Ausgabe 104 | Dezember 2023 Magazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Der oberste Fahrdienstleiter der GKB beendet den Dienst - Generaldirektor a. D. KR Mag. Franz Weintögl geht in den Ruhestand -
2 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 Inhalt / Editorial / Impressum 2 Geschäftsführung - Ein Abschied 3 Die Ära Weintögl - Über 25 Jahre im Dienst der GKB 4 Die GKB wird zur Grazer Stadtbahn - Elektrifizierung von Graz bis Lieboch 6 Der neue GKB-Aufsichtsratsvorsitzende RA Dr. Christoph Leitgeb im Interview 8 Baustellenreport: Beginn der Elektrifizierungsarbeiten am Graz Köflacherbahnhof 10 Historische Betrachtungen - Bahnbauwerke an der Wieserbahn 12 Mittelposter: Gelenktriebwagen im Schneetreiben in Wies-Eibiswald 14 Personal 16 Ganz Kurze Berichte 19 Reisebericht Norddeutschland - Mit Verspätung von Hamburg nach Kiel 24 Technisches Eisenbahnmuseum (TEML) & Steirische Eisenbahnfreunde (StEF) 27 Die Drehscheibe ist das PR-Magazin der GKB. Sie ist eine nach Bedarf erscheinende Informationsschrift. Die Beilage GKB-Intern ist ein Mitarbeiter:innenmagazin. Ein Archiv aller erschienenen Ausgaben finden Sie unter: www.gkb.at Medieninhaber: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) Herausgeber: Mag. Ernst Suppan Redaktion: Mag. Carmen Loibnegger Mag. Ernst Suppan Layout: Jasmin Motschnik Anschrift: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Direktion / Stabsstelle G-PR Köflacher Gasse 35 – 41, 8020 Graz 0316 / 5987 – 315 drehscheibe@gkb.at Druck: Koralpendruckerei Ges.m.b.H. 8530 Deutschlandsberg Auflage: 4500 Stück im Quartal Fotos: Cover: GKB_ cstrobl; Poster: K. Ferk Ansonsten: GKB-Archiv, K. Ferk, J. Motschnik, Mag. C. Loibnegger, oder Mag. E. Suppan bzw. lt. jeweiliger Textanmerkung; Inhalt Impressum Editorial Diese Ausgabe unseres GKBMagazins Drehscheibe begleitet eine echte Zeitenwende. Mit GKB-Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl tritt ein zentraler Akteur der Unternehmensgeschichte den Ruhestand an. Der Kommentar der Geschäftsführung und der Leitartikel widmen sich diesem fast epochalen Ereignis. Außerdem berichten wir über die Zukunft der GKB als Stadtbahn und führen ein interessantes Interview mit dem neuen GKB-Aufsichtsratsvorsitzenden RA MMag. Dr. Christoph Leitgeb. Im Baustellenreport informieren wir über die laufenden Elektrifizierungsarbeiten am Graz Köflacherbahnhof. Der historische Beitrag beleuchtet die Geschichte von Infrastrukturbauten an der Wieserbahn. Im Personalteil stellen wir unsere neue Geschäftsführerin, eine neue Abteilungsleitung und neue Mitarbeiter:innen vor. Die „News and Facts“ behandeln den Fahrplanwechsel 2023/2024, mehrere regionale Themen u.a.m. Für den Reisebericht war die Redaktion in Norddeutschland unterwegs. Und die Steirischen Eisenbahnfreunde berichten über den heurigen Saisonschluss und die geplante Winteröffnung im Technischen Eisenbahnmuseum. von Mag. Ernst Suppan Chefredakteur INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM www.caritas.at Jetzt spenden! Die tiefsten Wunden sind die unsichtbaren. Foto: Getty Images/PeopleImages
3 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | Nach über 25 Jahren an der Spitze der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH geht KR Mag. Franz Weintögl mit 1. Jänner 2024 in den wohlverdienten Ruhestand. Auch die schönsten Dinge im Leben gehen zu Ende und so darf ich mich an dieser Stelle bei Ihnen als langjähriger Geschäftsführer der GKB verabschieden und mich bedanken. Ich danke allen Entscheidungsträger:innen, Aufsichtsratsmitgliedern, Geschäftspartner:innen, Freund:innen, Kolleg:innen und anderen Wegbegleiter:innen, die in dieser langen Zeit durch ihr Engagement dazu beigetragen haben, dass die GKB so erfolgreich wurde. Hervorheben möchte ich hierbei, unseren leider schon verstorbenen ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden und väterlichen Freund Prof. Dr. Franz Eckert, der uns maßgeblich bei der Entwicklung der GKB unterstützt hat. Mein besonderer Dank gilt aber den über 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der GKB, der LTE-group und der Adria Transport, ohne die die Erfolgsgeschichte unserer Unternehmensgruppe nicht möglich gewesen wäre. Gemeinsam haben wir aus einem einzelnen defizitären Staatsbetrieb, einen florierenden und wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmensverbund geschaffen. Mit Innovationen zum Erfolg Das Unternehmen investierte in die Modernisierung der Bahn- bzw. Sicherungstechnikinfrastruktur, die Verjüngung der Busflotte und moderne Schienenfahrzeuge. Als Teil von Verkehrsverbund und SBahn konnte die GKB ihr Mobilitätsangebot immer mehr ausweiten, wodurch die Fahrgastzahlen stark stiegen. Im Gütervon KR Mag. Franz Weintögl GKB-Generaldirektor a. D. Ruhestandsversetzung | GESCHÄFTSFÜHRUNG Über 25 Jahre an der Spitze der GKB - Ein Abschied mit etwas Wehmut verkehrsbereich gründeten wir die Joint Ventures LTE und die Adria Transport, die seit 20 Jahren in fast ganz Europa erfolgreich tätig sind. Die Unternehmensgruppe besteht am freien Markt, auch europaweite Ausschreibungen konnten schon gewonnen werden. Schnell stand als Basis dieses Erfolges die Weiterqualifizierung auf der Agenda. Dafür etablierte die GKB ein erfolgreiches Ausbildungszentrum für Bahnpersonal, aber auch die Lehrlingsausbildung wurde forciert. Im Rahmen der Diversifizierung konnten im FacilityBereich Neunutzungskonzepte für Bahnhöfe, aber auch Immobilienentwicklungsprojekte realisiert werden. Die neueste Innovation ist der Unternehmensbereich Regionalmobilität, womit die GKB erfolgreich Mikro-ÖV-Lösungen für die letzte Meile anbietet. Fast alle Unternehmensteile und Beteiligungen entwickelten sich erstklassig. Die GKB wurde zur größten Privatbahn Österreichs. Daraus hat sich eine europaweit tätige Unternehmensgruppe entwickelt, deren Erträge in der Weststeiermark reinvestiert wurden. Die Zukunft der GKB Die Elektrifizierung eröffnet neue Möglichkeiten für das Unternehmen, wodurch die GKB weiterhin das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region bleibt. Gleichzeitig kommt es zur Umstrukturierung und Neuausrichtung der GKB. In diesen spannenden Zeiten trete ich den Ruhestand daher mit etwas Wehmut an. Ich bin aber sicher, dass auch die neue Geschäftsführung die GKB weiter gut voranbringen wird. Ich wünsche der Unternehmensgruppe und den Mitarbeiter:innen alles Gute für die Zukunft und werde der GKB immer verbunden bleiben.
4 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 sehr erfolgreiche Unternehmensgruppe entwickelt, die aktuell rund 1100 Beschäftigte hat und einer der größten Arbeitgeber in der Weststeiermark ist. Diese Erfolgsgeschichte ist untrennbar mit dem Wirken von Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl verbunden. Beginn der Ära Weintögl Der aus einer Eisenbahnerfamilie stammende Franz Weintögl wurde nach der Matura zuerst bei der heutigen Raaberbahn AG zum FahrdienstleiMit 1. Jänner 2024 tritt Generaldirektor a. D. KR Mag. Franz Weintögl - 65jährig - den Ruhestand an. Er legte als Geschäftsführer den Grundstein für den großen Erfolg der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Durch den Niedergang des Bergbaus wurde eine Neuaufstellung der historischen GKB notwendig. Es erfolgte eine Trennung von Bergbau und Eisenbahnbereich. Am 18. Juni 1998 übernahm der gebürtige Burgenländer Mag. Franz Weintögl die Geschäftsführung der neuen Bahngesellschaft. Aus der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH hat sich im Laufe von über 25 Jahren eine Der oberste Fahrdienstleiter der GKB geht in den verdienten Ruhestand Generaldirektor a. D. KR Mag. Franz Weintögl führte die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH über 25 Jahre lang sehr erfolgreich ter ausgebildet. Danach absolvierte er berufsbegleitend ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Anschließend war er als Experte für Wirtschafts- und Steuerrecht in der Arbeiterkammer Wien im Einsatz. Danach befasste er sich in den Kabinetten der Bundesminister Lacina, Staribacher, Klima und Edlinger vor allem mit steuer- und budgepolitischen Themenstellungen. Als Mag. Franz Weintögl vom damaligen Verkehrsminister Dr. Caspar Einem zum Geschäftsführer des neuen Bahnunternehmens bestellt wurde, stand das Management vor vielen Herausforderungen. Vor allem war es erforderlich, die Unternehmenstätigkeit auf die, durch GESCHÄFTSFÜHRUNG | Ruhestandsversetzung
5 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | die EU geänderten, Rahmenbedingungen abzustimmen. Und auch die eigenen Strecken, Bahnhöfe, Triebfahrzeuge und Busse mussten für die Bevölkerung in der Region attraktiver gemacht werden. Erfolgreich durch Innovation und Diversifikation Die GKB investierte in die Infrastrukturanlagen, auch neue Schienenfahrzeuge wurden beschafft und die Busflotte verjüngt. Als Teil von Verkehrsverbund, SBahn Steiermark und RegioBus konnte die GKB ihr Mobilitätsangebot über die Jahre massiv erweitern. Die Fahrgastzahlen stiegen stark an und der Schwerpunkt der regionalen Geschäftstätigkeit verlagerte sich endgültig zum Personenverkehr. Im Güterverkehrsbereich gründete man die Joint Ventures LTE-group und Adria Transport, die seit 20 Jahren äußerst erfolgreich in Europa tätig sind. Alle Unternehmensteile entwickelten sich gut, die Beteiligungen brachten Erträge und die GKB drehte rasch in die Gewinnzone. Diese neue finanzielle Beweglichkeit ermöglichte nun Reinvestitionen in der Steiermark. So konnte man immer mehr Bahnanlagen modernisieren, aber auch lukrative Immobilienneunutzungen realisieren. Früh setzte die Unternehmensgruppe auch auf gezielte Personalentwicklung. Dafür etablierte die GKB ein erfolgreiches Ausbildungszentrum für Bahnpersonal und bildet selbst Lehrlinge aus. Die Verwaltung wurde gestrafft, die Kosten reduziert und die Kommunikation nachhaltig verbessert. Nachdem früh die gesamte Busflotte erneuert wurde, konnte unter Generaldirektor Weintögl auch die Beschaffung und Implementierung neuer Triebwagen abgeschlossen werden. Seit 2011 bilden 13 moderne Gelenktriebwagen das Rückgrat der Fahrzeugflotte, sie brachten einen großen Qualitätsschub im Eisenbahnpersonenverkehr. Neuestes Innovationsprojekt ist das Geschäftsfeld Regionalmobilität, mit dem man sehr erfolgreich Mikro-ÖV-Lösungen für die letzte Meile anbietet. Elektrifizierung als Zukunftsprojekt Die Elektrifizierung der GKB war für Generaldirektor Weintögl immer eine echte Herzensangelegenheit. Ab 2017 konnte er die neue Dynamik in der Entwicklung des öffentlichen Verkehrs nutzen, um dieses Zukunftsprojekt voranzutreiben. Nach der Planungsphase startete man im Sommer 2022 in die Umsetzung. Es ist dem Einsatz von Generaldirektor Weintögl zu verdanken, dass die GKB eine wirtschaftliche Perspektive entwickeln konnte und sich als regionales Personenverkehrsunternehmen in der Weststeiermark sowie als europaweit tätiges Unternehmen im Güterverkehrsbereich etabliert hat. Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl ist ohne Zweifel eine wichtige Persönlichkeit in der Geschichte der GKB. Text: Mag. Ernst Suppan / Foto: GKB_cstrobl Führung mit neuer Doppelspitze | GESCHÄFTSFÜHRUNG Kontinuität in der Führung - Neue Doppelspitze für die GKB Die Geschäftsführer:innen Mag. Gerald Klug und Dr. Barbara Kleinert übernahmen von Generaldirektor a. D. Mag. Franz Weintögl. Mag. Gerald Klug kam 2017 als Prokurist zur GKB. Teil der Geschäftsführung ist er seit 1. Dezember 2022. Geschäftsführer Mag. Gerald Klug ist für den Infrastrukturbereich und die Konzernfinanzen zuständig, übernahm zuletzt aber zusätzlich auch die Vertretung des scheidenden Geschäftsführers Mag. Franz Weintögl. Neue Doppelspitze Nach Abschluss des öffentlichen Bewerbungsverfahrens bestellte das BMK mit 1. Dezember 2023 erstmals eine Geschäftsführerin für die GKB. Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert steht zukünftig gemeinsam mit GF Mag. Klug an der Spitze des Unternehmens. Wir berichten ausführlich in der nächsten Ausgabe der Drehscheibe. Text: Redaktion / Foto: GKB Mag. G. Klug u. Dr. B. Kleinert bilden nun die Geschäftsführung
6 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 INFRASTRUKTUR | Elektrifizierung von Graz bis Lieboch Die GKB wird zur echten Stadtbahn - S-Bahn-Ausbau im Grazer Südwesten Durch die Elektrifizierung und den Bahnausbau im Südwesten der Landeshauptstadt wird die GKB in Graz zur echten Stadtbahn. Um die aktuell festgelegten Klimaziele zu erreichen, braucht es den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Dafür ist unter anderem die Weiterentwicklung der S-Bahninfrastruktur im Südwesten von Graz notwendig. Dadurch wird die GKB zukünftig zur echten Stadtbahn. Die Elektrifizierung der regionalen S-BahnStrecken und der Ausbau der Bahnanlagen bringen nämlich eine wesentliche Erhöhung der Beförderungskapazitäten bei der GKB und sind technisch, wie wirtschaftlich sinnvoll und notwendig. Das in Bau befindliche Bahnstromsystem ist lange erprobt und garantiert die Versorgung der Bevölkerung mit klimafreundlicher Mobilität. Denn durch die Elektrifizierung der GKB entfällt der Ausstoß von etwa 16.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Moderne Elektrotriebfahrzeuge und zielgerichtete Lärmschutzmaßnahmen werden außerdem die Geräuschentwicklung um die Bahnstrecke in Summe verringern. Bauliche Umsetzung bis Lieboch Die dafür nötigen Elektrifizierungs-, Bahnausbau- und Sicherungstechnikprojekte in Graz und Graz Umgebung sind in zwei Bauabschnitten zusammengefasst. Am 11. September 2023 konnten bereits die Elektrifizierungsarbeiten im Bereich des Graz Köflacherbahnhofes starten. Die Elektrifizierung erfolgt hier von den Bahnanlagen an den Bahnsteigen 8/9 am Hauptbahnhof über den gesamten Graz Köflacherbahnhof bis zum Vorbahnhof auf Höhe des Stadtteils Reininghaus. Die Detailarbeiten im sogenannten Abschnitt 0 werden im aktuellen Baustellenreport näher erläutert. Ein Kernstück der Elektrifizierung Voraussichtlich ab 2025 sollen dann auch die Arbeiten im wichtigen Bauabschnitt 1 beginnen, er reicht vom Vorbahnhof in Graz bis Lieboch. In diesem Abschnitt müssen neben der eigentlichen Elektrifizierung, also der Errichtung von elektrischen Anlagen und der Oberleitungsinstallation, auch für den S-Bahn-Betrieb notwendige Bahnausbaumaßnahmen umgesetzt werden. Besonders wichtig ist die Errichtung eines lediglich 1200 Erste Visualisierung der Nahverkehrsdrehscheibe Peter-Rosegger-Straße mit Unterführung und Begrünungsvorschlag
7 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | Elektrifizierung von Graz bis Lieboch | INFRASTRUKTUR Moderne Bahnanlagen mit Oberleitung bei Sonnenaufgang Meter langen zweigleisigen Abschnitts für Zugbegegnungen zwischen der Wetzelsdorferstraße und der Grottenhofstraße in Graz. Ein darüber hinaus gehender zweigleisiger Ausbau ist derzeit nicht beabsichtigt und daher nicht Teil des eisenbahnrechtlichen Genehmigungsverfahrens. Fortgesetzt wird jedoch die Attraktivierung aller Bahnhöfe und Haltestellen. Im Zuge der Modernisierung von Stellwerks- und Sicherungsanlagen, werden auch in den beiden Bauabschnitten von Graz bis Lieboch die verbleibenden Eisenbahnkreuzungen technisch oder baulich noch besser gesichert. Mehr Sicherheit und Fahrgastkomfort Der Bund, das Land Steiermark, die Stadt Graz und der Infrastrukturbetreiber haben sich insbesondere auf eine Gesamtlösung für mehr Verkehrssicherheit an den Bahnübergängen im Grazer Westen verständigt. Dafür ist die Errichtung von vorerst fünf Unterführungen im Grazer Stadtgebiet geplant, sie werden mit Nahverkehrsdrehscheiben kombiniert. Als barrierefreie Übergangsmöglichkeiten zum innerstädtischen Öffi-Verkehr, verbessern sie die Nutzungsmöglichkeiten der S-Bahn und den Fahrgastkomfort nachhaltig. Die erste dieser Nahverkehrsdrehscheiben mit Unterführung soll in der Peter-Rosegger-Straße entstehen, hier wird die zukünftige Einbindung einer Straßenbahnlinie mitgeplant. Die insgesamt fünf Unterführungen und sechs verbleibenden Schrankenanlagen im Stadtgebiet bringen noch mehr Sicherheit, beschleunigen den Verkehrsfluss und sorgen für eine bessere Lenkung der Verkehrsströme. Der Ausbau der GKB zur Stadtbahn ist ein stimmiges Gesamtpaket, dass die S-Bahn im Südwesten von Graz zur echten Alternative zum Individualverkehr machen wird und Entlastung für die Bevölkerung bringt. Beantwortung technischer und rechtlicher Fragestellungen: 1. Notwendige Grundstücksablösen Der Infrastrukturbetreiber ist bemüht mit eigenen Flächen oder Grundstücken der öffentlichen Hand das Auslagen zu finden. Sollte die Nutzung von Privatflächen nötig sein, wird frühzeitig versucht mit den Betroffenen eine einvernehmliche Lösung zu finden. Zuerst wird an Eigentümer herangetreten die von größeren Grundablösen betroffen sind. Danach werden geringfügig Betroffene kontaktiert. Alle Ablösen erfolgen entgeltlich, d. h. die Flächen werden mit Gutachten bewertet und Eigentümer dementsprechend entschädigt. 2. UVP-Feststellungsverfahren Nach dem rechtskräftigen UVP-Feststellungsbescheid vom 23. November 2020 ist für das Elektrifizierungsprojekt und diese Infrastrukturausbauten keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig. Zudem gilt bei eisenbahnrechtlichen Genehmigungsverfahren, wie bei einer UVP, der aktuelle Stand der Technik und der Wissenschaft als Beurteilungsmaßstab. 3. Umfang des zukünftigen Zugverkehrs Eine Grundlage für den Feststellungsbescheid sind die Planungen für den zukünftigen Zielfahrplan der GKB. Er sieht ab dem Jahr 2028 im am stärksten befahrenen Abschnitt, einschließlich aller Optionen, weniger als 50.000 Zugfahrten pro Jahr vor. Die Umleitung von Fernverkehrszügen über das S-Bahn-Netz ist grundsätzlich nicht vorgesehen. Im Falle von Sperren sollen die Züge lt. ÖBB weiträumig über die Bestandsstrecke im oberen Murtal umgeleitet werden. 4. Wirkung elektromagnetischer Felder Das für die Elektrifizierung genutzte Bahnstromsystem ist seit Jahrzehnten in Verwendung. Die Planung erfolgt nach dem aktuellen Stand der Technik. Es werden alle Gesetze, Normen, Richtlinien, Vorgaben und Empfehlungen eingehalten. In Gutachten werden alle Auswirkungen vorab detailliert untersucht. Daher sind gesundheitliche Gefährdungen nach aktuellem Stand auszuschließen. Vorsorglich werden zudem immer Minderungsmaßnahmen getroffen. Dies bedeutet, dass die Belastung durch elektrische oder magnetische Felder, so gering wie möglich gehalten wird.
8 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 INTERVIEW | Aufsichtsratsvorsitzender RA Dr. Christoph Leitgeb Drehscheibe: Herr Aufsichtsratsvorsitzender, zuerst eine persönliche Frage: Wie oft nutzen Sie die Bahn? AR-Vors. Leitgeb: Ich nutze die Bahn fast immer, wenn ich zu beruflichen Terminen in die diversen österreichischen Landeshauptstädte oder etwa München fahren muss, und regelmäßig im öffentlichen Nahverkehr die S-Bahn. Drehscheibe: Sie sind nun seit rund vier Monaten der Vorsitzende des Aufsichtsgremiums der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Können Sie bereits Aufgabenfelder für die aktuelle Funktionsperiode skizzieren? AR-Vors. Leitgeb: Die nächsten Monate werden sicher noch sehr stark von der Umsetzung der gesetzlich vorgesehenen Übertragung des Teilbetriebs Infrastruktur der GKB auf die ÖBB-Infrastruktur geprägt sein. Der Aufsichtsrat wird diesen Prozess tatkräftig unterstützen, damit so rasch wie möglich die Weichen für die erfolgreiche Zukunft der GKB gestellt werden. Der Abschluss eines neuen Verkehrsdienstevertrages für den elektrischen Betrieb und die Beschaffung moderner E-Fahrzeuge sowie die Evaluierung zukünftiger Investitionen der GKB am Standort Graz werden uns bis zur Inbetriebnahme der Koralmbahn im Dezember 2025 sicher auch intensiv beschäftigen. „Ich bin der Überzeugung, dass es große unternehmerische Chancen gibt.“ Die Redaktion der Drehscheibe interviewte den neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. RA MMag. Dr. Christoph Leitgeb erläutert, wie der Aufsichtsrat die Ausgliederung der Infrastruktur begleitet, spricht aber auch über zukünftige Aufgaben und große unternehmerische Chancen. Drehscheibe: Durch die Infrastrukturausgliederung wird die GKB zu einem absatzorientierten Eisenbahn- und Busverkehrsunternehmen. Bitte erläutern Sie näher, wie der Aufsichtsrat diesen Umstrukturierungsprozess begleitet? AR-Vors. Leitgeb: Zunächst hat der Aufsichtsrat schon nach den gesetzlichen Bestimmungen eine Betriebsausgliederung, wie sie bei der GKB vorgenommen wird, kontrollierend zu begleiten, darüber hinaus aber auch darauf hinzuwirken, dass die Umstrukturierung nach einem straffen, für alle verbindlichen, Zeit- und Zuständigkeitenplan sowie unter klarer Kommunikation abgewickelt wird. Nur so wissen auch alle an der Umstrukturierung direkt Beteiligten und auch alle anderen Beschäftigten der GKB was wann geschieht und welche Auswirkungen damit verbunden sind. Die Übertragung der Infrastruktur an die ÖBB-Infrastruktur AG ist auch vor dem Jahrhundertprojekt der Elektrifizierung der GKB zu sehen, das in der Bündelung aller Kräfte in der Weststeiermark eine Anbindung an die Koralmbahn mit einem einheitlichen technischen Standard ermöglicht. Die Aufgaben und unternehmerischen Chancen des Absatzbereiches bleiben im Kern aber unverändert: Die GKB bleibt DAS Verkehrsunternehmen in der Weststeiermark und bedient mit Bus, Mikro-ÖV und Bahn das Mobilitätsbedürfnis in der gesamten Region. Der Aufsichtsrat wird die GKB nach Kräften dabei unterstützen, die ausschließliche Ausrichtung auf den Absatzbereich nach der Infrastrukturausgliederung zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Drehscheibe: Welche konkreten Projekte stehen in den nächsten Jahren im Rahmen dieser Neuausrichtung der GKB auf der Agenda? AR-Vors. Leitgeb: Unmittelbar steht die Verhandlung und der Abschluss des neuen Verkehrsdienstevertrags ganz oben auf der Agenda für den Absatzbereich. Dieser soll bis zum Fahrplanwechsel 2023/2024 im Dezember abgeschlossen werden und sichert den E-Betrieb im Rahmen einer Direktvergabe für die nächsten 10 Jahre. Darauf aufbauend und um den Eisenbahnbetrieb auch nach Inbetriebnahme des Koralmtunnels weiter führen zu können, ist die Beschaffung neuer E-Triebfahrzeuge notwendig. Die GKB hat hier bereits die ersten notwendigen Schritte in die Wege geleitet, um diese möglichst rasch zu beschaffen und für die Zeit bis zur Auslieferung der E-Triebfahrzeuge einen Betrieb mit geeigneten E-Lokomotiven sicherzustellen. Abseits der Schiene sehen wir im Aufsichtsrat auch die hervorragende Arbeit der GKB im Busbereich und im Mikro-ÖV – auch hier sehe ich Potential für die weitere erfolgreiche Weiterentwicklung. Drehscheibe: Was bringen die Elektrifizierung der GKB und die Inbetriebnahme der Koralmbahn mittelfristig für den Zentralraum Graz und die Steiermark? AR-Vors. Leitgeb: Die Anbindung an die Koralmbahn bringt einerseits große technische Veränderungen und andererseits auch großes Entwicklungspotential für die GKB mit sich. Die Umstellung auf das europäische Zugsicherungssystem ETCS macht neue, elektrisch betriebene Fahrzeuge für die GKB notwendig. Diese neuen Fahrzeuge ermöglichen erst die umfangreichen Fahrplanausweitungen und den Ausbau des S-Bahn-Angebots in der Weststeiermark. Die umfangreichen Infrastrukturmaßnahmen in Zusammenhang mit der Koralmbahn – auch am Netz der GKB – werden die GKB auch als Stadtbahn in Graz noch attraktiver
9 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | Aufsichtsratsvorsitzender RA Dr. Christoph Leitgeb | INTERVIEW machen und auch für mehr Verkehrssicherheit durch die geplanten neuen Straßenunterführungen sorgen. Darüber hinaus sind die Fahrgäste der GKB mit der Koralmbahn optimal an den österreichischen und internationalen Fernverkehr angebunden. Auch steht der GKB damit die Anbindung an den BaltischAdriatischen Eisenbahnkorridor (von der Ostsee bis an die Adria) offen – welche Möglichkeiten sich daraus für die sehr erfolgreiche Güterverkehrstochter der GKB ergeben, wird die nähere Zukunft zeigen. Drehscheibe: Wie sieht die langfristige Perspektive für die GKB aus – Wo sehen Sie unser Unternehmen in 10 Jahren? AR-Vors. Leitgeb: Vor dem Hintergrund der notwendigen Mobilitätswende Christoph Leitgeb wurde im Jahr 1971 geboren und absolvierte nach dem Gymnasium das Diplomstudium der Molekulargenetik an der Universität Wien. Mag. rer. nat. Leitgeb dissertierte zudem in den Rechtswissenschaften. MMag. Dr. jur. Christoph Leitgeb sammelte danach Erfahrungen in einer internationalen Rechtsanwaltskanzlei und ist seit 2002 Rechtsanwalt. Der Partner in der Kanzlei DSC Doralt Seist Csoklich Rechtsanwälte GmbH ist Experte für Unternehmens- und Gesellschaftsrecht. Als ehemaliger Lektor an der Fachhochschule Wien ist er außerdem Autor zahlreicher Fachpublikationen zum Bank- und Finanzrecht. Im Frühherbst 2023 wurde Rechtsanwalt MMag. Dr. Christoph Leitgeb zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH gewählt. ist der öffentliche Verkehr mit Bus und Eisenbahn das Rückgrat der Mobilität in Österreich. Bisher ist die erste und letzte Meile besonders in dünn besiedelten Regionen eine Schwachstelle des öffentlichen Verkehrs. Dies hat die GKB rechtzeitig erkannt und bietet mit ihren Lösungen im Mikro-ÖV bereits jetzt ein funktionierendes Gesamtkonzept für die Weststeiermark. Der öffentliche Personenverkehr wird in 10 Jahren die Grundlage sowohl für wirtschaftlichen Erfolg als auch für die gesellschaftliche Teilhabe für Regionen abseits der Ballungsräume sein und ich sehe die GKB dafür bereits jetzt sehr gut aufgestellt. Im schon heute voll liberalisierten europäischen Schienengüterverkehr ist die LTE ein international höchst erfolgreicher Player, der für die notwendige weitere Verlagerung von Gütern auf die Schiene bereitsteht. Welche Möglichkeiten durch die neuen Regelungen des Abfallwirtschaftsgesetzes zum Transport von Abfall auf der Schiene konkret für die GKB entstehen können, wird sich bald zeigen; auch hier könnten sich aber erhebliche Marktchancen ergeben. Ich bin der Überzeugung, dass es für die GKB große unternehmerische Chancen gibt, die es gemeinsam mit Mitarbeiter:innen und Management zu identifizieren und umzusetzen gilt. Dies betrifft die GKB als regionales Verkehrsdienstunternehmen ebenso wie die LTE als international tätiges Eisenbahnunternehmen. Drehscheibe: Danke für das Interview!
10 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 Am 11. September 2023 begann die Aufstellung der Oberleitungsmasten im Bereich des Graz Köflacherbahnhofs und Teilen des Hauptbahnhofs. Für diesen sogenannten Abschnitt 0 liegt bereits seit einiger Zeit eine eisenbahnrechtliche Genehmigung für die Elektrifizierungs- und Ausbauarbeiten vor. Im Herbst 2023 wurden nun im ersten Schritt die Maststellarbeiten umgesetzt. Den Zuschlag für die Errichtung der Oberleitungsmasten bzw. die Installation der Oberleitung im Abschnitt 0 erhielt das Unternehmen EUROPTEN. 140 Oberleitungsmasten aufgestellt Die hochprofessionelle Spezialfirma stellte im gesamten Bahnhofsbereich bis Ende November 2023 etwa 140 Oberleitungsmasten auf, schlußendlich werden es dort 192 Masten sein. Die durchschnittlich 14,50 Meter langen Betonmasten können entweder mit einem dieselelektrischen Motorturmwagen mit Kran aufgestellt werden oder man nutzt ein spezielles Maststellgerät. Bei der Mastaufstellung gräbt ein Bagger zuerst die Erde bis zur Fundamentoberkante ab, sie ist etwa 1,5 Meter unter der Schienenoberkante. Danach kommt ein schweres Rammgerät zum Einsatz, welches das Fundament in den Boden rammt, wodurch es leider zu einer gewissen Geräuschentwicklung kommt. Diese Masten wurden großteils mit dem Kran des Motorturmwagens (MTW) ins Fundament gestellt, vereinzelt kam ein Maststellgerät (Mage) zum Einsatz. Nach der Masteinrichtung wird das Fundament mit Kies verdichtet und abgedeckt. Dann sind die Oberleitungsmasten fest im Boden verankert und bilden geBAUSTELLENREPORT | Elektrifizierung am Graz Köflacherbahnhof Start der Elektrifizierungsarbeiten im Bereich Graz Köflacherbahnhof meinsam eine Mastgasse. Auch im Übergangsbereich zum Hauptbahnhof und im Bereich der Bahnsteige 8 und 9 wurden Oberleitungsmasten gesetzt. Oberleitungen werden gespannt Am 23. November 2023 begannen, mit der Installation der Spitzenleitungen, auch die eigentlichen Oberleitungsarbeiten. Nächstes Jahr werden dann 12 km Oberleitung in Kettenaufhängung im Bereich des Graz Köflacherbahnhofes installiert. Ausbauarbeiten in Graz Ebenfalls Anfang 2024 starten die ersten Auch im Bereich der Bahnsteige 8 / 9 am Hauptbahnhof wurden schon Masten aufgestellt Ausbauarbeiten an der Bahnhofsinfrastruktur und den Bahnanlagen im Bereich des Graz Köflacherbahnhofs. So werden ab Jänner 2024 die Schüttarbeiten für die neue Abstellanlage durchgeführt, sie wird insgesamt acht Gleise haben und im Bereich zwischen dem Gleisbogen zum Hauptbahnhof Graz und der Traktion entstehen. Diese und weitere Ausbaumaßnahmen am Betriebsgelände in Graz sind Teil der notwendigen Abstell-, Wartungs- und Instandhaltungsinfrastruktur für den elektrischen Betrieb, der bei der GKB mit Fahrplanwechsel 2025 aufgenommen werden soll. Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH bittet die Anrainer:innen und die Bevölkerung um Verständnis für laufende und zukünftige Baumaßnahmen. Text: Mag. E. Suppan Beratung: Dipl.-Ing. Martin Waltl Fotos: GKB_Ferk
11 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | Elektrifizierung am Graz Köflacherbahnhof | BAUSTELLENREPORT Die Oberleitungsmasten wurden per Zug angeliefert und bis zur Aufstellung auf dem Gelände des Graz Köflacherbahnhofes gelagert Mastschuhsetzung mit Rammgerät Mastgasse im Übergangsbereich zur GKB Maststellarbeiten am Graz Köflacherbahnhof
12 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 Mit der Geschichte der Wieserbahn sind viele weitere historische Bauwerke verbunden. Anlässlich des 150. Jubiläums der Wieserbahn möchten wir auch näher auf zwei dieser Infrastrukturbauten eingehen. Am 28. Februar 1871 beschloss die Generalversammlung der Graz-Köflacher Bahn den Bau einer Flügelbahn von Lieboch ins südweststeirische Wies. Die Konzession für den Bau der Strecke wurde am 8. September 1871 erteilt. Danach konnte bei Kilometer 0,00 in Lieboch mit der kommissionellen Begehung der Trasse für die sogenannte „Wieserbahn“ begonnen werden. Trotz vieler Auflagen begann der Bau noch im Oktober 1871. Die Arbeiten schritten so zügig voran, sodass die knapp 51 Kilometer lange Bahn schon nach gut einjähriger Bauzeit fertig war. Mit der feierlichen Eröffnung am 8. April 1873 begann die mittlerweile 150jährige Erfolgsgeschichte der „Wieserbahn“. Neben der eigentlichen Bahnstrecke mit ihren Gleis- und Sicherungstechnikanlagen oder Kunstbauten, mussten auch viele Infrastrukturanlagen neu errichtet werden. So waren Aufnahmegebäude mit Fahrdienstleitungen und Warteräumen, Heizhäuser, Abstellschuppen, Magazine oder Verwaltungs- bzw. Sozialgebäude notwendig. Später wurden auch komplexe mechanische Stellwerksanlagen, wie für die GKB typische Perron-Stellwerke oder das Deutschlandsberger Mittelstellwerk errichtet. Das Museum im alten Heizhaus Untrennbar mit der Geschichte der Wieserbahn sind die Heizhäuser in Lieboch und Wies verbunden, die ebenfalls um 1873 erbaut wurden. Der größere Gebäudekomplex in Lieboch wird heute von den Steirischen Eisenbahnfreunden als Eisenbahnmuseum genutzt. In dem aus Stein errichteten Heizhaus mit Holzdachstuhl ist auf zwei Gleisen ausreichend Platz für zwei bis vier Dampflokomotiven, wobei ein Gleiszugang zum Bahnhof gegeben war. Der Museumsbereich, also das eigentliche Heizhaus diente damals als Vorheiz- und Servicebereich für den Dampfloktraktionsstandort am Beginn der Wieserbahn. Das Gebäude am Rand des Geländes, wo heute das Land Steiermark eingemietet ist und welches zuvor als Wirtshaus genutzt wurde, war als Sozial- und Verwaltungsgebäude in Verwendung. Das sehenswerte Museum beherbergt eine Ausstellung zur Geschichte der GKB. Im Freigelände stehen Signale, ein originales Perron-Stellwerk, ein Wasserkran und Waggons. Mit Unterstützung der Gemeinde Lieboch und der GKB betreiben die Steirischen Eisenbahnfreunde im historischen Heizhaus ein Museum Historische Bauten an der Wieserbahn HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | 150 Jahre Heizhaus Lieboch
13 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | 110 Jahre Stellwerk Deutschlandsberg Das historische Stellwerk von Deutschlandsberg ging erst am 13. Februar 1913 in Betrieb. Vierzig Jahre nach Eröffnung der Bahnlinie von Lieboch nach Wies-Eibiswald und damit später als in anderen Bahnhöfen der GKB, hielt die damals modernste Sicherungstechnik auch dort Einzug. Heute beherbergt das von den Steirischen Eisenbahnfreunden betreute und denkmalgeschützte Mittelstellwerk eine kleine Ausstellung und kann auf Anfrage besichtigt werden. Das Stellwerk der Bauart SBW 500 erfüllte seine Funktion 78 Jahre lang, bis es 1991 durch ein modernes Relaisstellwerk des Typs VGS 80 ersetzt wurde. Mittlerweile wurde nun ein elektronisches Stellwerk (ESTW) am Bahnhof Deutschlandsberg Stadt installiert und die Fahrdienstleitung übersiedelte in die neue Betriebsleitzentrale in Lieboch. Text: Mag. Ernst Suppan Fotos: Danila Amodeo und GKB_Ferk Das 1913 in Betrieb genommene historische Mittelstellwerk von Deutschlandsberg ist gut erhalten 110 Jahre historisches Stellwerk | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN Der schöne und eingezäunte Freibereich des Eisenbahnmuseums in Lieboch Im Eisenbahnmuseum finden immer wieder Events statt
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16 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 Dr. Barbara Kleinert wurde von Bundesministerin Leonore Gewessler zur GKB-Geschäftsführerin bestellt und folgt damit Geschäftsführer KR Mag. Franz Weintögl nach. Nach Abschluss des öffentlichen Bewerbungsverfahrens bestellte das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Infrastruktur, Mobilität, Innovation und Technologie mit 1. Dezember 2023 erstmals eine Geschäftsführerin für die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Die neue Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert steht damit nun gemeinsam mit Geschäftsführer Mag. Gerald Klug an der Spitze des steirischen Traditionsunternehmens. Viel Expertise und Erfahrung im Verkehrsbereich Dr. Barbara Kleinert stammt ursprünglich aus Berlin und hat ihr Doktoratsstudium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Tübingen abgeschlossen. Nach einer wissenschaftlichen Karriere übersiedelte sie mit ihrer Liebe nach Graz und fand bei den Steiermärkischen Landesbahnen ihren beruflichen Anker. Dort zeichnete Dr. Barbara Kleinert für den Bereich Personenverkehr - Verkehrsplanung und kommerzielle Dienste zuständig. Nach Aufspaltung der StLB und Wandel des Absatzbereiches zur Steiermarkbahn und Bus GmbH verantwortete sie den Gesamtbereich Personenverkehr. In den fast acht Jahren bei den StLB bzw. StB konnte die versierte Managerin einige Fahrplanerweiterungen und Fahrplanverbesserungen - z. B. auf der Murtalbahn - umsetzen, aber vor allem große Fahrgaststeigerungen erreichen. Ab 1. Februar 2022 leitete Dr. Barbara Kleinert das Regionalmanagement der ÖBB-PerPERSONAL | Neue Geschäftsführerin für GKB Erstmals Geschäftsführerin bei GKB GF Mag. Gerald Klug hieß Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert herzlich willkommen sonenverkehr AG in Salzburg. Dort war sie für über 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Salzburg und die Qualitätssicherung im Personenverkehr auf der Schiene verantwortlich. Die Zukunft der GKB mitgestalten „Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH, als „GKB“ der Inbegriff sich kontinuierlich entwickelnder Mobilität mit Bus, Bahn und Mikro-ÖV-Angeboten in der Süd-West-Steiermark, steht mitten im größten Entwicklungsschritt ihrer Geschichte. Die Elektrifizierung der Bahn verspricht dem Gesamtmobilitätsdienstleister von der ersten bis zur letzten Meile einen Bedeutungs- und Wachstumsschub zu verleihen. So wie der technische Systemwechsel noch viele weitere Veränderungen von den Fahrzeugen bis zu den Werkstätten mit sich bringt, tritt das Unternehmen nach dem organisatorischen Systemwechsel durch die Trennung von Netz und Betrieb auch hier in weiter zu gestaltende Strukturveränderungen. Ich bin überzeugt, dass die GKB dank der engagierten und motivierten Mitarbeiter:innen die Herausforderungen der kommenden Zeit meistern und daran wachsen werden. Ich freue mich darauf, zusammen mit den Kolleg:innen in diese neue Ära der Graz-Köflacher Bahn und Bus GmbH zu treten“, erklärt Dr. Barbara Kleinert bei Dienstantritt. Die Führungskräfte und die Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter der GKB freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit und wünschen Dr. Barbara Kleinert alles Gute für die neue Aufgabe. Text: Redaktion / Foto: GKB_Motschnik
17 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | GKB-Lehrlingsworkshop zu Diversität Lehrlingsworkshop & Neue Abteilungsleitung | PERSONAL Am 2. November 2023 wurde im Rahmen der betrieblichen Lehrlingsausbildung erneut ein Workshop zum Thema Diversität angeboten. Ziel solcher Veranstaltungen ist es, den Lehrlingen einen über die duale Lehrausbildung hinausgehenden Blickwinkel zu vermitteln und zur Allgemeinbildung beizutragen. Zu Beginn gab es für die Auszubildenden durch Sozialpädagogen Jörg Kapeller von der ARGE-Jugend eine Einführung ins Verständnis von Diversität. Die Lehrlinge erhielten dabei u. a. einen Überblick über grundlegende Rechte, die allen zukommen, unabhängig von Geschlecht, Identität, Alter, Einschränkung, Religion, Nationalität oder Hautfarbe. Schwerpunkte Nach der Mittagspause erläuterte die Vortragende Verena Ulrich die Diversität im arabischen Kulturraum. Schlussendlich befassten sich die Lehrlinge mit Guy Rolins Nguiateu Kamtamdjou auch mit der Diversität im afrikanischen Kulturraum. Die jungen Mitarbeiter:innen hatten Spaß, haben viel gelernt und genossen den Blick über den Tellerrand. Das Unternehmen freut sich, dass auch soziale Angebote von den Lehrlingen gut angenommen werden. Text: ES / Foto: GKB_Motschnik Die GKB-Lehrlinge beim Workshop zum Thema „Diversität - Miteinander in Vielfalt" Umstrukturierung mit großer Expertise Seit nunmehr Mai 2023 leitet der ausgewiesene IT-Experte David Genge die Informationstechnologie der GKB. Hansjörg Wruss wurde zu seinem Stellvertreter bestellt. Der studierte Informatiker David Genge, BSc bringt langjährige Erfahrung als IT-Leiter in namhaften Unternehmen in der DACH-Region mit. David Genge erhielt, zusammen mit seinem erneuerten Team, die Aufgabe die Informationstechnologie, der eine Schlüsselfunktion in der GKB zukommen wird, auf bevorstehende Aufgaben - wie z. B. die Ausgliederung der Infrastruktur oder die NIS2-Richtlinie - vorzubereiten. Weiters stehen Datensicherheit, Datenschutz und die dafür notwendigen Maßnahmen im Fokus der Tätigkeit. Ihm zur Seite steht mit Hansjörg Wruss ein langjähriger IT-Spezialist der GKB/LTE-Informationstechnologie. Privat beschäftigt sich David Genge mit Fotografie und ist gerne in den österreichischen Bergen unterwegs. Text & Foto: ES Stellvertreter Hansjörg Wruss und IT-Abteilungsleiter David Genge, BSc (v. l.)
18 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 PERSONAL | Neuaufnahmen 4. Quartal 2023 / Berufsinfomesse Aktuelle Erweiterungen im GKB-Team Christina Melcher Zugbegleiterin i.A Cornelia Hammer Zugbegleiterin i.A DI (FH) Andreas Piruchta Mitarbeiter der Leitung Werkstätte Milea Diana Kundenbetreuerin / RM Philipp Pfemeter Zugbegleiter i.A. Krunoslav Natkaj Buslenker Florin-Vasile Ornea Buslenker Die Graz-Köflacher Bahn und Busbtrieb GmbH befindet sich in einer Ausbauphase und erweitert ständig ihren Personalstand. Unser Unternehmen bietet Interessierten, teilweise bezahlte, Ausbildungen in fast allen Bahnberufen an. Triebfahrzeugführer:innen oder Buslenker:innen werden fast laufend gesucht, aber es gibt auch andere interessante Berufe - z. B. im Bereich Regionalmobilität. Bei der GKB ergeben sich zudem Chancen für Berufsumsteiger:innen. Jobs mit Zukunft Die öffentliche Mobilität bietet eine krisensichere Arbeitsplatzperspektive, sowie ein spannendes und abwechslungsreiches Arbeitsumfeld. Interessierte finden INFOS unter www.gkb.at. Text: Redaktion / Fotos: GKB WANN? Freitag, 19. Jänner 2024, 8-14 Uhr Samstag, 20. Jänner 2024, 9-13 Uhr WO? Sporthalle Voitsberg Helmut-Glaser-Str. 2, 8570 Voitsberg WWW.GALOPP-ZUKUNFT.AT 19. & 20. Jänner 2024 Sporthalle Voitsberg Im Galopp in die Zukunft Die Bildungs- und Berufsinfomesse der Lipizzanerheimat Unterstützt aus Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes. Fr, 19.01.24, 8-14 Uhr | Sa, 20.01.24, 9-13 Uhr www.galopp-zukunft.at Eintritt frei!
19 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | Einstellung der GKB App | GANZ KURZE BERICHTE
20 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 GANZ KURZE BERICHTE | Fahrplanwechsel 2023 / 2024 Mit Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 kommt es erneut zu Verbesserungen bei der S-Bahn Steiermark. Bei der GKB gibt es bereits seit April Angebotsausweitungen am Abend und an den Wochenenden. Die S-Bahn Steiermark ist eine Erfolgsgeschichte: An Werktagen nutzen täglich über 50.000 Fahrgäste die insgesamt 630 S-Bahn-Verbindungen. Das ist eine Fahrgaststeigerung von 46 Prozent seit dem Start der S-Bahn im Jahr 2007. „In den vergangenen Jahren haben wir in der gesamten Steiermark den Ausbau des öffentlichen Verkehrs vorangetrieben und das Angebot stetig verbessert. Auch im kommenden Jahr haben wir so viel Geld wie noch nie für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs reserviert. Nun liegt es an uns allen, Werbung für den öffentlichen Verkehr zu machen, damit wir noch mehr Steirer:innen vom Umstieg auf die Öffis überzeugen“, freut sich Verkehrsreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang. Verbesserungen im S-Bahnverkehr in der Steiermark Mit 10. Dezember 2023 wird das SBahn-Angebot in der Obersteiermark erneut erweitert. Der Freizeitverkehr auf den Strecken der S8 der S9 macht Dank durchgehender Stundentaktung einen Sprung nach vorne: An Samstagen werden künftig 14 zusätzliche Verbindungen angeboten, an Sonn- und Feiertagen sind es 19 zusätzliche Verbindungen, die zur Verfügung stehen werden. Auf der S3 gibt es zwei neue Verbindung von Graz bis Fehring an Samstagen, Sonn- und Feiertagen. Auf der S5 in Richtung Süden gibt es einen zusätzlichen Verstärkerzug um 16:28 Uhr ab Graz nach SpielfeldStraß und eine neue S-Bahn ab Leibnitz um 19:40 Uhr bis Graz Hauptbahnhof (an 20:20 Uhr). Zudem werden drei neue D-Zug-Paare von Graz nach Maribor geführt. Diese „Ausweitungen des AngeboVerkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang (3. v. r.) und GKB-Geschäftsführer Mag. Gerald Klug (2. v. l.) mit den Partnern der S-Bahn Steiermark Neuer S-Bahn-Fahrplan bringt Stundentakt in der Obersteiermark
21 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | Fahrplanwechsel 2023 / 2024 | GANZ KURZE BERICHTE tes kommen unseren Fahrgästen zugute und schreiben die Erfolgsgeschichte der S-Bahn fort“, zeigt sich Dr. Peter Gspaltl der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Steiermark begeistert. Änderungen im Fernverkehr Ein zusätzliches Zugpaar wird zwischen Graz und Linz verkehren (8:56 Uhr ab Graz, 15:55 Uhr ab Linz). Der letzte Zug von Wien nach Graz wird um 30 Minuten nachverlegt und bietet somit eine bessere Heimfahrmöglichkeit nach Veranstaltungen. Der Fernverkehr zwischen Wien und Villach wird neu sortiert und der Nachtzug von Graz ins polnische Warschau entfällt zukünftig. Bahnausbau in der Weststeiermark Nach Angebotsausweitungen auf den Linien S61 und S7 im April sind in der Weststeiermark zukünftig alle Aktivitäten auf die Koralmbahn ausgerichtet. Mit Dezember 2025 wird der Wieserbahn eine wichtige Zubringerfunktion zum internationalen Bahnverkehr zukommen. Zeitgleich sollen dort die ersten elektrischen S-Bahnen der GKB fahren, weshalb zurzeit schon an der Elektrifizierung gearbeitet wird. „In der Weststeiermark entsteht gerade eine hochmoderne Bahninfrastruktur, die dort zukünftig noch mehr Angebotsausweitungen bei der S-Bahn Steiermark und beim RegioBus erlaubt. Mit der Elektrifizierung der S-Bahn-Strecken und der Attraktivierung von Bahnhaltestellen arbeiten wir mit Nachdruck an einem klimafreundlichen Öffi-Netz, das eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bei der GKB bringen soll und massiv zur Erreichung der Klimaziele beiträgt,“ berichtet Geschäftsführer Mag. Gerald Klug von den Vorhaben der GKB. Text: Red. / Fotos: Chris Zenz / Grafiken: GKB & Verbund Die Elektrifizierung der GKB macht ab 2028 eine 30-Minuten-Taktung möglich Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang an den Schalthebeln der S-Bahn Steiermark Alle wichtigen Zahlen, Daten und Fakten zur S-Bahn Steiermark seit 2007
22 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 GANZ KURZE BERICHTE | Region und Menschen GKB unterstützt Kinderschutzzentrum Am 6. Dezember 2023 übergab Soziallandesrätin Mag. Doris Kampus gemeinsam mit Geschäftsführer Mag. Gerald Klug und Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert von der GKB einen Scheck über 1000 Euro an die Kinderfreunde Steiermark. Die Landesvorsitzende der Kinderfreunde, Alexia Getzinger, hob „die Wichtigkeit von finanziellen Zuwendungen für die Arbeit der Hilfsorganisation hervor und bedankte sich herzlich bei der GKB.“ Die Spende kommt dem Kinderschutzzentrum der Kinderfreunde Steiermark zugute. Außerdem hatte die GKB noch ein paar Geschenkpakete mit Eisenbahnspielzeug dabei, die vor Weihnachten über Einrichtungen der steirischen Kinderfreunde an bedürftige Kinder verteilt werden. Soziales Engagement der GKB Für die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH stehen neben dem wirtschaftlichen Erfolg, vor allem die Menschen im Zentrum der unternehmerischen Aktivitäten. „Als regionales Traditionsunternehmen hat die GKB eine soziale Verantwortung für die Bevölkerung in der Steiermark. In der Weihnachtszeit bemühen wir uns daher, schon seit vielen Jahren, mit konkreten Aktionen gegen Armut oder Missstände vorzugehen“, erklärt Geschäftsführer Mag. Klug die Motivation für das soziale Engagement vor den Festtagen. „Ganz besonders betroffen macht uns, die steigende Kinderarmut und die oft damit verbundene Gewalt gegen die Kleinsten in der Gesellschaft,“ erläutert Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert die diesjährige Zweckwidmung. „Kinder sind leider viel zu oft von Armut oder gar Gewalt betroffen. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Armen zu helfen und die Schwachen so gut wie möglich zu schützen“, betont Soziallandesrätin Doris Kampus, die sich bei der GKB und den Kinderfreunden Steiermark für ihr Engagement herzlich bedankte. Text: PA_GKB / Foto: GKB_Suppan GFin Binder u. LV Getzinger von den Kinderfreunden nahmen den Scheck von GF Klug, LRin Kampus und GFin Kleinert entgegen (v. l.)
23 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | Beherzter Einsatz - Mitarbeiter der GKB retten Greifvogel Region und Menschen | GANZ KURZE BERICHTE Am 24. Oktober 2023 kollidierte der Greifvogel mit einem Personenzug der GKB in der Weststeiermark. Die Oberbaumitarbeiter Emmerich Müller und Gerhard Koinegg konnten den braunen Mäusebussard am Ort des Geschehens bergen. Danach übergaben die beiden Kollegen den eleganten Greifvogel in Lieboch der Polizei, die die fachmännische Versorgung in die Wege leitete. Unser Unternehmen dankt den beherzten Mitarbeitern und den Polizeibeamten für ihren Einsatz im Namen des Tierschutzes! Text: Red. / Foto: privat Emmerich Müller mit dem Mäusebussard Sportsponsoring Die GKB sponsert schon seit vielen Jahren den Breitensport in der Region Weststeiermark und im steirischen Zentralraum. Im Herbst 2023 konnte die GKB ein Sponsoring mit dem erfolgreichen Damenteam des SV Raiba Straßgang realisieren, wodurch funktionale Trainingsshirts für die Fußballdamen angeschafft werden konnten. Die Damenmannschaft hält aktuell den 5. Platz in der Tabelle der steirischen Frauenlandesliga. Auch die Jugendmannschaft des ATUS Sadiki Bau Bärnbach unterstütze die GKB bei der Beschaffung von neuen Dressen. Unser Unternehmen wünscht allen jungen Sportler:innen weiterhin viel Erfolg. Text: Red. / Foto: privat Damenteam des SV Raiba Straßgang mit den neuen Dressen 150. Jubiläum der Bergbau-Kolonie Vortragsabend in PölfingBrunn zur Geschichte des Ortes und der Wieserbahn. Gemeinderat Karl Sommer und Karl-Heinz Grubelnik führten bereits im Spätsommer durch einen geschichtsreichen Abend. Sie präsentierten einen fesselnden Vortrag über die Bergarbeitersiedlung und die Geschichte der Bahn in Pölfing-Brunn. Für die Besucher:innen gab es auch ein Rahmenprogramm mit Bewirtung und für Interessierte eine Gedenkmünze. Text: Red. / Foto: GKB_Ferk Das 150. Jubiläum wurde mit einer Veranstaltung gewürdigt
24 | Ausgabe 104 - Dezember 2023 Sitzeinheit in einem deutschen Intercity-Express von Kiel nach Hamburg Meine letzte Reise führte in den Norden von Deutschland: Die Hansestadt Hamburg ist ohnehin immer eine Reise wert, aber auch das kleinere Kiel hat viel Charme. Der Bahnverkehr dorthin ist wohl oft verspätet, jedoch nicht so schlecht wie sein Ruf. Nach der Ankunft am Flughafen ging es direkt zum Hamburger Hauptbahnhof. Dort kann man problemlos und mit einer übersichtlichen Bedienoberfläche Tickets am Automaten lösen. Es gibt aber auch ein Reisecenter der Deutschen Bahn AG mit sehr freundlichem Personal. Mein Regional-Express mit der Bezeichnung RE 711272 von der DB Regio AG mit der planmäßigen Abfahrt um 15:43 Uhr fuhr bereits mit leichter Verspätung los. An den Anzeigen außen an der geräumiPer Zug von Hamburg nach Kiel - Mit Verspätung an die Ostsee Hauptbahnhof Hamburg - Zentraler Nah- und Fernverkehrsknotenpunkt der Hansestadt REISEBERICHT | Von Hamburg nach Kiel
25 Ausgabe 104 - Dezember 2023 | Von Hamburg nach Kiel | REISEBERICHT gen Doppelstockgarnitur und innen im Fahrgastraum war der Zielbahnhof gut ersichtlich. Man wusste also, ob man sich im richtigen Zugteil befindet. Denn es wurde schon vor der Abfahrt mittels Durchsagen am Bahnsteig und im Zug darauf hingewiesen, dass nur ein Zugteil in Richtung Kiel Hauptbahnhof verkehrt. Nach einem ersten Halt in Elmshorn kam der Zug schon etwas verspätet in Neumünster an und wurde dort geteilt, der zweite Zugteil in Richtung Kiel kam danach erst mit fast 10 Minuten Verspätung dort an. Der Kieler Hauptbahnhof ist ein als Backsteinbau ausgeführter Kopfbahnhof in unmittelbarer Nähe zum Hafen, der noch etwas den Charme vergangener Tage versprüht. Kiel – Die Perle an der Ostsee Kiel ist die Landeshauptstadt des deutschen Bundeslandes Schleswig-Holstein und dessen Regierungssitz. Die Stadt liegt an der Kieler Förde und lebt mit dem Meer, vom Hafen und mit der Marine. Kiel erlangte ab dem Jahr 1872 durch die Gründung der kaiserlichen Kriegsmarine an Bedeutung. Aus der mittelalterlichen Hansestadt entwickelte sich bald eine mondäne Flottenstadt. Nach der Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals durch Kaiser Wilhelm II. nahm die Entwicklung der Stadt weiter an Schwung auf, der heutige Kiel Canal ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Nach dem ersten Weltkrieg verlor Kiel etwas an Bedeutung. Später wurden zudem große Teile der alten Stadt bei den Bombenangriffen im 2. Weltkrieg zerstört, wodurch Kiel nun einen eher modernen Eindruck im Stil der 1950iger Jahre vermittelt. Sehenswürdigkeiten sind u. a. das Kieler Schloss, das kleine Schifffahrtsmuseum, das Aquarium Kiel oder der örtliche botanische Garten. Am ebenfalls sehenswerten Kieler Hafen fand sich kurz Zeit für eine Stippvisite an den großen Piers, wo die Fähren nach Oslo in Norwegen und viele Ostseekreuzfahrtschiffe ablegen. Danach quartierten wir uns im kleinen Hotel des Kieler Yacht-Clubs ein. Das wunderschöne und exquisite Haus, mit Blick auf den Jachthafen, hat eine perfekte Lage an der Ostsee. Der 1887 gegründete Kieler Yacht-Club veranstaltet mit der „Kieler Woche“ eines der größten Segelevents Deutschlands und ist die erste Adresse für den Segelsport an der deutschen Ostseeküste. Aufgrund einer privaten Einladung konnte unsere kleine Gruppe am nächsten Tag den Stützpunkt der Bundesmarine in Kiel-Wik besuchen, wo wir uns von der Leistungsfähigkeit und Professionalität der Marinesoldat:innen des Unterstützungsgeschwaders der Einsatzflottille 1 überzeugen konnten. Der Kieler Yacht-Club und sein Hotel (li. hinten) bieten einen einmaligen Blick auf die Förde Eine Doppelstockgarnitur im norddeutschen Nahverkehr Exklusive Segeljachten in der Marina des Kieler Yacht-Clubs
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