Drehscheibe Nr. 104 Dezember 2023

9 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | Aufsichtsratsvorsitzender RA Dr. Christoph Leitgeb | INTERVIEW machen und auch für mehr Verkehrssicherheit durch die geplanten neuen Straßenunterführungen sorgen. Darüber hinaus sind die Fahrgäste der GKB mit der Koralmbahn optimal an den österreichischen und internationalen Fernverkehr angebunden. Auch steht der GKB damit die Anbindung an den BaltischAdriatischen Eisenbahnkorridor (von der Ostsee bis an die Adria) offen – welche Möglichkeiten sich daraus für die sehr erfolgreiche Güterverkehrstochter der GKB ergeben, wird die nähere Zukunft zeigen. Drehscheibe: Wie sieht die langfristige Perspektive für die GKB aus – Wo sehen Sie unser Unternehmen in 10 Jahren? AR-Vors. Leitgeb: Vor dem Hintergrund der notwendigen Mobilitätswende Christoph Leitgeb wurde im Jahr 1971 geboren und absolvierte nach dem Gymnasium das Diplomstudium der Molekulargenetik an der Universität Wien. Mag. rer. nat. Leitgeb dissertierte zudem in den Rechtswissenschaften. MMag. Dr. jur. Christoph Leitgeb sammelte danach Erfahrungen in einer internationalen Rechtsanwaltskanzlei und ist seit 2002 Rechtsanwalt. Der Partner in der Kanzlei DSC Doralt Seist Csoklich Rechtsanwälte GmbH ist Experte für Unternehmens- und Gesellschaftsrecht. Als ehemaliger Lektor an der Fachhochschule Wien ist er außerdem Autor zahlreicher Fachpublikationen zum Bank- und Finanzrecht. Im Frühherbst 2023 wurde Rechtsanwalt MMag. Dr. Christoph Leitgeb zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH gewählt. ist der öffentliche Verkehr mit Bus und Eisenbahn das Rückgrat der Mobilität in Österreich. Bisher ist die erste und letzte Meile besonders in dünn besiedelten Regionen eine Schwachstelle des öffentlichen Verkehrs. Dies hat die GKB rechtzeitig erkannt und bietet mit ihren Lösungen im Mikro-ÖV bereits jetzt ein funktionierendes Gesamtkonzept für die Weststeiermark. Der öffentliche Personenverkehr wird in 10 Jahren die Grundlage sowohl für wirtschaftlichen Erfolg als auch für die gesellschaftliche Teilhabe für Regionen abseits der Ballungsräume sein und ich sehe die GKB dafür bereits jetzt sehr gut aufgestellt. Im schon heute voll liberalisierten europäischen Schienengüterverkehr ist die LTE ein international höchst erfolgreicher Player, der für die notwendige weitere Verlagerung von Gütern auf die Schiene bereitsteht. Welche Möglichkeiten durch die neuen Regelungen des Abfallwirtschaftsgesetzes zum Transport von Abfall auf der Schiene konkret für die GKB entstehen können, wird sich bald zeigen; auch hier könnten sich aber erhebliche Marktchancen ergeben. Ich bin der Überzeugung, dass es für die GKB große unternehmerische Chancen gibt, die es gemeinsam mit Mitarbeiter:innen und Management zu identifizieren und umzusetzen gilt. Dies betrifft die GKB als regionales Verkehrsdienstunternehmen ebenso wie die LTE als international tätiges Eisenbahnunternehmen. Drehscheibe: Danke für das Interview!

RkJQdWJsaXNoZXIy NTgxNjc=