Drehscheibe Nr. 101 März 2023

7 Ausgabe 101 - März 2023 | Gleichbehandlung | DIVERSITY MANAGEMENT se Themen von besonderer Wichtigkeit. Die GKB nutzte dafür bisher v. a. schriftliche Materialien und periodische Schulungen. Nun setzt die GKB aber zusätzlich auch auf die hochprofessionelle Expertise der Gleichbehandlungsanwaltschaft. Die Verantwortlichen des Unternehmens definieren mit Expertin Mag. Susanne Prisching vom Regionalbüro Steiermark der Gleichbehandlungsanwaltschaft Maßnahmen zur weiteren Optimierung der betriebsinternen Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik. Anonymisierte Hinweisplattform Um die Meldung von auftretenden Problemen oder gar Verfehlungen zu vereinfachen, wird es bei der GKB zukünftig ein neues niederschwelliges Angebot für Betroffene geben. Im Rahmen der Umsetzung der EU-Hinweisgeberrichtlinie, richtet die GKB bis Mitte 2023 auf der Homepage eine technisch anonymisierte Hinweisgeber:innenplattform ein. Die neue Plattform ermöglicht internen und externen Personen, die für die Unternehmensgruppe arbeiten oder mit ihr Kontakt haben, auftretende Gefährdungen oder Schädigungen anonym zu melden, welche die persönliche Integrität von Menschen oder das öffentliche Interesse beeinträchtigen. Dies betrifft Hinweise zu Verstößen gegen Compliancevergehen, aber auch allgemeine Diversity- und Gleichbehandlungsvorgaben. Für die Meldung von sexuellen Belästigungen oder Belästigungen auf Grund von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Religion bzw. Weltanschauung oder der sexuellen Orientierung ist die Plattform jedoch nicht gedacht. Davon betroffene Personen sollten sich direkt an die Gleichbehandlungsbeauftragte, die Gleichbehandlungsanwaltschaft oder andere Beratungsstellen wenden. Für Beschwerden zu Dienstleistungen der GKB, sind weiter die Beschwerdeseite oder -hotline des Unternehmens zu nutzen. Text: Red. / Grafik: Broschüre d. GAW „Gleichbehandlungspolitik ist ein wichtiger Bestandteil einer guten Organisationskultur!“ Drehscheibe: Frau Mag. Prisching, welche Aufgaben hat die Gleichbehandlungsanwaltschaft? Mag. Prisching: Die Kernaufgabe der Gleichbehandlungsanwaltschaft ist die kostenfreie und vertrauliche Beratung und Unterstützung von Menschen, die sich auf Grund der Merkmale Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, Religion oder Weltanschauung oder sexuelle Orientierung im Arbeitsleben benachteiligt fühlen. Auch abwertende Situationen auf Grund dieser Merkmale und die sexuelle Belästigung stellen Diskriminierungen im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes dar. Darüber hinaus bieten wir im Rahmen unserer Informations- und Öffentlichkeitsarbeit Vorträge und Workshops zum Thema Gleichbehandlung und Antidiskriminierung an. Drehscheibe: Wie beurteilen Sie, als ausgewiesene Expertin, die Gleichbehandlungspolitik der GKB? Mag. Prisching: Gleichbehandlungspolitik war und ist ein wichtiger Bestandteil einer guten Organisationskultur. Interesse und Engagement in diese Richtung Diversitybeauftragte Prok. Dr. Claudia Holzer (l.) sprach für die Drehscheibe mit Expertin Mag. Susanne Prisching (r.) über Gleichbehandlung: sind ein wichtiger Schritt in Richtung gesundheitsförderndes und -erhaltendes Arbeitsklima. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft begrüßt präventive Maßnahmen in Unternehmen, um diskriminierendes Verhalten zu reduzieren bzw. zu vermeiden und stellt gerne ihr auf der Website www.gleichbehandlungsanwaltschaft.gv.at einsichtiges Informationsangebot zur Verfügung. Drehscheibe: Wie wichtig sind Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung für die gute Entwicklung in einem Unternehmen? Mag. Prisching: Im Rahmen von Arbeitsverhältnissen auftretende Diskr imi n i erungssituationen sind sowohl für das Un t e r n e hme n als auch die betroffenen Mitarbeiter:innen sehr belastend und binden sehr viele Ressourcen. Die klare und eindeutige Vermittlung von Unternehmenswerten wie Respekt, Wertschätzung und Toleranz im Umgang miteinander sind sehr wichtig und deren Bedeutung wird in Zukunft auch noch steigen. Unternehmen, die den Wert und die Qualität, die Verschiedenheit und Vielfalt für menschliches Zusammenleben und – arbeiten bedeuten, erkennen und fördern, investieren in die Zukunft. Drehscheibe: Danke für das Interview.

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