Drehscheibe Nr. 106 Juni 2024

25 Ausgabe 106 - Juni 2024 | minister Nizar Baraka darauf, das Vorhaben nach vielen Jahren des Stillstands wieder voranzutreiben. Vor wenigen Monaten segnete Spaniens Regierung die Finanzierung für eine Machbarkeitsstudie für den Unterwasser-Eisenbahntunnel in Höhe von 2,3 Mio. Euro ab, an der auch die EU beteiligt ist. Stellt sich heraus, dass das Projekt tatsächlich umsetzbar ist, könnte man 2030 mit dem Bau beginnen, so die Hoffnung beider Länder. Wirtschaftliche Bedeutung Das Projekt sei von "größter geostrategischer Bedeutung für unsere Länder und für die Beziehungen zwischen Europa und Afrika", sagte Sánchez. Würde ein Hochgeschwindigkeitszug durch den Tunnel zwischen Spanien und Marokko verkehren, würde das die Reise- und Transportzeiten deutlich verkürzen und dem wirtschaftlichen und kulturellen Austausch helfen – nicht nur zwischen Spanien und Marokko, sondern zwischen Europa und Afrika insgesamt. Beispielsweise könnte durch den Tunnel grüner Wasserstoff von Marokko nach Spanien transportiert werden, der für die Energiewende in Spanien und Europa benötigt wird, argumentieren Befürworterinnen Vision einer Reise nach Afrika | REISEN und Befürworter. Sollte Marokko in Zukunft den Bau einer geplanten Gasleitung von Nigeria nach Marokko fertigstellen, könnte über den Tunnel auch Gas weiter nach Europa transportiert werden. Spanien und Marokko könnten zudem beide von einer Zusammenarbeit beim Ausbau ihres Zugnetzes profitieren, hieß es von Minister:innen beider Länder. 13 Millionen Passagiere Laut dem derzeitigen Vorschlag würde der Tunnel zwischen der spanischen Stadt Tarifa und der marokkanischen Stadt Tanger errichtet werden. Ungefähr 40 Kilometer soll der Tunnel lang sein, 28 Kilometer davon würden unter Wasser in rund 300 Meter Tiefe verlaufen, der flachsten Passage in der Straße von Gibraltar, der Rest als Tunnel unter dem Festland. Tarifa beziehungsweise Tanger ließen sich dann jeweils in ungefähr einer halben Stunde mit dem Zug erreichen. Rund 13 Millionen Passagiere könnten laut Schätzungen jährlich durch den Tunnel fahren. Von Tanger aus existiert bereits eine rund 300 Kilometer lange Schnellzugverbindung nach Rabat. Theoretisch könnte man dann, sofern auch die Verbindung von Madrid bis Tarifa ausgebaut wird, in circa fünfeinhalb Stunden mit dem Zug von Madrid nach CasablanSo könnte ein möglicher Streckenverlauf von Spanien nach Marokko aussehen

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