Drehscheibe Nr. 106 Juni 2024

Ausgabe 106 | Juni 2024 Magazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Neue Mobilitätsdrehscheibe für die Südweststeiermark - Nahverkehrsknoten von Deutschlandsberg an Bevölkerung übergeben -

2 | Ausgabe 106 - Juni 2024 Inhalt / Editorial / Impressum 2 Geschäftsführung 3 Eröffnung der neuen Nahverkehrs- drehscheibe in Deutschlandsberg 4 Präsentation: Neuer Busbahnhof an der S-Bahn 7 Interview mit ERA-Executive Director Dipl.-Ing. Dr. Josef Doppelbauer 8 Baustellenreport: Elektrifizierungs- und Bahnbauarbeiten / Infrastrukturübergang im Sommer 2024 10 Historische Betrachtungen - Fünfteilige Buchbesprechung 2/5 12 Mittelposter: Detailaufnahme eines Gleisbauzuges in der Weststeiermark 14 Personal 16 Ganz Kurze Berichte 18 Reisebericht - Vision einer Bahnreise nach Afrika 24 Technisches Eisenbahnmuseum (TEML) & Steirische Eisenbahnfreunde (StEF) 27 Die Drehscheibe ist das PR-Magazin der GKB. Sie ist eine nach Bedarf erscheinende Informationsschrift. Die Beilage GKB-Intern ist ein Mitarbeiter:innenmagazin. Ein Archiv aller erschienenen Ausgaben finden Sie unter: www.gkb.at Medieninhaber: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) Herausgeber: Mag. Ernst Suppan Redaktion und Layout: Mag. Ernst Suppan Jasmin Motschnik Anschrift: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Direktion / Stabsstelle G-PR Köflacher Gasse 35 – 41, 8020 Graz 0316 / 5987 – 315 drehscheibe@gkb.at Druck: Koralpendruckerei Ges.m.b.H. 8530 Deutschlandsberg Auflage: 3500 Stück im 2. Quartal 2024 Fotos: Cover: GKB_Schiffer Poster: K. Ferk Ansonsten: GKB-Archiv, K. Ferk, J. Motschnik, Mag. C. Loibnegger, oder Mag. E. Suppan bzw. lt. jeweiliger Textanmerkung; Inhalt Impressum Editorial Die aktuelle Drehscheibe beschäftigt sich mit den großen Veränderungen bei der GKB. Die Geschäftsführung erläutert in ihrem Kommentar die zukünftigen Umstrukturierungen. Der Leitartikel berichtet von der Eröffnung der neuen Nahverkehrsdrehscheibe in Deutschlandsberg und des neuen Busknotens in Söding-Mooskirchen. Danach führen wir anlässlich der EU-Wahl ein Interview mit dem ERA-Executive Director Dr. Josef Doppelbauer. Der Baustellenreport informiert über Elektrifizierungs- und Bahnausbauarbeiten, aber auch über den bevorstehenden Übergang der Infrastruktur. Der historische Beitrag ist der 2. Teil der fünfteiligen Buchbesprechung zum neuen Standardwerk über die GKB. Im Personalteil stellen wir eine neue Abteilungsleitung und viele neue Mitarbeiter:innen vor. In den „News and Facts“ berichten wir von aktuellen Fahrgasterhebungen, der Feier zu 30 Jahre Verkehrsverbund, zwei Betriebsbesuchen u.a.m. Der Reisebericht erläutert die Vision einer Reise. Die Steirischen Eisenbahnfreunde berichten vom Saisonstart im TEML und der Sonderfahrt zum Nostalgiefest im Südbahnmuseum Mürzzuschlag. von Mag. Ernst Suppan Chefredakteur INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM SPENDEN MACHT helfen wenn es darauf ankommt. GLÜCKLICH, Tierschutzverein Dogs, Cats & More Spendenkonto: AT16 3804 300 0271 9433 paypal.me/dogscatsandmore • gofound.me/c8448fcf smile.amazon.de/ch/05-41-67167

3 Ausgabe 106 - Juni 2024 | Mit 1. Juli 2024 übernimmt die ÖBBInfrastruktur AG formal die betriebliche Bahninfrastruktur der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Diese zweifellos nachhaltige Veränderung bringt aber auch neue Chancen und Möglichkeiten für die GKB. Die Elektrifizierung der Regionalbahnstrecken und der Ausbau der Bahninfrastruktur werden zukünftig von einem spezialisierten ÖBB-Teilkonzern fortgesetzt, wodurch Zuständigkeit und Verantwortlichkeit für Neu- bzw. Ausbau, Erhaltung und Betrieb der weststeirischen Regionalbahninfrastruktur mit 1. Juli 2024 von der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH auf die ÖBB-Infrastruktur AG übergehen. Daher möchten wir, auch an dieser Stelle, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zu den ÖBB wechseln, für die bisher geleistete hervorragende Arbeit für die GKB danken und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft. Wie geht es mit der GKB weiter? Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH erhält dadurch die große Chance, sich fast ausschließlich auf ihr Kerngeschäft spezialisieren zu können. Die GKB wird von uns gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als umfassender Mobilitätsdienstleister neu aufgestellt, neu ausgerichtet und weiterentwickelt werden. Parallel zum geplanten Bau neuer zusätzlicher Instandhaltungseinrichtungen, wurde dafür bereits der Beschaffungsprozess für neue hochmoderne Elektrotriebwagen (ETW) gestartet. Außerdem laufen schon die Vorbereitungen für den elektrischen Betrieb bei der GKB, der mit Fahrplanwechvon Mag. Gerald Klug und Dr. Barbara Kleinert Geschäftsführer:in der GKB Die Zukunft der GKB | GESCHÄFTSFÜHRUNG Nachhaltige Veränderung bringt neue Chancen für die GKB sel im Dezember 2025 beginnen soll. Der Umstieg auf die neue Traktionsart ist ein großer Entwicklungsschritt für unser Unternehmen. Bis 2028 bzw. 2029 können dadurch sukzessiv massive Angebotsausweitungen im S-Bahnbereich realisiert werden, wodurch wiederum Fahrplanverbesserungen im Busbereich möglich sind. Zudem wird die Weiterentwicklung der neuen erfolgreichen Mikro-ÖV-Sparte Regionalmobilität mit Hochdruck fortgesetzt. Aber auch noch besseres Fahrgastservice, nachhaltige Personalentwicklung oder die Digitalisierung sowie die erfolgreiche Entwicklung neuer Dienstleistungen oder Angebote stehen auf unserer Aufgabenliste. Neue Strukturen für die GKB Um die Chancen, die diese Veränderung bietet, besser nutzen zu können, haben wir eine neue Unternehmensstruktur erarbeitet. Dabei wurden Aufgaben neu zugeordnet und verteilt sowie die Organisationseinheiten direkt der Geschäftsführung unterstellt. Diese neue Unternehmensstruktur bildet ab, dass der Schwerpunkt der GKB-Geschäftstätigkeit zukünftig auf der Erbringung von Mobilitätsdienstleistungen und der Bereitstellung dafür notwendiger Fahrzeug- bzw. Instandhaltungskapazitäten liegen wird Mit dieser neuen flacheren Organisationsstruktur sollen außerdem die Entscheidungsprozesse im Unternehmen weiter beschleunigt und vereinfacht sowie die Effizienz gesteigert werden. Das Mobilitätsunternehmen Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH wird damit für die kommenden Aufgaben gut aufgestellt sein und die Herausforderungen der Zukunft sicher erfolgreich meistern können.

4 | Ausgabe 106 - Juni 2024 GKB: Neue Nahverkehrsdrehscheibe in Deutschlandsberg feierlich eröffnet Am 16. Juni 2024 übergab die Geschäftsführung der GKB nach dreijähriger Bauzeit die neue regionale Nahverkehrsdrehscheibe (NVD) von Deutschlandsberg der Öffentlichkeit. Pünktlich um 08:55 Uhr verließ der historische Sonderzug zur Eröffnung der neuen Nahverkehrsdrehscheibe den Grazer Hauptbahnhof. An Bord waren neben Ehrengästen, auch Mitarbeiter:innen der GKB und viele Interessierte. Nach Zwischenhalten in Lieboch, Groß St. Florian und Frauental-Bad Gams erreichte der „Rote Blitz“ die NVD Deutschlandsberg, wo Bürgermeister Mag. Josef Wallner und die Stadtmusikkapelle den Zug begrüßten. Gefeiert wurde die Eröffnung der neuen Nahverkehrsdrehscheibe vor Ort mit einem Fest in der Bahnhofstraße, zu dem Bürgermeister Wallner und die GKB-Geschäftsführung neben Landesrat Werner Amon in Vertretung des Landeshauptmannes, auch LandeshauptmannStv. Anton Lang und den ÖBB-GBL Ing. Ewald Jantscher als Ehrengäste begrüßen konnten. Beim Festakt betonten die INFRASTRUKTUR | Eröffnung NVD Deutschlandsberg Redner:innen die große Bedeutung der Koralmbahn, der GKB-Elektrifizierung und der neuen Mobilitätsdrehscheibe für die Weststeiermark. Im Anschluss weihte man die neue Nahverkehrsdrehscheibe, unter großem Beifall der Bevölkerung, gemeinsam ein. Bgm. Wallner freute sich, dass „die für unsere Region so wichtige Nahverkehrsdrehscheibe nun eröffnet werden kann. Der Stadtgemeinde war besonders die bessere Anbindung des Bundesschulzentrums an Stadt und Bahnhof wichtig. Daher haben wir uns sehr für die zusätzliche Unterquerung der Bahntrasse eingesetzt. Die Elektrifizierung der GKB und die Fertigstellung der neuen Nahverkehrsdrehscheibe stellen nicht nur außerordentliche Meilensteine in der Stadtentwicklung dar, sondern sie bringen auch die massive Aufwertung des öffentlichen Mobilitätsangebots in der Südweststeiermark.“ Verkehrsreferent LH-Stv. Lang hielt fest: „Das Land Steiermark und das Verkehrsressort arbeiten an der optimalen Versorgung der steirischen Bevölkerung mit öffentlicher Mobilität. Die Erweiterung des Bahnhofs Deutschlandsberg zur multifunktionalen Nahverkehrsdrehscheibe für Bahn, Bus und Mikro-ÖV bringt einen echten Mehrwert für die Menschen, den Tourismus und die Wirtschaft in der Weststeiermark. Mit der Umsetzung dieses Projektes im Rahmen der Elektrifizierung der GKB entwickeln wir die Region enorm weiter, schaffen nachhaltige Wertschöpfung und viele Arbeitsplätze für die Bevölkerung.“ Neuer moderner Mobilitätsknoten Der zum multifunktionalen Nahverkehrsknoten erweiterte Bahnhof erfüllt nun nämlich alle Anforderungen moderner Mobilität: So ermöglicht die Verlängerung des Inselbahnsteigs auf 200 Meter zukünftig die Abfertigung von Zuggarnituren mit mehr Fahrgastkapazität. Zwei neu errichtete Personentunnel ermöglichen den direkten Bahnsteigzugang aus vier Richtungen und verbinden die Stadt mit dem Bundesschulzentrum. LiftanlaDie Bevölkerung besuchte das Eröffnungsfest und besichtigte den Bahnhof Die neue Nahverkehrsdrehscheibe bietet moderne Mobilität

5 Ausgabe 106 - Juni 2024 | Eröffnung der NVD Deutschlandsberg | INFRASTRUKTUR gen am Vorplatz und am Bahnsteig gewährleisten den barrierefreien Umstieg auf die S-Bahn Steiermark. Der Bahnhofsvorplatz wurde außerdem überdacht und darunter eine Radabstellanlage errichtet. Gleich daneben befinden sich die neue Doppelbushaltestelle für den RegioBus Steiermark sowie die P&R-Anlage. Die Sicherungstechnik wurde modernisiert, ein neues Stellwerk errichtet und die Bahnübergänge technisch noch besser gesichert. Abschließend sanierte man das Bahnhofsgebäude, wobei auch der Kundenservice- und Wartebereich erneuert wurde. „Der Bund, das Land Steiermark, die Stadt Deutschlandsberg und die GKB haben in die Nahverkehrsdrehscheibe und die Sicherungstechnik gemeinsam insgesamt 15 Millionen Euro investiert. Dadurch entstand ein neuer wichtiger Mobilitätsknotenpunkt für die Bevölkerung der Südweststeiermark,“ bringt GKB-Geschäftsführer Mag. Gerald Klug die Bedeutung auf den Punkt. ÖBB-Geschäftsbereichsleiter Jantscher ergänzt: „Die Fertigstellung der neuen Nahverkehrsdrehscheibe in Deutschlandsberg zeigt, wie weit fortgeschritten der Ausbau der Bahninfrastruktur im Streckennetz der GKB bereits ist. Gleichzeitig gibt sie einen wunderbaren Ausblick auf die damit verbundenen Vorteile für Bahnkund:innen in der Weststeiermark. Mit der Errichtung der Oberleitungsanlage im GKB-Streckennetz ist aktuell eines der größten Elektrifizierungsprojekte Österreichs in Umsetzung. Wir als ÖBB gratulieren sehr herzlich zu diesem Meilenstein und freuen uns darauf, mit der Übergabe der Bahn-Infrastruktur an die ÖBB, an die hervorragenden Leistungen der GKB anzuknüpfen und die Projekte mit größter Sorgfalt weiterzuführen.“ Zukünftig mehr Mobilitätsangebot Die Elektrifizierung der regionalen Bahnstrecken und die Inbetriebnahme der KoÖBB-GBL Jantscher, GFin Kleinert, LR Amon, LH-Stv. Lang, GF Klug und Bgm. Wallner (v. l.) Nach Deutschlandsberg ging es für Ehren- u. Festgäste mit d. „Roten Blitz“ Moderne Infrastruktur für die GKB-Fahrgäste LR Werner Amon und NAbg. Bgm. Joachim Schnabel (l. u. r.)

6 | Ausgabe 106 - Juni 2024 INFRASTRUKTUR | Eröffnung NVD Deutschlandsberg ralmbahn beschleunigen den Bahnausbau in der Steiermark erheblich: „Denn für zukünftige Angebotsausweitungen bei der GKB braucht es nicht nur attraktiv verschränkte Bahn- und Busfahrpläne, sondern auch zeitgemäße Fahrgastinfrastruktur, wie die Nahverkehrsdrehscheibe in Deutschlandsberg,“ erklärt Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert von der GKB bei der Eröffnung. Innovative Mikro-ÖV-Lösungen, wie regioMobil oder WEINmobil, ergänzen das regionale ÖffiAngebot der GKB. „Ein erweitertes Gesamtmobilitätskonzept von der ersten bis zur letzten Meile soll zukünftig noch mehr Menschen zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr bewegen“, ergänzt Geschäftsführerin Barbara Kleinert die Ziele des Unternehmens. Berechnungen prognostizieren für den Bahnbereich der GKB zukünftig eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen. LR Werner Amon betonte in Vertretung von Landeshauptmann Drexler: „Vor allem für die steirischen Regionen ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs von besonderer Bedeutung. Deshalb investiert das Land Steiermark laufend in moderne Mobilitätskonzepte wie die neue Nahverkehrsdrehscheibe in Deutschlandsberg. Mit dem neuen Nahverkehrsknoten wurde ein weiterer Schritt zur Aufwertung der regionalen Infrastruktur gesetzt, von dem die gesamte Südweststeiermark profitieren wird.“ Das Bahnhofsfest Um 9 Uhr startete der Frühschoppen. Im Festzelt beim Bahnhofsvorplatz wurden die Gäste von regionalen Betrieben bewirtet und das Versorgungsregiment 1 servierte Kostproben aus der Feldküche. Die Stadtmusikkapelle und Musi+3 umrahmten das Fest musikalisch. Es gab INFO-Stände von GKB, regioMobil, ÖBH, S-Bahn, den Steirischen Eisenbahnfreunden mit der Modellbahn Deutschlandsberg und ein Kinderprogramm. Wer wollte konnte auch Shuttlefahrten mit dem „Roten Blitz“ machen oder Bundesheerfahrzeuge besichtigen. Text: GKB_PA / Fotos & Cover: GKB_Schiffer Verkehrsverbund u. S-Bahn waren m. d. Bus da Am GKB-Infostand gab es Geschenke für die Gäste Die Stadtmusikkapelle Deutschlandsberg und die Gruppe Musi+3 umrahmten das Fest musikalisch Die Chefinnen von GKB und VR1 Kinderbetreuung durch die Kinderfreunde LH-Stv. Anton Lang (M.) mit den Soldaten des VR1 Es gab auch Shuttle-Fahrten m. d. Roten Blitz

7 Ausgabe 106 - Juni 2024 | Neuer Busbahnhof in Söding-Mooskirchen | BUSBETRIEB Die GKB präsentierte am 29. April 2024 die neue RegioBus-Haltestelle beim Bahnhof Söding-Mooskirchen. Der großzügige neue lokale Busbahnhof ist barrierefrei und mit drei Busbuchten ausgestattet, sodass der wichtige Umsteigepunkt am Bahnhof Söding-Mooskirchen jetzt gleichzeitig von drei Buslinien bedient werden kann. Neue Wartehäuschen schützen die Reisenden vor dem Wetter. Zudem rückten die drei Bushaltestellen näher an den Bahnsteigzugang, wodurch sich die Umsteigewege zwischen Bus und S-Bahn erheblich verkürzen. „Damit erleichtert die neue funktionale Öffi-Schnittstelle den Fahrgästen nicht nur die Nutzung des lokalen Nahverkehrs, sondern sie vereinfacht auch den Umstieg auf die S-Bahn,“ erläutert Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert von der GKB die Vorteile. Im Zuge der Errichtung konnte auch die P&R-Anlage erweitert und begrünt werden. Mobilitätsknoten Sichtlich zufrieden mit dem neuen Busbahnhof zeigte sich Gemeindebundpräsident LAbg. Erwin Dirnberger. Der Bürgermeister von Söding-St. Johann betonte, die „große Bedeutung von gut ausgebauten öffentlichen VerkehrsmitDer neue Busbahnhof in Söding-Mooskirchen wird gleichzeitig von drei Buslinien bedient teln für die regionale Entwicklung. Der neue Busbahnhof ist für uns ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Zudem ermöglicht die neue Haltestellenanlage nun auch das geordnete Wenden, Halten und Parken der auf den drei Buslinien verkehrenden Busse.“ Geschäftsführer Dr. Peter Gspaltl vom Verkehrsverbund fügt hinzu, dass „insbesondere solche regionalen Busbahnhof an der Bahn Knotenpunkte zwischen RegioBus und S-Bahn Steiermark die einfache Nutzbarkeit von Öffis in Weststeiermark massiv erhöhen.“ Der neue Busbahnhof ist ein erstklassiges Beispiel für den Ausbau lokaler Öffi-Infrastruktur. Die Finanzierung erfolgte gemeinsam durch Land, Gemeinde und GKB. Text: ES / Fotos: GKB_Motschnik GF Dr. Peter Gspaltl, Bgm. LAbg. Erwin Dirnberger u. GFin Dr. Barbara Kleinert (v. l.) Die letzte Meile: Informationen zur Regionalmobilität Bgm. Josef Wallner und LH-Stv. Anton Lang feierten Die Modellbahngruppe zeigte ein Bahnhofsmodell Das VR1 servierte Kostproben aus der Feldküche

8 | Ausgabe 106 - Juni 2024 Drehscheibe: Herr Executive Director Doppelbauer, sie sind ein ausgewiesener Eisenbahnexperte. Daher vorweg eine allgemeine Frage: Welche Bedeutung hat die Bahn für die Zukunft Europas? EXDIR Doppelbauer: Die Schiene wird eine tragende Rolle im multimodalen Verkehrssystem Europas spielen. Die Bahn ist das energieeffizienteste Massentransportmittel zu Land, sie ist dank ihrer Umweltfreundlichkeit dazu prädestiniert, einen wichtigen Beitrag zum Erreichen des Ziels der Klimaneutralität Europas bis zum Jahre 2050 zu leisten. Europas Eisenbahnen haben eine lange Tradition auf unserem Kontinent und haben die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts ermöglicht, bevor sie nach dem zweiten Weltkrieg in den Hintergrund traten. Im heutigen Zeitalter der vierten industriellen Revolution, welche sich durch Vernetzung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit auszeichnet, erleben die Bahnen ein Comeback. Drehscheibe: Seit 2015 leiten Sie die Eisenbahnagentur der Europäischen Union. Was ist die ERA und welche Aufgaben und Ziele hat sie? EXDIR Doppelbauer: Die ERA ist eine Agentur der Europäischen Union, im Wesentlichen die Systembehörde für Eisenbahnen in Europa. Neben unseren Kernaufgaben Eisenbahnsicherheit und Interoperabilität sind wir seit 2019 Genehmigungsbehörde – wir stellen euro- „Regionale Mobilitätsdienstleister bringen das Produkt Bahn zum Kunden!“ Anlässlich der EU-Wahlen 2024 interviewten wir den Executive Director der ERA Dipl.-Ing. Dr. Josef Doppelbauer. Der EU-Spitzenbeamte sprach mit der Drehscheibe über seine Behörde, das angestrebte einheitliche EU-Eisenbahnsystem und zukünftige europäische Verkehrspolitik. päische Fahrzeuggenehmigungen und Sicherheitsbescheinigungen sowie auch Genehmigungen für mit ERTMS ausgerüstete Eisenbahninfrastruktur aus („ERTMS Trackside Approval“). Zusammen mit den nationalen Sicherheitsbehörden und dem Eisenbahnsektor Europas erarbeiten wir die Technischen Spezifikationen für Interoperabilität (TSI), welche den technischen Eckpfeiler für den gemeinsamen europäischen Eisenbahnraum („Single European Railway Area“ / SERA) darstellen, und in Form einer schlanken Regulierung den Weg in die Zukunft weisen – zum Beispiel auf Themen wie Multimodalität, automatischen Fahrbetrieb (ATO), oder das zukünftige mobile Kommunikationssystem für Schienenverkehrssysteme. Wir setzen uns zunehmend mit der Digitalisierung und mit Fragen des modernen Datenmanagements auseinander. Dabei machen wir die verschiedenen Datenbanken, die sich unter unserer Obhut befinden, zukunftstauglich. Mit Hilfe semantischer Technologien werden die Datensätze, die ursprünglich in einem Silo für einen einzigen vor langer Zeit formulierten Zweck ihr Dasein gefristet haben – z. B. in ERADIS, der Datenbank für alle die Eisenbahnsicherheit und Interoperabilität betreffenden Zertifikate – nun mit anderen Funktionen verknüpft und dadurch neuen Anwendungsbereichen zugeführt. Dieser „Daten-zentrierte“ Ansatz wird in den kommenden Jahren sukzessiv auf alle Aktivitäten der Agentur angewandt werden. Neben den Kernaufgaben beschäftigt sich die ERA im Rahmen ihres Mandats auch mit verschiedenen Zukunftsthemen im Verkehrssektor, oft in Partnerschaft mit nationalen und internationalen Institutionen und Organisationen und auch dem europäischen Eisenbahnsektor. Darunter sind Themen wie Cyber Security, Multimodalität, der EU Green Deal, sowie mitarbeiterbezogene Aspekte wie Förderung des Nachwuchses, Diversität und Inklusion im Eisenbahnsektor, und vieles mehr. Sie sehen, wir haben einen klaren Blick auf die Aufgaben und Herausforderungen, die sich uns jetzt und in Zukunft bei der Harmonisierung und Vereinheitlichung des europäischen Eisenbahnsystems stellen. Drehscheibe: Die ERA konzipiert also, als europäische Behörde, die Regeln für ein einheitliches EU-Eisenbahnsystem? Warum braucht es diese Vereinheitlichung im Bahnbereich? EXDIR Doppelbauer: Die Eisenbahn ist das einzige Verkehrsmittel, das keine international einheitlichen Regeln hat – Zugsverkehr über nationale Grenzen ist kompliziert, daher ist auch der Modalanteil der Schiene für den grenzüberschreitenden Verkehr wesentlich geringer als im nationalen Verkehr. Die Freizügigkeit von Personen und Gütern ist aber für die EU als politisches und wirtschaftliches Konstrukt von fundamentaler Bedeutung. Im Güterverkehr haben Züge oft stundenlange Wartezeiten an den Grenzen, welche die Bahn unattraktiv machen und damit LKW-Lawinen auf unseren Straßen bewirken. Menschen, die z. B. in Bratislava wohnen, möchten nach Wien fahren und umgekehrt, und das gilt für alle urbanen Ballungsräume in Europa – die Menschen wollen grenzüberschreitende Mobilität, das Denken der nationalen Entscheidungsträger für die Bahnen endet aber leider oft an den nationalen Grenzen. Eine weitere Konsequenz der Kleinstaaterei ist, dass auf Grund der unterschiedlichen technischen Vorschriften Züge und andere technische Einrichtungen für den jeweiligen nationalen Anwendungsfall „maßgeschneidert“, d. h. zu hohen Kosten in Kleinserien angefertigt werden. Die Vereinheitlichung INTERVIEW | Executive Director Dr. Josef Doppelbauer

9 Ausgabe 106 - Juni 2024 | auf europäischer Ebene bringt daher ein besseres Angebot, zu niedrigeren Kosten. Drehscheibe: Schlussendlich soll dadurch ein einheitlicher europäischer Eisenbahnraum entstehen – Was darf man sich darunter vorstellen? EXDIR Doppelbauer: Der einheitliche europäische Eisenbahnraum beschreibt eine Situation, in der Eisenbahnverkehrsunternehmen mit geringstem technischen und organisatorischen Aufwand inner-europäische Grenzen auf einem leistungsfähigen und weit verzweigten Schienennetz überschreiten können. Damit bringen wir nicht nur die Bürger Europas näher zusammen, sondern erlauben auch den Eisenbahnunternehmen, kosteneffizienter zu arbeiten. Denn einheitliche technische Regeln bedeuten auch, dass die Hersteller das Rollmaterial in größeren Mengen einheitlich für einen größeren Markt herstellen können, und die Kosten damit sinken und der Wiederverkaufswert steigt. Am Beispiel des Flugverkehrs sieht man sehr deutlich, welche Effizienz durch harmonisierte technische Ausrüstung erzielt werden kann. Drehscheibe: Welche Rolle werden in diesem großen einheitlichen europäischen Eisenbahnraum, die nationalen oder gar kleine regionale Mobilitätsdienstleister - wie die GKB - spielen? EXDIR Doppelbauer: Nationale und regionale Mobilitätsdienstleister bringen das Produkt Bahn zum Kunden! Projekte wie das „Jahrhundertprojekt“ der GKB sind enorm wichtig für das Gesamtkonstrukt des europäischen Eisenbahnraums, denn es stellt nicht nur sicher, dass ein attraktives Mobilitätsangebot in die Regionen getragen wird – es schafft auch neue wirtschaftliche Anreize, optimiert Fahrplanverknüpfungen auch mit anderen Verkehrsträgern (im Falle der GKB mit Bussen), und erhöht im Übrigen auch die Sicherheit, Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit des Bahnbetriebs. Im Jahrhundertprojekt werden 80 Eisenbahnkreuzungen modernisiert und sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Wir bei der ERA können gar nicht oft genug betonen, wie wichtig moderne Bahnübergänge für die operative Sicherheit sind. Die Elektrifizierung der Strecke wird einen sehr positiven Effekt auf die Klimabilanz der gesamten Region haben, und moderne Zugsicherungssysteme erlauben sichere und leistungsfähigere Operationen. Insofern ist der Name „Jahrhundertprojekt“ sehr gut gewählt, da ein solches Projekt langfristig positive Auswirkungen auf die ganze Region haben wird. Drehscheibe: Am 9. Juni 2024 haben die Wahlen zum EU-Parlament stattgefunden – Welche Verkehrspolitik wünscht sich der Experte in Zukunft von der Europäischen Union? EXDIR Doppelbauer: Ganz einfach – gerade von der europäischen Politik würde ich erwarten, dass man den langfristigen Wert von Investitionen in die Eisenbahnen erkennt – wie es sich sehr gut am Beispiel des Jahrhundertprojekts zeigt. Investitionen in die Bahn machen das europäische Verkehrssystem auch krisenfester. Das Projekt Europa steht vor großen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die müssen wir gemeinsam meistern und neben dem ganzen Krisenmanagement aber nie vergessen, dass die Auswirkungen der größten Krise – der Klimakrise – sich noch gar nicht in vollem Umfang gezeigt haben. Wer den Verkehrssektor Europas umweltfreundlich machen will, braucht die Bahn! Und die Bahn braucht europäisches Denken. In diesem Sinne werden wir auch nach dem 9. Juni weiter an unseren Zielen arbeiten. Drehscheibe: Die Redaktion der Drehscheibe dankt für das Interview! Der 65-jährige Josef Doppelbauer (rechts im Bild) absolvierte ursprünglich ein Studium der Technischen Physik an der Linzer Johannes Kepler Universität und promovierte ebendort im Jahr 1987. Danach begann Dipl.-Ing. Dr. Doppelbauer beim AlcatelELIN Forschungszentrum in Wien. Nach mehreren technischen Funktionen und Positionen im Management von Alcatel in Österreich, übernahm der Oberösterreicher von 2001 bis 2002 die Aufgaben eines Chief Technical Officer von Alcatel Transport Automation Solutions in Paris. Im Dezember 2002 wechselte Dr. Doppelbauer zu Bombardier Transportation, wo er zunächst im schwedischen Stockholm und im englischen Reading als Vice President und President der Division Rail Control Solutions tätig war. Im Jahr 2008 erfolgte der Wechsel ins Hauptquartier von Bombardier Transportation in Berlin, wo er zum Vice President of Project Management und Chief Technical Officer aufstieg. Schließlich bekleidete er dort die Funktion eines Vice President Research and Technology. Seit Jänner 2015 ist der Bahnexperte Dipl.-Ing. Dr. Josef Doppelbauer als erster Österreicher Executive Director of the European Union Agency for Railways, also geschäftsführender Direktor der Eisenbahnagentur der Europäischen Union - kurz ERA - mit Sitz im französischen Valenciennes. Executive Director Dr. Josef Doppelbauer | INTERVIEW

10 | Ausgabe 106 - Juni 2024 Auch im Sommer 2024 werden die laufenden Elektrifizierungs- und Ausbauarbeiten an den Regionalbahnanlagen in der Weststeiermark weiter fortgesetzt, allerdings ändern sich deren Eigentumsverhältnisse und die betriebliche Zuständigkeit. Mit 1. Juli 2024 geht nämlich die betriebliche Eisenbahninfrastruktur für den Nahverkehr in der Region in den Besitz der ÖBB-Infrastruktur AG über, die damit auch für deren Aus- bzw. Weiterbau, Erhalt und Betrieb zuständig ist. Dazu gehören die Gleisanlagen, Bahnhaltestellen und Bahnhöfe mit ihren Bahnsteigen sowie Park&Ride-Anlagen, fast alle Bahnhofsgebäude, viele Wartebereiche, alle Sicherungstechnik- bzw. Bahnstromanlagen u.v.a.m. Da das nunmehr reine Eisenbahnverkehrsunternehmen GrazKöflacher Bahn und Busbetrieb GmbH ab diesem Zeitpunkt eigentlich fast keine Bahninfrastrukturanlagen mehr besitzt, betreibt oder baut, wird die regelmäßige Rubrik „Baustellenreport“ der Drehscheibe voraussichtlich nach dieser Ausgabe eingestellt. Über eigene Bauprojekte der GKB werden wir gesondert berichten. Aktuelle Projekte laufen weiter Ziel war es immer die Elektrifizierung und die laufenden bzw. geplanten Bahnausbauprojekte im Bereich der GKB - auch nach Übernahme der Infrastrukturanlagen durch die ÖBB - ohne Verzögerungen fortzusetzen. So wird die im Rahmen der Elektrifizierung geplante neue achtgleisige Abstellanlage am Graz Köflacherbahnhof bis zum Herbst 2024 fertiggestellt sein. Die Montage der Oberleitungsanlagen zwischen Wettmannstätten und Wies-EiBAUSTELLENREPORT | Bahnausbau / SEV Sommer 2024 NEWS: Elektrifizierung und Bahnausbau werden von den ÖBB fortgesetzt biswald bzw. im Bereich des Graz Köflacherbahnhofes sollte bis in den Sommer abgeschlossen sein. Im Bereich des Bauabschnitts 4 gehen auch die Arbeiten im zweigleisigen Abschnitt von FrauentalBad Gams zum Bahnhof Weststeiermark ins Finale. Zudem wird der Ausbau des Bahnhofs Frauental-Bad Gams und die Fertigstellung des neuen Personentunnels im Sommer fortgesetzt. Auch umfangreiche Gleisbauarbeiten sowie die Sanierung von Brücken und Durchlässen stehen auf der Agenda des neuen Infrastrukturbetreibers. Schienenersatzverkehr mit Bussen im Sommer 2024 Aufgrund der oben erläuterten Bauarbeiten müssen alle Züge der GKB von Sonntag, 7. Juli bis Sonntag, 28. Juli 2024 zwischen Werndorf bzw. Preding-Wieselsdorf und Wies-Eibiswald im Rahmen eines Schienenersatzverkehrs mit Sonderfahrplan und mit Bussen geführt werden. Im Abschnitt zwischen Werndorf bzw. Preding-Wieselsdorf und Wies-Eibiswald gelten in diesem Zeitraum geänderte, teils vorverlegte Fahrzeiten. Außerdem ist zusätzlich von Montag, 29. Juli bis Sonntag, 11. August 2024 ein Schienenersatzverkehr mit Bussen und ein Sonderfahrplan für alle Züge zwischen Wettmannstätten und Wies-Eibiswald nötig. Auch hier gelten geänderte, teils vorverlegte Fahrzeiten. Bitte beachten Sie diesbezügliche Fahrplanaushänge oder nutzen Sie die BusBahnBim-Auskunft. Die Fahrradmitnahme in den Bussen ist leider nicht möglich. Die Ersatzhaltestellen der Busse sind den Sonderfahrplänen zu entnehmen. Weitere Informationen erhalten Fahrgäste vom GKB-Kundenservice unter 0316/5987-300 (Montag bis Freitag, 8:00-16:30 Uhr) oder unter kundenservice@gkb.at Text: Red. / Foto: GKB_Ferk Der Bahnhof Frauental-Bad Gams wird umgebaut und um einem Personentunnel erweitert

11 Ausgabe 106 - Juni 2024 | Eröffnung Geh- und Radwegunterführungen | INFRASTRUKTUR GKB übergibt neue Unterführungen Die GKB-Geschäftsführer:innen Dr. Barbara Kleinert und Mag. Gerald Klug übergaben zwei neue Geh- und Radwegunterführungen. Die Geh- und Radwegunterführungen in der Wieser Sulmstraße und im PölfingBrunner Ortsteil Jagernigg erfüllen alle Anforderungen an moderne Mobilität und sorgen für eine Steigerung der Verkehrssicherheit. Am 18. Juni 2024 übergab die GKB-Geschäftsführung gemeinsam mit dem Wieser Bürgermeister Mag. Josef Waltl und seinen Gemeinderät:innen die Bauwerke symbolisch der Öffentlichkeit. Mehr Sicherheit für Bevölkerung Bürgermeister Josef Walt aus Wies hielt fest: „In der Marktgemeinde Wies wurden zwei Bahnübergänge mit Schrankenanlagen abgesichert und zwei weitere GKB-GF B. Kleinert (4.v.l.), Bgm. J. Waltl und GKB-GF G. Klug (6.u.7.v.l.) eröffnen m. Gemeinderät:innen u. Partnern die Unterführung in Wies geschlossen. Außerdem konnte durch die Errichtung einer Geh- und Radwegunterführung bei der Sulmstraße eine wichtige Verkehrsanbindung zum Bahnhof erhalten bleiben. Alle diese Maßnahmen haben in der Marktgemeinde Wies die Verkehrssicherheit für die Bevölkerung enorm verbessert. Ein herzliches Dankeschön an ALLE, die zum Gelingen beigetragen haben.“ Die neuen Geh- und Radwegunterführung in Jagernigg wurde notwendig, da sie auch zukünftig die bequeme und vor allem sichere Querung der Bahn garantiert. Die GKB dankt allen Projektbeteiligten und Anrainer:innen für die Mitwirkung an der Umsetzung und der Bevölkerung für das Verständnis. Die Unterführung in der Wieser Sulmstraße kostete 770.000 Euro, jene in Jagernigg schlug inklusive der Grundablösen mit insgesamt 650.000 Euro zu Buche. Die Finanzierung erfolgte gemeinsam durch Bund, Land, Gemeinden und GKB. Text: Red. / Fotos: GKB_JM & INFRA Die neue Unterführung der Sulmstraße beim Wieser Bahnhof aus der Luft

12 | Ausgabe 106 - Juni 2024 In dieser Ausgabe der Drehscheibe stellen wir den 2. Band der neuen detaillierten Gesamtübersicht über die Geschichte der Graz-Köflacher Bahn von Ludger Kenning und Alfred Moser vor. Das Gesamtwerk wird fünf Bände mit rd. 900 Seiten umfassen, die sukzessive erscheinen sollen. Die vielen Eisenbahnfreunde, die von weither in die Weststeiermark pilgerten, um Dampflokomotiven vor schweren Kohlenzügen zu erleben, sahen es mit Wohlwollen, daß die Verdieselung bei der GKB nur schleppend vorankam. Im Personenverkehr hatte die GKB zu Beginn der 50er Jahre österreichweit großes Aufsehen erregt, als sie die ersten zweimotorigen Uerdinger Schienenbusse – die „Roten Blitze“ – in Betrieb nahm. In einer Phase, als eine Verstaatlichung im Raum stand, sah es die Regierung in Wien gar nicht gern, daß die GKB-Direktion die Triebwagen aus Deutschland bezog. Die GKB war also gezwungen, zwei fabrikneue SGP-Schienenbusgarnituren zu testen, und hatte anschließend das Problem, der Regierung glaubhaft darzulegen, daß sich diese Fahrzeuge für das GKB-Netz überhaupt nicht eigneten. Mit den Jahren baute sie eine große Flotte Uerdinger Schienenbusse auf. Umstellung auf Dieselbetrieb Anders sah es im Güterzugdienst aus. Erste zaghafte Anläufe zur Verdieselung unternahm die GKB in den 60er Jahren mit dem Kauf von drei alten Stangenlokomotiven für den Verschub. Rein österreichische Produkte waren drei dreiachsige dieselelektrische Maschinen, die – zusammen mit zwei Stück für die Steiermärkischen Landesbahnen – bei der ÖAMG Zeltweg unter Federführung der Österreichischen Brown-BoveriWerke entwickelt worden waren. Für Arbeits- und einzelne Güterzüge, teils im Tandem, eigneten sie sich durchaus und mit großem Aufwand wurden zwei von ihnen neu motorisiert. Den Durchbruch zur Aufgabe des Dampfbetriebs brachten letztlich in den Jahren 1975-78 sechs Jenbacher Drehgestelldieselloks mit 1.500 PS. Remotorisiert und traktionsfähig gemacht stehen sie noch heute zuverlässig im Dienst. Erst später wurde ihre Flotte verstärkt durch eine weitere 1.500-PS-Lok, die mittlerweile die GKB verlassen hat, und durch zwei Maschi- „Damals bei der Graz-Köflacher Bahn“ - Die Geschichte der GKB in 5 Bänden HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | Buchbesprechung Teil 2 / 5

13 Ausgabe 106 - Juni 2024 | nen mit 2.312 PS, die vor allem beim Bau des Koralmtunnels gefordert waren, aber auch überregional zum Einsatz kommen. Schließlich verfügte die GKB über einige interessante Motor-Kleinwagen. Dieseltriebwagen und Waggons Ab 1980 ging ebenso die Zeit der „Roten Blitze“ zur Neige. Abgelöst wurden sie durch nach deutschem Vorbild bei der SGP in Graz hergestellte Doppeltriebwagen, die „Silberpfeile“ der Reihe VT 70, die sich in der Weststeiermark großer Beliebtheit erfreuten. Nach mehr als drei Jahrzehnten waren aber auch sie nicht mehr zeitgemäß. Es folgten die für die neue S-Bahn Steiermark heute markanten, recht komfortablen Gelenktriebwagen GTW 2/8 von Stadler. Mit der Elektrifizierung des GKB-Netzes wird aber auch ihr Stern bald sinken. Im Personenwagenpark überwogen über mehr als 100 Jahre hinweg die kleinen „Steirerwagerl“ aus der Südbahnzeit. In den 20er Jahren erschienen hier größere Zweiachser, verzeichnete die GKB doch vor allem durch ihren damals noch sehr ausgeprägten Bergbau ganz enorme Fahrgastzahlen. Noch in den 70er Jahren übernahm sie von den ÖBB etliche Plattformwagen der Bauart N28, später zudem einige Spantenwagen. Deren endgültiges Ende brachte das Erscheinen der „Stockwagen“ im Jahr 1993 – und wiederum betrat die GKB Neuland, setzte sie doch als erste österreichische Bahngesellschaft derartige „Dostos“ ein. Vielfältig und durchaus nachvollziehbar ist das Kapitel der Dienst- und Postwagen und der zahlreichen Güterzugbegleitwagen. Äußerst schwierig war die Dokumentation der Güterwagen, zumal die meisten Unterlagen nicht nur während des 2. Weltkriegs, sondern ebenso in den Jahren danach verloren gingen. Diverse Schriftstücke, persönliche Notizen und zahllose Fotos ergaben dennoch einen anschaulichen Überblick des hochinteressanten Wagenparks, der annähernd die Hälfte dieses Buches einnimmt. Text: Hg. L. Kenning & Red. / Cover: Verlag Kenning Buchbesprechung Teil 2 / 5 | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN Band 2: 192 Seiten 22/29 cm gebunden, 226 Farb- und 138 SW-Fotos, 35 Tabellen und 75 Skizzen; ISBN 978-3-944390-31-4 Preis: 58,60 Euro Kontakt für Anfragen und Bestellungen: Verlag Kenning Buschkamp 6 D-48527 Nordhorn E-Mail: ludger.kenning@web.de

14 | Ausgabe 106 - Juni 2024

15 Ausgabe 106 - Juni 2024 |

16 | Ausgabe 106 - Juni 2024 Mit 1. Juli 2024 übernimmt Mag. Gerhart Galle die Leitung der Abteilung Personal, deren stellvertretender Leiter er bereits seit etwa einem Jahr ist. Gerhart Galle wurde 1979 in Voitsberg geboren und ist in Graz aufgewachsen, daher kennt er die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH bereits seit Kindertagen. Nach der Matura am BG Kirchengasse und dem BWL-Studium an der Uni Graz mit einem Auslandsstudienjahr in den Vereinigten Staaten von Amerika, ging er aus beruflichen Gründen nach Wien. Zuerst war er bei der VB-Leasing International Holding GmbH als Marketingleiter tätig, ehe er 2009 zurück nach Graz kam und bis 2011 im Volksbankenkonzern tätig blieb. Fachmann für Human Resources Von 2012 bis 2023 war er als Human Resources Business Partner bei der Merkur Versicherung AG für sämtliche Human Resources-Themen zuständig und leitete erfolgreich einige große Personalprojekte. Seit 25. September 2023 ist er nun Teil der großen PERSONAL | Leitungswechsel Abteilung Personal Neue Leitung: Personalentwicklung, Ausbildung und Employer Branding als zukünftige Schwerpunkte GKB-Familie, wodurch sich der Kreis zur Weststeiermark schließt. Privat interessiert sich der verheiratete Vater zweier Töchter sehr für Sport, fährt Ski, geht Langlaufen und ist aktives Mitglied des GAK. Seine Urlaube verbringt er mit der Familie bevorzugt in Griechenland. Employer Branding für die GKB Neo-Abteilungsleiter Mag. Gerhart Galle wird sich zukünftig verstärkt der nachhaltigen Personalentwicklung, dem Employer Branding und dem wichtigen Thema Ausbildung widmen. Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH wünscht alles Gute für die neue Aufgabe. Text: ES / Foto: privat Neo-HR-AL Mag. Gerhart Galle Mach Deinen Traum wahr und die Ausbildung zum Triebfahrzeugführer! (m/w/d) Kursstart: 1. Oktober 2024 - Werde Teil des Teams und bewirb Dich jetzt! Alle Informationen unter: www.gkb.at

17 Ausgabe 106 - Juni 2024 | Neuaufnahmen 2. Quartal 2024 | PERSONAL Jobchancen im Mobilitätsbereich: Wir stellen die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GKB vor! Der Mobilitätsbereich boomt: Auch die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH befindet sich in einer Umstrukturierungs- und Wachstumsphase. Daher stellt unser erfolgreiches Mobilitätsunternehmen laufend neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, bietet aber auch eine Ausbildungsschiene für den Berufsumstieg an oder ermöglicht verschiedenste Weiterqualifizierungen. Insbesondere Schlüsselarbeitskräfte werden von der GKB gesucht. Interessierte finden INFOS zu den Berufen bei der GKB, die Stellenausschreibungen und eine Online-Bewerbungsmöglichkeit unter www.gkb.at Text: Redaktion / Fotos: GKB Patrick Nagelholz Triebfahrzeugführer i. A. Abedin Bislimi Buslenker Kevin Ganotz Kundenbetreuer Christian Karner Buslenker Kerstin Höll Kundenbetreuerin Laszlo Balazs Laki Buslenker Jakob Plamenik Kundenbetreuer Nadine Jennetten Kundenbetreuerin Fatbardh-Muhamed Raça Buslenker Zoltan Keresztes Buslenker Markus Kager Triebfahrzeugführer i. A. Philipp Eichberger Triebfahrzeugführer i. A. Evamaria Bacaloni Triebfahrzeugführerin i. A. Philipp Heinz Buslenker Jure Barber Triebfahrzeugführer Thomas Röner Buslenker

18 | Ausgabe 106 - Juni 2024 GANZ KURZE BERICHTE | Fahrgastrekord bei Privatbahnen Fast Vorpandemieniveau: GKB verzeichnet ein Plus von 442.000 Fahrgästen im Jahr 2023 VCÖ: Österreichische Privatbahnen erreichen 2023 neuen Fahrgastrekord Österreichs private Regionalbahnen legten im Vorjahr um 14 Prozent an Fahrgästen zu und hatten 2023 mehr Fahrgäste als vor der Pandemie, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich zeigt. Die 17 Regionalbahnen, die nicht zur ÖBB gehören, erreichten im Vorjahr gemeinsam einen neuen Fahrgastrekord. In Summe waren mit 38,27 Millionen Fahrgästen um 14 Prozent mehr unterwegs als im Jahr 2022 und um 60 Prozent mehr als im von Pandemie und Lockdowns geprägten Jahr 2020. Der bisherige Höchstwert von 36,26 Millionen Fahrgästen im Jahr 2019 wurde um 5,5 Prozent übertroffen. Österreichs Spitzenreiter war im Vorjahr die „Badner Bahn“. An zweiter Stelle liegt die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH mit insgesamt rund 6,13 Millionen Fahrgästen nur im Bahnbereich, dazu komm noch einmal rund 6 Mio. Fahrgäste im Busbereich. Mit einem Plus von 442.000 Fahrgästen erreichte die GKB - trotz Homeoffice, Elektrifizierungsarbeiten und einer großen Baustelle im Sommer 2023 - mit 6,13 Millionen Fahrgästen bereits fast wieder das Niveau vor der Covid-Pandemie. Privatbahnen steigern erneut Fahrgastzahlen Mit den 17 Bahnen fuhren im Jahr 2023 mit insgesamt 38,27 Millionen Fahrgäste um 2 Millionen mehr als vor der Pandemie im Jahr 2019. Damit wurde ein neuer Höchstwert erreicht. Die Mobilitätsorganisation VCÖ spricht sich für häufigere Verbindungen und den gezielten Ausbau und die Modernisierung regionaler Strecken aus. Regionalbahnen sind nämlich nicht nur für die Mobilität, sondern auch als Wirtschaftsfaktor für die Regionen sehr wichtig. Zudem sind Regionalbahnen Zubringer für überregionale Hauptstrecken. Auch deshalb ist es wichtig, Regionalbahnen gezielt auszubauen und zu modernisieren, betont die Mobilitätsorganisation Verkehrsclub Österreich. Zukunftskonzept: Mobilitätsmanagement Der Verkehrsclub Österreich spricht sich auch für verstärktes Mobilitätsmanagement aus, damit das vorhandene Angebot verstärkt genutzt wird. Denn ein Umstieg vom Auto auf die Bahn ist unter anderem durch das Mobilitätsmanagement von Betrieben, Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen erreichbar. Unternehmen können mit Maßnahmen wie Öffi-Jobticket, Parkplatzmanagement und Bewusstseinsarbeit dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte Bahn statt Auto nutzen. Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen können durch Information und Anreize dazu beitragen, dass mehr Gäste mit Öffis anreisen. „Für die Bevölkerung vor Ort bedeutet eine verstärkte Anreise mit der Bahn statt mit dem Auto weniger Abgase, weniger Lärm und weniger Staus. Pendlerinnen und Pendler können sich mit dem Umstieg vom Auto auf die Bahn mit dem Bundesland- oder österreichweiten Klimaticket einiges an Geld sparen“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Text: Redaktion Foto: GKB / Quelle: VCÖ

19 Ausgabe 106 - Juni 2024 | Bahnreisen in Europa | GANZ KURZE BERICHTE Immer mehr Dienst- und Urlaubsreisen werden per Bahn zurückgelegt. Noch gibt es im länderübergreifenden Schienenverkehr aber viele Hindernisse, wie etwa komplizierte Ticketbuchungen und steuerliche Vorteile für das Flugzeug. Mit dem Nachtzug nach Paris oder ans Mittelmeer, mit der Bahn zum Meeting in Stuttgart oder Zürich – von Österreich gibt es gute Verbindungen in viele Regionen Europas. Auch für Österreich als Urlaubsland spielt die Anreise mit der Bahn eine zunehmend wichtige Rolle, etwa in Salzburg und Tirol, wo es gute Zugverbindungen von Deutschland gibt. Tourismusregionen bewerben diese Angebote mittlerweile aktiv. Das ist gut so, denn die meisten Emissionen eines Urlaubs fallen bei der An- und Abreise der Gäste an. Ein anderer wesentlicher Hebel, um die Emissionen zu verringern, sind Geschäftsreisen: Sie machen 15 bis 20 Prozent des weltweiten Flugverkehrs aus. Auf manchen Routen ist durch den Umstieg auf die Bahn eine CO2-Reduktion von bis zu 97 Prozent möglich. Immer mehr Unternehmen schreiben die Nutzung der Bahn bei Dienstreisen innerhalb Europas deshalb in ihren Reiserichtlinien fest. Die Nutzung des Flugzeugs soll zur Ausnahme werden. Eine innovative Lösung ist auch die Festlegung firmeninterner CO2-Budgets. Das führt automatisch dazu, einen größeren Teil der Dienstreisen auf die Bahn zu verlagern. Mit Online-Tools können die Emissionen ganz einfach verglichen werden. Ticketbuchung vereinfachen Es gibt im europäischen Bahnverkehr aber immer noch Hindernisse, die einen fairen Wettbewerb mit dem Flugzeug erschweren. Zum einen ist es manchmal schwierig, Bahntickets für grenzüberschreitende Reisen zu kaufen. Es fehlt noch ein einheitliches länderübergreifendes System, das alle Reise-Informationen und Buchungsmöglichkeiten bietet – idealerweise verkehrsmittelübergreifend. Es gibt auf europäischer Ebene wichtige Ansätze, Pilotprojekte laufen, der ganz große Schritt fehlt aber noch. Bahnreisen EU-weit nachhaltig, einfacher und attraktiver machen Zum anderen sind die Bahntickts manchmal teurer als jene für das Flugzeug. Zumindest auf den ersten Blick, wenn die Vorteile der Bahnfahrt nicht berücksichtigt werden: Es fallen keine Zusatzkosten für das Gepäck an, die Fahrt führt meist von Innenstadt zu Innenstadt und im Schlafwagen ist eine Übernachtung schon inbegriffen. Trotzdem sind hier Maßnahmen für einen fairen Wettbewerb sinnvoll, wie eine Streichung der Mehrwertsteuer auf internationale Zugfahrten, analog zum Flugverkehr. Nachdruck: Leitartikel VCÖ Magazin Jänner 2024 Grafik: VCÖ - Verkehrsclub Österreich

20 | Ausgabe 106 - Juni 2024 GANZ KURZE BERICHTE | 30 Jahre Verkehrsverbund Steiermark Geburtstagsfeier: Verbund Linie verbindet die Steiermark seit 30 Jahren Am 28. Februar 1994 starteten die steirischen Öffis in ein neues Zeitalter: Seit 30 Jahren fahren alle Züge, Busse und Straßenbahnen im gemeinsamen Verbundtarif. Zum 30jährigen Bestehen lud der Verkehrsverbund zum Jubiläumsfest ein. Mit dem Start des Verkehrsverbundes haben sich für Fahrgäste viele Vorteile ergeben: Die Zeitkarten wurden verbilligt. Die Fahrgäste sind seither in Zonen unterwegs, in denen Verbundverkehrsmittel uneingeschränkt genutzt werden können. Möglich ist das durch die Zusammenarbeit von 37 Verkehrsunternehmen. Zuletzt wurde mit dem KlimaTicket Steiermark eine preisgünstigste Fahrkarte für Öffis entwickelt. Mit der BusBahnBim-App sind Fahrplanauskünfte und -daten aller Öffis in Österreich per Smartphone abrufbar. BusBahnBim kennt die schnellsten Verbindungen und routet die Fahrgäste durch das Liniennetz, überwiegend in Echtzeit und unter Berücksichtigung von Umleitungen oder Ersatzverkehren. S-Bahn und RegioBahn gelten als Leitprojekte des Landes Steiermark, das Taktangebot im Liniennetz wird seit 2007 kontinuierlich ausgebaut. Die GrazKöflacher Bahn und Busbetrieb GmbH war von Beginn an, ein wichtiger Partner der S-Bahn Steiermark. Seit 2019 wurde in allen steirischen Regionen der weißgrüne RegioBus-System etabliert, das in der Weststeiermark zumeist vom GKBBusbetrieb bedient wird. Dabei wird steiermarkweit ein völlig neu strukturiertes und verbessertes Busliniennetz angeboten – mit modernen Bussen, neuen Informationstechnologien, bargeldlosem Ticketverkauf und Echtzeiterfassung. Sehr viel Mobilitätsangebot Im RegioBus-System erbringen 37 Verkehrsunternehmen in 19 Busbündel mit 333 Linien und 6.000 Haltestellen 27 Mio. Fahrplankilometer pro Jahr. Die SBahn Steiermark bietet 11 S-Bahn-Linien mit 120 Haltestellen, davon 9 in Graz innerstädtisch, mit 630 Verbindungen und 6.000 kostenlose P+R-Plätze an. Die RegioBahn bedient zusätzlich 11 Linien mit 94 Haltestellen. Im Jahr 2023 wurden 7,4 Mio. Verbundtickets verkauft, davon 83.300 KlimaTickets Steiermark. Eine echte Erfolgsgeschichte „In 30 Jahren Verkehrsverbund wurden mit massiven Angebotserweiterungen und Tarifmaßnahmen Meilensteine für unsere Fahrgäste und den Klimaschutz gesetzt. Der Öffentliche Verkehr als Rückgrat in der Alltags- wie auch Freizeitmobilität gewinnt immer mehr an Bedeutung. Angebot, Qualität, Information und Preis überzeugen! Immer mehr Menschen in der Steiermark setzen auf den Öffentlichen Verkehr als zuverlässiges Verkehrsmittel. Mein Dank gilt allen Partner:innen im Verkehrsverbund und vor allem unseren Fahrgästen!“, betont Dr. Peter Gspaltl, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Steiermark GmbH. Text & Fotos: PA_Verkehrsverbund LH-Stv. Lang, LRin Schmiedtbauer u. Verbund-GF Dr. Gspaltl (M.) b. Festakt GKB-Geschäftsführerin Dr. B. Kleinert würdigt den Verbund

21 Ausgabe 106 - Juni 2024 | Region und Menschen | GANZ KURZE BERICHTE „Auf der Freizeitschiene durchs Steirerland“ heißt es bei S-Bahn und RegioBus. Die steirischen Öffis bieten viele Möglichkeiten, um die Steiermark aus neuen Blickwinkeln kennenzulernen. Auch in diesem Jahr kommt es zu Angebotsverbesserungen bei attraktiven Freizeitzielen. Besondere Freizeitziele sind die steirischen Weinbaugebiete, wie das Schilcherland in der Weststeiermark, wo sich bei Wanderungen, Ausflügen und Urlauben, Bahn und Bus mit Wein und Genuss besonders gut verbinden lassen. In das schöne Schilcherland Das Weinbaugebiet Weststeiermark weist zwei Besonderheiten auf! Mit nur 667 Hektar Rebfläche ist es nicht nur das kleinste Weinbaugebiet der Steiermark, sondern auch eines der kleinsten der Welt. Außerdem hat es mit dem Schilcher (Blauer Wildbacher) einen ursprünglichen, autochthonen und sehr charakteristischen Wein zu bieten. Der Schilcher darf nur hier gekeltert werden. Bequeme öffentliche Anreise mit der GKB Die weststeirischen Weinbaugebiete sind mit Bahn und Bus gut erschlossen, für entlegenere Gebiete gibt es Mikro-ÖVKonzepte. Gut erreichbar ist die Region vor allem mit den S-Bahn-Linien S6, S61 und S7 der GKB (z. B. über die Bahnhöfe Deutschlandsberg Stadt, Wies-Eibiswald oder Krottendorf-Ligist) oder auch mit den RegioBus-Linien 760/761 nach GF Dr. Gspaltl, LH-Stv. Lang u. LRin Schmiedtbauer (M.) freuen sich mit den Projektpartnern Mit Bahn und Bus zu Wein und Genuss - Neues Service für den Freizeitverkehr Stainz. Für die letzte Meile stehen die Mikro-ÖV-Angebote, regioMOBIL und WEINmobil, der GKB zur Verfügung. Öffi-Suche direkt über Plattform "Wein Steiermark" Die digitale Suchplattform „Wein Steiermark“ bietet nun die Möglichkeit weintouristische Informationen nach verschiedenen Kriterien zu suchen. Im Rahmen der Kooperation „Mit Bahn & Bus zu Wein & Genuss“ wurde eine neue Suchfunktion integriert, mit der nach öffentlichen Anreisemöglichkeiten gefiltert werden kann. Aktuelle Fahrplaninformationen können über die BusBahnBim-Auskunft oder über die kostenlose BusBahnBim-App abgerufen werden. „In den letzten Jahren haben wir als Land Steiermark beträchtliche Investitionen in den Ausbau unseres öffentlichen Verkehrs getätigt. Unser Ausbau des Freizeitverkehrs und die neue Kooperation mit den steirischen Weingütern bieten eine neue Möglichkeit, unsere schöne Region zu entdecken. Mit S-Bahn und RegioBus können unsere Fahrgäste nicht nur entspannt anreisen, sondern auch die Vielfalt der steirischen Landschaft genießen. Die öffentliche Anreise in unsere steirischen Weinbaugebiete ermöglicht nicht nur ein sicheres Nachhausekommen nach einer Weinverkostung, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten der regionalen Naherholung. Ich lade alle ein, die Schönheiten der Steiermark auf der Freizeitschiene zu entdecken und zu genießen“, sagt Verkehrsreferent und Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang. Text & Foto: PA_Verkehrsverbund Steiermark

RkJQdWJsaXNoZXIy NTgxNjc=