Drehscheibe Nr. 103 September 2023

26 | Ausgabe 103 - September 2023 REISEBERICHT | Ausflug zur Mariazellerbahn der Elektrifizierung der Mariazellerbahn. Nach der Inbetriebnahme des Kraftwerks konnte die Bahn bereits im Mai 1911 von Laubenbachmühle bis Wienerbruck unter Strom fahren, ab 8. Oktober des gleichen Jahres war die gesamte Strecke von St. Pölten bis Gusswerk elektrifiziert. Zu dieser Zeit wurden jährlich schon 150.000 Tonnen Güter befördert. Im Jahr 1912 wurden innerhalb von 12 Stunden bereits 10.000 Fahrgäste in 25 Zügen nach Mariazell gebracht. Eine Besonderheit war, dass mit 6500 Volt und 25 Hertz Wechselstrom gefahren wurde, eine in Österreich einmalige Anlage. Neben der Bahn wurde auch das öffentliche Netz mit einer 20 kV bzw. 50 kV und 50 Hz versorgt. Es gab vier Maschinensätze mit drei Pelton- und einer Francis-Turbine. Heute laufen noch drei und liefern Vormittag und Nachmittag den Strom für die Spitzenbelastung. Der Betrieb wird zwar ferngesteuert, aber immer noch vom dort auch wohnenden Elektrotechniker überwacht. Und der Andi macht das schon seit über 30 Jahren. Zu Besuch bei der Museumstramway von Mariazell Am nächsten Tag besuchten wir noch die Museumstramway Mariazell. Ab Ende der 1960er Jahren wurden hier eine Strecke zum Erlaufsee und schließlich ab 2007 eine elektrifizierte Strecke Richtung Zentrum gebaut, die heute beim Promenadenweg endet. Die Sammlung von Fahrzeugen verschiedener Straßenbahnen und Lokalbahnen ist in feinster Art originalgetreu von vielen Ehrenamtlichen rund um Prof. Alfred Fleissner aufgebaut worden. In der Steiermark ist dieses Museum einzigartig und kann sich wohl auch mit jeder vergleichbaren Sammlung messen. Text: Christian Wagner & Red. Fotos: Christian Wagner Kein verwunschenes Schloss, sondern das Kraftwerk der Mariazellerbahn Die legendäre Museumstramway in Mariazell ist jedenfalls einen Besuch wert Turbinen- u. Generatoranlagen im Kraftwerk Schaltpult für den Generator 2

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