Drehscheibe Nr. 100 Dezember 2022

10 | Ausgabe 100 - Dezember 2022 Die Infrastrukturmodernisierung und die Elektrifizierungsarbeiten an den weststeirischen Regionalbahnstrecken machen Großbaustellen mit kürzeren bzw. längeren Streckensperren und damit leider auch Schienenersatzverkehre notwendig. Zuerst unterliegen Eisenbahnverkehrsunternehmen natürlich vertraglichen Verpflichtungen betreffend der von ihnen zu erbringenden Beförderungsleistung, wie den Verkehrsdiensteverträgen, aber auch gesetzlichen Vorgaben und behördlichen Auflagen. Außerdem bringen Baustellen immer eine Belastung für die örtliche Bevölkerung und die notwendigen Schienenersatzverkehre sind unangenehm für die Fahrgäste. Somit sind die Rahmenbedingungen also eng gesteckt. Die Umsetzung von Bauprojekten bei laufendem Bahnbetrieb ist daher immer eine Herausforderung und erfolgt im Spannungsfeld verschiedener interner bzw. externer Interessen. Trotzdem müssen die Bauprojekte realisiert werden – Also, was tun? Spannungsfeld: Lange Sperren oder Intensivbaustellen Längerfristige Streckensperren mit Schienenersatzverkehren gehen zumeist mit günstigeren Baukosten einher. Sie reduzieren zudem die Belastungen der lokalen Bevölkerung, da die Nacht- bzw. Wochenendarbeiten weitgehend entfallen. Allerdings bringen die massiven Einschränkungen des Zug- und Straßenverkehrs durch Ersatzverkehre und Staus für andere Interessensgruppen Probleme mit sich. Für den Absatzbereich der GKB entstehen dadurch außerdem zusätzliche Kosten. Die bevorzugte Alternative sind daher kurze, intensive Nacht- bzw. Wochenendbaustellen, sie belasten jedoch die Anrainer:innen stärker und verursachen höhere Kosten im Infrastrukturbereich. Zu diesen grundsätzlichen und wirtschaftlichen Spannungsfeldern, kommen dann u. a. noch technische und rechtliche Problemstellungen. GKB sucht immer Kompromisse Die Realisierung des Jahrhundertprojektes Elektrifizierung und der Infrastrukturausbauten, erfordert bis etwa 2030 die Umsetzung einer Vielzahl von Bauprojekten. Dabei versucht die GKB jedenfalls ihre vertraglichen Verpflichtungen, ohne allzu starke Belastungen für Fahrgäste und Anrainer:innen, einzuhalten. In Abwägung der skizzierten Spannungsfelder realisiert die GKB die notwendigen Bauprojekte, daher grundsätzlich bei laufendem Betrieb und mit möglichst geringen Kosten. Nur wenn es unvermeidlich ist wird auf Wochenendsperren oder längere Streckensperren zurückgegriffen. Die GKB bittet alle Betroffenen um Verständnis, aber für den Ausbau des Mobilitätsangebotes sind diese Baumaßnahmen leider unerlässlich. Text: Redaktion / Fotos: GKB_Ferk Schienenersatzverkehr mit Bussen während einer Sommergroßbaustellen BAUSTELLENREPORT | Spannungsfeld Streckensperre Streckensperren bei Bauarbeiten - Notwendigkeit oder Ärgernis? Schienenersatzverkehre sind notwendig

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