Drehscheibe Nr. 100 Dezember 2022

9 Ausgabe 100 - Dezember 2022 | Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl | INTERVIEW Wilhelm Krautwaschl wurde 1963 in Gleisdorf geboren und wuchs in kleinbäuerlichen Verhältnissen auf, die den Vater zwangen, nebenbei auch einem Beruf nachzugehen - als Bestatter. Nach der Matura studierte er ab 1981 Theologie an der Universität Graz und trat gleichzeitig ins Priesterseminar ein. 1986 wurde Wilhelm Krautwaschl Magister der katholischen Theologie, im Jahr 1990 promovierte er zum Doktor. Am 1. Juli 1990 wurde er zum Priester geweiht. Danach war er als Kaplan in der Ost- und Obersteiermark tätig, bevor er bis 2006 Pfarrer bzw. Dechant in Bruck a. d. Mur war. Mit September 2006 wurde Dr. Krautwaschl zum Regens des Bischöflichen Seminars Augustinum in Graz bestellt. Am 16. April 2015 erfolgt die Ernennung von Dr. Wilhelm Krautwaschl zum 58. Diözesanbischof der Diözese Graz-Seckau, am 14. Juni wurde er im Grazer Dom geweiht. Sein Wahlspruch lautet: „Gott ist die Liebe“. In der österreichischen Bischofskonferenz ist Bischof Krautwaschl Vorsitzender der Katechetischen Kommission, Referatsbischof für Bildung und Schule sowie Laienapostolat. Bischof Krautwaschl engagiert sich, auch persönlich, in der Flüchtlingshilfe und in karitativen Belangen. Drehscheibe: Die Kirche bemüht sich auch um die „Bewahrung der Schöpfung“ - Wie wichtig sind für Sie in diesem Kontext nachhaltige Klima- und Mobilitätsziele bzw. der Umweltschutz? Bischof Krautwaschl: Schöpfungsverantwortung muss für Christ:innen ein vorrangiges Anliegen sein. Nicht nur, weil Papst Franziskus darauf immer wieder hinweist, sondern weil wir alle Verantwortung für die Schöpfung, für unsere Umwelt haben. Einem alten Werbeslogan folgend würde ich sagen: Geht es der Schöpfung gut, geht es uns allen gut. Wer nicht nur auf sich selbst, sondern auf das große Ganze schaut, muss erkennen, dass wir ohne Einhaltung von Klima-, Mobilitäts- und Umweltzielen unsere Schöpfung und letztendlich die Menschheit ruinieren. Wir sind ja Teil der Schöpfung. Und so manches haben wir in der Bischofskonferenz diesbezüglich schon auf den Weg gebracht. Drehscheibe: Weihnachten und der Jahreswechsel stehen bevor – Welche Wünsche haben Sie für das Jahr 2023? Bischof Krautwaschl: Ich wünsche mir, dass die Menschen wieder zu einer Einheit zurückfinden und weniger um sich selbst und die eigenen Befindlichkeiten kreisen. Wir sind eine Menschheit, wir sind alle Landsleute, alle gleichermaßen von Gott geliebt und gleich wertvoll. Nur gemeinsam kommen wir gut voran. Und ich wünsche mir, dass die Kriege in der Ukraine und an allen andern Orten in der Welt zu einem Ende kommen und alle damit verbundenen Belastungen. Drehscheibe: Wir danken für das Interview und wünschen ein frohes Fest!

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