue flexible Sammeltaxi für den Steirischen Zentralraum 4 Interview mit dem Regionalentwicklungs- experten GF Mag. Lasse Kraack 6 Innovation von Region und GKB - Mit dem Klimaticket regioMOBIL fahren 8 Historische Betrachtungen - Aktuelle Buchbesprechung 3/5 10 Mittelposter: Regiobusse vor der Bus- garage beim Graz Köflacherbahnhof 12 Personal 14 Ganz Kurze Berichte 16 Reisebericht - Unterwegs in Südengland und auf der Isle of Wight 20 Technisches Eisenbahnmuseum (TEML) & Steirische Eisenbahnfreunde (StEF) 23 Promotion 24 Die Drehscheibe ist das PR-Magazin der GKB. Sie ist eine regelmäßig erscheinende Informationsschrift. Die Beilage GKB-Intern ist ein Mitarbeiter:innenmagazin. Ein Archiv aller erschienenen Ausgaben finden Sie unter: www.gkb.at Medieninhaber: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) Herausgeber: Mag. Ernst Suppan Redaktion und Layout: Mag. Ernst Suppan Jasmin Motschnik Anschrift: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Direktion / Stabsstelle G-PR Köflacher Gasse 35 – 41, 8020 Graz 0316 / 5987 – 315 drehscheibe@gkb.at Druck: Koralpendruckerei Ges.m.b.H. 8530 Deutschlandsberg Auflage: 4400 Stück im 3. Quartal 2024 Fotos: Cover: Regionalmanagement Steirischer Zentralraum Poster: K. Ferk Ansonsten: GKB-Archiv, K. Ferk, J. Motschnik oder E. Suppan bzw. lt. jeweiliger Textanmerkung; Inhalt Impressum Editorial Ab dieser Ausgabe der GKBDrehscheibe liegt der Redaktionsschwerpunkt nun vorrangig auf Mobilitätsthemen. Die Geschäftsführung erläutert in ihrem Kommentar den Neustart der GKB als Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die Leitartikel beschäftigen sich mit der Regionalmobilität und den neuen Angeboten der GKB. Dazu führen wir passend zum Thema ein Interview mit dem Regionalentwicklungsexperten Mag. Lasse Kraack. Der historische Beitrag ist der 3. Teil der fünfteiligen Buchbesprechung zum neuen epochalen Standardwerk über die Geschichte der Graz-Köflacher Bahn. Im Personalteil stellen wir die neue Leitung der Instandhaltungswerkstätte und viele neue Mitarbeiter:innen vor. In den „News and Facts“ bringen wir einen Gastkommentar von LTE-Geschäftsführer COO Mag. Andreas Mandl, einen Bericht über das VR1-Partnerschaftsschießen 2024 u.a.m. Der neue Reisebericht führt uns nach Südengland und auf die Isle of Wight. Die Steirischen Eisenbahnfreunde berichten von der Sonderfahrt am 16. Juni 2024 und informieren über das Saisonende im Technischen Eisenbahnmuseum in Lieboch am Nationalfeiertag! von Mag. Ernst Suppan Chefredakteur INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM Mehr Infos gibt es unter regiomobil.st/klimaticket und in den Gemeinden –75% AUF DEN FAHRPREIS BIS 14.06.2025! alle. für Eins regioMOBIL bringt dich direkt ans Ziel. Mit dem Klimaticket sogar superbillig! AUTO SCHLÜSSEL? KANNST AN DEN NAGEL HÄNGEN.

3 Ausgabe 107 - September 2024 | Seit 1. Juli 2024 ist die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH formal ein Eisenbahnverkehrsunternehmen. Der Geschäftsschwerpunkt der GKB liegt nun auf der Erbringung von Mobilitätsdienstleistungen. Für diese erweiterte Aufgabenstellung hat die GKB bereits neue Organisationsstrukturen erhalten, an denen jedoch noch gewisse Feinjustierungen vorgenommen werden. Außerdem wird an einer nachhaltigen Budgetierung für das nächste Jahr gearbeitet. Beim großen Mitarbeiter:innenevent am 20. September 2024 haben wir der Belegschaft zudem einen Ausblick in die vielversprechende Zukunft des Unternehmens geboten, sowie mögliche Perspektiven und Chancen erläutert. Die GKB hat somit einen gelungenen Neustart hingelegt, wodurch sich auch der bereits angestoßene Transformations- und Weiterentwicklungsprozess auf einem vielversprechenden Weg befindet. Die für das Unternehmen und die Region wichtige Elektrifizierung der weststeirischen Regionalbahnstrecken und der Ausbau der dortigen Bahninfrastruktur gehen unter dem neuen Infrastrukturbetreiber weiter planmäßig voran. Neuausrichtung der GKB Die großen Zukunftsthemen der GKB wurden ebenfalls bereits in Angriff genommen: Die Elektrotriebwagenbeschaffung, der Bau von neuer zusätzlicher Werkstätteninfrastruktur und eine Übergangslösung bis zur Inbetriebnahme der neuen E-Triebwagen werden uns die nächsten Jahre beschäftigen. Der Busbetrieb und die Abteilung Regionalmobilät treffen zudem bereits Vorbereitungen, um von Mag. Gerald Klug und Dr. Barbara Kleinert Geschäftsführer:innen der GKB Neustart der GKB | GESCHÄFTSFÜHRUNG Gelungener Neustart der GKB als Eisenbahnverkehrsunternehmen mögliche neue Verkehre zu lukrieren. Unser Unternehmen konzentriert sich also darauf ein noch besseres Mobilitätsangebot für die Region bereitzustellen, arbeitet aber auch schon an der Zukunft! Zukünftige Aufgaben der GKB Gemeinsam mit der Belegschaft wollen wir die GKB zu einem umfassenden und absolut klimafreundlichen Mobilitätsdienstleister für die Südwest- und Weststeiermark sowie den steirischen Zentralraum weiterentwickeln. Im nächsten Schritt ist dafür die Errichtung zusätzlicher Werkstättenanlagen notwendig. Der komplexe und langwierige Beschaffungsprozess für die benötigten neuen hochmodernen Elektrotriebwagen (ETW) ist schon angestoßen worden. Außerdem laufen bereits die Vorbereitungen, um die Aufnahme des elektrischen Betriebs auf der Linie S6 im Sommer 2025 gewährleisten zu können. Denn der Wechsel zur ETraktion stellt ohne Zweifel den wichtigsten Entwicklungsschritt in der Geschichte der GKB dar. Dadurch können mittelfristig die notwendigen Angebotsausweitungen realisiert werden, welche für die Menschen in der Region von Bedeutung sind. Die so möglichen, massiven Erweiterungen des Mobilitätsangebots dienen dem Klimaschutz und fördern die wirtschaftliche Entwicklung. Mehr S-Bahnkapazitäten würden in der Folge auch weitere RegioBus-Fahrplanverbesserungen ermöglichen. Ergänzend möchte die GKB ihre erfolgreichen Mikro-ÖV-Angebote ausbauen. Auch weitere Verbesserungen im Service, nachhaltige Personalentwicklung und mehr Digitalisierung stehen auf der Agenda. Es gibt also sehr viel zu tun, aber wir packen es an!

4 | Ausgabe 107 - September 2024 REGIONALMOBILITÄT | GKB startet mit flux flux – Das neue flexible Sammeltaxi für den Steirischen Zentralraum Seit 1. Juli 2024 verbindet flux viele Orte, Menschen und Möglichkeiten in der Region. Das neue Sammeltaxi im Steirischen Zentralraum bringt seine Nutzer:innen in über 40 Gemeinden in Graz-Umgebung, Voitsberg und Stadtrandgebieten von Graz ans Ziel. flux ist somit für jene da, die bewusst aufs Auto verzichten wollen oder darauf verzichten müssen, sei es aus finanziellen Gründen oder aufgrund körperlicher Einschränkungen. Gerade im ländlichen Raum und in Stadtrandgebieten gibt es häufig Versorgungslücken in der Mobilität, wodurch viele Menschen auf den Individualverkehr angewiesen sind. Mit dem neu konzipierten Sammeltaxi flux will die Region Steirischer Zentralraum gemeinsam mit der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH mehr Flexibilität in den Alltag der 180.000 Bewohner:innen des Bediengebietes bringen. Hier erhalten Sie alle Detailinformationen: Wann und wo ist flux zu welchen Konditionen verfügbar? Sammeltaxis von flux sind ein wichtiger Zubringer zum öffentlichen Verkehr der GKB. Um den Umstieg zu Bus, Bahn und Bim zu fördern, sind kurze Strecken mit flux sehr günstig. Bis zu 4 km kosten pauschal 3 Euro, ab 4,01 km wird ein Kilometerentgelt von 1,10 Euro für jeden Kilometer verrechnet. Ab dem 10. und 20. km gibt es kleine Preissprünge. Weiterhin fahren Klimaticket- und TopTicket-Besitzer:innen zum halben Preis. Zusätzlich gibt es Vorteile für Gruppenbuchungen und neu für Pendler:innen und Carsharingnutzer:innen. In den Bezirken Graz-Umgebung und Voitsberg ist flux von Montag bis Sonntag zwischen 5 und 21 Uhr verfügbar. Fahrten zwischen 5 und 8 Uhr sowie 18 bis 21 Uhr müssen jedoch am Vortag bis 18 Uhr von oder zu einem Hauptknotenpunkt vorgebucht werden. In den Grazer Stadtrandgebieten Platte und Katzelbach/Wetzelsdorf/ Hafnerstraße und neu auch auf den Plabutsch zum Fürstenstand kann flux täglich von 5 bis 24 Uhr genutzt werden. Wie funktioniert die Buchung bei flux? Einfach buchen, einsteigen und losfahren. Zwischen den altbekannten 3.000 Haltepunkten kann die Fahrt mit dem neuen Sammeltaxi gewählt werden. Die Buchung ist online unter buchung. flux.at oder telefonisch unter 050 616263 möglich und ganz simpel: Start und Ziel auswählen, gewünschte Abhol- oder Ankunftszeit bekanntgeben und schon kann unter den vorgeschlagenen Verbindungen eine Fahrt gewählt werden. Allgemeine Informationen gibt es auf der Website www.flux.at. Wer steht hinter flux? Auftraggeber ist das Regionalmanagement Steirischer Zentralraum stellvertretend für alle teilnehmenden Gemeinden und die Stadt Graz. Mit dem Betrieb wur-

5 Ausgabe 107 - September 2024 | GKB startet mit flux | REGIONALMOBILITÄT Viele ältere Menschen, Pendler:innen und Tourist:innen nutzen das Sammeltaxi bereits den das erfahrene Team der GKB-Regionalmobilität und die Taxiunternehmen Eibisberger GmbH und Taxi King beauftragt, die wiederum mit weiteren regionalen Betreibern kooperieren. Finanziert wird flux durch die Region Steirischer Zentralraum, die Gemeinden und die Fahrgelderlöse. Der Betrieb ist zumindest bis Juni 2027 gesichert, verlängerbar bis Juni 2028. Mit an Bord sind fast alle Gemeinden, in denen zuvor GUSTmobil oder VOmobil unterwegs waren. Neu hinzugekommen ist die Marktgemeinde Gratkorn. Was ist neu bei flux? flux löst die früheren unterschiedlichen Teilangebote ab und bietet nun eine einheitliche Lösung für die gesamte Region. Damit entfällt für die Fahrgäste auch das lästige Umsteigen zwischen Bezirksgrenzen. Mit flux wird Mobilität im Steirischen Zentralraum nahezu grenzenlos. Was ändert sich: Betriebszeiten wurden an die Bedürfnisse der Menschen angepasst: flux macht bei den Betriebszeiten keine Unterschiede zwischen Werktagen und Wochenenden. Neu ist auch der frühe Start des Sammeltaxis ab 5 Uhr. Da die Nachfrage in den Abendstunden aber erfahrungsgemäß sehr gering ist, enden die Betriebszeiten in den Bezirken Graz-Umgebung und Voitsberg nun bereits um 21 Uhr. Aber durch die angepassten Betriebszeiten ist flux in Graz-Umgebung um 10 und in Voitsberg sogar um ganze 48 Wochenstunden länger als zuvor unterwegs. In Graz bleiben die Betriebszeiten von 5 bis 24 Uhr bestehen und ergänzen perfekt das Angebot der Graz Linien. Tarif wird einfacher Der Tarif wird einfacher und trotzdem vielfältiger: Für Klimaticket- und Top-Ticketbesitzer:innen gibt es weiter eine Ermäßigung von 50 Prozent auf Fahrten mit dem Sammeltaxi, sowie neu auf Sammeltaxi-Fahrten zu gebuchten Carsharing-Fahrzeugen. Ebenfalls neu ist die Pendler:innen-Monatskarte: Inkludiert sind darin maximal 40 wiederkehrende Fahrten von/zu einem Hauptknotenpunkt zum wohnortnahen flux-Haltepunkt im Monat. Und auch für registrierte Gemeindebürger:innen gibt es für Fahrten innerhalb der Gemeinde von/zu festgelegten Hauptknoten eine Vergünstigung in Form einer kilometerunabhängigen Pauschale. Bei flux ist auch in allen Fahrzeugen eine bargeldlose Bezahlung möglich. Verbesserter Umstieg auf Öffis Verbessertes Zusammenspiel mit den Öffis: Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel ist bei flux nur dann erforderlich, wenn sie eine attraktive Option für die Fahrgäste darstellen. Bei jeder flux-Fahrtanfrage werden Verbindungen zu Bus, Bahn und Bim berücksichtigt und beauskunftet. Öffi-Stundentickets können direkt über die flux-Buchungsplattform erworben werden. Mobilitätseingeschränkte Personen, die eine Hausabholung beantragt haben, können in Zukunft immer direkt mit flux fahren. Bei längeren Strecken haben sie die Möglichkeit, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen, die Entscheidung liegt bei ihnen. Externe Haltepunkte Noch flexibler dank externer Haltepunkte: Nicht alle Gemeinden im Steirischen Zentralraum sind Teil von flux. Damit die Menschen flux dennoch nutzen können, wurden zusätzlich einige externe Haltepunkte, z. B. an Bahnhöfen oder am Flughafen Graz, eingerichtet. Text: PA & Red. / Fotos: Steirischer Zentralraum

6 | Ausgabe 107 - September 2024 Drehscheibe: Herr Geschäftsführer Kraack, welche Aufgaben hat das Regionalmanagement Südweststeiermark und wie hat es sich entwickelt? GF Kraack: Die Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH ist eine Regionalentwicklungsgesellschaft im Sinne des „Systeme wie regioMOBIL und WEINMOBIL bedienen die letzte Meile!“ Regionalmanagement Südweststeiermark und GKB betreiben die Mikro-ÖV-Systeme regioMOBIL und WEINMOBIL. Die Drehscheibe hat den Experten GF Mag. Lasse Kraack zu Fragen der Regionalentwicklung, zur Rolle der EU und zum Erfolg unserer Mikro-ÖV-Angebote interviewt. Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes. Unser Alleingesellschafter ist der Regionalverband Südweststeiermark. Wir werden somit direkt im Auftrag der Regionalpolitik tätig. Darüber hinaus sind wir die Trägerstruktur des Naturparks Südsteiermark, der LEADER Gruppen Schilcherland und Südsteiermark sowie Gründungsgesellschafter der Laßnitztal Entwicklungs GmbH. Drehscheibe: Welche Rolle spielt die Europäischen Union in der steirischen Regionalentwicklung? GF Kraack: Viele Regionalentwicklungsstrukturen sind zeitnah zum EU-Beitritt Österreichs entstanden, so auch das Regionalmanagement Südweststeiermark. Europäische Strukturfondsmittel spielen auch heute noch eine wichtige Rolle in der steirischen Regionalentwicklung, zum Beispiel im Bereich der ländlichen Entwicklung. Die Steiermark hat sich ab 2018 mit dem Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetz von der starken finanziellen Fokussierung auf EU-Mittel gelöst. Durch die Bereitstellung regionaler Budgets, gespeist aus Landes- und Gemeindemittel, ist man mittlerweile viel breiter aufgestellt. In dieser Form österreichweit einzigartig. Drehscheibe: Seit dem Jahr 2007 leiten Sie die Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH – Welche wichtigen Entwicklungen konnten dadurch angestoßen werden? GF Kraack: Die Bedarfe einer ländlichen Region sind vielfältig. Ein attraktives Arbeits- und Wohnumfeld zu gewährleisten, ist dabei besonders wichtig. Das beginnt bei unseren Kindern und Jugendlichen und geht bis zum Erhalt unserer intakten Natur- und Kulturlandschaft. Wir freuen uns deshalb auch, seit über 10 Jahren das Regionale Jugendmanagement und den Naturpark Südsteiermark unter unserem Dach zu haben. Die Infrastruktur einer Region weiterzuentwickeln und Chancen zu nutzen, ist dabei aber ebenso wichtig. Die Gemeinden dabei zu unterstützen, ist eine fordernde, aber auch schöne Herausforderung. Drehscheibe: Früher stand oft die Abwicklung von Förderprojekten der Europäischen Union (EU) im Vordergrund – wie hat sich das verändert und wo liegen heute die Schwerpunkte? GF Kraack: Wir sind mittlerweile im Auftrag der Regionalpolitik in einer starken Umsetzungsverantwortung. Wir konnten INTERVIEW | Geschäftsführer Mag. Lasse Kraack Regionalmanagementexperte Geschäftsführer Mag. Lasse Kraack im Interview

7 Ausgabe 107 - September 2024 | durch die Erstellung eines Breitbandmasterplanes beispielweise frühzeitig einreichfähige Projekte für die Steirische Breitband- und Digitalinfrastrukturgesellschaft m.b.H. (SBIDI) bereitstellen und somit Ausbauprojekte ermöglichen. Außerdem sind wir beispielweise Veranstalter der regionalen Bildungsmessen. Vor dem Hintergrund einer erhöhten Mobilität am Arbeitsmarkt, Stichwort Koralmbahn, ist es wichtig, Mobilität und Wirtschaftsstandort aufeinander abzustimmen. Drehscheibe: Mobilität stellt also einen wichtigen Faktor der Regionalentwicklung dar – Wie wichtig sind öffentliche Verkehrsmittel für die Menschen im ländlichen Raum? GF Kraack: Die ausschließliche Abhängigkeit vom Auto ist für den ländlichen Raum ein klarer Wettbewerbsnachteil. Deshalb verfolgen wir das Ziel, die Chancen, die durch den Ausbau von Koralm- und Südbahn entstehen, optimal zu nutzen. Darüber hinaus ist die Regionalmobilität mit S-Bahn und Bus von großer Bedeutung – die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH ist dabei ein äußerst verlässlicher Partner und genießt großes Vertrauen bei Entscheidungsträger:innen und Bevölkerung. Aufgrund unserer Siedlungsstruktur gibt es aber abseits des hochrangigen Linienverkehrs noch Lücken. Drehscheibe: Welche Bedeutung messen Sie dahingehend sehr erfolgreichen innovativen Mikro-ÖV-Angeboten, wie regioMOBIL und WEINMOBIL zu? GF Kraack: Systeme wie regioMOBIL und WEINMOBIL bedienen die letzte Meile, sprich den Weg ins Ortszentrum oder zum nächsten Bahnhof. Mit Anrufsammeltaxis kann man gewährleisten, die öffentliche Mobilität noch stärker in die Fläche zu bringen. Im Sinne der Mobilitätswende, auch am Land, werden solche Verkehre zukünftig einen wichtigen Beitrag leisten. Idealerweise im Klimaticket integriert. Durch ein Pilotprojekt der Südweststeiermark mit dem Klimaministerium ist dies derzeit in unserer Region bereits möglich. Drehscheibe: Die Redaktion der Drehscheibe dankt für das Interview! Lasse Kraack, geboren 1979 in Eckernförde, absolvierte ein Diplomstudium der Geografie an der Universität Graz. Bereits während seiner universitären Ausbildung beschäftigte er sich mit Themen der Klima- und Regionalgeografie. Parallel dazu arbeitete er im Rahmen zweier EU-Projekte für Regionalentwicklung. Was lag also näher, als die Theorie in die Praxis umzusetzen? Beim EU-Regionalmanagement Südweststeiermark fand Mag. Lasse Kraack ideale Bedingungen dafür. Bereits seit 2007 ist der Regionalentwicklungsexperte Mag. Kraack Geschäftsführer der Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH. Im Auftrag des Regionalverbandes Südweststeiermark dient diese als zentrale Anlaufstelle zur Förderung und Umsetzung verschiedenster Projekte. Seit 2014 ist Mag. Kraack zudem Teil der Geschäftsleitung der Laßnitztal Entwicklungs GmbH. Ein wichtiger Teil der regionalen Entwicklung liegt im Bereich nachhaltige Mobilität. Daher betreiben das Regionalmanagement Südweststeiermark und die GKB seit mehreren Jahren gemeinsam die beiden Mikro-ÖVProjekte regioMOBIL und WEINMOBIL. Geschäftsführer Mag. Lasse Kraack | INTERVIEW

8 | Ausgabe 107 - September 2024 Seit 2021 bietet regioMOBIL in der Südweststeiermark eine praktische Alternative zum eigenen Auto. Mit dem Mikro-ÖV-System der GKB kommt man ohne eigenen Pkw kostengünstig von A nach B. Vor allem für Pendler:innen ist regioMOBIL eine ideale und wichtige Ergänzung zum öffentlichen Verkehr. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium (BMK) startete ein Pilotprojekt, das sich speziell an Besitzerinnen und Besitzer des Klimatickets richtet. Ein Öffi-Ticket für die Region Der Vorsitzende des Regionalmanagements Südweststeiermark Bürgermeister NAbg. Joachim Schnabel erklärt dazu: „Unser Ziel: Ein Öffi - Ticket für wirklich die ganze Südweststeiermark. Die Südweststeiermark wird als Modellregion ein Jahr lang Vorreiter für ein flächendeckendes öffentliches Mobilitätsangebot sein. regioMOBIL ist nicht nur das größte MiREGIONALMOBILITÄT | Mit dem Klimaticket regioMobil fahren Große Innovation - Mit dem Klimaticket jetzt kostengünstig regioMOBIL fahren! cro-ÖV System Österreichs – sondern mit der Integration des Klimatickets auch das Fortschrittlichste!“ Mit dem Klimaticket 75 Prozent Rabatt bei regioMOBIL Ab dem 1. August 2024 haben nun alle Personen mit Klimaticket die Möglichkeit, regioMOBIL zwei Monate lang kostenlos zu nutzen und anschließend bis Mitte Juni 2025 mit einem Rabatt von 75 Prozent. Ziel dieses Projektes ist es, das bedarfsorientierte Angebot für Klimaticket-Besitzer:innen attraktiver zu machen und somit einerseits Pendler:innen zu entlasten und andererseits Personen zu motivieren das Klimaticket als Ticket für ein umfassendes Mobilitätsangebot auch im ländlichen Raum zu erwerben. Die Vizevorsitzende des Regionalmanagements LAbg. Mag. Bernadette Kerschler ergänzt: „Das beBgm. NAbg. J. Schnabel, LAbg. Mag. B. Kerschler und GKB-Prok. P. Kronberger (v. l.) darfsorientierte Angebot von regioMOBIL als Teil des Klimatickets ist ein weiterer Meilenstein für eine öffentliche Mobilitätsversorgung einer ländlichen Region. Unschlagbare Angebote Von 1. August 2024 bis 30. September 2024 gab es für Klimaticket-Besitzer:innen einen Rabatt von 100 Prozent auf den Fahrpreis. Ab 1. Oktober 2024 bis 14. Juni 2025 gibt es nun einen Rabatt von 75 Prozent auf den Fahrpreis, damit man regioMOBIL in der Region kostengünstig ausprobieren kann! Wie funktioniert die Buchung? Die Ermäßigung gilt für alle Fahrten bis 8 Kilometer oder zum/ab Öffi-HauptknotenGroße Innovation: regioMOBIL bietet Mikro-ÖV-Lösung in Leibnitz und Deutschlandsberg an

9 Ausgabe 107 - September 2024 | Mit dem Klimaticket regioMobil fahren | REGIONALMOBILITÄT punkt. Bei Fahrten über 8 Kilometer bzw. ohne Start/Ziel ÖV-Hauptknotenpunkt erfolgt die Ermäßigung nur auf den Sockelbetrag von 8,00 Euro. Buchen Sie Ihre Fahrt einfach unter der Telefonnummer 050 161718 oder https://buchung.regiomobil.st/! Informationen zum Tarifmodell sowie eine Übersicht aller Haltepunkte finden Sie unter: www.regiomobil.st. Prokurist Peter Kronberger freut sich seitens der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH über diese tolle Angebotsausweitung: „Als GKB war es uns immer schon ein Anliegen, ein umfassendes Mobilitätsangebot bieten zu können. Durch das Engagement der Region und des Klimaministeriums ist nun ein weiteres Etappenziel erreicht.“ Die Region Südweststeiermark und die GKB wünschen allen Fahrgästen eine gute Fahrt! Text: Redaktion Fotos: regioMOBIL, GKB_Ferk u. GKB_Schiffer Mikro-ÖV-Angebote in Leibnitz und Deutschlandsberg einfach buchen

10 | Ausgabe 107 - September 2024 In dieser Drehscheibenausabe besprechen wir den 3. Band der neuen Serie zur Geschichte der Graz-Köflacher Bahn von den Autoren Ludger Kenning und Alfred Moser. Die fulminante Buchreihe wird insgesamt mehr als 900 Seiten umfassen. Die 1859/1860 eröffnete „Köflacherbahn“ vom Grazer Hauptbahnhof über den Graz Köflacherbahnhof südwärts durchs Grazer Feld, den Kaiserwald und sodann Richtung Nordwesten dem weiten, bald enger gewundenen Kainachtal folgend aufwärts bis ins frühere Voitsberg-Köflacher Kohlenrevier ist die Keimzelle der heutigen Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH, die aus der einstigen Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft entstanden ist. Zugleich ist sie der Stamm des weitverzweigten weststeirischen Verkehrsnetzes, beförderte sie doch in ihrer Blütezeit alljährlich viele Millionen Fahrgäste und viele Millionen Tonnen Fracht, hauptsächlich Kohle. Hohe Fahrgastzahlen verzeichnet sie noch heute, aber der einst so gewaltige Güterverkehr ist längst Geschichte. Mit der Elektrifizierung sowie dem Übergang der Infrastruktur an die ÖBB bricht eine neue Epoche an – für die Autoren Ludger Kenning und Alfred Moser eine Gelegenheit, in der 3. Folge des fünfbändigen Monumentalwerkes einen Blick zurück in die große Zeit der „guten alten“ GKB, als auch in einen prägenden Abschnitt steirischer Industriegeschichte zu werfen. Es geht um Bahninfrastruktur, Bahnhöfe und markante Kunstbauten, aber ebenso um die Geschichten, Orte und Menschen dahinter – also Eisenbahngeschichte vom Feinsten. Annäherung an die Strecke Beim Betrachten der Stationen mit ihrer vielschichtigen Bedeutung werfen wir das Augenmerk auf die Ausdehnung der Gleisanlagen, die markanten, meist aus der Frühzeit der Bahn stammenden, teils inzwischen abgerissenen Hochbauten, die Menschen bei der Bahn und besonders auf die Anschließer, die vielfältige Industrie, die kleineren Betriebe sowie die vielen, größtenteils durch die GKB selbst betriebenen Bergwerke, ihre verzwickte Geschichte, ihre Umschlaganlagen und Schlepp- und Förderbahnen, teilweise mit eigenen Lokomotiven. Besonders umfangreich ist das Kapitel über den Graz-Köflacherbahnhof, den Betriebsmittelpunkt mit seinen Zugför- „Damals bei der Graz-Köflacher Bahn“ - Die Geschichte der GKB in 5 Bänden HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | Buchbesprechung Teil 3 / 5

11 Ausgabe 107 - September 2024 | derungs-, Werkstätten- und Kohlenumschlaganlagen und den Anschlußgleisen u. a. zur Waggonfabrik und zur Brauerei Reininghaus. Weiter betrachten wir den früher u. a. für die Bauwirtschaft bedeutsamen Bahnhof Straßgang, den Bahnhof Premstätten-Tobelbad mit den umliegenden Ziegelwerken, dem Kurbad und den geheimnisumwitterten Anlagen während der NS-Zeit. Wir kommen zum Trennungsbahnhof Lieboch mit eigenem Heizhaus, zum Bahnhof Söding-Mooskirchen als Mittelpunkt des dörflichen Lebens, zum Bahnhof Krottendorf-Ligist als Anlaufpunkt für die Landwirte, zur Haltestelle Gaisfeld mit dem Kraftwerksbau im Teigitschgraben, zum Bahnhof Krems mit dem erzherzoglichen Eisenwerk und dem schicksalsträchtigen Zellstoff- und Holzwerk, zum Bahnhof Voitsberg mit der alten Glashütte, dem Pumpenbau, der Schleppbahn zum Bergbau Zangtal sowie Großkraftwerken, zum Bahnhof Bärnbach als Herzstück des Kohlenumschlags im Voitsberg-Köflacher Kohlenrevier, außerdem mit Schleppbahn zum Bergbau und zur Glashütte Oberdorf, dann zum in den 30er Jahren aufgelassenen Bahnhof Rosenthal mit den vielen Bergwerken in seiner Umgebung, v. a. dem Karl-Schacht, und schließlich zum Endbahnhof Köflach mit den Schleppbahnen zum Eisenwerk und Bergbau Pichling, zur Glasfabrik, durch den Revierstollen bis nach Maria Lankowitz und Piberstein sowie in schmaler Spur zum Kalkwerk Gradenberg. Neue Quellen Diese interessanten, in der Literatur arg vernachlässigten Aspekte zu erforschen, erforderte langjährige Recherchen. Nun tauchen die Leserinnen und Leser tief in die Geschichte dieser für die Steiermark so wichtigen Bahnstrecke ein. Historische Schriftstücke, Pläne, Skizzen und Notizen, dazu zahllose Fotos – darunter echte Raritäten – ergeben einen anschaulichen Überblick über ein wichtiges Stück GKB-Geschichte. Die Arbeiten an den letzten beiden Bänden laufen bereits – sie sind noch in Vorbereitung. Text: Ludger Kenning (red. gek.) / Cover: Verlag Kenning Buchbesprechung Teil 3 / 5 | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN Band 3: 224 Seiten 22/29 cm gebunden, 143 Farb- und 265 SW-Fotos, 20 Tabellen und 122 Skizzen ISBN 978-3-944390-32-1 Preis: 61,70 Euro Kontakt für Anfragen und Bestellungen: Verlag Kenning Buschkamp 6 D-48527 Nordhorn E-Mail: ludger.kenning@web.de

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14 | Ausgabe 107 - September 2024 PERSONAL | Leitungswechsel Instandhaltungswerkstätte Neue Leitung: Führungswechsel in der GKB-Instandhaltungswerkstätte Mit 1. September 2024 übernahm DI (FH) Andreas Piruchta die Leitung der GKB-Instandhaltungswerkstätte. Der bisherige Leiter Ing. Helmut Muster nimmt nun die Möglichkeit der Altersteilzeit in Anspruch, wodurch die GKB weiter auf sein umfangreiches Knowhow zurückgreifen kann. Der gebürtige Stainzer Helmut Muster besuchte in Graz die Schule, erlernte den Beruf des KFZ-Mechanikers und machte die Meisterprüfung. Während seiner Tätigkeit bei der Firma ÖAF-MAN wirkte er bereits an der Inbetriebnahme der Triebwagenbaureihe VT70 bei der GKB mit. Berufsbegleitend absolvierte Helmut Muster die HTL Bulme Graz-Gösting während er als technischer Angestellter bei Daimler Chrysler tätig war. Später war Ing. Helmut Muster technischer Betriebsleiter bei der Firma Lenhardt Fahrzeugbau, bevor er am 6. April 2010 als stellvertretender Werkstättenleiter bei der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH begann. Fliegender Wechsel während des Baus der GTW-Halle Seit 1. August 2010 leitet Ing. Helmut Muster die Instandhaltungswerkstätte unseres Unternehmens. Seine ersten großen Herausforderungen waren der Bauabschluss der neuen GTW-Werk- stättenhalle und die Implementierung der Stadler Gelenktriebwagen 2/8 bei der GKB. Später beschäftigten ihn gestiegene Instandhaltungsanforderungen oder komplexe eisenbahnrechtliche Vorgaben u.a.m. Der begeisterte Hobbyläufer und Geländewagenschrauber zeichnet sich besonders durch seine verbindliche, liebenswürdige Art und die große Lösungsorientiertheit aus. Von der LTE-group in die GKB-Werkstätte Nach seinen technischen Studien erntete der passionierte Modellbahner DI (FH) Andreas Piruchta vorerst als Konstrukteur und Berechnungsingenieur bei der Siemens Transportation AG erste Lorbeeren, bis er sich für eine Karriere bei der LTE – Logistik und Transport GmbH entschied. Ergänzend absolvierte er noch die Ausbildung zum Lokführer. In seinen fast 12 Jahren beim GKB-Joint Venture LTE war er zuerst Assistent der Betriebsleitung, wurde danach zum Abteilungsleiter für den Fuhrpark und die Fahrzeugtechnik bestellt. Schließlich avancierte DI (FH) Piruchta zum Eisenbahnbetriebsleiter und Prokuristen der LTE-group. Seit Mitte 2023 ist er stellvertretender Leiter der GKB-Instandhaltungswerkstätte, deren Leitung er nun übernimmt. Als erste große Herausforderung warten auf ihn die Planungen zur Errichtung einer Elektrotriebwagenwerkstätte. Zudem stehen Beschaffung und Implementierung von elektrischen Schienenfahrzeugen auf der Agenda. In seiner Freizeit ist dem begeisterten Sportler kein Berg zu hoch, egal zu welcher Jahreszeit, kein See zu tief und keine Brise zu steif. Text: ES / Foto: privat Schlüsselübergabe in der Werkstätte: DI (FH) Andreas Piruchta und Ing. Helmut Muster (v. l.)

15 Ausgabe 107 - September 2024 | Neuaufnahmen 3. Quartal 2024 | PERSONAL Die GKB nimmt in der aktuellen Umstrukturierungs- und Wachstumsphase viele neue Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter auf. Daher stellt unser Unternehmen weiter laufend neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, bietet aber auch eine weitreichende Ausbildungsschiene für den Berufsumstieg an und ermöglicht verschiedene Weiterqualifizierungen. Insbesondere spezielle Schlüsselarbeitskräfte werden von der GKB gesucht. Interessierte finden INFOS zu den Berufen bei der GKB, alle aktuellen Stellenausschreibungen und eine Online-Bewerbungsmöglichkeit unter www.gkb.at! Text: Redaktion / Fotos: GKB Ranko Culjak Buslenker Julian Bauer Lehrling Metalltechnik Anja Stieber Lehrling Bürokauffrau Josef Koch Buslenker Zvonimir Matijevic Buslenker Florian Simetsberger, MSc Betriebliche Koordination Christian Prutsch Buslenker Julian Pansi Lehrling Elektrotechnik Thomas Anderle Kundenbetreuer Raphaela Fuchs Kundenbetreuerin Liubov Kucera Personalverrechnung Mladen Skof Buslenker Mag. Edith Pöhacker HR-Allrounderin Trotz vieler Neuaufnahmen: Weitere Mobilitätsfachkräfte für GKB gesucht!

16 | Ausgabe 107 - September 2024 GANZ KURZE BERICHTE | LTE-group Gastkommentar von Mag. Andreas Mandl: Er ist COO der LTE-group und CEO bei der Adria Transport, sie bilden eine Gruppe privater Bahnunternehmen mit 13 Landesgesellschaften in denen mindestens 11 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Ich schreibe diesen Text während eines Griechenlandurlaubs. In der Taverne hört man frohes Stimmengewirr. West- und Osteuropäer:innen verbringen hier den Abend und eines ist allen gemein: wenn die Bedienung kommt, wird Englisch gesprochen. Niemand spricht Oxford-Englisch, dennoch verhungert keiner: Eigentlich funktioniert es ganz einfach! Von der Luftfahrt ... Vor einiger Zeit konnte ich mit dem Vertreter einer Fluglinie sprechen. Natürlich war meine erste Frage, wie denn das so geht mit Englisch und wie es dabei um die Sicherheit steht? Die Antwort war eindeutig: prinzipiell spricht der weltweite Luftraum Englisch. Doch selbst die Piloten sprechen kein Englisch, um damit zu brillieren, auch wenn sie hohes Niveau haben. Nein, hier läuft alles nach Routinen. Der Pilot meldet sich mit Flugnummer, -höhe, -richtung beim lokalen Tower und erbittet Landeerlaubnis. Dort wiederholt man das Anliegen und weist dem Flugzeug Landebahn, Runway und Gate zu. Der Pilot wiederholt diese formalisierten Informationen und setzt den Anflug fort. Dies sind international festgeschriebene Prozeduren, die weltweit auf allen Flughäfen gelten. Als Unterstützung dienen Vorlagen bzw. Checklisten am Tablet. Selbst bei Notfällen, ja besonders dann, ist es wichtig mit festgelegten Prozeduren zu arbeiten. Nur so können die notwendigen Schritte koordiniert werden. ... zum europäischen Bahnverkehr: Das Bahnland Österreich hat Grenzbahnhöfe mit acht Staaten. In fünf davon – in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien und Italien spricht man in den Grenzbahnhöfen neben der Landessprache – noch – Deutsch. Das regeln bilaterale Staatsverträge. In der Vergangenheit war es auch relativ einfach, Personal mit deutscher Sprachkenntnis zu finden. Der Ostblock war eher an der DDR interessiert als am globalen Weltgeschehen und so wurden frühere Generationen bis zu den heutigen Endfünfzigern punkto Fremdsprachen neben Russisch eher in Deutsch, denn in Englisch unterrichtet. Diese Generation nähert sich aber langsam der Pension und scheidet damit aus dem Arbeitsleben aus. Dann gibt noch eine nicht näher bezifferte Anzahl jüngerer Mitarbeiter:innen die auch Italienisch, Ungarisch oder Tschechisch sprechen. Mit großem Glück sind sie sogar Fahrdienstleiter:innen. Aber wie gesagt, die Zahl solcher Mitarbeiter:innen ist begrenzt. Und Österreich ist nur ein Beispiel, gleiches gilt für viele weitere Grenzen in ganz Europa. Insgesamt gibt es also eine Vielzahl europäische Grenzbahnhöfe mit verschieden Sprachen. Was liegt also näher, als hier eine einheitliche Verkehrssprache für alle Grenzen einzuführen? Was spricht dagegen, dazu Englisch als einheitliche Sprache zu verwenden? Englisch ist die einzige Sprache im europäischen Binnen(Bahn)land, die nirgendwo Nationalsprache ist. Es wird COO Mag. Andreas Mandl von der LTE-group Englisch als Betriebssprache im europäischen Bahnbetrieb? Auch moderne Lokomotiven stoßen an die Sprachbarrieren zwischen europäischen Ländern

17 Ausgabe 107 - September 2024 | LTE-group | GANZ KURZE BERICHTE Zukunftsmusik im europäischen Eisenbahnwesen: Grenzüberschreitender Bahnverkehr ohne Sprachprobleme! also kein Land bevorzugt. Englisch ist relativ einfach zu erlernen und daher bevorzugte Fremdsprache an den meisten europäischen Schulen. Und je früher ich eine Sprache lerne, umso leichter spreche ich diese später im Alltag. Und wenn ich diese Sprache im täglichen Berufsleben nutze, fällt sie mir leichter, als wenn ich sie nur in der griechischen Taverne anwende. Qasi ein Zusatznutzen! Englisch als Betriebssprache bringt Vorteile! Natürlich ist unsere Unternehmensgruppe nicht die erste, der das Thema „Englisch als Betriebssprache“ einfällt. Diverse internationale Bahnorganisationen, einige Infrastrukturbetreiber und die Bahnindustrie beschäftigen sich schon länger mit dem Thema. Allerdings, Digitalisierung und KI sei Dank, vertraut man nicht auf das menschliche Knowhow, sondern sucht technische Lösungen. Ein Translator soll auf jede Lok und in jede Fahrdienstleitung. Egal mit welcher Muttersprache ich hineinspreche, mein Gegenüber hört die Konversation in seiner Sprache. Die Low-Cost-Variante wäre etwas mit Schrifteingabe statt Sprache. Diese Lösungen sind sicher machbar und wahrscheinlich bereits im Test-Stadium. Aber was bedeutet dies für die Bahn- und Infrastrukturbetreiber? Kosten, die weit über dem erzielten Nutzen liegen! Jetzt kostet eine international einsetzbare Lokomotive rund 5 Millionen Euro. Kolportierte Mehrkosten von bis zu 500.000 Euro je Lok (!) werden schon genannt. Der Aufwand ist sicher gerechtfertigt: Entwicklung, Zulassung und Installation für nur einige 1000 Loks in Europa sind eben aufzurechnen. Ausrüsten muss man jede Lokomotive im internationalen Bahnbetrieb, auch wenn diese heute nur zwischen Deutschland und der Schweiz verkehrt, denn wer sagt, dass sie nicht nächsten Monat über die holländische Grenze fährt? Nur Wortschatz von 800 bis 1000 Wörtern nötigt Trotzdem wird es keine 100prozentige Garantie auf die Funktion geben: Netzausfälle, Fehlfunktionen, beschädigte Ein-/Ausgabegeräte etc. können vorkommen. Studien haben jedoch ergeben, dass ein/e Lokführer:in nur einen „bahnspezifischen“ Wortschatz von rund 800 bis 1000 Wörtern benötigt, um alle möglichen Prozeduren, darunter fallen auch technische Probleme, besprechen oder beschreiben zu können. Ist es nicht sinnvoller, das Personal über die Sprachkenntnisse aufzuwerten? Man könnte den Grenzverkehr in einem definierten Radius mit festgelegten Routinen in Englisch als Betriebssprache abwickeln! Kein/e Lokführer:in aus Bulgarien wird deswegen den deutschen oder italienischen Kolleg:innen den Job streitig machen. Wir sprechen nach wie vor von den Grenzregionen. Selbst wenn es einmal Komplikationen gibt und der/die Fahrdienstleiter:in spricht über Funk ein „all trains stop!“ aus. Dann ist es egal, welche meine Muttersprache ist, bei „all trains stop!“ drücke ich als Lokführer den roten Knopf und bleibe erstmal stehen. Großer Vorteil gegenüber der Luftfahrt ist ja, dass wir mit allen Rädern am Boden stehen. Das sollten wir auch mit unserem Hausverstand tun. Text: COO CEO Ing. Mag. Andreas Mandl Fotos: LTE-group Grafik: LTE-group

18 | Ausgabe 107 - September 2024 GANZ KURZE BERICHTE | Region und Menschen Plakat zur Filmpräsentation im Kiz Royal Partnerschaftlich ins Ziel Neuer Film zur Mobilität Unter der Regie des Stadtplaners Reinhard Seiß entstand unter Mitwirkung der GKB ein Film als Plädoyer für eine Verkehrswende als Voraussetzung für ernsthaften Klimaschutz. Am 8. Oktober 2024 wird der Film im Kiz Royalkino in Graz präsentiert. Die Sektoren „Bauen und Mobilität“ sind die größten Treiber des Klimawandels und des Raubbaus am Planeten. Wo was wie gebaut wird, welche Mobilität dadurch nötig wird und wie wir diese bestreiten, ist eine zentrale Zukunftsfrage. Neben überzeugenden Best PracticeBeispielen aus Österreich, Deutschland u.v.a.m. beleuchtet der Film die Interessen und Motive hinter dem „System Auto“ und der Siedlungsentwicklung als Ursache des Verkehrs. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass im Verkehr nichts so sein müsste, wie es ist – und ein Ausweg aus der „Mobilitätsfalle“ möglich wäre! Text (gek.) und Plakat: Seiß_Urban+ Das Versorgungsregiment 1 des ÖBH lud am 25. September 2024 zum Partnerschaftsschießen mit der Energie Steiermark und der GKB. VR1-Kommandantin Oberst Mag. Jasmine Krutzler konnte dabei wieder viele Mitarbeiter:innen der beiden Partnerunternehmen am Grazer Schießplatz Feliferhof begrüßen. Neben den einschlägigen Schießbewerben mit dem Sturmgewehr 77 und der Pistole 80, gab es ein ansprechendes Rahmenprogramm mit Ballsport-, Bogensport- und Geschicklichkeitsbewerben. Die Stimmung unter den Teilnehmer:innen und (Miliz-)Soldat:innen war wieder großartig. Nach erstklassiger Bewirtung mit Bratwurst und Gulaschsuppe, fand das Partnerschaftsschießen mit der Sieger:innenehrung seinen gemütlichen Ausklang. Auf die Gewinner:innen warteten viele tolle Preise und natürlich schöne Pokale. Der GKB-Partnerschaftsbeauftragte Mag. Ernst Suppan gratulierte Frau Kommandantin Mag. Krutzler zur kürzlich erfolgten Beförderung zum Oberst und dankte dem VR1 für die Einladung sowie die große Unterstützung der GKB im Jahr 2024. Text: Red. / Fotos: ES GKB-Team beim Partnerschaftsschießen Bei der Sieger:innenehrung ging die GKB diesmal leider leer aus Bogenschießen als Rahmenbewerb

19 Ausgabe 107 - September 2024 | Region und Menschen | GANZ KURZE BERICHTE Großartige Gartenbahnwunderwelt in der Südweststeiermark GKB-Triebfahrzeugführer Karlheinz Grubelnik hat um sein Haus in Pölfing-Brunn eine riesige Gartenbahnanlage gebaut. Wir besuchen die große Welt, der kleinen Bahnen. Eines mag unser Karlheinz gar nicht: Und zwar wenn jemand sagt er „spiele“ mit seinen Zügen. Denn das, was der Lehrlokführer und ausgebildete Fahrdienstleister im Garten seines Einfamilienhauses im südweststeirischen Pölfing-Brunn aufgebaut hat ist kein Spielzeug. Hier steht immerhin die größte Gartenbahnanlage der Steiermark und wahrscheinlich sogar ganz Österreichs! Mit dem Bau der über 4000 Quadratmeter großen LGB-Anlage hat Karlheinz Grubelnik bereits 2018 begonnen. Auf den fast 1000 Meter langen Gleisen fahren, indoor und outdoor, rund 92 vollkommen digital gesteuerte originalgetreue Zuggarnituren. Schmalspurbahnen als Vorbild Alles, was in Österreich seit den 1960iger Jahren in Schmalspur unterwegs war, sieht man hier im Gartenbahnmaßstab - von der Mixnitzer Lokalbahn über den Stainzer Flascherlzug bis zur MariazelUnzählige Modellbahnen fahren rund um den Hauptbahnhof Grubelnik (o. und u.) lerbahn oder der Feistritztal- und der Zillertalbahn. Alles ist identisch mit den großen Vorbildern. Einige der insgesamt 155 Lokomotiven bzw. Triebwägen und 200 Waggons sind selbst mit dem 3DDrucker hergestellt und liebevoll gestaltet worden. Die Anlage verfügt über ein Zugsicherungssystem mit unzähligen Signalen, Originalstellwerken und sogar einer Gleisfreimeldeanlage mit Achszählern – alles wie bei der GKB, ja sogar ein Fernsprechnetz zwischen den Bahnhöfen wurde installiert. Eingebettet ist die ganze Anlage in eine ansprechende gestaltete Miniaturlandschaft. Neben nachgebauten Bahnhöfen gibt es 60 weitere Gebäude und eine Burg zu bestaunen. Viele kleine Figuren vom Eisenbahner bis zum Wanderer machen die Gartenbahnanlage lebendig, sogar bepflanzt ist sie - und zwar mit 140 bonsaiförmigen Miniaturbäumchen bzw. -sträuchern. Im Keller befinden sich mehrere sogenannte „Schattenbahnhöfe“. Dort ist auch das Lager und die Zugwerkstatt. Die Züge fahren vom Keller selbstständig durch einen Tunnel beim Kellerfenster ins Freie. Modellbahnen in der Südweststeiermark Erweitert wird die Anlage aus technischen Gründen nicht mehr. Karlheinz Grubelnik baut aber an der Modulanlage der Freunde der Sulmtalbahn weiter. Besucher:innen sind auf seiner privaten Anlage willkommen, müssen sich aber unter tfzf-karl-heinz@gmx.at anmelden. Text: ES / Fotos: K. Ferk

20 | Ausgabe 107 - September 2024 Bahnfahren mit der Isle of Wight Steam Railway Unser erster Programmpunkt war jedoch eine Fahrt mit der Isle of Wight Steam Railway. Sie ist eine 1971 gegründete Dampfnostalgiebahn mit angeschlossenem Museumsbetrieb, die an rund 200 Tagen Dampfzugbetrieb anbietet und jährlich rund 120.000 Besucher:innen zählt. Die Museumsbahn gehört der Isle of Wight Railway Co. Ltd. und wird auch von dieser betrieben. Den Fahrbetrieb führen größtenteils sehr engagierte Freiwillige durch. Er findet an den meisten Tagen von Juni bis September und an ausgewählten Tagen im April, Mai, Oktober sowie in den Ferien statt. Dabei fährt man im Dampfzug in viktorianischen Abteilwagen durch die Insellandschaft mit Mischwäldern und Schafweiden. Der Isle of Wight Steam Railway gehören insgeDie engagierten ehrenamtlichen Eisenbahner lachen auch vom Werbeplakat der Isle of Wight Steam Railway Unsere Reise durch das liebliche Südengland bot einige Highlights. Ein besonderes Erlebnis war der Abstecher zur Isle of Wight Steam Railway auf der gleichnamigen Insel vor der britischen Küste. Ausgangspunkt der Reise war der beeindruckende spätviktorianische Herrensitz Tylney Hall und seine 66 Hektar große Park- und Gartenanlage – wirklich very british! Von dort ging es ins südenglische Portsmouth. Nach einem Besuch im Blue Reef Aquarium und einer Besichtigung des D-Day-Museums, besuchten wir am zweiten Tag den Historic Dockyard mit Admiral Nelsons Schiff der HMS Victory und dem beeindruckenden Royal NavyMuseum sowie dem großartigen Mary Rose-Museum. Abschließend erhaschten wir vom 170 Meter hohen „Spinnaker Tower“ noch einen tollen Blick auf die aktiven Flugzeugträger HMS Prince of Wales und HMS Queen Elisabeth, sowie auf den Hafen und die Stadt. Abends stärkten wir uns stilecht mit „Fish and Chips“ und einem Guinness. Am nächsten Tag ging es mit der Autofähre auf die Isle of Wight die jenseits der Meerenge gegenüber von Portsmouth liegt. Die Insel ist ein Segler:innenparadies mit schönen Stränden, sehr britischen Badeorten und einer typisch südenglischen Landschaft. Bahnverkehr auf der Isle of Wight Die Insel besaß früher ein Eisenbahnnetz von über 89 km Länge, ab 1952 kam es aber zur Stilllegung der meisten Linien. Nur eine Strecke dient noch dem regelmäßigen Personenverkehr. Die sogenannte Island Line fährt gerade einmal 13,6 km von Ryde Pier Head nach Shanklin im Osten der Insel und ist somit eine der kürzesten britischen Eisenbahnlinien. Die Bahngesellschaft soll die höchste Zuverlässigkeit in GB haben. Unterwegs im lieblichen Südengland mit der Isle of Wight Steam Railway REISEN | Südengland und Isle of Wight

21 Ausgabe 107 - September 2024 | Südengland und Isle of Wight | REISEN samt 12 Dampflokomotiven sowie drei Diesellokomotiven. Für den Personentransport werden zahlreiche originalgetreu restaurierte Wagen eingesetzt, von denen die ältesten 1864 und die neuesten 1924 gebaut wurden. Zudem sind etwa 45 Güterwaggons im Besitz der Museumsbahn. Die Museumsstrecke verläuft von der Station Smallbrook Junction (km 0,000) nach Wootton dem Endpunkt der Strecke bei Kilometer 8,900. In der kleinen Gemeinde Havenstreet befindet sich neben einem Haltepunkt auch der Hauptsitz, das Museum und das Depot der Bahn. An der Station Smallbrook Junction ist der Umstieg auf Island Line möglich. Das kleine Museum ist sehr schön, übersichtlich und jedenfalls sehenswert. Im Anschluss an die Bahnfahrt ging es an einen herrlichen Strand, wiewohl die Wassertemperaturen bei der Isle of Wight eher nicht zum Baden einladen. Very british: English Breakfast! Die wildromantische viktorianische Gartenanlage von Tylney Hall bei Hook Der Historic Dockyard mit Flugzeugträgern (h. l.) und Museumsschiffen (v.) Dampfregelzug der Isle of Wight Steam Railway (o.) Ein Blick ins Eisenbahnmuseum (l.) und eine Lok in der Vorheizanlage am Bahnhof Havenstreet und das schäumende Meer am Strand (u.)

22 | Ausgabe 107 - September 2024 REISEN | Südengland und die Isle of Wight Diesellok der Isle of Wight Steam Railway im Museum Über Stonehenge nach Bath und Windsor Zurück auf der britischen Hauptinsel ging es weiter in den georgianischen Kurort Bath in der Nähe von Bristol. Auf dem Weg dorthin besuchten wir die Weltkulturerbestätte Stonehenge. Im Besucher:innenzentrum wurde die Geschichte des Megalith-Bauwerks aus der Jungsteinzeit erläutert, bevor es per Bus zu den kreisförmig aufgestellten Steinquadern ging. Etwa 3000 Jahre vor Christus errichtet, beeindruckt das Bauwerk vor allem durch seine Wucht und Ästhetik. Im mondänen Bath angekommen machten wir zuerst eine Stadtrundfahrt auf den Spuren von Jane Austen, die lange dort lebte und schrieb. Natürlich durfte auch ein Besuch im modernen Thermalbad nicht fehlen. Die beeindruckende 2000 Jahre alte römische Therme ist heute allerdings nur mehr ein Museum. Tags darauf stand ein Abstecher in das mittelalterliche Dörfchen Lacock in der Grafschaft Wiltshire auf dem Programm, welches als Filmkulisse für mehrere Harry-Potter-Verfilmungen und die Serie Downton Abbey diente. Zum Abschluss der Reise erreichten wir Windsor in Berkshire. Das weltberühmte Schloss Windsor mit seinem schönen Park ist Stammsitz und Grablege der britischen Königsfamilie. Text & Fotos: Mag. Ernst Suppan Solche Londoner U-Bahn-Garnituren fuhren auf der Island Line Weltkulturerbe Stonehenge: Ein Megalith-Bauwerk aus der Jungsteinzeit! Typisch halbkreisförmige georgianische Häuserfront im mondänen Kurort Bath Das mittelalterliche Harry-Potter-Städtchen Windsor Castle - Das Schloss des Königs

23 Ausgabe 107 - September 2024 | Schaumgebremster Nostalgieherbst – Kostendruck und Aufwand steigen Der gestiegene Kostendruck und der große technischer Aufwand machen Sonderfahrten mit historischen Fahrzeugen für die Steirischen Eisenbahnfreunde und die GKB zunehmend schwieriger. Weiterhin laufend gesucht werden ehrenamtliche Helfer:innen für den Betrieb des StEFEisenbahnmuseums! Da rechtlich zumeist nicht zwischen Nostalgiefahrzeugen und modernen Eisenbahnfahrzeugen unterschieden wird, sind die Auflagen für historische Schienenfahrzeuge mittlerweile sehr hoch. Die Kosten für Personal, Instandhaltung und - mitunter seltene - Ersatzteile sind dadurch exorbitant gestiegen. Der damit verbundene Aufwand ist für die Steirischen Eisenbahnfreunde, aber auch für die GKB mittlerweile eine immer größere Herausforderung. Die Folge daraus ist, dass viele Sonderfahrten nicht mehr zustande kommen. Die Übertragung der GKB-Infrastruktur dürfte die Situation, wohl eher, nicht einfacher machen. Trotzdem bemühen sich der Verein der Steirischen Eisenbahnfreunde, die Gemeinde und die GKB weiterhin um den Erhalt der vorhandenen historischen Eisenbahnfahrzeuge StEF-Termine Okt. - Dez. 2024 StEF-Clubabende: Termine auf Anfrage! 26. Oktober 2024 Saisonende im TEML: Ausstellung mit Bewirtung, Rahmenprogramm u. Sonderfahrt- en mit dem Roten Blitz geplant! Öffnungszeiten Museum: 1. Mai 2024 - 26. Oktober 2024 MI, FR, SA und SO jeweils 10:30 Uhr - 17:00 Uhr! An allen Feiertagen der Saison geöffnet! Infos & Anmeldungen: www.stef.at oder 0664/5116120 und den Weiterbetrieb des Technischen Eisenbahnmuseums in Lieboch. Sonderzug zur Bahnhofseröffnung Bei der Eröffnung der Nahverkehrsdrehscheibe in Deutschlandsberg am 16. Juni 2024 gestalteten die Steirischen Eisenbahnfreunde gemeinsam mit der Modellbahn Deutschlandsberg einen Informationsstand mit Modellanlage und stellten der GKB den „Roten Blitz“ zur Verfügung. Im Sonderzug der GKB ging es für viele Festgäste mit dem VT10.02 und zwei Beiwagen vom Grazer Hauptbahnhof nach Deutschlandsberg Stadt, wo ein großes Bahnhofsfest veranstaltet wurde. Geboten wurden Bewirtung, durch das VR1 und regionale Anbieter, sowie Infostände und musikalische Darbietungen. Es gab einen Kinderspielbereich und eine Fahrzeugschau des Bundesheeres. Das Fest war trotz leichten Nieselregens ein voller Erfolg und sehr gut besucht. Während der Veranstaltung wurden außerdem zwei Shuttlefahrten mit dem „Roten Blitz“ nach Groß St. Florian angeboten, die ebenfalls Mit dem Roten Blitz zum Saisonschluss im Eisenbahnmuseum nach Lieboch gut frequentiert waren. Am Nachmittag fuhr der Sonderzug zurück nach Graz. Saisonschluss im TEML Die Steirischen Eisenbahnfreunde organisieren am 26. Oktober 2024 wieder den Saisonabschluss im Technischen Eisenbahnmuseum mit Rahmenprogramm und Bewirtung. Es soll auch wieder zwei Sonderfahrten mit dem „Roten Blitz“ zwischen Graz Hauptbahnhof und Lieboch geben. Aktuelle Informationen finden Interessierte unter www.stef.at oder auf der Facebookseite der Vereins. Text: Red. / Foto: GKB_Archiv

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